Quo vadis Panerai ?

  • Nur sehr weniger Hersteller fertigen praktisch ausschließlich in der Schweiz. Parmigiani wäre ein Beispiel dafür. Dort liegt man bei einer Fertigungstiefe von > 95%.


    Man muss aber Einiges relativieren: Oft geht es bei der Herstellung von Teilen aus China nicht nur um den Preis, sondern tatsächlich auch um die Qualität und die tatsächliche Machbarkeit.


    Verlässt man sich auf Hersteller in der Schweiz, dann ist man oft verlassen. Das fängt schon bei Banalitäten wie Zifferblättern oder Zeigern an. Dort ist man einfach sehr unflexibel.


    Rolex lässt teilweise auch in Asien fertigen, aber hier sieht man deutlich, welche Qualität man bekommen kann.


    Zudem - viele Marken, die hier im Forum beliegt sind und gerne gekauft werden, gäbe es ohne Asia-Teile schlichtweg nicht.


    Und die Mär vom hohen Lied der immer hohen Schweizer Qualität ist ... halt eine Mär.

  • Wenn ich mir das Ergebnis von Besuchen durch Redakteure von Uhrenfachzeitschriften bei Rolex so in Erinnerung rufe, wie die Stähle auf Reinheit geprüft werden und bei kleinsten Verfehlungen retour gehen, wie die Gehäuse dann aus dem Vollen gefräst und die eigene Spiralen gezogen werden halte ich das China-Thema eher für ein Gerücht.


    Das eine oder andere Teil möglicherweise schon, aber die große Rolle wird das nicht spielen.


    Würde mich aber interessieren.

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

    • Offizieller Beitrag

    @BSBV / Bernd: Das weiß ich =), und ich schätze JLC sehr. Mir tut nur in der Seele weh, dass die Qualität nicht in dem Maß erkannt wird und leider das Marketing bzw. die Produktentwicklung nicht fähig sind JLC als das erscheinen zu lassen was sie wirklich sind :gut: .

    • Offizieller Beitrag

    Wenn ich mir das Ergebnis von Besuchen durch Redakteure von Uhrenfachzeitschriften bei Rolex so in Erinnerung rufe, wie die Stähle auf Reinheit geprüft werden und bei kleinsten Verfehlungen retour gehen, wie die Gehäuse dann aus dem Vollen gefräst und die eigene Spiralen gezogen werden halte ich das China-Thema eher für ein Gerücht.


    Das eine oder andere Teil möglicherweise schon, aber die große Rolle wird das nicht spielen.


    Würde mich aber interessieren.

    Ich weiß nur aus sicherer Quelle, dass wohl ein grosser Teil (wenn nicht alle?) Gehäuse der Daytona in China/Asien gefertigt werden.

  • Die Quelle würde mich wirklich mal interessieren, das wäre ja mal ein Knaller, wenn das stimmen würde....Ich kann es mir aber beim besten Willen nicht vorstellen.

    Die Quellen sind in solchen Fragen das Um und Auf.


    Wenn dem so ist,......Daytona Made in China.......das wäre was!!

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

    • Offizieller Beitrag

    @BSBV / Bernd: Das weiß ich =), und ich schätze JLC sehr. Mir tut nur in der Seele weh, dass die Qualität nicht in dem Maß erkannt wird und leider das Marketing bzw. die Produktentwicklung nicht fähig sind JLC als das erscheinen zu lassen was sie wirklich sind :gut: .


    Ach weißt Du Josef, da schlagen 2 Herzen in meiner Brust.
    Einerseits bin ich voll bei Dir, da sollte mal JLC ein bißchen an der Kurbel drehen. Andererseits, wenn ich überlege was für ein Hype um andere Hersteller gemacht wird, dann bin ich froh, das JLC weiterhin Understatement in Reinkultur ist.
    Hat alles seine Vor - u. Nachteile.


    Wer sich aber intensiv mit JLC beschäftigt, der weiß was er da am Handgelenk hat.

  • Wenn ich mich recht erinnere, werden die Gehäuse doch ausgestanzt und das widerum würde wohl eine Stanze in China genauso gut machen wie eine Schweizer :G

    So wie ich das gelesen habe kommen die Stähle bei Rolex an, werden auf Reiheit der Legierung sehr penibel geprüft, bei nur minimalsten Abweichungen retourniert und erst wenn alles passt die Gehäuse aus dem Vollen gefräst.


    Wenn in China gefräst wird macht es relativ wenig Sinn die Stähle in der Schweiz zu prüfen, das könnte man dann wohl gleich in China.


