Hallo Lounger!
Prolog
Nun ist es also soweit: heute möchte ich Euch nun endlich meine neueste Errungenschaft vorstellen. Auch an dieser Stelle möchte ich mich bei all denjenigen bedanken, die sich in meinem Kaufberatungsfaden eingebracht haben. DANKE.
Die Vorstellung meines Neuzugangs wird etwas umfangreicher, da ich Euch nicht einfach nur mit Fotos und technischen Daten abspeisen möchte.
Vielmehr möchte ich Euch alle auf eine historische Reise mitnehmen, die gleichzeitig die Geburtsstunde der U(h)rversion des hier vorgestellten Modells war.
Pioniergeister und außergewöhnliche Abenteuerlust führte zu bedeutenden Entdeckungen und Errungenschaften in der Geschichte der Menschheit. Die neunte britische Expeditionstour ins Himalaya- Gebirge unter der Leitung von John Hunt zählt zweifelsohne dazu.
Zig Anläufe hatte es gebraucht, um aus einem sehr ambitionierten, gar waghalsigen Vorhaben endlich Realität werden zu lassen. Viele verzweifelte, sich über Jahrzehnte erstreckende Versuche scheiterten nicht nur einfach, sie verschlangen viel Geld und forderten leider auch Menschenleben.
Unter größten Anstrengungen gelangen dem Neuseeländer Edmund Hillary und DEM Sherpa Tenzing Norgay am 29.05.1953 letztlich das, was man wohl als bergsteigerische Ausnahmeleistung bezeichnen kann: die Erstbesteigung des höchsten Berges der Welt, dem Mount Everest. Respekteinflößende 8850 Meter über dem Meeresspiegel ragt das Dach der Welt im nepalesischen Himalaya- Gebirge majestätisch in den Himmel, doch Hillary und Norgay trotzen den widrigen Bedingungen und wurden mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt.
Quelle: https://www.classicdriver.com/de
Quelle: http://www.tibettravel.org
Nur wenige Menschen glaubten im Jahr 1953 an eine Besteigung des bis dato „unbezwingbaren“ Everest- geschweige denn an eine unversehrte Rückkehr. In einer Höhe von 8000 Metern –also noch 850 Meter unterhalb des Gipfels- ist der Sauerstoffdruck bedrohlich niedrig. Es kommt daher zu einer Sauerstoffunterversorgung, was oftmals lebensbedrohliche Folgen hat: rasende Kopfschmerzen, Hirn- oder Lungenödeme, plötzliche Blindheit, stark eingeschränktes Denkvermögen und Verlust der Orientierung.
Trotz deutlich besserer Bedingungen bei Auf- und Abstieg (Fixseile, Leitern, festgelegte Routen), High- Tech- Kleidung sowie entsprechende Nahrungsmittel und Medikamente sterben noch heute jährlich Bergsteiger aus aller Welt bei dem Versuch, den Everest zu „nehmen“. Die meisten Unglücke passieren aufgrund schwindender Kräfte beim Abstieg.
Wegen der extrem widrigen Bedingungen (Temperaturen von bis zu -50 Grad Celsius, extrem geringer Sauerstoffunterversorgung) ist dort auch keine Hilfe möglich. Erschöpfte oder verletzte Bergsteiger werden daher zum Sterben zurückgelassen. Im Laufe der Jahre ist der Mount Everest -auch aufgrund des inflationären Expeditionstourismus- ein großer Bergsteigerfriedhof geworden.
Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass man 1953 nicht über so eine gute Ausrüstung verfügte, kann man die Leistungen von Edmund Hillary und Tenzing Norgay gar nicht genug hervorheben. Denn diesen Beiden begleitete damals eine eher spärliche, im Vergleich zu heute jedoch sehr schwere Ausrüstung und einfachste Kleidung. Und nun kommen wir zu einem ganz wesentlichen Ausrüstungsbestandteil...
Hans Wilsdorf -der seit 1920 alleiniger Inhaber von Rolex SA war- rüstete die Expeditionsteilnehmer mit Armbanduhren aus: es handelte sich dabei um eine Rolex Oyster Perpetual Chronometer.
Hier ein Foto der Uhr, die Edmund Hillary während der Everest- Besteigung trug:
Quelle:http://www.rolexmagazine.com
Die Uhr wurde mit einem überlangen Band versehen, um sie auch über mehreren Kleidungsschichten tragen zu können.
