Besuch bei Walter Lange

  • Hallo


    Vor fünf Jahren war ich schon mal da.
    Und jetzt war es wieder soweit.


    Ralf (ein Freund aus einem anderen Uhrenforum) hatte mich gefragt ob ich
    Lust und Zeit hätte, Walter Lange zu besuchen - und natürlich hatte ich Lust
    und die Zeit nahm ich mir!
    Und so machten wir uns auf den Weg in die Nähe von Pforzheim.


    Um es kurz zu machen. Es hat sich auf alle Fälle wieder gelohnt!
    Rund zwei Stunden saßen wir bei Herrn Lange im Wohnzimmer.
    Es ist einfach ein Erlebnis dem Urenkel des damaligen Firmen-
    gründers Ferdinad Adolph Lange zuzuhören.
    Da war die Enteignung der Firma, die Flucht vor dem
    Uranbergbau in den Westen, das Zusammentreffen mit Günter Blümlein
    und Hartmut Knothe nach dem Mauerfall und die Neugründung von
    Lange & Söhne.
    Und als Herr Lange von der Vorstellung der ersten vier neuen Uhren
    im Oktober 1994 in Dresden erzählte, und wie die geladen Journalisten in
    Jubel ausbrachen, bekam man fast schon eine Gänsehaut.


    Obwohl Walter Lange bald 89 Jahre wird, seine Anteile schon vor Jahren
    abgegeben hat, vertritt er "seine" Firma Lange & Söhne immer noch oft
    bei öffentlichen Anlässen. So war er gerade erst wieder in Basel bei der
    Preisverleihung der Uhr des Jahres.


    Und natürlich ließ es sich Herr Lange nicht nehmen, unsere mitbrachten
    Uhrenbücher (es waren insgesamt wohl sicher 30 Stück) zu signieren.


    Ich weiß jetzt nicht genau, wie ich es beschreiben soll.
    Aber Herr Lange ist trotz des späten Erfolgs mit Lange & Söhne einfach
    Mensch und vor allem bescheiden geblieben.
    Er hätte es sicher nicht nötig gehabt, uns bei sich zuhause einzuladen.
    Aber er macht das einfach gerne.


    Ich wünsche Ihm auf jeden Fall weiterhin alles Gute!
    Vor allem aber Gesundheit und das wir Ihn auch noch ein paar Jahre
    als Repräsentant von Lange & Söhne sehen werden.


    Auch möchte ich mich noch mal für das Treffen bedanken und schließe
    mit Herrn Langes Lebensmotto:
    "Der Mensch denkt - Gott lenkt, und zu allem gehört immer das
    berühmte Quäntchen Glück".


    Und zum Schluss natürlich noch ein paar Bilder:




















    Gruß
    Andreas


  • P.S. Was trug Herr Lange denn am Arm?


    Er trug eine Lange 1 in Platin.
    Damit er die Uhrzeit besser ablesen kann, hat sich Walter Lange anstatt der silberfarbenen Zeiger
    gebläute Zeiger verbauen lassen.


    Zudem besitzt Herr Lange ja auch noch das Lange-Tourbillon "Pour le Merite".
    Es ist die Nummer 1 von den 150 gebauten Uhren in Gelbgold.
    Sie ist die allererste Uhr aus der Lange Neuzeit.
    Günter Blümlein hatte die Nummer 1 in Platin.


    Diese Uhren hatte sich Beide kurz vor der Vorstellung im Oktober 1994 an den Arm gelegt
    und auch behalten.


    Gruß
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    ich danke Dir für diesen gelungenen Bericht. Durch dich wird dieser Bereich des Forums immer sehr bereichert. :respekt:
    Herr Lange wird sich auch auf euch gefreut und den Besuch genossen haben. Die Gemeinsamkeit liegt doch in der gegenseitigen Wertschätzung unserer Begeisterung für dieses Handwerk. Auf den Bildern kommt dies klar zum Ausdruck.
    Ich wünsche Ihm ebenfalls alles Gute für die weitere Zukunft!


    p.s. Welche Uhr wolltest du bei diesem Treffen tragen?


