SMP 300 Coax: Wassertaufe auf Tonga

  • Hallo Allerseits!

    Als meist stiller Mitleser ist mir aufgefallen, dass Taucheruhren (oder die, die wenigstens vorgeben solche zu sein) viel zu oft und viel zu lange von ihrer natürlichen Umgebung ferngehalten werden.


    Das galt es zumindest bei meinereiner zu ändern: 4 Wochen Tonga, 4 Wochen Salzwasser mehrere Stunden am Tag. Eine echte Wassertaufe für meine ein Jahr alte SMP300. Hat (natürlich) brav dichtgehalten. Der Umgang während der 4 Wochen war nicht immer sehr pfleglich - rund eine Woche
    war es mir nicht mal möglich, die Seamaster nach täglich ein paar Stunden Salzwasser (bis max. 15 Meter Tiefe) mit Süsswasser abzuspülen. 4 Wochen mit im Schnitt 4 Stunden am Tag Salzwasser - nun darf sie sich als erprobt halten, die SMP300. Ein paar neue Kratzer hat sie nun auch. Diese aber sind nun "Narben" aus der Südsee. Und das ist gut so.


    Aufgefallen sind mir dabei am Armband nach den Salzwassereskapaden ganz geringe rostartige kleine Flecken in einem Winkel des Armbandes. Ähnlich wie die Flecken, die im Forum auf einer PLOPROF mal zur Sprache gekommen sind. Lassen sich leicht abwischen, ein Fragezeichen beibt aber trotzdem zurück. Am Band ist es jedoch unbedenklich für mich.


    Wichtiger jedoch ist: wenn ich nun auf die Uhr schaue oder den Drehring verstelle, sehe ich südpazifisches Wasser vor mir. Ich verbinde nun eine Alltagssituation (Zeitkontrolle) mit Südsee, Korallen, bunten Fischen und Buckelwalen...



    Leider gibt es keine Unterwasserfotos. Die SMP wurde mehrere Stunden am Tag zum Schnocheln (bis rund 15m Tiefe) und Schwimmen getragen. Meist mit Neoprenanzug (3 mm). Die Tauchverlängerung habe ich zwar probiert - für 3mm Stärke scheint sie aber etwas zu viel zu sein. Die Uhr rutscht mit Verlängerung am Anzug herum. Deshalb wurde sie direkt auf der Haut getragen. Vielleicht hat das Glitzern einen nicht allzu kleinen Grauhaui angelockt der neugierig mich beobachtete. Ab dieser Begegnung trug ich die Uhr unter dem Neorenanzug um das Glitzern zu verhindern. Wer weiss...


    Unvergesslich, und ebenso ein wenig mit der Omega verbunden da mit dabei, war eine Begegnung mit einem Buckelwal mit Baby: mit einem einfachen Paddelkanu ein paar hundert Meter rausgerudert zu den in Ufernähe spielenden Walen (Mutter mit Baby), 30m vor den beiden in das Wasser rein und mit Badehose, Unterwasserbrille und Flossen zu den beiden hin. Eine nahe Begegnung der dritten Art... Das Baby hat mich neugierig inspiziert bis dann die dicke Mama gekommen ist und wenige Meter an mir vorbei geglitten. Auf die Uhr gesehen habe ich in dem Moment jedoch nicht ;)


    Ist eine Uhr eigentlich sinnvoll für solche Spielereien oder höchstens Selbstzweck?


    Nun, wenn man mehrere Stunden am Stück im Ozean herumschwimmt, durchaus weit vom Ufer entfernt, weiss man zumindest, wann man zurückkehren soll um zum Abendessen pünktlich zu sein. Im Ernst: rückblickend war die Omega nicht nur reiner Selbstzweck sondern tatsächlich nützlich. Was will man mehr.


    Der Flieger am Bild ist übrigens die einzige noch im Linieneinsatz fliegende DC3 auf der Welt. Besser bekannt als "Rosinenbomber". Geflogen hat sie ein Pilot, der 2 Jahre älter war als die Maschine. Die DC3 ist, so sagte man mir, Baujahr 1937.

