Datumsverstellung

  • Moin Moin!


    Ich habe gelesen, daß man sich bei Uhren ohne Datumsschnellverstellung mit einem Trick behelfen kann:
    Man dreht die Zeiger über Mitternacht, bis es springt, und dreht die Zeiger dann so lange zurück, so ungefähr bis neun Uhr, bis man ein leises Pling hört. Dann dreht man wieder über Mitternacht, usw...
    Das funktioniert auch bei Uhren mit Schnellverstellung, habs ausprobiert.
    Anderswo hab ich gelesen, daß Zeigerzurückdrehen dem Uhrwerk schadet.
    Weiß da jemand etwas genaueres?


    Grüße Karsten

  • Zitat

    Original von Herr Pellaton
    Moin Moin!


    Anderswo hab ich gelesen, daß Zeigerzurückdrehen dem Uhrwerk schadet.
    Weiß da jemand etwas genaueres?


    Grüße Karsten


    Das ist korrekt. Bei Uhren mit Retrograder Zeitanzeige kann dies dann Schäden verursachen, wenn z.B. über die angezeigte Stunde hinaus zurückgestellt werden soll.
    Bei Uhren mit "normaler" kontinuierlich sich drehenden Zeigern kannst Du nix falsch machen. ;)

    „Die Jugend wäre eine schönere Zeit, wenn sie erst später im Leben käme.“


    Charlie Chaplin


    knarf1.jpg

    Einmal editiert, zuletzt von Pimpish ()

  • Sehr schön!!
    Dann sind solche Uhren also garnicht so unpraktisch zu bedienen :jump:
    Ich habe aus aktuellem Anlaß gefragt( so aktuell nun auch wieder nicht, Sie kommt erst Ende des Jahres), denn da die alten Buren 12-Werke noch keine Schnellverstellung haben, wird die Buren 12 von Guinand wohl auch nur so zu bedienen sein. Gefällt mir irgendwie, wenn man sich ein bißchen mehr mit der Uhr beschäftigen muß...


    Bis denne, sagt Karsten

  • Hallo Herr Pellaton ! Das diese "Funktion" auch bei Uhren MIT Datumschnellschaltung funktioniert kommt daher, daß Du bei der Schnellverstellung ein ANDERES Zahnrad (laienhaft ausgedrückt-weiß eh... :G) bewegst (2.Kronenposition) als bei der Zeigerstellung (3.Pos.) :grb:. Bei der Zeigerstellung dreht sich dieses "geräuscherzeugende" Datumsschaltrad mit (dreht sich 1 mal pro Tag- am Mars wärs anders... :grb:) weil fix mit den Zeigern gekoppelt, und dieses Rad lässt dann das Datum "irgendwann einmal" springen, und WIR Uhrmacher setzen erst DANN die Zeiger auf "Position Mitternacht" auf (bei z.B. Reparatur). Dieses hörbare Klicken ist der Datumsscheiben-Mitnehmer, der federnd auf diesem Rad FIX befestigt ist (soll heißen nicht demontierbar vom Rad). Dieser Mitnehmer federt beim zurückdrehen der Zeiger am Datum "vorbei"(es klickt hörbar)-wie eine Ratsche eines Werkzeuges- und beim wieder-vordrehen nimmt dieses "Naserl" oder Mitnehmer eben das Datum wieder mit. Bei älteren Calibern war dieses federnde "Naserl" FIX, und da hat sich halt das Datum beim zurückdrehen der Zeiger AUCH rückwärts gedreht.Und dieses Rad ist in jeder Uhr mit Datum eingebaut, hat aber wie eingangs erwähnt nichts mit der Datumschnellschaltung zu tun-die ja woanderst im Werk sitzt.
    Hoffe dieses verständlich erklärt zu haben , ohne zu viele "Fachfloskeln" ;). Grüße aus Wien :wink: :wink:
    PS: das man manche Uhren nicht rückwärts drehen darf, kommt auch daher, daß sich manche Datumsscheiben beim Rückwärtsdrehen (u.A. auch bei Vollkalendern!!!) ÄLTERER UHREN nicht immer so selbstverständlich zentrieren wie beim Vorwärtsdrehen, und eine verschobene / nicht zentrierte Datumsscheibe (od. WO-Tag, Monat...) kann im extremfall zu starken beeinträchtigungen der reibungslosen Funktion führen ;) ;) . Bei retrograden Funktionen ist das rückwärtsdrehen "tödlich..." :G :G ...unter Umständen :grb: :grb:

