Preisfindung IWC Aquatimer 2000

  • Hallo Ihr Lieben.

    Frage an die IWC Experten. Was darf so eine Uhr ohne Box & Papiere, dafür mit frischer Revi kosten?

    Bei Chrono24 ist das Angebot sehr übersichtlich und ich kann mir da keinen Reim bilden....


    Tausend Dank!!!:blume:

    • Offizieller Beitrag

    Ist die Revision bei IWC gemacht worden inkl. Doku und Garantie? Ist noch alles in Tritium oder wurden die Zeiger auf SL getauscht?


    Grundsätzlich würde ich die 3536 zwischen ca. 3k (nackt und ohne Revision) und ca. 4k (komplett, mit Revision) sehen, wenn noch ein Velcro-Strap mit Anstößen dabei ist, vielleicht auch noch etwas mehr.


    Die Revision kostet bei IWC ca. 600 Euro (nur Werk und Aufbereitung, ohne Tausch von Tritium-Teilen), entsprechend dürfte um 3,5k ok sein.


    Als Tipp: Gerne vorher in die Kaufberatung von meinem Mod-Vorgänger Sascha reinschauen - die ist zwar schon mehr als 10 Jahre alt, trotzdem noch aktuell (bis auf die genannten Preise ;) ) :


    Kaufberatung Ref. 3536 GST Aquatimer


    Grundsätzlich ist die 3536 im Vergleich zur Konkurrenz ihrer Generation (also z.B. SD 16600) ein absolutes Schnäppchen. Allerdings bewegen sich die Preise nur geringfügig nach oben, obwohl die Verfügbarkeit guter Exemplare immer schwieriger wird.


    Gruß,

    Christian

  • Noch (banale) Hinweise:


    Das Bandsystem ist durchaus kritisch, denn die Bandglieder lassen sich manchmal nicht lösen, wenn sie von Schmutz oder Partikeln blockiert werden.


    Der Nutzer merkt das nicht, erst der neue Nutzer, wenn er die Bandlänge ändern möchte,

    Und es gibt ein 1.5 Bandglied, um die Länge des Bandes zu optimieren, häufig ist das bei gebrauchten Uhren nicht (mehr) vorhanden und evtl. auch bisher nicht benötigte Bandglieder, die dann rel. teuer zugekauft werden müssen.


    Auch die winzigen Schrauben zur Befestigung der Lünette sind häufig nicht mehr lösbar, weil unsachgemäß behandelt.


    Viel Erfolg

    • Offizieller Beitrag

    Und es gibt ein 1.5 Bandglied, um die Länge des Bandes zu optimieren, häufig ist das bei gebrauchten Uhren nicht (mehr) vorhanden und evtl. auch bisher nicht benötigte Bandglieder, die dann rel. teuer zugekauft werden müssen.


    Gut, bei dem Titanband weiß ich es nicht genau, aber die Edelstahlglieder sind nicht so teuer.


  • Davon konnte ich tatsächlich bei meiner neuen 3713 ein Lied singen. Ich habe Stunden damit verbracht, das Band komplett zu zerlegen. Viel WD40, Ultraschallbad, nochmals über Nacht WD40. Größtenteils ging es dann auch. Einige Glieder sind noch hartnäckig. Das spielt bei der 3713, die kein verjüngendes Band hat, keine Rolle zum Anpassen des Bandes. Aber bei anderen IWC sollte man definitiv darauf achten... Das kann das ganze Band unbrauchbar machen.

  • Klar, gibt nie 100% Schutz

    Das Risiko ist deutlich eingeschränkter


    Und wenn zB der Ersteigentümer auf dem Kaufbeleg steht, frage ich da auch schon mal nach.


    Habe ich bei dem "unfallfreien" Kleinwagen, den ich gekauft hatte auch gemacht - der Händler hat ihn dann zurückgenommen und ich habe auf die Anzeige wg vorsätzlichem Betrug verzichtet.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn die Uhr zur Revision bei IWC war, hätte ich keine Probleme mit den fehlenden Papieren - dann kann man ausreichend sicher sein, das alles echt ist und die Uhr nicht als gestohlen gemeldet wurde. Bei 20 Jahre alten Uhren sind Box und Papiere schon mal weg, zumal damals noch nicht so viel wert auf das Zubehör gelegt wurde (mancher hat das schlicht entsorgt).


