Ein besonderer Abend mit besonderen Uhren

Hallo zusammen,

Vorab erst mal, es wird leider kein großer Bilderfred.
In erster Linie schreibe ich diesen Fred um mal eine Lanze für Konzis zu setzen,
da mir in letzter Zeit aufgefallen ist, dass diese hier oft nicht besonders gut wegkommen.
Ich bin mit meinem Konzi sehr zufrieden und bezahle da wissend auch etwas mehr als
auf dem "Graumarkt", habe aber auch einen wirklich tollen Service. Er gehört aber auch
keiner der Uhren-Supermarkt-Ketten an.

Und so bin ich auch in dieser Woche mit meinem Mädel zu etwas ganz Besonderem gekommen,
einer Einladung unseres Konzis zu einem ganz besonderen Dinnerevent.

"Variationen von Trüffeln" serviert mit Uhren von Vacheron Constantin, der
ältesten - ununterbrochen tätigen - Uhrenmanufaktur der Welt.

Was soll ich Euch sagen, es war ein phantastischer Abend.
Eingeleitet wurde der Abend von einer kurzweiligen Vorstellung der Marke
vom Europa-Vertriebsdirektor von Vacheron Constantin, dem man wirklich anmerken
konnte, wie er die Marke lebt, kein reines Verkäufergehabe.

Das 5-Gänge-Menü in einem der besten Restaurants unserer Stadt war himmlisch,
weiße und schwarze Trüffel der besten Sorte nicht nur als einzelnes Scheibchen. Ein Traum.

Gewundert hatte ich mich zunächst über die bei uns nicht ganz unbekannte Securityeinheit,
die vor dem kleinen Saal Stellung einnahm. Wir waren 30 Leute und genauso viele Uhren waren aber auch da.
Das ganz besondere, nicht in einer Vitrine sondern auch wirklich zum anfassen und anlegen.
Die Uhren wurden uns zwischen den Gängen auf silbernen Tabletts am Tisch serviert und jeder
durfte nach Herzenslust diese ausprobieren. Eine Uhrmacherlupe hatte jeder vor seinem Gedeck stehen.

Und bei den Uhren war die ganze Bandbreite vertreten. Von 8.900 EUR bis hin zu 530.000 EUR !!!
Ein Gesamtwert von so ca. 2-3 Mio., damit machte die Security auch wirklich Sinn.

Ein für uns wirklich besonderer Abend, den wir so schnell nicht vergessen werden.
Vielen Dank an unseren Konzi.

Es wurde dort nicht fotografiert, drum haben wir es uns auch verkniffen.
Bei 2 Besonderen haben wir dann aber dennoch mal schnell das Iphone gezückt.
Die spiele ich gleich rüber und reiche Sie nach.

Wenn Ihr bis hier durchgehalten habt, danke fürs Lesen.

Hier zunächst mal die beiden Ührchen, die es meinem Mädel besonders angetan hatten:

VC Malte Skelett Toubillon Regulateur, beide in Platin.
Rechts auf dem Bild die "Haute Joaillerie" Variante mit insgesamt 281 Diamanten mit knapp 6 Karat.
Die genauen Preise weiss ich nicht mehr, aber auch die ohne Diamanten lag wohl schon über 100.000 EUR.

Die Diamanten Bling-Bling wollte Sie dann so gar nicht mehr ablegen.
Gut, dass wir uns so was wirklich nicht leisten können.

So in direkter Aufsicht wirkt sie schon super:

Na mein Ding ist das Bling Bling nun auch nix.
Aber um Ablesen geht es bei so einer Uhr glaube ich auch nicht mehr.

Und so sehr angefixt ist mein Mädel nicht. Das "Ührchen" ist zu weit weg von der Realität.
Aber da kann ich noch einen drauf setzen, kommt gleich.

Hier dann nun das Uhren Highlight des Abends.
Und die wollte nun von meinem Arm gar nicht mehr runter.

Schon ein besonderes Gefühl 530.000 EUR am Handgelenk zu tragen.

Patrimony Traditionnelle Kaliber 2755
Rotgold, Genfer Punze, Dezentrierte Stunden- und Minutenanzeige,
Tourbillon, Kleine Sekunde auf dem Toubillon, Ewiger Kalender,
Minutenrepetition mit exzellentem Klang, Gangreserve auf der Rückseite,
Versilbertes Opallin-Zifferblatt aus 18K Gold.

Und gut ablesen kann man sie auch

Christian

Danke für den Link. Auf der Homepage kommt die Uhr aber nicht annähernd so rüber
wie am Arm. Es ist schon wirklich ein irres Gefühl. Auch das Werk unter der Lupe zu
bewundern war atemberaubend. Wer sich mal mit der Genfer Punze beschäftigt hat,
weiß was ich meine. Der Preis ist schon irgendwie nachvollziehbar.

