Keine Helium Ventile bei Seiko Divern?

  • Hi,
    muss auch noch meinen Senf dazugeben. Da ein Sättigungstaucher ja seine lange Dekompressionsphase im trockenen absitzt, ist es ein einfaches die Krone seiner Uhr aufzuschrauben um den Druck auf diesem Weg entweichen zu lassen. HEV ob manuell oder automatisch sind heutzutage ein Marketing Schachzug. Und was für einer, fast überall liest man ...ja hat die denn auch ein Heliumventil....
    Gruß
    Jörg


    Das würde ich aber so nicht behaupten, da das Glas meist auf einer Dichtung sitzt u. somit ein Abschluß zum Gehäuse hat. Die Frage ist ob übers Zifferblatt genug rausgeht.

  • Das würde ich aber so nicht behaupten, da das Glas meist auf einer Dichtung sitzt u. somit ein Abschluß zum Gehäuse hat. Da wird über die Krone nichts entweichen können.


    Hallo,


    habe ich jetzt nicht direkt verstanden. :grb:


    Was hat der Abschluss des Glases mit dem restlichen Uhrengehäuse zu tun ? Auch da dringen die He Atome ein. Außerdem gibt es genügend Öffnungen zum "unteren" Teil des Gehäuses nämlich Öffnungen für die Zeiger oder auch die Datumsanzeige. Imho genügend "Luft" um die HE Atome über die gelöste Krone entweichen zu lassen.

  • Hallo,


    habe ich jetzt nicht direkt verstanden. :grb:


    Was hat der Abschluss des Glases mit dem restlichen Uhrengehäuse zu tun ? Auch da dringen die He Atome ein. Außerdem gibt es genügend Öffnungen zum "unteren" Teil des Gehäuses nämlich Öffnungen für die Zeiger oder auch die Datumsanzeige. Imho genügend "Luft" um die HE Atome über die gelöste Krone entweichen zu lassen.


    Jo, im Gehäuse ist nur ein Raum - Krone auf, Luft raus. Ist wie am Reifen, der hat auch nur ein Ventil :bgdev:

  • Dazu müßte man den Aufbau des jeweiligen Gehäuses kennen. Ich glaube jedenfalls nicht an einen Marketingag wie im übrigen auch meine Taucherkollegen nicht. In Druckkammern wird Stickstof durch Helium teilweise ersetzt u. somit steigen die Partialdrücke je nach Tiefe halt gewaltig an. Ich bezweifle das man mit aufdrehen der Krone für genügend Ausgleich sorgen kann.

  • Doch, tut es. Anders haben es die Taucher vor der "Erfindung" des HRV auch nicht gemacht. Ich kenne einen amerikanischen Profitaucher (aus einem anderen Forum - ja, es gibt andere Foren ;) ), der im Golf von Mexiko Bohrplattformen und Pipelines wartet. Der sitzt zeitweise auch recht lange in einer Trimix-Atmosphäre mit gaaaanz viel Helium. Und danach fast genauso lange in der Kammer zur Dekompression. Und das ist genau der Punkt - durch die sehr, sehr langsame Dekompression hat das Helium wirklich mehr als genug Zeit, aus der Uhr zu entweichen. Sogar bei geschlossener Krone geht das Zeug einfach den Weg, den es gekommen ist - an der Dichtung vorbei. Und wer ganz sicher gehen will, der öffnet halt wirklich die Krone einmal am Tag kurz, und gut ist. HRV sind Marketing-Gags. Man kann wunderbar drüber quatschen, sie sind - da hat Frank völlig Recht - eine zusätzliche Möglichkeit für einen Wassereinbruch und stellen einen kostspieligen zusätzlichen Posten auf der Revisionsrechnung dar.

    • Offizieller Beitrag

    Für die Meisten von uns gehts ja eher um die Optik einer Uhr und weniger um Flatulationsventil oder nicht. Frank hat mindestestens dahingehend recht, dass eine zusätzlich Schraube ein weiteres Risiko darstellt.


