Hanhart: Über 100fach kratzfesterer, nickelfreier Edelstahl für Gehäuse

  • Pressemitteilung, 22.02.2012




    Als weltweit einzige Uhrenmarke nutzt Hanhart für die Gehäuse ihrer Armband-
    Chronographen einen nickelfreien Edelstahl, der sich aufgrund eines speziellen
    Veredelungsprozesses insbesondere durch seine sehr hohe Härte und die damit
    zusammenhängende um weit mehr als 10‘000 % verbesserte Kratzbeständigkeit
    auszeichnet. Die Verwendung des Veredelungsverfahrens ist unter dem Markennamen
    HDSPro® für den Uhren- und Schmuckbereich patentgeschützt.



    Hanhart ist unbestrittener Spezialist für robuste und widerstandsfähige Instrumentenuhren
    für den Einsatz zu Luft, zu Land und zu Wasser. Diese Zeitmesser
    sind im Extremfall hohen Belastungen ausgesetzt, wenn sie ihren Träger sicher
    und zuverlässig durch alle Herausforderungen begleiten. Aus diesem Grund
    setzt die schweizerisch-deutsche Uhrenmarke als weltweit erster Hersteller
    der Uhrenindustrie in Zukunft für die Gehäuse ihrer mechanischen Chronographen
    Stahl der Marke HDSPro® ein, der eine optimale Kombination aus Härte,
    Korrosionsbeständigkeit und Nickelfreiheit repräsentiert.



    Durch einen innovativen Veredelungsprozess erlangt das Uhrengehäuse eine
    mindestens dreifach härtere Oberflächenstruktur. Dies führt im Vergleich zu
    bisher verwendeten Edelstählen zu einer weit mehr als 100fach verbesserten
    und damit um über 10‘000 % erhöhten Kratzfestigkeit. Damit sehen hoch
    beanspruchte Uhren auch noch nach jahrelangem Tragen aus wie am ersten Tag!



    Neben der extrem hohen Kratzfestigkeit zeichnet sich der veredelte Stahl auch
    durch seine hohe Korrosionsbeständigkeit aus, die mit jener der besten Edelstähle
    vergleichbar ist. Da der Stahl durch den Veredelungsprozess nicht
    beschichtet wird, bleibt nicht nur die Optik und Haptik des Materials erhalten,
    es kann vielmehr auch zu keinem Abplatzen einer aufgebrachten Schicht
    kommen.
    Nicht zuletzt kann bei diesem Stahl auf die Beigabe von Nickel verzichtet
    werden, weshalb die aus diesem Material gefertigten Uhrengehäuse keinerlei
    bekanntes Allergiepotential besitzen.



    Die ersten Uhrenmodelle von Hanhart mit Gehäusen aus kratzfestem und
    nickelfreiem Edelstahl der Marke HDSPro® werden 2012 lanciert.



    Die Eigenschaften des neuen kratzfesten und nickelfreien Gehäusestahls von
    Hanhart im Überblick:







    [quelle]Text und Bilder: ©`Hanhart AG ; http://www.hanhart.com[/quelle]

  • "100x kratzfester" klingt aber schon nach sehr lautem Marketinggeschrei, wenn es letztlich um einen Stahl mit 3facher (Vickers-??) Härte geht.


    Wenn "Damit sehen hoch beanspruchte Uhren auch noch nach jahrelangem Tragen aus wie am ersten Tag!" auch noch einklagbarer Garantiebestandteil wird und Hanhart ein paar schöne Uhren aus dem Zeugs baut, wird das "meine Marke"... :bgdev:

  • seng1 so wie du verstehe ich das auch. Hanharts Methode beschreibt nicht das Hinzufügen einer Härteschicht, sondern das Vererdeln des eigentlichen Stahl wodurch selbiger bedeutend widerstandsfähiger wird. Zusätzlich dazu könnte man ja noch eine Dicke Schicht á la Damasko drauflegen und fertig wären wohl sämtliche Patinasorgen

  • So wie ich dass verstehe, soll es aber bei Hanhart keine Beschichtung sein. Eine Beschichtung ist immo nur so gut wir das Material darunter. Bei nem festen Stoß gibt der Untergrund nach und die Beschichtung kann abplatzen. Sollte ich das falsch verstehen, bitte ich um Belehrung.



    ...das Grundmaterial ist ja mit über 700HV gehärtet (bei HDS und Damasko, zumindest so beschrieben und lese das so) und somit ähnlich.
    Es war eben eine weitere Aufzählung zudem von Sinn zw. höherem HV-Wert. Die Techniken und Verfahren können ja verschieden sein.


    Jedenfalls sollen damit Gebrauchsspuren vermieden werden.

