Was man hier über ALS liest, ist ja nicht gerade schön. Das hätte ich so nicht gedacht. Nachdem die Uhrenmanufaktur 1845 gegründet und 1948 enteignet wurde und sich im Jahre 1990 neu erfand, hatten die Glashütter einen beachtlichen Wiederaufstieg und waren mir als sympathisches Unternehmen auf dem Schirm. Das beschriebene Verhalten verwundert mich daher schon sehr, zumal die Sachsen ja ein durch und durch nettes Völkchen sind. Ferner verwundert mich, dass Richemont das Auftreten nach außen toleriert, oder vielleicht sogar hierfür verantwortlich ist. Die Richemont-Mitarbeiter, mit denen ich Kontakt hatte und habe - zumindest die von Baume & Mercier - kann ich nur als äußerst kundenorientiert, hilfsbereit und super nett bezeichnen, und das bis ganz nach oben zu den Managern.
Auf jeden Fall sollte ALS mal eines bedenken: Die Uhren befinden sich preislich in einem Rahmen, in dem Otto Normalverbraucher nicht mehr mitspielen kann, was bedeutet, dass die, welche ALS kaufen, sich wirtschaftlich im oberen Teil der Gesellschaft befinden. Gut, manch einer mag ein Dummkopf und Nichtsnutz sein, der sein Vermögen nur im Lotto gewonnen oder geerbt hat. Manch anderer ist zu seinem vielen Geld gekommen, weil er in seinem Job die Kunden schlecht beraten, belogen, betrogen, über den Tisch gezogen und ins Verderben geschickt hat. Der überwiegende Teil der Lange-Kunden dürfte jedoch aus angesehenen Menschen bestehen, die oftmals schon zum etwas älteren Semester gehören und auf ein erfolgreiches Arbeitsleben mit großen Leistungen zurück blicken können, oder halt noch mitten in diesem stehen. Und gerade diese Leute, diese Kunden vor den Kopf zu stoßen, gehört sich eigentlich nicht und könnte gründlich schief gehen.
Beste Grüße
Tom