  • @ Drücker: :verneig: :verneig: :verneig: :respekt: :respekt: :respekt:
    Vielen Dank! Das ist das gute hier (in der Lounge), man kriegt halt mal die Sachen vom Experten erklärt! Echt stark!
    Da muß ich dann aber doch noch mal nachhaken( so wie der Datumsscheiben-Mitnehmer):
    Wie verhält es sich denn beim Buren 12-Kaliber? Dreht die Datumsscheibe(wegen eines evtl. fixen "Naserls") beim zurückdrehen der Zeiger auch wieder rückwärts, oder hat dieses Kaliber schon diesen federnden Mitnehmer? Das Grundwerk, das Buren 1282, ist meines Wissens nach aus den frühen 60ern, weißt Du da näheres?
    Ich freu mich auf die Antwort!!


    Bis denne sagt Karsten

  • Hallo Pellaton ! 2.Anlauf ::::: (hab mich soeben am NEPP-TOP in der Tastatur vergriffen und: W E G war meine erste Fassung der Antwort... :groll: :groll: :groll: ) Also: Kann deine Frage jetzt noch nicht sofort beantworten, denn ich glaube im Fundus ein Buren 12 zu haben. (Ein Geschäft in der 3.Gen. hat so manches im Keller- daher kommt der Spruch"...in den Keller lachen gehen..." :lol: :lol:). Da würde ich im Stegreif sagen: es dreht sich zurück. Zum Fachlichen: alles habe ich vorher nicht geschrieben: natürlich gibt es auch Altcaliber, wo sich das Datum beim Rückwärtsdrehen der Zeiger nicht rückwärts dreht (=Vorstufe der allseits bekannten Dat-Schnellverstellung), z.B. so manches Omega oder IWC-Caliber. NUR da dieses ewige Rückwärts-Drehen die "Rutschkupplung" der Zeigerreibung extrem belastete, mussten sich die Uhreningenieure was einfallen lassen- DAHER die 2.Kronenposition, wo der Rutschkupplungsmechanismus "in Ruhe gelassen wird ;). Funktioniert laienhaft ausgedrückt wie wenn ein Zahnrad in einem "Langloch" gelagert ist; wenn man es rückwärts dreht, klinkt es sich von selbst aus, dreht man es vorwärts, "presst" es sich wieder in den Eingriff hinein und schaltet das Datum. Lange Rede kurzer Sinn: hat das Buren KEINE Dat-S-Schaltung(eh logo...), und das Datum dreht sich NICHT rückwärts, dann wird es so wie jetzt beschrieben sein. Liebe Grüße aus Wien :wink: :wink: :wink: Drücker


    (Anm.: Sorry für meine endlosen Rattenschwanz-Sätze- NIFFKO HASST SIE :motz: :motz:;) :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: )

  • Hi Drücker,


    Das Thema fasziniert mich mit jeder weiteren Erklärung von Dir umso mehr.


    Hast Du zufällig Bilder oder Schemata der Datums-Mechanik? Ein Bild - denk ich - sagt mehr als hundert Worte...


    F2T19


    Wadlbeissa

    International: Ein "Wadenbeisser" [der] ist ein kleiner Sauhund, der gerne zubeißt, ob seiner Größe aber nicht höher als zu den Waden kommt. Zur Gattung gehören auch der Rauhhaardackel und der Zwergpinscher.


    Wienerisch: A "Wadlbeissa" ist ein ganz g'scherter Haberer, der seinem Gegenüber einedraht aber gleichzeitig hinten 'rum (also ins Wadl) mental-mühselig zwickt. Bei einem Treffen mehrerer Exemplare von Wadlbeissa'n (= Rudl) fliagn de Hackln ergo ganz tief.