Hallo!
Nach gut einem Jahr Dauertragens und einer sich von +3 Sek. auf letzlich +0.5 Sek. pro Tag eingependelter Vorgang hat sich meine geliebte Seamaster SMP300 Coax. kuzfristig dazu entschlossen quasi über Nacht fortan um rund 15 Sekunden/Tag zu schnell zu laufen.
Ich habe von Beginn an leichte Bedenken wegen der nicht immer guten Rückmeldungen bei den 2500er Coaxialwerken gehabt und deshalb seit dem Kauf der Uhr vor gut einem Jahr immer wieder mal in verschiedenen Foren ein Auge auf Berichte über defekte Coaxialkaliber geworfen.
Ich meine herausgelesen zu haben, dass die Vorstufe zum Totalstillstand der Uhr oft eine plötzliche Beschläunigung, oftmals nach einem Jahr Tragezeit, sein kann. Das ist nun bei meinereiner der Fall.
Die SMP ist derzeit beim Uhrmacher, und der offensichtlich doch einigermaßen OMEGA-erfahrene Werkstättenleiter hat so durch die Blume und andeutungsweise zu verstehen gegeben, dass man den Vorgang zwar in der eigenen Werkstätte korrigieren könnte, es aber besser sei dies OMEGA selbst erledigen zu lassen. Wird nun so gehandhabt.
Ich habe den Eindruck, dass die 2500er-Serie bis einschließlich der C-Version nicht so ganz ausgereift ist/war.
Mal die Fakten auf den Tisch gelegt:
- Omega verlangt für das Coaxial-Zeug einiges mehr an Geld. Mit dem Argument der höheren Genauigkeit und längeren Wartungsintervallen gegenüber einer Ankerhemmung
- Von den ursprünglich versprochenen 10 Jahren Wartungsintervall sind nun vielleicht noch die üblichen 5 Jahre verblieben
- Die Wartung kann nur von OMEGA selbst, um mehr Geld und mit langen Wartezeiten verbunden durchgeführt werden
- Die Verlässlichkeit der Werke hält sich möglicherweise sehr in Grenzen. Nix mit "set it and forget it"...
- Die Hemmung der D-Version des 2500er Kalibers wurde drastisch geändert - wird wohl nicht grundlos passiert sein
- man erfährt offensichtlich nach einer Reparatur einer Coaxial-Uhr von OMEGA nie was denn nun das Problem gewesen ist
Ich habe mir die Omega nicht gekauft aufgrund einer uhrmacherischen Finesse wegen (diese wird einem da eher aufgezwungen) sondern in der Hoffnung, ein verlässliches Gebrauchschmuckstück für das Leben zu erwerben. Schade, scheint leider nicht zuzutreffen.
Es ist schon klar, dass ein mechanisches Produkt Fehler aufweisen kann und der Eindruck der durch negative Berichte im Netz entsteht vielleicht nicht nicht immer stimmig ist. Leider ist die Menge an negativen Berichten über das besagte Uhren-Kaliber doch recht groß im Vergleich zu anderen Produkten.
Meine erste Automatik-Uhr (die SMP300 ist meine zweite) war eine Orient-Taucheruhr um nicht mal 1/25tel des Preises der Omega und hat 10 mal so lange durchgehalten bei passabler Ganggenauigkeit. Man kauft sich mit einer mechanischen Uhr ja auch das Gefühl der Verlässlichkeit mit (zumindest wenn man viel Geld dafür auf den Tisch legt). Das Gefühl der Verlässlichkeit ist nun leider weg.
Trotzdem wird diese Uhr meine einzige bleiben die mich in Zukunft begleitet. Und falls sie außerhalb der Garantie stehen bleiben sollte, verwende ich wieder mein Handy als Zeitmessgerät.
A.