Hallo Watchlounge.
Ich möchte euch nach etwas längerer Abstinenz hier etwas „nicht so ganz alltägliches“ zeigen!
Wiederherstellung des Kronenschutzes einer Rolex 5513 Submariner, nach jahrelanger unsachgemäßer Politur.
Um das Ganze besser erklären zu können müsst ihr euch leider gleich zu Beginn das Produkt jahrelanger Misshandlung von mehreren Politeuren zu Gemüte führen.
Auf eigene Gefahr, kein Schmerzensgeld!
Vorher:
Wie man leider unschwer erkennen kann, wurde der Kronenschutz so arg runter poliert, dass er Ähnlichkeiten mit einem „PCG“ Gehäuse aufweist. PCG - Pointed Crown Guards. Diese Gehäuse gab es deutlich früher und zu ganz anderen Seriennummer Kreisen.
Normalerweise ist dieser Zustand irreparabel. Der Kronenschutz ist zu kurz, zu dünn und zu rund! Hat einfach nichts mehr mit einer Submariner zu tun.
Normalerweise... der Besitzer war aber so nett und ich in dem Moment so gut drauf (geistig umnachtet beschreibt es besser) das ich ihm versprochen habe es zu versuchen!
Eins kann ich euch gleich sagen - das war die schwerste Arbeit die ich bisher gemacht habe.
Erster Schritt - Sorgfältig Ausschalen:
Natürlich mit Bedacht, denn es herrscht hohe Verletzungsgefahr bei diesem spitzen Kronenschutz
Dritter Schritt - Aufschweissen:
Natürlich funktioniert das nicht auf Anhieb. Dieser Schritt wird zusammen mit den 4. Schritt wiederholt bis die Form so ist wie ich mir das vorstelle!
Vierter Schritt - Modellieren:
Fünfter Schritt - Endschliff:
Hier sieht man wunderbar wie der untere Kronenschutz wieder scharf und fett ist, während der unbearbeitete wie ein Häufchen Elend versucht in Erscheinung zu treten!
Noch nicht poliert! auch kann man erkennen das der von mir bearbeitete Kronenschutz wieder die originale Länge hat und damit auch die Krone besser vor seitlichen Stößen schützen kann.
Sechster Schritt - fluchen:
Bringt alles nichts, muss halt alles nochmal für die andere Seite gemacht werden
Dabei wird darauf geachtet das die Form exakt der bearbeiteten entspricht.
Siebter Schritt - Zusammenbau und das vollendete Werk betrachten:
Vorher/Nachher:
(hier noch nicht poliert)
So… dies ist das Ergebnis!
mich hat diese Arbeit sehr viel Nerven und dunkle Haare gekostet, denn manchmal klappt nicht alles so wie erhofft. Ab und zu erscheinen nach der finalen Politur ganz feine Einschlüsse die nochmals geschweißt und verschliffen werden müssen. Dabei muss man extrem vorsichtig sein denn nach jeder Bearbeitung verliert diese Stelle wieder im 1/100mm Bereich Material.
Der Jürgen ist jedenfalls überglücklich mit dem Ergebnis und schickt mir immer noch des Öfteren Bilder von seiner Uhr... und genau diese Dankbarkeit und Freude ist der Grund weshalb ich manchmal ohne jegliche Vernunft das fast unmögliche doch versuche...!
Ich hoffe das euch das Ergebnis gefällt und wünsche euch eine schöne Woche!
Viele Grüße
Joakim
PS. ihr findet mich auch auf Insta...