Die Konzessionäre von Omega sterben aus bzw. müssen aussterben

  • Ich habe diese Woche bei meinem Omega-Konzessionär in Karlsruhe angerufen um etwas wegen einem Uhrenmodell nachzufragen und bekam zwar eine Antwort, bestellen können sie mir die Uhr aber leider nicht mehr da sie ab April offiziell keine Omega-Konzessionärserlaubnis mehr haben.


    Na super... :(

    Gruß Daniel (bekennende "polishing-cloth-Pussy") :G


    Aktuelle Uhren in der Box:
    Omega Aqua Terra >15.000 Gauss / Omega Speedmaster Moonwatch
    Omega Seamaster 300 Diver / Rolex Submariner 114060

    Tag Heuer Aquaracer 300m

  • Interessant ist in dem Zusammenhang diese Untersuchung, natürlich bezogen auf die gesamte Schweizer Uhrenindustrie.
    Die Interpretation der Zahlen läßt dabei natürlich einen gewissen Spielraum.


    Sehr interessanter Artikel, vielen Dank :gut::gut:


    Grüsse
    Wolfgang

    nach den Gesetzen der Physik kann die Hummel nicht fliegen - aber sie kümmert sich nicht drum und fliegt einfach :wink::wink::wink:


    Breaking News: I don’t care

  • Die Konzentration der "alten" Händler auf hochwertige Gebrauchtuhren wird auch nicht funktionieren da sie keinen Zugang zu Ersatzteilen haben werden. Ich sehe da eher die Konzentrsation auf "aufstrebende" Marken.
    Auch die SwatchGroup hat ja noch mehr Marken außerhalb von Omega. Diese werden dann ja bei den ehemaligen Omegakonzis bleiben. Die Juweliere sind zwar gut beraten sich nicht an diese Marken zu hängen aber mangels Alternativen wird das sehr schwierig werden.
    Die ganzen Berater werden hier wie auch schon in anderen Gebieten viel verbrannte Erde hinterlassen.
    Uns kann es erstmal egal sein denn wir werden sicherlich schnell Alternativmarken auftun und uns daran erfreuen.
    Ich bin auch Fan der Marke Omega aber kann mich auch wegdrehen denn diese Shop Politik in den Großstädten mache ich nicht mit. Erstmal weiche ich auf Graue aus, wenn das nicht mehr möglich ist werde ich andere schöne Uhren finden die nicht aus der SG kommen.
    Auch die chinesischen Touristen werden bald nicht mehr kommen und kaufen denn auch in China gibt es mit diesen hochweritigen Uhren ein Imageproblem. Ich behaupte sogar für Rolex ist die Katastrophe schon da denn in China gibt es eine durchaus ernstzunehmende Lobby gegen Rolexträger.

  • Die Konzentration der "alten" Händler auf hochwertige Gebrauchtuhren wird auch nicht funktionieren da sie keinen Zugang zu Ersatzteilen haben werden.


    Dazu hatte ich neulich ja schon geschrieben, dass das Verhalten der Uhrenindustrie nicht konform ist mit EU-Wettbewerbsgesetzen. Eine entsprechende Klage würde das Thema sehr schnell klären, ist jedoch zeitaufwändig und teuer.


    Die Studie der Credit Suisse ist großartig und bringt das Thema auf den Punkt. Wir werden uns in Deutschland daran gewöhnen müssen, bei einigen Themen nicht mehr im Fokus zu stehen.


    Klar ist es schön, wenn ich einen Konzi um die Ecke habe, der alle meine Marken führt. Aber ich hätte auch kein Problem damit, 200-300km zu fahren. Ich kaufe ja nicht jeden Tag eine Luxusuhr für einige Tausend Euro.

  • Immer gern. Ich bin da eher zufällig drüber gestolpert, wollte ihn Euch aber nicht vorenthalten.