    Bei den Bändern werden bei der Revision defekte Federn getauscht, aber eben nicht bei externen Revision, da diese Teile nicht an Dritte geliefert werden. Richtig blöd sind blockierte Stege nur direkt am Gehäuse, dann braucht man einen Hammer für den Bandwechsel :eek: - geht zur Not auch (alles schon gehabt...). Noch ein Hinweis dazu: Manchmal blockieren verdreckte Stege nur in eine Richtung, also im Zweifel ruhig mal die andere Seite probieren.


    Bei den einzelnen Bandgliedern findet man eigentlich auch bei dreckigen Bändern immer noch ausreichend viele, die funktionieren. Da muss man manchmal etwas puzzeln. Wobei ich das naturgemäß entspannter sehe, da sich über die Jahre so viele Ersatzglieder angesammelt haben, dass ich da nicht in Probleme komme.


    Gruß,

    Christian

  • Und eine ruhige Hand bei dem finalen Schlag mit dem Hammer :grb:


    Einige Erfolge habe ich inzwischen mit einem Verfahren aus Feuer und Kälte.


    Das klemmende Bandglied mit einem Gasbrenner gut erwärmen, mit guten Handschuhen funxt das und wenn die Temperatur merklich durch den Handschuh gedrungen ist, zeitnah möglichst gezielt auf den klemmenden Pin einige Tropfen Kältespray auftragen. Dann den Pin mit dem Tool versuchen zu lösen.


    Beste Grüße


    Heiko

  • u2112 Wäre es möglich, dass du diesen mittlerweile sehr wertvollen Thread hervorheben oder später in die Classics verschieben könntest?
    Das Wissen bezüglich Bandwechsel kann bestimmt vielen Kollegen helfen (und vermutlich hatten einige, wie auch ich, diese Probleme schon einmal). 😊

  • Noch ein Beispiel zum Abrieb bei Hülse/Stift Bandsystemen.


    Unten das gebrauchte Band mit seht viel Spiel aufgrund stark abgenutzter Hülsen aus Stahl.

    Nachdem neuen Hülsen/Stifte montiert wurden, ist das Band wieder fit mit nur noch sehr geringem Spiel.


    Erstaunlich dabei ist, dass die Stahlhülsen stakt abgenutzt und auch komplett durchgeschliffen wurden, das Titan hingegen nahezu unbeeinträchtigt ist ?!


    Auch bei den modernen Bändern werden bei Gebrauch Partikel abgetragen, die dann auch die Pins verklemmen können.

    Deswegen reinige ich diese Bänder nach spätestens einem halben Jahr. Sämtliche Stifte werden gelöst und auf halbe Länge aus den Halterungen gezogen. Das Band wird dann im Ultraschallbad gereinigt und die Prozedur mit umgekehrtem Auszug der Stifte wiederholt.


    Reinigung verhindert bestmöglich, dass die Pins verdrecken und dann klemmen.


    3504-bandstifte.jpg

  • Heiko, die von Dir gezeigten Bänder sind aber keine der 3536-Serie, oder?! Schaut eher nach Oceans aus. Hat IWC in den 3536er Titanbändern auch mit in die Bandglieder eingepressten Stahlhülsen gearbeitet? Ich kann mich nicht daran erinnern... :grb:

  • Heiko, die von Dir gezeigten Bänder sind aber keine der 3536-Serie, oder?! Schaut eher nach Oceans aus. Hat IWC in den 3536er Titanbändern auch mit in die Bandglieder eingepressten Stahlhülsen gearbeitet? Ich kann mich nicht daran erinnern... :grb:

    Das Beispiel zeigt ein OCEAN Band und ist ein grundsätzliches Beispiel für den Verschleiss von Hülse/Stift Bändern.

    Die Hülsen sind hier gesteckt, nicht eingepresst.

  • Besser es werden nur die Stifte abgenutzt. Sicher günstig, als die ganzen Bandglieder zu erstetzen.

    Klar, nur ist mir nicht klar, ob dieser Verschleiss der Stahlhülsen geplant war oder nur zufällig erfolgt ?!

    Ältere Bandgeometrien hatte kleine Stifte aus Silber, was darauf hindeutet, dass das weiche Silber zur Abnutzung vorgesehen war.