@all

Vielleicht noch ein bisschen Hintergrundinfo zu VC.
Nicht nur dass die Homepage in Deutsch verfügbar ist, was ich auch klasse finde.
Sagenhaft auch die beiden Mitarbeiter von VC an diesem Abend und auch die persönliche Story meines Konzis.
Beides zeigte, dass diese Marke sehr viel Enthusiasmus in sich hat. Den ich nach diesem Abend auch verstehe.

Die Preise fast aller Uhren sind zwar schwer oder unmöglich erreichbar, aber auch
irgendwie nachvollziehbar. VC hat 550 Mitarbeiter und produziert jährlich gerade mal 20.000 Uhren.
Das sind mal gerade 36 Uhren pro Mitarbeiter. Ihr könnt sicher selber schätze wie der
Durchschnittspreis da sein muss.

VC baut übrigens auch die teuerste serienmäßige Uhr der Welt mit einem Preis von 6 Mio. EUROS.
Die Diamanten auf der oben gezeigten Malte sind dagegen da aber auch "Kleinkram".

Insgesamt eine wirklich begeisternde Marke.

Boris, ich glaube diese Preisproblematik kommt nicht von unseren deutschen Konzis.
(Sicher gibt es aber auch hier Ausnahmen).

Ich denke die große Diskrepanz zwischen dem Graumarkt und dem deutschen Konzi
kommt aus unserem "glücklich" vereinten Europa. Dass Gros der Graumarktuhren
(ich hasse eigentlich den Begriff Graumarkt und Grauhändler, weil ich mir auch vorstellen kann so zu kaufen)
kommt doch derzeit aus europäischen Pleite-Ländern.

Hab ja selbst schon mal drüber nachgedacht meinen nächsten Urlaub mal
wieder in Griechenland zu verbringen. Bewaffnet mir Adressen offizieller Konzis.
Die MÜSSEN ja z.Zt. zu fast jedem Preis verkaufen um überhaupt noch Konzi
zu bleiben oder überhaupt zu überleben.

Nur geht dann auch die besondere Atmosphäre unseres Hobbys bei so was
leider verloren, wenn es sich nur noch um "was ist bester Preis geht".

Dass die Patrimony Traditionelle für 530.000 EUR unerreichbar bleibt ist auch gut so.
Ich würde mich nicht mehr gut fühlen, mit so einem Wert über die Strasse zu laufen.

Ich kann eigentlich nur OHNE solche teueren Uhren gut leben und Spaß an unserem Hobby haben.

Und meine Bodyguards würde ich nie für schnöden Mammon in Gefahr bringen, Volker.

Das würde ich dann eher selber machen

Die Marke Vacheron eignet sich sicher für einen eigenen Bericht.
Mit lag aber am Herzen aufzuzeigen, dass ich die ohne Konzi nie so kennengelernt hätte.

Ansonsten denke ich, dass man mit Vacheron halt nicht so oft in Berührung kommt
wie mit Rolex, PAM oder gar Omega. Es gibt auch nicht so viele Konzis dafür und bei
vielen Grauhändlern ist die Marke erst gar nicht zu bekommen.

Wie gesagt, VC baut rund 20.000 Uhren im Jahr. Rolex dagegen rund 1 Million.
Zudem liegt der Einstiegspreis bei Vacheron bei rund 8.000 € und sprengt damit bereits
im Einstiegsbereich sehr viele Budgets. Da ist dann aber noch kein Manufakturwerk drin.
Letztendlich ist das besondere Image der Marke den Meisten nicht bewusst (mir bis zu diesem Abend auch nicht).

Die eigenen Werke sind schon Sahneteile, besonders verfeinert unter den Vorschriften der
Genfer Punze. Den Weg zur reinen Manufaktur hat Vacheron aber auch erst im Jahre 2000
wieder eingeleitet. Heute werden immer noch rund 30% der Werke zugekauft.
Allerdings keine ETAs. Hauptlieferant für Werke war und ist wohl immer noch
Jaeger LeCoultre.

Insgesamt denke ich aber auch, dass Vacheron Constantin zu den meist unterschätzten
Manufakturen überhaupt zählt.

Etwas ganz besonderes sollte vielleicht auch noch erwähnt werden.
Vacheron GARANTIERT die Reparatur JEDER seit 1755 gebauten Uhr.
Man hat wohl ein gigantisches Archiv. Und notfalls wird ein Werkzeug dafür neu gebaut.
Ich denke, dass ist auch Einzigartig.