    Bestätigt meiner Meinung nach, dass die derzeitige Sichtweise des Managements diverser Hersteller - das hier vor allem die nächste und übernächste Renditemeldung vor Augen hat, aber nicht den Markt in zehn Jahren - mittelfristig erhebliche Risiken birgt.
    Was die Ersatzteilversorgung angeht, ist das meiner Meinung nach ziemlich dünnes Eis. Der Vorteil der Hersteller ist, dass Otto Normalverbraucher an der Versorgung mit Luxusuhren-Ersatzteilen wesentlich weniger interessiert ist als an der mit Kfz-Ersatzteilen. Deswegen wird hier wohl eine Klage nach EU-Recht mit nachfolgendem Grundsatzurteil ausbleiben.

  • Wenn ich demnächst meine Uhren zum Listenpreis im Store kaufen muss und auch nur dort mit Ersatzteilen bedient werde wenn ich den teuren Service der Hersteller nutzen muss wird diese Marke mein Interesse verlieren.
    Andere Mütter haben auch schöne Töchter.....warten wir es ab wie der Markt entscheidet. Ich für meinen Teil bin schnell weg aber auch genausso schnell wieder da.

  • Interessant ist in dem Zusammenhang diese Untersuchung, natürlich bezogen auf die gesamte Schweizer Uhrenindustrie.
    Die Interpretation der Zahlen läßt dabei natürlich einen gewissen Spielraum.

    Aussagekräftige Studie, vielen Dank für die Verlinkung.


    Besonders interessant finde ich die Seiten 15 bis 18, die meinen bereits an anderen Stellen gemachten Aussagen hinsichtlich der relativ neuen Antikorruptionsmassnahmen - welche tatsächlich auch greifen - und deren Auswirkungen auf die Uhrenindustrie bestätigen sowie die Thematisierung der "wichtigsten" Zulieferer (Seiten 32 u. 33), die mich zwangsläufig an eine vor etwa 15 Jahren (!) ausgestrahlte Kassensturz-Sendung im schweizerischen Fernsehen erinnert. Darin ging es u.a. um die Frage, wie viel "Swiss Made" noch in den Uhren vom Omega steckt. Damals schon waren die Antworten auf diese Frage verblüffend.


    Wie dem auch sei, aus der Sicht der Goliaths dieser Uhrenindustrie sind wir die kleinen, bedeutungslosen aber gleichermaßen zahlungswilligen Davids, die anstandslos jedweden vordiktierten "Trend" - sei er nur in Form einer humanen Preisanpassung - mitzumachen und die Kassen zu füllen haben. Die Konditionierung hat bis heute, allem Anschein nach, sehr gut funktioniert. Leider (oder zum Glück?) wird auch hier sehr oft übersehen, dass Intelligenz Grenzen hat, Verrücktheit jedoch nicht.

  • Ich exhumier den Thread mal. Die vermutete Entwicklung scheint Fahrt aufzunehmen. Ich habe versucht, meine Speedmaster - 3573.50, gut zehn Jahre alt, also nichts besonderes - in Hamburg vor Ort revidieren zu lassen.


    Von Verschickungsarien an irgendwelche Servicecenter, in denen die Uhrmacher wie die Hühner auf der Stange sitzen und im Akkord arbeiten, halte ich nicht so viel. Mache ich beim Auto ja auch nicht. Man bespricht direkt, was gemacht werden soll und gut. Und wenn doch mal etwas schiefgehen sollte, klärt man auch das direkt und vor Ort mit dem Uhrmacher. In meiner Naivität dachte ich, in einer Stadt wie Hamburg sollte das kein Problem sein. Aber Fehlanzeige:


    Wempe: Könnten, sind aber kein Konzi. Daher keine Ersatzteile. Könnten die Uhr annehmen, würden sie dann aber einschicken müssen.

    Mahlberg: Konzi, aber nicht in Hamburg. Weil es dort die Omega-Boutique gibt! Sie könnten die Uhr annehmen, würden sie dann aber nach Lübeck schicken müssen.

    Bucherer und Becker sind zwar Konzi, aber kein Service-Center. Genau! Weil es in Hamburg die Omega-Boutique gibt. Wird zu Omega eingeschickt.


