Kaufberatung: IWC für Einsteiger

  • Seit längerem bin ich fasziniert von der Fa. IWC Schaffhausen. Diese Faszination hat sich verstärkt, als ich dieses Jahr geschäftlich ins allerheiligste durfte, den Produktionshallen.
    War auch schon geschäftlich bei anderen Uhrenherstellern in den heiligen Hallen. Aber IWC hat es mir irgendwie angetan. Auch die geographische Nähe zu Schaffhausen, ca. 45km, tut sein übriges.


    Nun möchte ich mir schon seit geraumer Zeit eine Armbanduhr von IWC anschaffen. Leider kann ich mich nicht so richtig für ein Modell entscheiden.


    Zum einen gefallen mir die Fliegeruhren sehr gut, speziell die Le Petit Prince mit blauem Zifferblatt. Zum anderen die Top Gun Modelle. Die liegen aber neu über meinem Budget.
    Auch die Ingenieur sowie Aquatimer gefallen mir sehr gut.


    Weshalb ich diesen Thread gestartet habe? Was mich stört an den Fliegern ist, dass die mir gefallen, alle ein ETA verbaut haben. In der Preisklasse sollte m.M.n. nach schon ein Maufakturkaliber verbaut sein. Auf der anderen Seite hat ein ETA ja auch Vorteile.


    Zu was würdet Ihr mir raten?

    • Offizieller Beitrag

    Moin,
    bei IWC gibt es Uhren mit Manu.-Werk und Uhren mit ETA-Werken, aber das weißt Du ja.
    Ob Manu.-Werk oder ETA, jedes Werk hat seine Vor - oder Nachteile, wenn es um die Revi geht.


    Allgemein kann man aber sagen, das die verbauten Werke sehr gut sind.


    Die ETA-Werke werden von IWC, unter Vorgaben, bei ETA bestellt.
    Nach Eingang bei IWC werden diese Werke auf Herz und Nieren geprüft.
    Sollte ein Werk nicht die Erwartungen von IWC erfüllen, geht es zurück zu ETA.


    Hier ein 30110


    Ich persönlich habe mich für diese Uhren entschieden.


  • Zu was würdet Ihr mir raten?

    Ich würde Dir dazu raten, die Dir gefallenden Modelle einfach mal am Arm auszuprobieren. Alles andere ist graue Theorie. :idee:
    Wenn denn eine ETA-Basis wirklich das Ausschlußkriterium sein sollte (für mich wäre es keines) bleiben Dir zwei Möglichkeiten:
    Entweder Du schaust Dir zB. mal eine 3227 / 3234 / 3233 Ingenieur an, die haben ein Inhouse-Werk und sind gebraucht zu moderaten bis unterbewerteten Kursen zu haben. Oder Du wartest noch ein bis drei Jahre, dann wird IWC weitestgehend die ETA- und Sellita-Werke durch neue eigene Kaliber ersetzt haben. Es ist jedoch nicht unbedingt zu erwarten, daß die damit ausgestatteten Uhren auf dem Preisniveau der jetzigen Modelle bleiben.

    Bis bald wieder
    Jochen


    Wenn die Zeit kommt, in der man könnte, ist die vorüber, in der man kann.

  • Die Le Petit Prince ist eine sehr schöne Uhr. Das Blatt ist einfach wunderbar. Ein mir bekannter und sehr zuverlässiger Händler hat gerade eine neuwertige aus 2016 zu einem anständigen Preis im Portfolio. Bei Interesse gern per PN.


    Die Top Gun Modelle finde ich auch klasse. Sind dann aber durchweg wesentlich sportlicher und auch eine andere Preisklasse. Eine Zwischlösung wäre die Patrouille Swiss Sonderedition der 3717. Eine wunderbare Uhr, die man aufgrund der Limitierung mglw. nur am eigenen Gelenk zu sehen bekommt. Das hat ja auch immer was.