    Hoffe, die Zeilen waren nicht ermüdend sondern animierend.



    A.

  • Ein Lehrbuchbericht und ein Ausflug, welcher der Omega mehr als würdig war.


    Diese Erinnerungen werden sicher noch lange bei jedem Blick auf's Zifferblatt wieder hochkommen, klasse!

  • Als "Vielzuseltenwarmwassertaucher" bedanke ich mich bei Dir für diese schöne Kurzgeschichte mit netten Bildchen!
    Auch weiterhin viel Freude mit Deiner Uhr! :verneig:


    Liebe Grüße,


    Klaus

    UNION Klassik Flieger, Rolex Submariner 14060M, Tag Heuer Aquaracer Automatic, Tissot Le Locle Automatic, Revue Thommen Professional Diver, Tissot PRS 516 Automatic, Citizen Promaster Diver Automatic, Citizen Promaster Aqualand, STOWA Antea 390, Kienzle Taschenuhr (mechanisch)


    WER ANDEREN EINE GRUBE GRÄBT, HAT SEHR VIEL ZEIT... ;) :grb:

  • ...klasse Bericht :gut: ...und Bilder, die das Fernweh auslösen...;) :blume:...schön, die SM300 im "richtigen" Einsatz zu sehen...einfach ein wunderschöner Diver...:gut:


    LG :wink:

    Manche behaupten doch tatsächlich, die Mondlandung sei ein Fake - na gut, dann ist die Speedy eben ganz allein dort gelandet! :respekt:


  • Sehr schöne Bilder und Eindrücke... :lupe:
    Weiterhin noch viel Spaß mit deiner SMP 300. :gut:



    Grüße Stephan

    Die Welt ist im Wandel...!
    Eine Uhr, sie zu knechten, sie alle zu finden, ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden...


    Wer einen Schreibfehler findet, darf ihn behalten!!! :pistolero:

  • Wunderschöne Geschichte - vielen Dank für die Mühe, es hat Spaß gemacht, für einen Moment das Rauschen zu hören und sich Mutter mit Kind vorzustellen :blume: Mit der Uhr wirst Du Tonga verbinden, ich finde, das macht sie zu etwas ganz besonderem!

  • Schöne Bilder... wie hast du das eine Bild in den Steinen hinbekommen ohne dir die Uhr zu zerkratzen??


    Der TS scheint keine Poliertuch Muschi zu sein... :lupe:



    Grüße Stephan

    Die Welt ist im Wandel...!
    Eine Uhr, sie zu knechten, sie alle zu finden, ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden...


    Wer einen Schreibfehler findet, darf ihn behalten!!! :pistolero:

  • ...für die netten Rückmeldungen!



    dkh99 / ad „Zerkratzen“:


    „[ ] wie hast du das eine Bild in den Steinen hinbekommen ohne dir die Uhr zu zerkratzen??„



    Reindrücken in den Sand und gut ist es…



    Vergleichen mit der Schließe, die aufgrund des täglichen Gebrauchs der Uhr schon nicht mehr allzu neu aussieht, machen ein paar Sandkörner auch nicht viel aus…


    Außerdem: der Sand war reiner Korallensand. Dessen Mohs-Härte liegt irgendwo zwischen 3 und 4. Der Stahl der Uhr müsste ein wenig darüber liegen. Also wenig Gefahr. Das Glas hat Härte 9 und damit lacht es den Sand aus. Das Aluminium ist ein wenig anfälliger. Allerdings müsste die ELOXAL-Schicht ebenfalls deutlich über der Härte der Sandkörner liegen.



    Obwohl mein erster Beitrag in diesem Forum gleich die Frage nach der Kratzeranfälligkeit der SMP300 war, stehe ich auf dem Standpunkt, dass Dinge BENUTZT werden wollen und sollen. Sie gewinnen damit an Individualität. Da die SMP300 mit großer Sicherheit meine einzige Uhr bleiben wird die ich mir leiste(te) (außer sie geht defekt oder verloren), macht es auch keinen Sinn sie zu schonen zwecks Vermeidung von Wertminderung. Sie wird eh nicht verkauft.



    A.