    Daher gibts eben nur ein paar vernünftige Wecker, die das sauber lösen :bgdev: Seiko und der Genfer Landmaschinenbau ;)

  • Die Sea-Dweller“ (1971), war die erste Armbanduhren mit Heliumventil. Zeitgleich wurde auch Trimix erfunden u. das Sättigungstauchen war erst am Anfang.Ob da wohl viele mit aufgedrehter Krone gesessen haben wage ich doch zu bezweifeln. Denn Comex hat Rolex zu dieser Lösung gedrängt u. das wohl nicht nur wegen Marketing. Ob die Dekrompressionzeiten damals weniger länger als heute waren, kann natürlich möglich sein.Tauchcomputer wurden erst 1982 entwickelt, u. konnten Uhren zu dieser Zeit noch nicht ersetzen. Man war auf Tabbellen angewiesen die man von Bühlmann kannte. Allerdings waren Erfahrungen mit Trimixe zu dieser Zeit noch in den Anfängen. Problem war vor allem das schnelle Auskühlen des Körpers durch Helium.


    1969 Piquerez entwickelt für Omega den Prototypen "Super Comprex" mit elastischem Boden, der als Heliumventil funktionieren sollte. Der 52mm grosse Vorschlag wird indes nicht weiterverfolgt, da Omega damals die klare Strategie verfolgte, Gehäuse so zu bauen, dass - im Gegensatz zur Konkurrenz - auf ein solches Ventil verzichtet werden konnte. Komischerweise hatte die Seamaster 300 dann doch ein Heliumventil.


    Brägel
    Also Breitling u. Rolex haben auch keine Schrauben. Das ist schon sauber gelöst. ;)

    Gruß

    Wolfgang



    Wenn du aufs Wasser schaust siehst du den Himmel auf Erden


    :troll:

    2 Mal editiert, zuletzt von Wolli ()

  • Kleine Korrektur: Die erste Uhr auf dem Markt mit einem HRV war die Doxa Conquistador. Doxa und Rolex haben das Patent für ein automatisches HRV gemeinsam eingereicht (Patentnummer CH-A-492 246 am 6. November 1967), aber Doxa brachte die Conquistador bereits 1969 auf den Markt. Zeitgleich gab es die ersten Prototypen der Rolex Sub 5513 mit integriertem HRV für Comex-Taucher zum Test. Rolex ließ sich mit der Einführung in den allgemeinen Markt dann aber noch bis 1971 Zeit.


    Richtig ist, dass Trimix erst Anfang der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts über das Experimentierstadium hinaus kam. Allerdings wurde auch schon seit Anfang/Mitte der 60er Jahre Sättigungstauchen mit verschiedenen Gemischen, darunter auch Sauerstoff-Helium-Gemische (Heliox) durchgeführt. Dabei kann dann der eine oder andere Taucher schon mal mit seiner Krone gespielt haben. ;)

    • Offizieller Beitrag

    Brägel
    Also Breitling u. Rolex haben auch keine Schrauben. Das ist schon sauber gelöst. ;)


    Mit dem Genfer Landmaschinenbau meinte ich Rolex ;)


    Ansonsten hat Andreas mit der Geschichte Doxa/Rolex recht. Die Notwendigkeit wird damals mit einiger Wahrscheinlichkeit vorhanden gewesen sein. In den späten 60ern war man noch weit weg von irgendwelchen Modegags. Gut möglich, dass es unter professionellen Bedingungen heute unnötig wie ein Kropf ist. Aber hey, wenn man diesen Ansatz konsequent durchdenkt, bräuchte man überhaupt keine mechanischen Uhren mehr.