  • ...also ich liebe an meiner 16660 gerade die Gebrauchsspuren der letzten 25 Jahre. :grb:


    Exakt, ich halte von dem ganzen Kram nix, diese vermeintliche Härte lässt man sich teuer bezahlen und für Uhren ist das m.E. völliger Schwachsinn. Man kann alles treiben, man kann es auch übertreiben, so mein Großvater und der Mann hatte Recht :gut:

  • Zitat von der Homepage des Entwicklers, Vermarkters oder was auch immer:
    "...
    Die NB Technologie GmbH betreibt sowohl technische Eigenentwicklungen als auch branchenunabhängige Auftragsentwicklungen.


    Die Lizenzierung und Vermarktung eigener Schutzrechte bildet dabei den Schwerpunkt.


    Aufgrund ihrer langjährigen Industrieerfahrungen in leitenden Positionen besitzen die Geschäftsführer
    Dr. Peter Barth und Martin Neumayer entsprechendes Entwicklungs- und Vermarktungs-Know-how.
    ..."
    Quelle: http://www.hds-pro.com


    Wenn ich dann in der Pressemitteilung lese:
    Durch einen innovativen Veredelungsprozess erlangt das Uhrengehäuse eine mindestens dreifach härtere Oberflächenstruktur. Dies führt im Vergleich zu bisher verwendeten Edelstählen zu einer weit mehr als 100fach verbesserten und damit um über 10‘000 % erhöhten Kratzfestigkeit.


    muß ich mich erstmal für die Erklärung der Prozentrechnung bedanken. :verneig: Hundertfach gleich 10.000 Prozent. Welch beeindruckende Zahl. Erinnert mich irgendwie an Murphys Law und die Darstellung in wenig anschaulichen Einheiten wie z.B. Angström / Woche :bash:
    Das ist Vermarktungs-Know-how erster Kajüte. Allerdings kann ich aus der Mitteilung nicht entnehmen, worauf sich diese 3-fach / 100fach / 10000-prozentige Erhöhung der Kratzfestigkeit bezieht und vor allem nicht, wie diese ermittelt wurde. Worauf sie sich bezieht, kann ich dann der Homepage entnehmen - Edelstahl 316L. Allerdings ist dort eine 3- bis 3.5 fach höhere Härte gegenüber 316L und eine um 15000% höhere Kratzfestigkeit angegeben. Ja, was denn nun?
    Da für mich als Ingenieur Fakten zählen, wäre auch interessant, warum hier von veredeltem Stahl im Vergleich zu Edelstahl geschrieben wird und welche Art von "Veredelungsprozeß" zum Einsatz kommt. Ich entnehme dem Text auf jeden Fall, daß es sich nicht um eine Legierung mit durchgängig homogenem Werkstoffgefüge handelt und daß die Oberfläche nicht beschichtet wird. Die Schlußfolgerung daraus wäre, daß die Härtung durch Oberflächenbehandlung erfolgt. Und dann stellt sich die Frage, wie der Vergleich der 600 - 700 HV mit 1200 HV der tegimentierten Sinn-Gehäuse zu interpretieren ist. Für mich heißt das auf jeden Fall - um auf dem Niveau der Marketing-Blasen zu bleiben: Sinn = besser als Hanhart. ;)


    Man gewinnt den Eindruck, daß eine vielleicht durchaus brauchbare Entwicklung durch irgendwelchen Marketing-Hokus-Pokus unfreiwillig ein wenig ins Lächerliche gezogen wird. Ernst nehmen kann ich solche Meldungen jedenfalls nicht. Dafür bekomme ich zu oft irgendwelche vollmundigen Marketing-Versprechungen zu lesen, die sich hinterher zumindest als nicht ganz korrekt herausstellen.
    Aber da die Damen und Herren von Hanhart hier sicher mitlesen, können sie bestimmt Licht in das Dunkel bringen. Meine Fragen sind:


    • Um welche Art "Veredelungsverfahren" handelt es sich(Legierung, Oberflächenhärtung etc.)
    • Wie stellen sich die Materialeigenschaften im Vergleich mit Konkurrenzprodukten wie z.B. den tegimentierten Gehäusen der Firma Sinn dar?
    • In rostfreien Stählen lassen sich immer zumindest Spuren von Nickel nachweisen. Wie hoch ist der Restnickelgehalt der Legierung? Wie hoch ist im Vergleich der von "nickelfreien" Produkten der Mitbewerber?



    edit: Tippfehler

  • seng1 so wie du verstehe ich das auch. Hanharts Methode beschreibt nicht das Hinzufügen einer Härteschicht, sondern das Vererdeln des eigentlichen Stahl wodurch selbiger bedeutend widerstandsfähiger wird. Zusätzlich dazu könnte man ja noch eine Dicke Schicht á la Damasko drauflegen und fertig wären wohl sämtliche Patinasorgen



    Ne,


    da liegste falsch.
    DAMASKO vergütet eben nicht nur die Oberfläche, sondern das Material als solches während der Produktion.
    Die SUG macht die Oberflächenvergütung wohl für einige SINN Gehäuse.


    Solange HANHART nicht Ross und Reiter nennt, ist das ganze für mich reines Marketinggeschwafel. Schade, ich dachte, die hätten sowas nicht nötig.
    War wohl ein Schuss in den Ofen........



