AP - gibt es erst mit Zusatzkauf

  • Es gibt Menschen, die würden für eine RO "töten", nur hier gibt es Leute, die würden hoch erhobenen Hauptes den Laden verlassen - entsetzt über die Unverfrorenheit eines Konzessionärs mehr Umsatz machen zu wollen?


    Habe ich das richtig verstanden?!?!?!?!?!?! :troll:

    .


    Mit den besten Grüßen von Der Tom



    :opa: Ich lebe weit über meine Verhältnisse, aber noch lange nicht standesgemäß :opa:


    What watch? Ten watch. Such much? :rolleyes::rolleyes::rolleyes:

  • Hallo!


    AP – gibt es nur mit Zusatzkauf, war die ursprüngliche Aussage dieses Themas.


    Ich antworte mal – nein.


    Dazu mein Erlebnis letzte Woche Freitag.

    Ich bin zur AP Boutique in Frankfurt gefahren.

    Meine Erwartungshaltung war – gering.

    Nach dem, was ich alles so gelesen und gehört hatte ungefähr so:

    Man geht hin, bekommt einen Kaffee oder ein Wasser, redet ein wenig miteinander, bekommt ein, zwei Uhren gezeigt, wird höflich auf eine Warteliste gesetzt und bekommt dann ungefähr 5 bis 10 Jahre später einen Anruf, dass man vielleicht doch mal eine Uhr kaufen könnte. So, oder so ähnlich.


    Die Realität war dann aber doch - anderes.

    An der Tür hing ein Zettel mit dem Hinweis, dass man nur nach Terminabsprache kommen könnte. Da ich mir nicht sicher was, ob das noch Covid Bedingungen waren, hab ich kurzerhand die Telefonnummer angerufen.

    Während es noch klingelte, kam ein Mitarbeiter aus der Boutique. Immerhin. Der Mensch hatte einen Anzug an, wirkte auf mich aber mehr wie der Türsteher. Vielleicht tue ich ihm aber auch unrecht. Aber er was insgesamt von vorneherein mürrisch, wirkte schlecht gelaunt und gab fast schon widerwillig seine Antworten.


    Mit einer Kopfbewegung forderte er mich auf, meine Wünsche vorzubringen.

    Ich frage ihn, ob das „nur mit Termin“ noch aktuell sei.

    Ja, derzeit ginge es nur nach vorheriger Terminabsprache. Und man müsse aktuell mit mindestens einer Woche Wartezeit auf einen Termin rechnen.


    Was ich den wollte, war die nächste Frage. Ob ich eine Uhr zur Reparatur abgeben möchte.

    Was ich verneinte. Stattdessen sagte ich, ich würde mir gerne mal ein, zwei Uhren ansehen.

    Die Antwort: Nein, das würde nicht gehen. Sie hätten keine Uhren da, er könne mir die Uhren nur online zeigen. Anderes als andere Hersteller hätten sie auch keine Dummy.


    Ok, war meine Antwort. Ich habe ihm dann erzählt, dass ich letzten Sommer in Le Brassus war, Covid-bedingt aber auch keine Uhren ansehen konnte. Ja, das wäre derzeit leider so.


    Als ich dann fragte, was es bringenden würde, wenn ich mir die Uhren bei im online anschauen würde, sagt er „nicht viel“. AP wäre ein kleines Unternehmen, das nicht viele Uhren produzieren würde. Die Produktion für die nächsten Jahre wäre schon vollständig verkauft. Mich auf eine Liste setzten lassen, würde nichts bringen, ich würde die Uhr ehe nicht bekommen. Meine Nachfrage, auch eine Diver oder Titan oder Keramikuhr wurde ebenfalls verneint.


    Nun, so bleib mir nichts anderes übrig, als mit den Worten „Na dann wird AP wohl nie meine Marke werden“, bin ich gegangen.


    Sprich, nein, noch nachmals mit Zukauf bekommt man eine AP.....

    In was für einer Welt leben wir gerade?


    Liebe Grüße

    Schorsch

  • AP wäre ein kleines Unternehmen, das nicht viele Uhren produzieren würde. Die Produktion für die nächsten Jahre wäre schon vollständig verkauft. Mich auf eine Liste setzten lassen, würde nichts bringen, ich würde die Uhr ehe nicht bekommen.


    das ist im grunde eine völlig legitime aussage, die nur in Zeiten von Massenproduktion und "die nachfrage bestimmt das angebot" niemand mehr hören - geschweige denn akzeptieren - will...


    aaaaaallerdings wirft für mich genau o.g. aussage die viele grössere frage bzw. das problem erst auf:


    warum gibt es dann überhaupt die AP boutiquen???

    um den gewillten Interessenten vor den kopf zu stossen oder den wenigen Auserwählten ein pseudo-frontend bieten zu können?