    Also ich weiß nicht so recht was ich davon halten soll.

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

    • Offizieller Beitrag

    Die Quellen sind in solchen Fragen das Um und Auf.
    Wenn dem so ist,......Daytona Made in China.......das wäre was!!


    Die Quelle kann und werde ich nicht nennen. Es war ein relativ grosser Rolex Konzessionär. Wie wir überhaupt auf das Thema gekommen sind, wir haben uns über Eta Einschaler, schweizer Manufakturen und halt auch über die Fertigungstiefe unterhalten. Als ich ihm sagte, dass für mich Haute Horlogerie Instanzen wie Patek, Lange, JLC etc. eher erstrebenswert sind als Eta Einschaler ob der hohen Fertigungstiefe und man auch bei Rolex und Konsorten aus dem Premiumbereich wohl mehr für sein Geld bekommt als bei einem Eta-Einschaler hat er mich mal aufgeklärt.


    Es soll hier auf jeden Fall nicht in Rolex-Bashing enden, ich habe das nur angeführt weil Jose Rolex immer als die Instanz darstellt, solche Strategien aber auch nicht sauber sind und schon gar nicht wenn man es tut und dann verschweigt bzw. das Marketing jedem potentiellen Kunden glauben machen will man kaufe die Schweizer Qualität die auch in der Schweiz hergestellt wird, die Daytona Gehäuse aus Asien sind für mich genauso schlimm wie das Dehnen der Panerai Historie von Richemont.

  • So wie ich das gelesen habe kommen die Stähle bei Rolex an, werden auf Reiheit der Legierung sehr penibel geprüft, bei nur minimalsten Abweichungen retourniert und erst wenn alles passt die Gehäuse aus dem Vollen gefräst.
    Wenn in China gefräst wird macht es relativ wenig Sinn die Stähle in der Schweiz zu prüfen, das könnte man dann wohl gleich in China.


    Also ich weiß nicht so recht was ich davon halten soll.

    War selber mal bei Rolex, ist ca. 4 Jahre her, da habe ich die Fräsen für die Daytona Gehäusefertigung gesehen, Rolex kauft einiges an Teilen ein, aber das ist eher schwindend gering, gemessen am Gesamtausstoss.


    Chris

  • Naja, ich rede selten bis gar nie ueber das aktuelle Rolex Unternehmen. Bezueglich in China hergestellten Teilen... so etwas liesse sich nicht geheim halten. Dies waere ein Skandal ohne gleichen und wuerde selbst einem renommierten Unternehmen wie Rolex das Genick brechen.


    Aber wenn Rolex das macht, dann bestimmt auch Richemont. Die ganze Branche waere involviert, in etwa wie beim Abgasskandal...


    Um zum Thema zurueckzukommen. In meiner Dokumentensammlung befindet sich eine Quittung der Orologeria Svizzera aus 1955. Damals hat ein beruehmter Decima MAS Mitglied seine 3646 in Revison gegeben. Auf der Quittung steht lediglich "Orologio Rolex". Panerai hatte es offenbar nicht noetig, sich mit fremden Federn zu schmuecken.



    Gruss


    Jose

  • Die Quelle kann und werde ich nicht nennen. Es war ein relativ grosser Rolex Konzessionär. Wie wir überhaupt auf das Thema gekommen sind, wir haben uns über Eta Einschaler, schweizer Manufakturen und halt auch über die Fertigungstiefe unterhalten. Als ich ihm sagte, dass für mich Haute Horlogerie Instanzen wie Patek, Lange, JLC etc. eher erstrebenswert sind als Eta Einschaler ob der hohen Fertigungstiefe und man auch bei Rolex und Konsorten aus dem Premiumbereich wohl mehr für sein Geld bekommt als bei einem Eta-Einschaler hat er mich mal aufgeklärt.


    Es soll hier auf jeden Fall nicht in Rolex-Bashing enden, ich habe das nur angeführt weil Jose Rolex immer als die Instanz darstellt, solche Strategien aber auch nicht sauber sind und schon gar nicht wenn man es tut und dann verschweigt bzw. das Marketing jedem potentiellen Kunden glauben machen will man kaufe die Schweizer Qualität die auch in der Schweiz hergestellt wird, die Daytona Gehäuse aus Asien sind für mich genauso schlimm wie das Dehnen der Panerai Historie von Richemont.

