Seit ihrer Vorstellung in 2007 hat die Blancpain Fifty Fathoms Automatique Referenz 5015 etliche Varianten erfahren: die beiden an historische Vorbilder angelehnten limitierten Tribute to Fifty Fathoms und Tribute to Aqua Lung, die weißen Versionen, die DLC beschichtete Dark Knight, die mit blauem Flinque ZB ausgestattete Version im satinierten Stahlgehäuse, Edelmetallvarianten in Roségold und Weissgold sowie letztes Jahr die Titanversion mit blauem ZB.
Aber erst dieses Jahr ist eine Fifty Fathoms vorgestellt worden, die ich persönlich viel früher erwartet hätte: die Fifty Fathoms Grande Date im gebürsteten Titangehäuse.
Das Grossdatum, welches im Bruchteil einer Sekunde um Mitternacht schaltet, debütierte in der Leman Aqua Lung Grande Date im Jahr 2005 und wurde seitdem in mehreren Modellfamilien verwendet (Leman, Villeret und L‘Evolution), jedoch bislang nie in der Fifty Fathoms Linie.
Diese Woche hatte ich dank der freundlichen Unterstützung der Blancpain Boutique München die Möglichkeit, dieses neue Modell für einen Tag zu erleben und in Fotos festzuhalten.
Nähern wir uns der FF GD im Vergleich zur Standard Fifty Fathoms:
Die beiden Uhren besitzen dasselbe Gehäusedesign, dieselbe Größe, die bekannte Safirglaslünette, ein schwarzes ZB und dieselben Zeiger. Das gebürstete Titangehäuse verleiht der FF GD einen stärkeren Toolwatch-Charakter, welcher auch durch den Wegfall der Ziffern für die 3 und 9 Uhr Positionen unterstützt wird.
Anders als bei der Fifty Fathoms Automatique gewährt die FF GD einen rückwärtigen Blick auf Kaliber 1315. Infolge des zusätzlichen Moduls für das Grossdatum baut die FF GD etwas höher, was aber bei 45mm Durchmesser die Proportionen keinesfalls stört.
Ich empfand es immer schwierig, die Fifty Fathoms in Fotos richtig zu erfassen: in einer nüchternen Lightbox geht die Tiefe verloren, bei Nahaufnahmen werden die Proportion verzerrt, bei mehr Distanz sind die besonderen Details nicht mehr erkennbar. Es ist einfach eine Uhr, die live erlebt werden muss, von Blancpain als legitime und professionelle Taucheruhr mit Alltagsqualitäten konzipiert. Und da es in erster Linie ein Tauchinstrument ist, entfällt auch eine äußere Entspiegelung des Safirglases, was die fotografische Erfassung der Feinheiten auch nicht erleichtert.
Die FF GD ist da keine Ausnahme. Durch das gebürstete Finish lässt sich das Gehäuse aber besser erfassen als bei der polierten Fifty Fathoms Automatique. Hier jetzt etliche Detailaufnahmen, die teilweise mit Hilfe eines 6x Loupe System Aufsatzes mit Lichtring für das iPhone entstanden sind, daher auch die ungewöhnlichen Reflektionen:
Der Tragekomfort der Fifty Fathoms Grande Date ist trotz der Größe sehr gut. Die Uhr ist weder zu schwer noch zu leicht, dank der kurzen Bandanstösse sitzt die FF GD angenehm am Handgelenk. Das Grossdatum bietet einen echten Nutzen für älter werdende Augen, den augenblicklichen Wechsel um Mitternacht zu beobachten ist absolut beeindruckend.
Hier ein paar Wristshots:
Nach einem Tag mit der Uhr kann ich mein persönliches Fazit ziehen: die Blancpain Fifty Fathoms Grande Date ist die vielleicht wichtigste Variante der FF seit 2007. Sie verbindet ein zeitloses, detailreiches Design mit echtem Zusatznutzen, und dies in der bislang Toolwatch-ähnlichsten Optik innerhalb der gesamten Modellfamilie.
Eines jedoch fehlt: ein Titanband ist zur Zeit leider nicht erhältlich und wohl auch nicht in der Planung. Da kann man nur hoffen, dass aufgrund des Vorhandenseins von jetzt zwei Titan-FF genug Besitzer den Wunsch nach einem Titanband äußern und Blancpain überzeugt wird, diesen Wunsch doch noch zu erfüllen.
Ich hoffe, die Vorstellung und die Fotos haben gefallen!
Grüsse
Henrik