Ref. 6154, ein Ägypter der nie über Florenz hinauskam?

oh mann, einer der ganz grossen ist gerade von uns gegangen und mir fällt nichts besseres ein als am grössten vintage panerai mythos aller zeiten zu sägen... der ref. 6154, auch bekannt als egiziano piccolo (zu deutsch: der kleine ägypter) und von connoisseurs der marke liebevoll "maserati unter den panerais" genannt!

15 bekannte uhren, 7 verschiedene werke, kein lederband gleicht dem anderen, allerlei getauschte zeiger und stark oxydierte zifferblätter! aber die uhren sehen aussen aus wie neu, selbst die kronen – das am stärksten beanspruchte teil einer uhr – sind alle in ausgezeichnetem zustand.

waren diese uhren jemals in ägypten oder war die ref. 6154 genau wie die ref. 6152 nur zu testzwecken erstellt worden und man entschied sich gegen sie zugunsten der ref. 6152 und deren überarbeiteten version, der ref. 6152 1? was wenn die ref. 6154 im lager verschwand, beraubt der werke, die man anderswertig einsetzen konnte...?

maria teresa abetti panerai erinnert sich gemäss letzten informationen, dass ihr mann giuseppe 1956 für den verkauf der gpf 2/56 nach ägypten eine erlaubnis beim italienischen verteidigungsministerium einholen musste. kein wort jedoch zur 6154...

ist die geschichte rund um die egiziano piccolo bloss erfunden? welcher quelle entsprang diese geschichte überhaupt? und woher stammen praktisch alle uhren dieser referenz?

gruss

jose

grossartig! da bekomme ich ja rückendeckung von hoher stelle. ich denke, wer auf dem gebiet ernsthaft forscht kommt früher oder später zum gleichen schluss.

die deutschen autoren hatten ja damals als reaktion auf meinen bericht zur 6154 auf paneristi ein paar zeilen zur situation in ägypten geschrieben. u.a. auch, dass 7 - 8 verschiedene werke bekannt sind. für mich ganz klar ein indiz, dass etwas an der egiziano geschichte faul sein muss. wer rolex kennt, weiss dass da perfekte state of the art ware geliefert wurde.

meiner meinung nach ist die 6154 eine ausgemusterte referenz, die man in den 1990er jahren im lager entdeckt hat, die meisten wahrscheinlich ohne werke.

gruss

jose

Zitat von Tritius

Wo steht denn explizit, dass sie geliefert worden sei ? Oder übersehe ich das ?
Im Pressetext steht, "It was this request which gave rise to one of the most fascinating watches in
the history of Officine Panerai...

Wo finde ich denn die offizielle Aussage von Panerai dass sie auch geliefert wurde ?

der request kam erst 1955 und wurde mit der gpf 2/56 bedient. ich behaupte mal, richemont panerai ist nicht gerade ein kompetenzträger wenn es um die "eigene" geschichte geht. man denke an das 1940 gehäuse oder die behauptung man hätte die angelus 240 werke bereits in den 1940er eingeführt um sekundengenaue missionen durchzuführen...

btw, ich dachte du hättest dich vom lesen ausgeklinkt?

Zitat von Tritius

Da scheinst du etwas oder vieles zu verwechseln, was das vom Lesen Ausklinken betrifft.
Vielleicht meintest du Hector. Aber ich wage nicht zu mutmassen, was du denkst.

Es ging hier doch um die Lieferung der Egiziano, und schon landen wir wieder bei den Gehäusen und Angelus.
Mir wird das aber in der Tat auch zu abstrus. Lesen werde ich schon noch, schreiben nicht mehr.

Es sind so viele offene Fragen, eines Tages werden hoffentlich die meisten geklärt...

whoupps! bitte entschuldige die verwechslung!

es hängt halt alles zusammen und richemont panerai gibt unreflektiert weiter was vor jahren an mythen in die welt gesetzt wurde. die haben einen namen gekauft um kohle zu machen. du glaubst doch nicht ernsthaft, dass die an der wahren geschichte rund um rolex interessiert sind.

Zitat von Bebbe

José, ich kann Dir versichern, dass Volker und Ralf an einer so gut wie möglichen Rekonstruktion der Geschichte der 6154 interessiert sind genauso wie Du. Ich bin mir 100% sicher, dass beide weder etwas verheimlichen wollen noch beschönigen wollen.
Und dass sie in Ihren Büchern keine Anleitung wie man Fakes / Frankenwatches etc. erkennt abdrucken kann man Ihnen nicht zum Vorwurf machen.
Im Gegenteil, ich glaube die Vintage Panerai Bücher erzählen Gechichten zu originalen Uhren und deren Erstbesitzern, die komplett nachvollziehbar sind und basieren auf dem Wissen das bis zur jeweiligen Drucklegung erlangt haben. Ich bin mir sicher, dass auch die Neuauflage des Buches Die Referenzen in 2016 wieder auf dem Wissensstand sein wird der bis dahin erlangt wurde.

bebbe, ich habe lediglich wiedergegen was geschrieben wurde. gut möglich, dass die jungs bisher nie in die richtung gedacht haben.