"the making of" geschmiedete Schliessen 24mm und 26mm aus Moukme Gane für Panerais

  • Hallo Leute
    Ich möchte Euch wieder einmal die Herstellung von Schliessen, schön mit Fotos dokumentiert, zeigen. Da ich selbst als Hobby Messer, vor allem Küchenmesser, herstelle und mir es die Techniken der alten Japaner, sprich Damaststahl und Mokume Gane, sehr angetan haben,
    war es an der Zeit mal was ganz Ausgefallenes zu probieren....
    Schliessen aus Mokume Gane. Unter Mokume Gane versteht man das schichtweise Zusammenfügen von verschiedenen Metallen, zumeist Edel oder Buntmetalle, unter Anwendung von Druck und Temperatur. Ich habe mich für die Kombination aus Edelstahl, Stahl und Kupfer entschieden. Ein Freund, Messerbauer, hat mir da ordentlich geholfen.


    Ca. 100 Streifen der verschiedene Metallen werden zugeschnitten, als Paket zusammen gefügt und in eine Stahlbox gelegt. Dieser Block wird mit Zwingen fest zusammen gehalten und kommt in den Schmelzofen




    Fertig ist der rohe Block bei dem die einzelnen Schichten etwas zusammen verschmolzen sind. Dieser Block wird durch manuelles Schmieden verdichtet.



    Damit später eine schöne Struktur an der Oberfläche entsteht, wird die Oberfläche an Ober und Unterseite etwas eingefräßt. Diese „Unebenheiten“ werden wiederum durch Schmieden ausgeglichen.



    Fertig ist der rohe Block Mokume Gane der noch überfräßt werden muss damit die Oberfläche konstant 5mm dick wird.




    Gemäß CAD-Konstruktionszeichnung und Datenaustausch wird die gewünschte Kontur (Schliesse und Dorn) per Wasserstrahl mit ca. 3000bar ausgeschnitten.





    Fertig ist der Mokume Gane Schliessen- und Dornrohling.



    Der Schliessenrohling wird mechanisch durch Fräßen bearbeitet. Die Rückseite muss so abgefräßt werden dass sich später das Lederband schön kontinuierlich an die Schliesse anschmiegen kann und nicht verletzt wird. Zudem werden die seitliche Bohrungen exakt eingefräßt.



    Die Schliessenrohlinge werden per Druckpresse exakt gebogen. Dieser Arbeitsvorgang ist einer der schwierigsten, da beim Biegen sehr große Gefahr des Brechens oder Aufblättern der Schichten besteht. Ausschuss ist vorprogrammiert.



    Seitlich werden das Loch und das Gewinde für den Dorn gefertigt.
    Die Bolzen werden aus bestem Edelstahl gedreht, gefräßt und mit Gewinde versehen.


    Die Schliessenrohlinge und Dorne werden mit verschiedenen Schleifscheiben und Techniken zuerst grob und dann fein geschliffen.




    Die Schliessen und Dorne werden in verschiedenen Säuren eine Zeit lang geätzt, später hitzecoloriert und über Nacht mit Kaffee geätzt um noch schöner die Farbkontraste hervor zu heben.




    Einige Schliessen werden zum Schluss per Poliertrommel hochglanz poliert oder satiniert bzw gebürstet.





    Fertig sind die Schliessen aus Mokume Gane.







    Irgendwie bin ich schon stolz auf diese Arbeit weil meines Wissens nach gibt es weltweit nirgendwo solche Schliessen...jede für sich ein Unikat und echte Handarbeit.


    Parallel zu diesen Mokume Gane Schliessen habe ich auch einige wenige Schliessen aus rostfreien Damaststahl, ebenfalls äußerst selten, hergestellt. Gerne würde ich Euch auch da die Entstehungsgeschichte zeigen. Allerdings werden diese gerade gehärtet und müssen nochmals in verschiedenen Säuren geätzt werden. Diese werden erst in 2 Wochen fertig sein.


    Ich hoffe Ihr habt diesen Beitrag als interessant gefunden und würde mich auf ein Feedback sehr freuen.


    Schöne Grüße an alle Uhren-Bänder-Schliessen-Freaks
    Maddog