    ETA oder Manufaktur ist eine Glaubensfrage. Wenn Du jetzt schon weißt, dass Dir eine ETA von den inneren Werten möglicherweise nicht wertig genug sein wird, dann lass es lieber bleiben. Mir persönlich wäre es nicht so wichtig.

  • Eta oder Manufaktur wäre mir auch nicht wichtig,


    meine Kriterien wären:
    Optik und Haptik
    günstiger Kauf ( gegen uvb. Preisempfehlung )
    Wasserdicht und am Kautschuk oder Stahl zu tragen........


    von daher sollten die Teile erstmal an deinen Arm, der sagt gleichzeitig auch viel aus und gibt dir das beste Feedback,


    bist ja gleich um die Ecke... ;)

  • Danke für eure Antworten. Am Arm hatte ich schon einige Modelle. Letzten Monat konnte ich einige Modelle in der IWC Boutique am Flughafen Zürich anprobieren.
    Im Grunde genommen ist mir eigentlich egal ob ETA oder Manufaktur. Nur es wird ja immer wieder gesagt/geschrieben, dass eine Uhr in dem Preissegment ein Manufakturkaliber haben muss. Aber ich kaufe mir eigentlich nur das was mir gefällt und nicht der Allgemeinheit.

    • Offizieller Beitrag

    ... Du kannst auch noch einfach etwas abwarten, ab 2018 zum 150. Jubiläum sollen (zumindest nach der bisherigen Planung) alle Modelle auf Inhouse Kaliber umgestellt werden. Das "Ersatz-Kaliber" für die ETA-Dreizeiger wird dann die Kaliber-Familie 42000, spezifisch für das ETA 2892A2 das Kal. 42110.


    Infos zum Werk findest Du z.B. hier (ganz unten):


    http://www.iwc.com/de/news/erweiterte-manufaktur-kompetenz-aus-schaffhausen/


    Und so wird es aussehen (es ist das mittlere Werk auf den Fotos - Übrigens schon mit dem Flieger-Zeigerspiel):




    Der Übergang wird vermutlich ähnlich wie bei Tudor laufen, also fließend ohne große Änderungen an den Modellen - die Maße der neuen Kaliber sind identisch mit den ETA-Kalibern, lassen sich also in den identischen Gehäusen verbauen.


    Eine ganz andere Frage ist, ob die Uhren nun mit diesen "Inhouse-Kalibern" unfassbar viel toller/wertiger werden. Ich würde das bezweifeln, da z.B. das ETA 2892A2 ein wirklich gutes Kaliber ist (auch das hochwertigste Dreizeiger-Werk des normalen ETA-Programms), ausgereift über viele Jahrzehnte und damit absolut frei von irgendwelchen Kinderkrankheiten. Objektiv ist das vielleicht am Ende sogar das bessere Werk ;)


    Ich habe z.B. die Mark XVI schon diverse Male gehabt und würde sie auch jederzeit wieder kaufen, genauso wie eine Mark XVIII zum richtigen Preis (gerade die Petit Prince) - vermutlich sogar eher als die Inhouse-Variante, da die im Zweifel nur teurer, aber nicht wirklich besser wird.


    Wenn man die Preise für die neuen Modelle als zu hoch empfindet, kann man ja mal auf dem Gebrauchtmarkt schauen - da kriegt man alle ETA-Modelle in der Regel zu sehr fairen Preisen, egal ob Flieger oder Aquatimer.


