Rolex GMT Master in Epoxy eingegossen?

  • Guten Abend an die Rolex Community!


    ich habe heute eine skurrile Sache gehört! Ein lange nicht gesehener Freund hat vor ein paar Jahren aus Gründen die ich nicht weiter ausführen kann seine Rolex GMT Master II in Epoxy eingegossen.

    Die Uhr läuft wenn man sie bewegt und schaut aus wie neu :G


    Glaubt Ihr besteht die Möglichkeit die Uhr aus einem Epoxy Block auszulösen und wieder komplett herzustellen?


    Ich habe keine Ahnung von Epoxy und hoffe auf ein paar Infos.


    Fotos von dem guten Stück kann ich am Samstag oder Sonntag posten.

  • Da wirds ordentlich Chemie brauchen die garantiert alle Dichtungen killt und auch reichlich mechanische Mühe die den neuwertigen Zustand killen wird. Reste am Band, Lünette und krone evtl mit ganz viel Ultraschall. Ich denke wenn die rausgelöst ist wird auf jeden Fall eine professionelle Aufarbeitung nötig werden. Ich habe auch mal von warmer Schwefelsäure gehört.

    Wird bestimmt aufwendig und teuer. Finde ich aber spannend. Bitte weiterberichten.

  • Hab ein wenig gegoogelt:


    Ist das Resin bereits vollständig getrocknet, können Farbverdünner oder spezielle Klebstoffentferner zum Einsatz kommen. Diese sorgen dafür, dass Epoxidharz weich wird und sich mithilfe eines Spachtels lösen lässt. Aber auch hier ist Vorsicht geboten: Empfindliche Materialien können durch die Farbverdünner oder Klebstoffentferner beschädigt werden. Stellen Sie deshalb sicher, dass das von Ihnen gewählte Produkt für das entsprechende Material geeignet ist.

  • :lol:

    Dieses Forum vermag auch noch nach Jahren zu überraschen...

    Wie... Uhrenvirus?! Was ist falsch daran, sich zur Mondphase in seine Glashütte zurückzuziehen, seine Vulcain-Lampe zu illuminoren, ein Radio mir direkt neben den Sessel zu stellen, ein gutes Bucherer zu lesen und einfach etwas zu rolexen? Andere gehen halt mit den Söhnen von Lange Oystern ernten, mit dem jungen Hans als Explorer auf die Royal Oak oder mit Paul Newman zum Daytona Beach...

  • Ich hatte mal vor Jahren versucht ein Uhrwerk als „Explosionszeichnung“ in einen Epoxyblock zu gießen.

    Immer schön Schicht für Schicht. Leider hatte sich das dann nicht so schön verbunden.

    Als hatte ich etwas dran rumgeschliffen und geschnitten um wieder an die Teile zu kommen. Ich habs dann gelassen.

    :wink: Benny :wink:

    Die junge Generation hat auch heute noch Respekt vor dem Alter; allerdings nur noch beim Wein, beim Whisky und bei Möbeln.
    Truman Capote



  • Also ich fürchte auch, dass es äusserst schwer wird, die Uhr da raus zu bekommen, ohne das sie hinterher reparaturbedürftig ist.


    Mit Lösemitteln etc. kenn ich mich ja 'n bisschen aus und mir würde jetzt keine Verdünnung einfallen, die so 'ner Nummer gewachsen wäre :grb:


    Ich hab im Betrieb so'n Zeug, womit wir 1x jährlich (oder wenn jemand vergessen hat, sie zu reinigen :bash: ) unsere Lackierpistolen grundreinigen. Unter Anderem auch die Füllerpistolen und damit verarbeiten wir ja auch EP Füller.


    Ursprünglich entfernt man damit Graffitti und auch in so'ner Lackierpistole steckt ja ein Haufen Feinmechanik und Dichtungen.

    Allerdings sind die Dichtungen in so'ner Flinte sicherlich resistenter gegen solche Chemiekeulen, als die Dichtungen von so'ner Uhr.




    Das Zeug ist allerdings so heftig, dass selbst wir als schmerzbefreite Lackierer davor einen Wahnsinnsrespekt haben, weil es sogar die lösemittelresistenten Handschuhe nach etwa 10 - 15 Minuten durch hat :schock:


    Zudem tragen wir bei der Arbeit mit dem Zeug Schutzbrille und Atemschutz, weil es beim einatmen brennt wie die Hölle.


    Mit Verdünnung o.Ä. glaube ich, wird das nur 'ne wahnsinnig eklige Sauerei und das Zeug aus jeder noch so kleinen Ritze zu kriegen, stell ich mir äusserst zeitaufwändig und tricky vor.


    Wenn der "nothing to loose" Punkt eingetreten ist, kannst du mir den Block gerne mal zukommen lassen, dann kann ich den mal einlegen. Allerdings ohne Haftung :opa:


    Wäre halt so'n "Versuch macht klug" Ding


    Ich kann aber nachher mal etwas rumtelefonoeren, ob einer meiner Lieferanten, oder einer meiner Chemiekantenfreunde (Bayer ist ja bei mir in der Ecke, da arbeiten viele Kumpels von mir) evtl. 'ne Lösung hat.


