Servus zusammen,
bislang hatte ich das Glück, schon einige Uhren zu haben und war bislang von jeder begeistert (auch wenn die ein oder andere mich wieder verlassen hat).
Schon lange war ich jedoch nicht mehr so begeistert, wie von der neuen Speedmaster mit dem Kaliber 9300.
Über die Uhr ist ja in sämtlichen Uhrenmagazinen schon ausführlich berichtet worden. Eine Wiederholung spare ich mir daher und beschränke mich auf das für mich Wesentliche:
1) Die Uhr ist in Bezug auf ihre Proportionen und das Design eine perfekte Weiterentwicklung der klassischen Moonwatch (und ja - es gibt viele Moonwatch-Anhänger, für die nur das Original eine echte Moonwatch ist - diejenigen werden dann wohl auch alle noch im BMW 2002 sitzen und nicht in neueren Varianten der 3ers :-). Fakt ist, dass Omega hier ein perfekter Wurf gelungen ist:
2) Details zu den Proportionen: Die Speedmaster hat einen Durchmesser von 44,25mm und eine Höhe von 15,8mm. Am Handgelenk hingegen wirkt die Uhr hingegen nicht so groß wie z.B. eine 44er Panerai Luminor mit vergleichbaren Maßen. Das Gehäuse selbst hat eine Höhe von lediglich ca. 5mm, der "Rest" der Höhe ergibt sich Saphierglasboden, Lünette und Saphierglas. Am Handgelenk wirkt die Uhr dadurch optisch deutlich flacher. Gleiches gilt für den Durchmesser. Das Ziffernblatt hat einen Durchmesser von 33mm, der Durchmesser der schwarzen Tachymeter-Lünette beträgt 41mm. Dadurch reduziert sich optisch der Gesamtdurchmesser von 44,25 deutlich. Alles in allem wirkt die Uhr damit zeitgemäß groß, aber eben nicht so riesig wie z.B. die 44er Panerais oder die 46er IWCs.
3) Das Werk ist technisch mit das modernste Chronowerk, dass derzeit auf dem Markt ist. Als Omega-Eigenentwicklung wurde das Werk komplett neu entwickelt und besitzt neben der Co-Axial-Hemmung mit Silizium-Spirale, ein Doppelfederhaus mit 60 Std. Gangreserve, eine Schaltrad-Chronosteuerung sowie eine Zusammenfassung der Anzeige von Stopp-Minute und -Stunde (anlog Patek, IWC und Co). Auch optisch ist das Werk schön anzusehen. Noch wichtiger für mich ist jedoch die Ganggenauigkeit: Nach 6 Tagen am Handgelenk läuft die Speedmaster exakt mit +/- 0 Sek. Abweichung pro Tag. Unfassbar - solche Gangwerte hatte ich noch nie!!!
4) Der Tragekomfort ist super. Die Speedmaster liegt trotz des Gewichts und des nach unten aufbauenden Saphierglasbodens perfekt am Handgelenk. Die Glieder des Armbands haben genug Spiel, um keine Haare einzuklemmen und das Band lässt sich aufgrund der jetzt verschraubten Bandglieder sowie der in der Schließe integrierten Feinverstellung sehr gut auf das jeweilige Handgelenk einstellen.
5) Im Wettbewerbsvergleich fällt mir derzeit kein Chrono ein, der es mit der neuen Speedmaster aufnehmen kann (Geschmack einmal aussen vor lassend). Für 6400 Euro (Listenpreis) bekommt man jede Menge innovative Uhr. Die Daytona kostet in 2 Wochen dann 9500 Euro, hat kein Datum, kein Glasboden und ist nicht mal ansatzweise so gut ablesbar, der Navitimer B01 liegt bei 7500 Euro und der Da Vinci Chrono von IWC kostet mit Stahland unfassbare 13200 Euro. Selbst der IWC Fliegerchrono mit dem Val. 7750 liegt bereits bei 6400 Euro, ist aber mit den Manufaktur-Chronos nicht wirklich vergleichbar.
6) Kritikpunkte gibt es trotzdem einige wenige: Die beiden Anzeigen für die kleine Sekunde sowie die Anzeige des Chronos hätten je ca. 2mm größer ausfallen können und wären damit noch besser ablesbar gewesen - die Größe des Ziffernblatts hätte das allemal hergegeben. Und die Schließe macht zwar einen soliden Eindruck, an den perfekten Maschinenbau der heutigen Rolex-Sportmodelle kommt sie hingegen nicht ran.
Fazit: Jede Menge Uhr für - im Vergleich - überschaubares Geld und eine großartige, moderne Weiterentwicklung einer Ikone. Zusammen mit dem klassischen IWC Doppelchrono sowie dem Blancpain Flyback-Chrono Big Date habe ich damit genug Chrono-Technik bzw Funktionalität und im Vergleich zum Lange Datograph (den ich beinahe mal gekauft hätte) auch noch jede Menge Geld gespart