    Viele Grüße
    Michael

  • Die Limitierung in Höhe von 265 Exemplaren und das eigens entwickelte Honiggold machen diese Uhr zu einem Highlight. Hast du die Kratzfestigkeit im Unterschied zu Gelbgold im Alltag bemerken können?
    Mir ist selbst schon bei meinem Juwelier im Schaufenster ein großer Unterschied aufgefallen. Nach dem ersten Probetragen weisen die goldenen Uhren bereits Spuren auf und dies ist bei der neuen Legierung nicht der Fall.


    Viele Grüße
    Michael

  • toll .... und ehrlich gesagt ... rührend!


    Dass nenne ich Uhrenliebe!
    Ihr zwei hattet ein Erlebnis, dass man mit Gold nicht aufwiegen kann. ihr dürftet richtig Zeitgeschichte "Schnuppern". Ich bin total beeindruckt.
    Vor Herrn Lange ziehe ich nicht nur einmal meinen Hut.


    Ich hatte bspw. mal die Ehre ein exklusives One-on-One mit Hassp Plattner (Mitbegründer von SAP) zu haben.
    Milliardär und dennoch mit Feuereifer mit dabei. Sein Hasso-Plattner-Institut in Berlin forscht für SAP.


    Danke Euch für die Bilder.


    Gruss,
    Stephan

  • Hast du die Kratzfestigkeit im Unterschied zu Gelbgold im Alltag bemerken können?
    Mir ist selbst schon bei meinem Juwelier im Schaufenster ein großer Unterschied aufgefallen.


    Hallo Michael


    Gold ist eben immer kratzeranfälliger als Stahl.
    Ich konnte jetzt ehrlich gesagt keinen Unterschied zwischen normalem Gold und dem Honiggold feststellen.
    Wobei ich zugeben muss, dass ich die 1815 Mondphase höchstens 15 mal getragen habe...


    Bei feinen Mirkrokratzern, die sich nicht vermeiden lassen, verwende ich schon seit Jahren Cape Cod.
    Das funktioniert bei Gold einfach wunderbar.


    Hier noch ein paar Bilder der 1815 Mondphase:









    Gruß
    Andreas

  • Hallo Michael


    Gold ist eben immer kratzeranfälliger als Stahl.
    Ich konnte jetzt ehrlich gesagt keinen Unterschied zwischen normalem Gold und dem Honiggold feststellen.
    Wobei ich zugeben muss, dass ich die 1815 Mondphase höchstens 15 mal getragen habe...


    Bei feinen Mirkrokratzern, die sich nicht vermeiden lassen, verwende ich schon seit Jahren Cape Cod.
    Das funktioniert bei Gold einfach wunderbar.


    Hallo Andreas,


    dies bemerke ich im Alltag natürlich auch. Das entwickelte Honiggold sollte aber wesentlich weniger kratzanfällig sein. Teile mir bitte mal in der Zukunft deine Erfahrungen mit diesem Material mit.
    Cape Cod benutze ich auch schon seit einiger Zeit und bin mit den Ergebnissen zufrieden. Allerdings freue ich mich umso mehr, wenn es gar nicht zum Einsatz kommt.


    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo Andreas
    Sehr schöner Beitrag,und auch deine Bilder sind wieder ganz grosses Kino.Was Walter Lange angeht,so hatte ich gehofft ihn bei unserem Manufakturbesuch,was nun schon ettliche Jahre zurück liegt,auch einmal,wenn auch kurz zu treffen,aber es hat nicht sollen sein,somit hat uns Herr Nickel durch die Manufaktur geführt.
    Er nahm sich damals sehr viel Zeit,und wir waren hellauf begeistert von dem was wir sahen,und hörten,aber dem Urenkel selbst gegenüber zu stehen ist Gewiss ein sehr beindruckendes Erlebnis


    LG Festus

  • ich habe bei YT noch was gefunden.


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