    Und jetzt kommt's. Man sollte meinen, dann geht man halt zur Omega-Boutique, die machen das dann. Aber Fehlanzeige. Auch die Boutique schickt die Uhr in irgendein Service-Center.


    Einzige Option, die es noch zu geben scheint, ist ein auf der HP als autorisierter Servicepunkt gelisteter Uhrmacher. Laut telefonischer Rückfrage arbeitet der auch noch persönlich und selbst. Da werde ich wohl mal vorbeischauen. Oder ich geh gleich zur freien Werkstatt. Das scheint ja wohl irgendwie gewollt zu sein, wenn es darauf hinausläuft, dass der Kunde genug verärgert wird.

  • Das wird dann wohl die letzte Möglichkeit sein.

    Also ich kann hierzu meine Erfahrung berichten.

    Ich besitze eine PO aus 2015, bei dieser wollte ich vor kurzem die Dichtheit prüfen bzw. kleinere Macken am Gehäuse ausbessern lassen. Ich habe sie zu meinem Juwelier in Linz (Oberösterreich) gebracht, bei dem ich sie auch gekauft habe.

    Dieser ist offizieller Omega-Konzi (und Servicestelle) und kann die Uhr auch selber revidieren (2 Uhrmacher im Haus).


    Also keine Rede von wir müssen sie einschicken usw.


    LG Robert

  • Einzige Option, die es noch zu geben scheint, ist ein auf der HP als autorisierter Servicepunkt gelisteter Uhrmacher. Laut telefonischer Rückfrage arbeitet der auch noch persönlich und selbst. Da werde ich wohl mal vorbeischauen. Oder ich geh gleich zur freien Werkstatt. Das scheint ja wohl irgendwie gewollt zu sein, wenn es darauf hinausläuft, dass der Kunde genug verärgert wird.

    Wichtig ist die Zertifizierungsstufe (was ein Wort:bash:)

    Level 3 ist lt meinen info's das höchste d.h. da kann alles 'inhouse' gemacht werden

    Freier Uhrmacher) ohne Zerti ??wird das Ding auch zu Omega schicken, kostet nur.

    • Offizieller Beitrag

    Wichtig ist die Zertifizierungsstufe (was ein Wort:bash:)

    Level 3 ist lt meinen info's das höchste d.h. da kann alles 'inhouse' gemacht werden

    Freier Uhrmacher) ohne Zerti ??wird das Ding auch zu Omega schicken, kostet nur.

    Es dürfte doch um Stahmleder in Hamburg gehen, oder? Der hat Level 3 und macht das wirklich alles selbst vor Ort:


    https://www.service-center-ham…n-omega-armbanduhren.html


    Ich hatte mich mal mit ihm auf der Uhrenbörse länger darüber unterhalten. Er hat irgendwann in den sauren Apfel gebissen und diesen ganzen Zertifizierungskram über sich ergehen lassen und sich dann auf die Swatch Group spezialisiert - für jede Marke kann halt niemand solche Investitionen tragen.


    Die Revisionen kosten dann allerdings auch sehr ähnlich wie bei Omega, allerdings fällt der Versand weg, was einen Zeit- und einen (überschaubaren) Kostenvorteil bringt. Und man kann natürlich mit dem vorab persönlich sprechen und Sonderwünsche klären.


    Gruß,

    Christian

  • Genau, Stahmleder ist es. Dann werde ich da mal vorbeischauen.


    Florentine

    Ich gehe mal davon aus, dass es freie Uhrmacher gibt, die durchaus in der Lage sind, ein Werk wie das 1863 zu servicieren, ohne irgendein Zertifikat zu haben. Wenn, könnten wohl eher die Ersatzteile das Problem sein.

    Bei einer über zehn Jahre alten Uhr ist mir das Zerti ziemlich Latte. Ich erwarte eine vernünftige Arbeit, keinen autorisierten Stempel ins Wartungsscheckheft. Und ich würde das Geld dafür gern wenigstens halbwegs lokal ausgeben. Ob das bei den inzwischen aufgerufenen Preisen nun hundert Euronen mehr oder weniger kostet, ist da eher zweitrangig.