Bereits ein Jahr zuvor rüstete Wilsdorf die britische Nordgrönland- Expedition mit insgesamt dreißig Tudor Oyster Prince aus, dessen Teilnehmer sich nach der Rückkehr hinsichtlich der Robustheit und der Präzision dieser Uhren beeindruckt zeigten.
Auch die Oyster Perpetual überstand die Everest- Expedition unbeschadet und begeisterte Edmund Hillary, der daraufhin einen Dankesbrief an Wilsdorf richtete:
Quelle:http://www.watchonista.com
Den Erfolg dieser Expedition nahm Rolex 1953 schließlich zum Anlass ein zweckbestimmtes Modell vorzustellen: die Urversion der heutigen Rolex Explorer war somit geboren. Noch robuster als die Oyster Perpetual und fortan am Stahlband. Man sieht bereits die Ähnlichkeit der Zeiger, der Indexe und des Zifferblattes zur heutigen Version:
Seitdem hat sich das Design etwas verändert, doch bereits seit 1977 entspricht die Explorer I weites gehend der aktuellen Version.
Die Rolex Explorer ist ein Meister der Zurückhaltung. Nie aufdringlich, schön schlicht, sportlich angehaucht, zu so ziemlich jedem Kleidungsstil tragbar. Der Tragekomfort ist extrem gut, man merkt sie eigentlich kaum. Die nur ganz leicht gebogenen Hörner und das 11mm flache Gehäuse tragen nicht unerheblich dazu bei. Darüber hinaus bietet die Easylink Verlängerung der Schließe 5 mm Spielraum bei der Bandlänge, die in meinem Fall für einen stets perfekten Sitz am Handgelenk sorgt.
Die Verarbeitung ist schlicht und ergreifend tadellos und liebevoll bis ins kleinste Detail, das wird wohl niemanden wundern. Die Explorer ist bestens ablesbar und im Dunkeln sorgt die stahlblaue und ausdauernd leuchtende Chromalight- Lume dafür, dass das auch so bleibt.
Das Werk zieht butterweich auf und läuft- wie auch meine Submariner- während des Tragens gänzlich ohne Abweichung, bei längerem Ablegen zeigt sie eine knappe Sekunde Nachgang. Einfach perfekt.
Und natürlich hier noch ein Lume- Shot:
EPILOG
Ich kann jedem, der einen schlichten Dreizeiger mit ca. 40 mm Durchmesser sucht und auf eine Datumsanzeige verzichten kann nur wärmstens empfehlen, sich die Explorer mal genauer anzusehen. In diese Uhr verknallt man sich vielleicht nicht Hals über Kopf, aber es könnte sich durchaus lohnen, ihr etwas mehr Zeit und Beachtung zuteil werden zu lassen.
Technische Daten:
GEHÄUSE
Oyster, 39 mm, Edelstahl
AUFBAU DES OYSTER GEHÄUSES
Monoblock-Mittelteil, verschraubter Gehäuseboden und verschraubbare Aufzugskrone
DURCHMESSER
39 mm
MATERIAL
Edelstahl 904L
LÜNETTE
Poliert
AUFZUGSKRONE
Verschraubbare Twinlock-Aufzugskrone mit doppeltem Dichtungssystem
UHRGLAS
Kratzfestes Saphirglas
WASSERDICHTHEIT
Bis 100 Meter Tiefe wasserdicht
MANUFAKTURWERKMANUFAKTURWERK
Mechanisches Perpetual-Uhrwerk, Selbstaufzugsmechanismus
KALIBER
3132, Rolex Manufakturwerk
GANGGENAUIGKEIT
-2/+2 Sekunden pro Tag, gemessen nach dem Einschalen des Uhrwerks
FUNKTIONEN
Stunden-, Minuten- und Sekundenzeiger im Zentrum. Sekundenstopp für genaues Einstellen der Zeit
OSZILLATOR
Paramagnetische blaue Parachrom-Spirale. Hochleistungsfähiges Paraflex-Antischocksystem
AUFZUG
Selbstaufzugsmechanismus, in beide Richtungen aufziehend, Perpetual-Rotor
GANGRESERVE
Circa 48 Stunden
ARMBANDARMBAND
Oyster, dreireihig, flache Elemente
MATERIAL
Edelstahl 904L
SCHLIESSE
Oysterlock-Sicherheitsfaltschließe mit komfortabler 5‑mm-Easylink-Verlängerung
ZIFFERBLATT
Schwarz
DETAILS
Sehr gut ablesbare Chromalight-Indizes und ‑Zeiger mit lang anhaltendem blauem Leuchtvermögen
Gruß, Fabian.