    Aber wie gesagt, es wird ja kaum jemanden geben, der eine Uhr aus diesem Grund kauft oder nicht kauft. Meine Seadweller habe ich mir gekauft, weil warzenlos einfach schön ist. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass jemand genau aus Gründen des "Posens" eine Uhr - z.B. Omega - mit deutlich erkennbarer Ventilschraube kauft.

  • Für die Meisten von uns gehts ja eher um die Optik einer Uhr und weniger um Flatulationsventil oder nicht. Frank hat mindestestens dahingehend recht, dass eine zusätzlich Schraube ein weiteres Risiko darstellt.


    Daher gibts eben nur ein paar vernünftige Wecker, die das sauber lösen :bgdev: Seiko und der Genfer Landmaschinenbau ;)



    Seiko verfolgt ja eine andere Strategie bei der Konstruktion der Uhren aber wenn mit dem Genfer Landmaschinenbau Rolex gemeint ist steh ich irgendwie auf dem Schlauch denn die verbauen ja bei der SeaDweller ein Heliumventil!? Begreif ich irgendwas nicht? :)

  • Bulldog
    Das mit der Doxa stimmt nicht genau es war schon 1968. Doch genau genommen hatte Rolex schon Ende 1967 zum ersten mal Uhren unter dem Namen Sea-Dweller, wahrscheinlich als roter Schriftzug auf dem Zifferblatt, an ausgesuchte Käufer übergeben.


    Hier mal eine schöne Zusammenfassung der Tauch (Uhren) Geschichte wen es interessiert.
    http://www.rruegger.ch/dive_watch_history.htm


    Brägel
    Genau früher war so eine Uhr wichtig, es gab ja nichts anderes. Keine Tauchcomputer sondern nur Tabellen für die man natürlich eine Uhr brauchte. Heute braucht keiner mehr eine Taucheruhr, höchstens als Backup für Sporttaucher.
    Aber wie du schon sagst über Sinn u. Unsinn unseres Hobbys darf ja nicht nachdenken. Wir ticken ja eh anders. :D

    • Offizieller Beitrag


    Seiko verfolgt ja eine andere Strategie bei der Konstruktion der Uhren aber wenn mit dem Genfer Landmaschinenbau Rolex gemeint ist steh ich irgendwie auf dem Schlauch denn die verbauen ja bei der SeaDweller ein Heliumventil!? Begreif ich irgendwas nicht? :)


    Für die Meisten von uns gehts ja eher um die Optik einer Uhr und weniger um Flatulationsventil oder nicht. Frank hat mindestestens dahingehend recht, dass eine zusätzlich Schraube ein weiteres Risiko darstellt.


    Daher gibts eben nur ein paar vernünftige Wecker, die das sauber lösen :bgdev: Seiko und der Genfer Landmaschinenbau ;)


    Die "Gemeinsamkeit" besteht darin, dass keine zusätzliche Unsicherheitsquelle eingebaut wird. Das Ventil der SD muss nicht "bedient" werden und schafft keine Gefahrenquelle im Sinne Wassereinbruch. "Sauber lösen" bedeutet für mich, dass man so etwas - wenn schon - nicht mit einer manuell zu bedienenden Krone löst....


    Wo ist der Unterschied, ob ich bei meiner Seamaster das Heliumventil aufdrehe oder die Krone? :grb::rolleyes: Sicher kann man es als Reminiszenz an die eigene Geschichte verstehen, wenn Rolex oder Doxa Uhren mit Heliúmventilen bauen. Warum machen das aber auch so viele neue Marken? Marketing..... :rolleyes:


    Da hast wohl recht....

  • Bulldog
    Das mit der Doxa stimmt nicht genau es war schon 1968. Doch genau genommen hatte Rolex schon Ende 1967 zum ersten mal Uhren unter dem Namen Sea-Dweller, wahrscheinlich als roter Schriftzug auf dem Zifferblatt, an ausgesuchte Käufer übergeben.