    Na wenn es keine überprüfbare Quelle gibt bleibt es nur eine Behauptung, womit auch kein Rolex-Bashing daraus werden kann. ;)


    Ich behaupte mangels anderer Tatsachen daher: Rolex ist so gut. :gut:

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

    • Offizieller Beitrag

    Es wird Zeit mal etwas klar zu stellen.


    Hier wird laufend von Richemont gesprochen. Zu dieser Gruppe zählen die Hersteller:


    A.Lange&Söhne, Alfred Dunhill, Baume & Mercier, Cartier, IWC, Jaeger-LeCoultre, Montblanc, Panerai, Piaget, Ralph Lauren, Roger Dubuis, Vacheron Constantin und Van Cleef & Arpels.


    Ich finde es nicht richtig, wenn all diese Hersteller über einen Kamm geschoren werden.


    Es gab in der Vergangenheit auch Kooperatoinen untereinander, aber wenn z.B. Panerai ein neues Modell heraus bringt, dann ist das allein eine Sache von Panerai und nicht eine Angelegenheit von der Richemont-Gruppe.


    Wenn man einen der Hersteller meint, dann sollte man auch dabei bleiben. Danke.

  • Das Rolex, Richmont und Swatch Group Teile ausserhalb der Schweiz und natürlich auch in Asien fertigen lassen, glaube ich sofort. Und es gibt andere Hersteller, die genau in die Kerbe "Swiss Made?" hauen und dies teilweise mit sehr viel Humor kommentieren:


    Moser


    Wenn die Qualität stimmt, dann ist das prinzipiell auch nicht verwerflich. Jedoch ist die in dem Link erwähnte Quote von 60% schweizer Wertschöpfung schon beeindruckend niedrig.


    Und mal im Ernst: Rolex ist für eine perfektionierte Herstellung der Maßstab, aber mitnichten für horologische Substanz. Wirkliche feine und hohe Uhrmacherkunst sieht ganz anders aus.


    Also bitte nicht immer Rolex zum Maß aller Dinge erklären. Ja, es ist die erfolgreichste Marke, ja, der Werterhalt bei 5% der Kollektion ist überdurchschnittlich gut. Das isses aber auch...


    Grüsse :wink:

    • Offizieller Beitrag


    Na wenn es keine überprüfbare Quelle gibt bleibt es nur eine Behauptung, womit auch kein Rolex-Bashing daraus werden kann. ;)
    Ich behaupte mangels anderer Tatsachen daher: Rolex ist so gut. :gut:


    Dass Rolex nicht gut ist hat niemand behauptet, ich glaube schon, dass die Stanze in China das genau so gut hinbekommt.
    Ich habe nur immer ein Problem damit wenn Wertschöpfung innerhalb eines Landes vorgekaukelt wird und dem nicht ganz so ist.
    Würde mich auch stören wenn Richemont Panerai das macht.

    • Offizieller Beitrag

    Das lass ich ja gerne zu Jose, nichtsdestotrotz war Rolex damals nur der Zulieferer von Panerai für den Auftrag mit der italienischen Marine, sonst hätte ja Rolex den Auftrag erhalten oder seh ich da was falsch. Rolex lieferte die Gehäuse und die selbst eingekauften Corteberet Werke.
    Du stellst es immer so dar als wenn der "Hanswurst" Panerai froh sein hat dürfen wenn er überhaupt was bekommt von Rolex, ähnlich den Bittstellern bei der aktuellen Daytona in der heutigen Zeit.
    Ich habe selbst noch keine einzige Rolex gesehen die exakt der 3646, 6152, 6154 und 6152-1 entspricht, noch dass Rolex diese in Ihrer Historie aufführt.
    Rolex wurde als Zulieferer damit beauftragt hat anscheinend den Auftrag angenommen, hat geliefert, wurde bezahlt und fertig.


    Nach deiner Meinung hätte Rolex Corteberet als Punze stanzen müssen und nicht Rolex, das Werk das drin schlägt hat wohl einen höheren Stellenwert als das schnöde Gehäuse. Analog deinem Ansatz "Panerai hat ja nur die Zifferblätter gemacht" -> Rolex hat ja nur die Gehäuse gemacht ...


    Nur weil Dino Zei und das Marketing von Richemont irgendwelche Märchen erzählen ist das noch lange nicht wahr, soviel wissen die Dickbrettbohrer schon.


    Was mich nur -immer wieder- stört an deiner ganzen Recherche, der unbeschreibliche Hass auf Richemont Panerai und Angelo Bonati, würdest du diese Untertöne verbergen wäre deine Arbeit um soviel wissenschaftlicher.