    je länger ich überlege umso mehr fadenscheinige Argumente fallen mir ein, aber keines davon kann überzeugen... warum macht ein "ach so kleines und individuelles" unternehmen mehrere boutiquen in einem land auf, die die produkte nicht verkaufen können und sorgt somit für mehr Unmut als Zufriedenheit beim potentiellen Interessenten.

    gut, könnte man sich bei Rolex aktuell auch langsam fragen, aber da würde auch keiner der VK argumentieren dass es ein kleines unternehmen ist und es das Produkt eigtl nicht zu kaufen gibt weil Produktion so klein/limitiert :bgdev:


    gut, alle marken wollen in letzter zeit den schritt weg vom konzi/vertrieb gehen, aber in diesem falle.... einfach nur kontraproduktiv :mad:

  • Der Ton macht die Musik.... oder wie ein Schwank aus meinem Leben zeigt:

    Ich habe vor Jahren eine Lederjacke für 800€ gekauft, obwohl ich weder ne Jacke, geschweige den eine Lederjacke kaufen wollte.

    Die Verkäuferin war mit einem göttlichen Verkaufstalent gesegnet :G

    Bei dieser Dame wäre der gute Schorsch wahrscheinlich einer der größten AP Fan hier und das ohne Uhr.....:bgdev:


  • Kommt mir sehr bekannt vor…

    Neulich in Paris - keinerlei Uhren bei AP im Schaufenster, habe zwei Diskussionen an der Türe mitbekommen die ähnlich abliefen wie bei Dir. Die Herrschaften waren mehr als überheblich und kein wenig freundlich oder zuvorkommend…

    Ich selber hätte gern einfach mal ne AP angelegt oder angesehen, hab mir dann aber auch erspart zu fragen :flag:

    Denke die sind einfach satt - warum die Verkäufer jedoch so überheblich sind, verstehe ich nicht so ganz…denen wünscht man doch dann nichts gutes :lupe:

  • Hach, bin ich froh, dass mir die AP-Uhren so gar nicht gefallen, kommen gleich hinter den Richard-Mille-Dingern.

    Es ist, wie es ist.

    ÖRR ja, Zwang nein, seit 9 Jahren vor Gericht und immer noch nix gezahlt,

    weil der Hobbyjurist schwer einzufangen ist ;)

    Kein Kuchen ist auch keine Lösung.

    Eisenkraut auch Wunschkraut genannt, nicht zu verwechseln mit der Zitronenverbene.

  • Der Ton macht die Musik.... oder wie ein Schwank aus meinem Leben zeigt:


    Die Verkäuferin war mit einem göttlichen Verkaufstalent gesegnet :G

    Bei dieser Dame wäre der gute Schorsch wahrscheinlich einer der größten AP Fan hier und das ohne Uhr.....:bgdev:

    Ja schon Thomas, nur: Was soll der Verkäufer bei AP denn verkaufen, was nicht schon auf Jahre verkauft ist. Und dass ständig einer kommt, der nach einer Uhr fragt, von der man wissen sollte dass es nicht möglich ist sie zu erwerben, nervt mit Sicherheit. Zusätzliche Fans…. wozu? Davon gibt’s schon mehr als Uhren.


    Er hat sich schließlich erkundigt, ob es um die Reparatur oder den Service einer Uhr geht und dafür sind die Boutiquen schon gut.

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

  • Wie war das nochmal mit dem Hochmut und dem fall?:bgdev:

    Niemand ist gezwungen darum zu betteln, ein ohnehin schon grenzwertig bepreistes Luxusprodukt kaufen zu dürfen. Je länger dieser Affentanz um diese unnötigen Produkte anhält, desto mehr frage ich mich, ob Hallenmikado nicht ein erfüllenderes Hobby sein könnte.:grb: Aber das Thema hatten wir ja schon in einem anderen Faden.:flag:

  • Naja, bei rund 45‘000 produzierten Uhren pro Jahr (dies mein letzter Stand vor einigen Jahren, die Produktion war ja - eigentlich transparent kommuniziert - gesenkt worden, um die Uhren begehrter zu machen), ist nun mal das breite Publikum nur noch dazu da, die Uhren und deren auserwählte Besitzer zu bewundern. Denn das wiederum macht die Uhren für die Besitzer unwiderstehlich. Bennahmias hat das m.E. als einer der ersten der Branche glasklar begriffen und knallhart umgesetzt.


    Stilvoll ist solche Arroganz trotzdem nicht, ganz entgegen dem Marketingedöns als stolzer ältester Hersteller in Familienbesitz.


    Mir fällt dazu eine Anekdote vom Genfer Autosalon ein, als ich mich als Teenager auf den Aston-Martin-Stand „geschlichen“ und auf der Beifahrerseite in einen der Traumboliden gesetzt hatte. Hinter dem Lenkrad diskutierte ein angehender Käufer mit einem Standmitarbeiter seine Lederauswahl. Nach ein, zwei Minuten öffnete ein anderer Mitarbeiter auf meiner Seite die Tür, trat lächelnd einen Schritt zurück und beförderte mich mit einem höflichen „Sir, would you mind?“ raus. So geht das als Traditonsmarke.