    Hier mal noch ein paar mehr Infos zur Mark (inkl. Inhouse vs. ETA):


    https://forum.watchlounge.com/index.php?thread/223516-iwc-mark-xvi-eine-on-off-beziehung/


    Hier ein paar Infos zu den alten Aquatimern;


    https://forum.watchlounge.com/index.php?thread/217849-10-jahre-iwc-aquatimer-class-of-2004-%E2%80%93-ein-vergleich/


    Hier zur neuen Aquatimer:


    https://forum.watchlounge.com/index.php?thread/233669-wieder-einstiegsdroge-iwc-aquatimer-3290/


    Und hier mal zu IWC-ETA-Werken (inkl. Top Gun):


    https://forum.watchlounge.com/index.php?thread/226839-eta-einheitsbrei-vier-iwc-komplikationen-als-gegenargument/


    Das "Inhouse"-Thema ist im Uhrenbereich rein durchs Marketing getrieben, über Jahrhunderte war es üblich, dass Werke von spezalisierten Herstellern zugekauft wurden. Z.B. hat Rolex die Daytona die ersten 40 Jahre mit Fremdwerken bestückt und formal erst 2004 die Werkfertigung unter der Dachmarke integriert. Und selbst heilge Helden wie Patek haben erst im Jahr 2006 das erste "Inhouse" Chrono-Kaliber entwickelt, Ikonen wie eine Nautilus oder AP Royal Oak kamen mit Werken von JLC auf den Markt...


    Gruß,
    Christian

  • Bin auch gerade an einer gebrauchten IWC dran. Papiere, deutscher Konzi alles da. Will mich treotzdem nochmal absichern!!


    Daher Jetzt mal eine Frage an die IWC Spezialisten hier - wenn ich die Nummer der Uhr habe, kann ich mit dieser bei IWC anfragen ob die Uhr Echt ist bzw wo die gekauft wurde, oder macht das keinen Sinn? :grb:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Stefan,
    meine Kontakte mit IWC waren und sind durchweg positiv. Habe aber so eine Frage noch nie bei IWC gestellt.
    Ich weiß durch eigene Erfahrung, das Panerai, Rolex & Jaeger-LeCoultre sehrwohl Buch darüber führen, wo und wann Uhren abverkauft wurden, b.z.w. welcher Konzi die Uhr(en) angefordert hat(te).


    Ich beantworte Deine Frage mit einer Gegenfrage.
    Wenn andere großen Häuser das tun, warum sollte IWC das nicht machen ?
    Einfach anrufen, oder ne Mail schicken. Den Kopf werden sie Dir nicht abreißen. ;)

  • IWC antwortet brav, kannst ruhig mal eine Mail schreiben oder anrufen.
    Ich kann mich jetzt nicht mehr an den Detailgrad der Informationen erinnern, welche ich damals erhalten habe, jedoch bekommst du die Antwort ob diese Seriennummer bei denen regisitriert ist ganz sicher. Das reicht auch schon mal würde ich sagen.


    Gruss
    Flurin

  • Respekt, vor zwei Tagen geschrieben und die ausführliche Info ist schon da :gut:


    ....................um die Echtheit eines Zeitmessers aus unserem Hause garantieren zu können, bieten wir die Möglichkeit an ein Echtheitszertifikat zu beantragen. Dieses garantiert die Echtheit jeder Einzelteile Ihres Zeitmessers. Zu diesem Prozess ist nur eine geringe Anzahl an Spezialisten befugt, die dann die Uhr auf das Genauste überprüfen.


    Nur so können wir die Echtheit des Zeitmessers bestätigen, da Nummern auch verändert werden.
    In welchem Land ein Zeitmesser zu erst erworben worden ist, können wir aufgrund der großen Anzahl an autorisierten Händlern weltweit nicht verfolgen--------

  • Für das Zertifikat mußt Du die Uhr natürlich einschicken und es kostet auch Geld. Ich hatte in Vergangenheit genau mit Deinem Anliegen zwei, drei Mal direkt in Schaffhausen angerufen und ohne Probleme jemanden gefunden, der mir sagen konnte, ob Seriennummer und Modell zusammen passen. Das ist zwar noch keine Garantie für die Echtheit, aber zusammen mit anderen Indikatoren wenigstens ein Indiz, das alles in Ordnung sein könnte. Bezahlt habe ich logischerweise für diese Telefonauskunft nichts.
    Was für ein Modell ist es denn?