    Volker ;)

    ALDI Funkuhr, FLÖTENSCHNIEDEL Regulateur mit Tourbillon, COLT M1911 Cal.45 ACP.
    "Der Morgen stellt im Anschluss an die Nacht gewissermaßen ein Ende der
    Dunkelphase mit Beginn einer Lichtphase dar." :respekt:


  • Ah sehr gut, danke. Ich lerne gerne dazu.


    Dann finde ich es ebenso enttäuschend, dass diese Marketingfinte als Innovation dargestellt wird.

  • Ich denk mal, die träumen sich die Kratzfestigkeit hoch, so vielleicht in dem Sinne:


    99% aller Kratzer entstehen an Türklinken, Glas, Dingen des tgl. Lebens. Und 1% an härteren Stoffen, wie harte Minerale (in Beton, Gestein, ...), Werkzeugen etc. Verhindere ich Kratzer an ersterem, indem ich mein Material härter als Türklinken, Mineralglas etc. mache, vermeide ich 99% der Kratzer, die eine Uhr bekommen kann. Schon habe ich 100fache Kratzfestigkeit gegenüber dem Material, was für Kratzer durch Stahl, Glas o.ä. anfällig ist.


    Diese Herangehensweise kann man sich natürlich beliebig schön rechnen. Wirklich interessant ist die erzielte Härte, bspw. in Vickers, und da sind bei Stahl Grenzen gesetzt. Viel mehr als 3- oder 4-mal härter als normaler 316er geht wohl nicht. Also erfindet man ein paar schlagkräftige Argumente - siehe oben.


    Die Kreativität von Marketing kennt keine Grenzen, Hauptsache man muss sich nicht harten Argumenten stellen und bleibt "nicht nachprüfbar". Arm, dass Hanhart diesen Weg geht, um Einzigartigkeit vorzugaukeln. Was da beworben wird können andere schon länger - und vor allem hatten andere die Idee deutlich früher als Hanhart. Hanharz versucht da wohl, mit erfundenen "Sensations-Argumenten" Alleinstellungsmerkmale vorzugaukeln, die so vermutlich kaum einer objektiven Betrachung standhalten würden. Schade.


  • ...Marketing-Hokus-Pokus ........ Ernst nehmen kann ich solche Meldungen jedenfalls nicht.


    Danke.


    Genau das war meine Reaktion vor ein paar Tagen, als ich den Artikel zum ersten mal gelesen habe.


    Es geht mir auch nicht darum, dass andere eventuell schneller waren, siehe Damasko/Sinn., sondern einfach darum, dass es mich schrecklich kalt lässt.
    Entweder mag ich Uhren und Auftreten eines Herstellers, dann kaufe ich, oder eben nicht.


    Für uns Interessierte sind es nur leere Worthülsen, im Juweliergeschäft/beim Konzi und dem dortigen Publikum kommt das sicher gut an.
    Denn machen wir uns nichts vor, die wenigsten Menschen die Markenuhren kaufen, sind dermaßen vernarrt und saugen jede Information auf (und hinterfragen diese auch mal kritisch), wie wir es tun.


    viele Grüße


  • Für uns Interessierte sind es nur leere Worthülsen, im Juweliergeschäft/beim Konzi und dem dortigen Publikum kommt das sicher gut an.


    Als ganz so belanglos ich es nicht abtun, viele Uhrenbegeisterte finden "kratzfeste" Uhrengehäuse hoch interessant. Beim Marketing kann aber weniger eben manchmal mehr sein - bspw. ehrliche Fakten anstelle schöngerechneter Träumerei.

  • Es ist doch so: Wenn die Uhr scheixxe ausschaut, ist der Stahl eh wurscht. Und wenn die Uhr klasse ausschaut, ist der Stahl auch noch wurscht. Fazit: Der Stahl ist eigentlich immer wurscht. :grb:


    Was dieser Stahl wirklich bringt, ist sekundär. Er dient dazu, sich ins Gespräch zu bringen, sich vom Mitbewerber zu differenzieren und die Preise zu rechtfertigen. Bitte gerne, ich hab schon. :)



    Viele Grüsse
    Eisbaer

  • Hallo,


    an dieser Stelle ist es sicherlich hilfreich, einfach mal Fakten zu präsentieren. Auf der Baselworld 2012 gab es Muster vom angesprochenen HDS-Pro-Material. Auf You-Tube kann man den Unterschied in der Kratzempfindlichkeit gut erkennen:


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    Und damit es anschließend keine Diskussion gibt: Gekratzt wurde auf einer Waage!


    Gruß,
    MrMaDo1974


    PS: Um wie viel die Kratzbeständigkeit nun tatsächlich höher liegt, ist m.E. eher nebensächlich. Der Unterschied zwischen herkömmlichem Stahl und HDS-Pro ist wirklich enorm - und nickelfrei wäre die Uhr auch noch. Ich sehe auf jeden Fall einen Mehrwert!