    Hm, verschiedene Quellen, oder was :grb: . Woher stammt denn Deine Info über die Conquistador? Ich zitiere mal aus dem Buch "Doxa SUB - Forty Years: 1967-2007" von Dr. Peter Mclean Millar (an sich die Literatur, wenn es um Doxa geht):


    In 1969, Doxa introduced the first diver watch equipped with a Helium Release Valve (HRV) that was available to the general public. It was called the "DOXA SUB 300T Conquistador"




    Sollten Deine Informationen korrekt sein, dann muss ich Dr. Pete doch mal sagen, dass er sein Buch korrigieren muss ;) . Im gleichen Kapitel des o. g. Buches steht übrigens der Satz:


    Before the advent of the Helium Release Valve, divers would unscrew the crown and vent the Helium that way.


    Und dass Rolex schon vor der offiziellen Markteinführung umgebaute, mit HRV ausgestattete 5513 an die Comex Taucher ausgab, habe ich doch geschrieben. Möglicherweise sind die ersten dieser Prototypen schon 1967 an die Comex gegangen. Wobei Roger Ruegger auf seiner exzellenten Seite schreibt:




    Es gibt mittlerweile Indizien, dass Rolex bereits gegen Ende 1967 zum ersten mal Uhren unter dem Namen Sea-Dweller, wahrscheinlich als roter Schriftzug auf dem Zifferblatt, an ausgesuchte Käufer übergab; das Patent des Heliumventils dürfte zu dieser Zeit noch nicht registriert worden sein. Die Uhren waren - so existent - bis 500 Meter wasserdicht.



    So wirklich gesichert ist diese Erkenntnis also nicht.


  • Genau früher war so eine Uhr wichtig, es gab ja nichts anderes. Keine Tauchcomputer sondern nur Tabellen für die man natürlich eine Uhr brauchte. Heute braucht keiner mehr eine Taucheruhr, höchstens als Backup für Sporttaucher.



    Ich wurde mal sehr eloquent darüber aufgeklärt, daß eben Tauchcomputer eher was für Hobby-Taucher sind. Berufstaucher etc. können mit diesen Computern nicht arbeiten, weil die Aufenthaltszeiten im Wasser einfach zu lang sind.
    Nagel mich nicht fest, ich plappere hier nur nach was mir von einem erklärt wurde, der es anscheinend besser weiß.
    Damals erschien mir das recht logisch. Berufstaucher arbeiten anscheinend überwiegen mit Deko-Tabellen die sie auf ihre eigenen Bedürfnisse und mit ihren eigenen Erfahrungen angepasst haben.
    Der Computer hätte einenen (angeblich) schon lange für Tod erklärt, wenn sich diese Taucher mal an die Tiefe gewöhnt haben.


    Wie gesagt, war nur ein Denkansatz.

    • Offizieller Beitrag

    Dein Denkansatz, bzw. der Deiner Quelle klingt auf jeden Fall besser als die Vorstellung, dass Profis auf, bzw. unter einer Bohrinsel mit irgendwelchen Mickey-Mouse-LED-Armpads rumspielen. :G


    Ohne da selbst Erfahrungswerte zu haben, könnte ich mir aber vorstellen, dass es da große Unterschiede in der Riege der Berufstaucher gibt. Aus der Natur der Sache ist wohl ein Unterschied, ob ich aus irgendwelchen Gründen von der Wasseroberfläche runter gehe, den Job erledige und dann gleich wieder rauf muss, oder eben über einen längeren Zeitraum Einsätze von einem Stützpunkt weit unter der Oberfläche starte. Auftauchzeiten dürften bei letzteren nicht das Thema sein, das erfolgt ja dann wohl nicht individuell, sondern gemeinsam, bzw. überwacht.


    Wobei moderen Tauchcomputer UND eine "klassische" Taucheruhr sich kaum gegenseitig ausschließen. Im Zweifel würd ich mir da noch zwei Uhren extra mitnehmen. :lol: