Guinand Buren 12

  • Zitat

    Original von Carson
    @ Xare: Das Band sieht sehr gut aus, um das schleiche ich auch schon seit einer Weile herum! :gut:


    Das Band kann ich nur empfehlen. Klar, Alligator ist Geschmacksache, aber in Ausführung und Qualität ist das Band kaum zu überteffen. Ich habe mir vorher schonmal dasselbe -allerdings in Braun- an eine Omega gemacht und war sofort total begeistert.
    Man sollte allerdings das Einstellwerkzeug gleich mitbestellen, das ist eine Riesenhilfe.
    Hab nochmal zwei Bilder für Euch, dann laß ich es auch ... versprochen :rolleyes: Will Euch ja nicht langweilen :gaehn:


    Das Genius (montiert) im Vergleich zum Originalband


    Und das ganze mal am Handgelenk



    Gruß, Christof

  • Da ich gestern in Frankfurt/Main zugegen war habe ich einen schnellen Abstecher in den Schultheissenweg 40 getätigt, um mir die wenig verbreitete GUINAND Buren 12 Chronomatic endlich mal in natura anzuschauen.


    Kurzer Exkurs zum ersten Chronographen-Automatikwerk "Buren"
    Warum "Buren" und nicht analog zum schweizer Ort der Erfindung "Büren"? Hier ging es ausschließlich um die internationale Phonetik. Neben BREITLING, HEUER-LEONIDAS und DUBOIS DEPRAZ war an dem Projekt in den 1960ern Jahren auch die englische Firma HAMILTON beteiligt. 1969 erblickte dann das erste Buren-Chronomatic-Uhrwerk das Licht der Welt in seiner ersten Ausführung "Kaliber 11". Mehr unter: http://www.uhren-wiki.net/index.php?title=Chronomatic


    Das Buren-Chronomatic-Uhrwerk verfügt im Gegensatz zu den meisten später entwickelten Automatik-Uhrwerken über einen Mikrorotor, der keine eigene Ebene innerhalb des Uhrwerkes in Anspruch nimmt. Dies bietet zwei Vorteile: Zum einen lässt sich das Uhrwerk flacher bauen und zum anderen versperrt kein großer Rotor den Blick auf das schöne Uhrwerk, wenn die Uhr einen Glasboden besitzt. Wenn man die Abmessungen des Buren-Chronomatic-Uhrwerkes mit denen des weitverbreiteten ETA Valjoux 7750 vergleicht, relativiert sich der zuerst genannte Vorteil jedoch etwas:


    Buren-Chronomatic-Uhrwerk (Produktion ab 1969)
    Durchmesser: 31mm
    Höhe: 7,7mm


    ETA Valjoux 7750 (Produktion ab 1973)
    Durchmesser: 30mm
    Höhe: 7,9mm


    Heutzutage sind jedoch ultraflache Uhren mit Mikrorotor auf dem Markt, z. B. von PARMIGIANI mit eigenen Manufakturwerken.


    Der zweite Vorteil (ungehinderter Blick auf das Uhrwerk) relativiert sich ebenfalls, zumindest für die damalige Zeit: Uhren mit Glasböden kamen erst sehr viel später auf. Entsprechend wurden Buren-Chronomatic-Uhrwerke auch nicht aufwendig finissiert, da dafür keine Notwendigkeit bestand, wenn das Werk im Verborgenen tickt.




    Die GUINAND Buren 12 Chronomatic
    Die Uhr kommt sehr wertig daher. Beim ersten Kontakt überrascht die stattliche Bauhöhe der GUINAND. Da keine offiziellen Zahlen vorliegen und ich meine Schieblehre zuhause lies, meine Schätzung: 17mm werden das schon sein und zusammen mit dem Gehäuse-Durchmesser von 41,8mm denkt man sofort an das Unwort "Katzenfutterdose". Das Gehäuse ist poliert. Das „G“ auf der großen Krone, welche sich markant auf der linken Gehäuseflanke befindet, scheint gelasert zu sein. Die zwei Drücker, welche sich hingegen auf der rechten Gehäuseflanke befinden, sind verschraubt. Laut Firmen-Inhaber Herr Horst Hassler sei die Uhr auf 20bar Druckbeständigkeit abgedrückt, man habe sich jedoch sicherheitshalber auf die Zusicherung von 5bar beschränkt.






    Der Anblick durch den Glasboden auf das durch GUINAND sorgfältig finissierte Uhrwerk ist ein Leckerbissen. Obwohl das Buren 12 lediglich einen Millimeter größer im Durchmesser als ein ETA Valjoux 7750 ist, wirkt es deutlich größer.



    Ein Wermutstropfen für Freunde, die in einer mechanischen Uhr kein reines Schmuckstück sehen, sondern auch ein funktionelles Instrument: Die grobe Skaleneinteilung des Minuten-Totalisators in 5-Minutenschritten ist suboptimal. Böse gesagt, könnte die Chronographenfunktion als Schätzeisen bezeichnet werden. In der Praxis funktioniert das Ablesen der gestoppten Minuten wohl dennoch recht passabel, wenngleich eine gewisse Unsicherheit verbleibt - insbesondere, wenn es schnell gehen muss und bsp.-weise die Stoppung der nächsten Rundenzeit ansteht. Optisch hätte eine feinere Einteilung in Minuten sogar besser mit der Einteilung des Stunden-Totalisators harmoniert...


    Die GUINAND Buren 12 Chronomatic wird seit ca. 2007 angeboten und ist auf 100 Exemplare limitiert. Laut Herrn Hassler sind alle Exemplare gebaut und aktuell noch ca. 7 Uhren verfügbar. Die spätere Ersatzteilversorgung für das Uhrwerk sei gesichert. Den Preis von EUR 3.290 erachte ich angesichts des Gebotenen zwar nicht als abgehoben, aber als ambitioniert.



    Bei den Fotos handelt es sich um Schnellschüsse aus der Hüfte mit entsprechend schicken Fingerabdrücken. Ich hoffe, dass sie einen Eindruck vom Gegenstand der Begierde vermitteln.