  • Bei allem Verständnis für unser Unverständnis habe ich doch auch ein wenig Verständnis für AP.


    AP ist einer der gaaanz wenigen Uhrenhersteller, die immer noch im Besitz der beiden Gründerfamilien sind. Es war immer APs Strategie, und das wurde nie anders kommuniziert, dass sie im Grunde nur langsam wachsen wollen. Sie stellen seit Jahren fast die gleich Anzahl Uhren her, covid-bedingt sogar weniger in 2020, was sie aber wieder aufholen wollten. Die Produktion sollte sogar auf 60.000 im Lauf der Zeit gesteigert werden (wenn ich das richtig in Erinnerung habe).

    Das ist nicht einfach. Es gibt immer weniger Uhrmacher und geeignetes Personal, die/das man dafür uns später dann auch für den Service braucht. Die AP Häuser wurden geplant, da war gar nicht abzusehen, dass ein paar Jahre später ein völlig irrer Hype nach irgendwelchen Uhren - v.a. auch und nur ROs bei AP - einsetzen würde. Den Leuten bei AP macht es sicher keinen Spaß, keine Uhren zeigen zu können. Viel lieber würden sie doch den ganzen Tag interessierten Kunden einen Tisch voll Uhren vorlegen und auch verkaufen. Allerdings wollen die Kunden auch nicht einfach nur AP Uhren, sonder eben nur die ROs und ROOs, die alle wollen. :G


    Daher, alles nicht so einfach, wenn auch aus Kundensicht völlig unbefriedigend.

  • AP hat einem vor noch nicht vielen Jahren auf der Kniescheibe angebettelt, Uhren von denen zu kaufen. Konzis haben einem 15400er für u13k hinterhergeworfen und waren enttäuscht, wenn man sie zu diesem Kurs trotzdem nicht wollte und den Laden lächelnd verlassen hat. Familien-Storytelling hin oder her. Ohne den Rolex Hype wäre das heute noch so. Aber die Geschichte blendet offenbar fast jeden. Ich persönlich finde es gut, denn es ist beste Unterhaltung. :G

  • Also irgendwie versteh ich die Welt nicht mehr.

    Wir alle kennen Marktwirtschaft.

    Wenn es also eine Luxusuhr nach 2 -3 Jahren mit 35 bis 50% Abschlag beim Gebraucht / Grauhändler gibt, ist das in Ordnung, aber wenn eine - warum auch immer - momentan gehypte Luxusuhr um das X - Fache mehr kostet, oder der Händler einen Zusätzlichen Umsatz erwartet, ist das nicht in Ordnung?

    Da kann ich die Aufregung nicht verstehen. Noch dazu, wo man vor einigen Jahren, fast alle dieser Uhren unter Liste bekommen hat.

    Ich glaube dass bei denen, die jetzt am lautesten schreien, es nur darum geht dass es jetzt zu spät ist, im den grossen Gewinn zu machen.

    Der echte Fan hat allerdings definitiv momentan schlechte Karten.

    • Offizieller Beitrag

    Die hier geschilderten Erfahrungen zu mangelnder Gastfreundschaft in den AP Boutiquen kann ich zum Glück nicht teilen. Im letzten Jahr war ich Gast (ohne Termin) in

    Barcelona


    und


    Bangkok


    In beiden Fällen wurde ich freundlich zu einem Getränk eingeladen und mir wurden die Räumlichkeiten gezeigt. Es gab zwar wenig Ware, aber ich konnte sie mir ansehen und mit einem Repräsentanten darüber fachsimpeln.

    Ich möchte betonen, dass ich weder in Bangkok noch in Barcelona bekannt war und andere Besucher ebenso freundlich behandelt wurden.


    Das gilt übrigens auch für die AP Häuser in Madrid und München. Da ich dort aber bekannt bin, könnte es sein, dass ich da anders begrüßt werde.


    ich hoffe also, dass es sich bei den geschilderten Fällen um Einzelvorkommnisse handelt, zu verantworten von Mitarbeitern, die ihrer Aufgabe offensichtlich nicht gewachsen sind.
    Ganz bestimmt nicht im Sinne der Marke.



    Meine erste AP Uhr habe ich vor über zwanzig Jahren beim Konzessionär Sincere Watches in Singapore mit Preisnachlass gekauft. Und das im vollen Bewusstsein, dass die Uhr einen Wertverlust erleiden würde.

    Das war eben so, mir aber egal, weil mir die Royal Oak damals schon gefallen hat.


    Dass es der Marke in den letzten Jahren unter François Bennahmias gelungen ist, zum begehrten Luxusgut mit hoher Wertsteigerung zu werden, ist bemerkenswert.

    Patek und Rolex ist das ebenfalls gelungen, sicher auch, weil sie einen ähnlichen Weg beschreiten.


    Dass ein solcher Erfolg nicht gottgegeben ist, zeigen andere erfolglosere Hersteller.



    Gruß

    Hans