    Edit sagt:


    Was mir grad noch so einfällt :opa:


    Wenn man jetzt mit irgendeiner flüssigen Chemiekeule da dran geht und die Dichtungen schlapp machen, wird ja das Zifferblatt (lackiert), Zeiger, Indizes, Datumsscheibe etc. in Mitleidenschaft gezogen. :panik:


    Tricky auf jeden Fall, ich telefonier aber mal rum...

    Und -zack-... hat der Dirk sich wieder unbeliebt gemacht:pony:


    - Spezialist für jeden Mist -


    oder auch - Createur de Malheur -


    - um mich zu holen, säuft sich sogar der Teufel erstmal Mut an -:bgdev:


    - Ich werde hier definitiv nicht angemessen verehrt -:holly:

  • Daywalk3r

    Danke für die Info!

    Ich bekomme am Samstag das Ding einmal in die Hand und kann Fotos machen. Bin selber neugierig welches Modell das ist ob 5 oder 6-stellige Ref., mein Freund hat keine Ahnung.

    Ich werde heute auch einmal mit einem sehr erfahrernen pensionierten Uhrmacher kontakt aufnehem was er dazu meint.

    Dass die Uhr nach der Befreiung auf jeden Fall eine Komplettrevision und einige neue Teile braucht ist klar.

    Ziel wäre, die Uhr so zu befreien, dass man sie einem kundigen Uhrmacher zur weiteren Restauration übergeben kann.

  • Ich denke man muss unterscheiden, ob man Epoxydharz "Klebereste" entfernen will (das kann mit Lösungsmitteln gut funktionieren) oder ob, wie von dir dargestellt, die Uhr in einen massiven Epoxydharzblock eingegossen ist.


    Wir haben im Hallenbad einen Epoxydharzboden und wenn man den entfernen will, muss man ihn mechanisch aufbrechen und abtragen. So vermute ich das auch bei dem Block, in dem die Uhr eingegossen ist. Ich fürchte, anders wird man an die Uhr nicht herankommen.

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

  • Meine Vorstellung wäre das Epoxy mit Bandsäge, Dremel, Ultraschall usw. so gut wie möglich zu entfernen und dann mit Chemie den Rest zu erledigen.

    Die Frage ist ob sich der Eigentümer daruaf einlässt denn wenn das nicht funktioniert kann man den Rest entsorgen oder soweit aufbrechen dass man zumindest an das Werk, Zifferblatt, Zeiger .... kommt um diese zu verkaufen.

  • Also ich würde eine solche Uhr nur dann in Epoxy eingiessen, wenn ich meine Erben ärgern will, um ihnen zu zeigen, was ihnen entgeht. :laester:

    Herzliche Grüße

    Wolfgang

    Du kannst die Uhr anhalten, aber niemals die Zeit.

    Die Zeit verweilt lange genug für denjenigen, der sie nutzen will. (Leonardo da Vinci)

    sapere aude

  • Habe auch gerade gelesen, dass epoxy bei 100°C flüssig wird, das müsste die Uhr aushalten.

    Hab grad meinen Chemiemeister am Rohr... Er sagt mein Graffitti EX wäre grundsätzlich von der Basis brauchbar, da es die Dichtungen nur spröde macht, aber nicht zerstört (Kaliumhydroxidbasis ähnlich Terpentin), die Dichtungen müssten neu, sollten aber zumindest den "Erstkontakt" aushalten.


    Hitze wäre eigentlich das Beste Mittel der Wahl. Da kommt es allerdings drauf an, welches Epoxy da verwendet wurde. Der Kumpel sagt, wenn es so´n 2- Komponentiger Kleber war, machste auch mit Hitze nicht mehr viel.


    Ich würde vermutlich hingehen, mir so´n kleinen Grillbackofen kaufen und da mal Temperatur drauf geben (er sagt knapp 60- 70 grad sollten reichen.), oder ´n alten Topf in den vorhandenen Backofen schmeissen (ohne Wasser), das Epoxy müsste sich nach ein paar Stunden entfernen lassen... Vielleicht in mehreren durchgängen...


    Isopropanol zum Resteentfernen, oder warme Schwefelsäure sagt er.

    Und -zack-... hat der Dirk sich wieder unbeliebt gemacht:pony:


    - Spezialist für jeden Mist -


    oder auch - Createur de Malheur -


    - um mich zu holen, säuft sich sogar der Teufel erstmal Mut an -:bgdev:


    - Ich werde hier definitiv nicht angemessen verehrt -:holly:

  • Spannende Story. Ich bin auf jeden Fall auf die Bilder gespannt.

    Es wird wohl auf eine Mischung aus mechanischen und chemischen Verfahren herauslaufen, um die Uhr wieder zu befreien. Ich befürchte aber auch, dass dies nicht ohne Schäden zu verursachen funktionieren wird.



    Gruß, Stephan

    We are all a little weird and life’s a little weird. And when we find someone whose weirdness is compatible with ours, we join up with them and fall in mutual weirdness and call it love.


    Dr. Seuss

  • Ich hatte vor mehr als 15 Jahren mal einen Fake eingegossen, allerdings ohne Gehäuse und Ziffernblatt.

    Keine Ahnung, ob man die Teile wieder heraus bekommen könnte. Macht sich als Deko jedoch ganz gut.