Juwelier verliert Patek Philippe Ellipse d´Or bei Reparatur

  • Hallo zusammen,


    ich würde mich über eine Einschätzung Eurerseits freuen :)


    Folgendes Szenario: Mein Vater hat seine Patek Philippe Ellipse d´Or bei einer großen deutschen Juwelierkette abgegeben, da ein neues Lederarmband bestellt und angebracht werden sollte. Aufgrund einer längeren, schweren Krankheit ist die Uhr und deren Abholung etwas in Vergessenheit geraten und es waren dort knapp 2 Jahre vergangen bis zur eigentlichen Abholung.


    "Eigentlich" deshalb, weil die Uhr nach Vorlage des Abholscheins nicht mehr auffindbar war. Auch nachdem 2 Wochen das "Lager" auf den Kopf gestellt und intern im Hause alles durchsucht wurde, konnte die Uhr nicht wider aufgefunden werden. Dem Geschäftsführer war der Verlust der Uhr innerhalb der internen Reihen sehr peinlich und er hat direkt angeboten, sich um einen gleichwertigen Ersatz zu kümmern.


    Es handelte sich um ein Modell mit Handaufzug in Gelbgold von 1990. Es wurde angeblich kein Ersatz mit Handaufzug auf dem Gebrauchtmarkt gefunden, jedoch eine Quarz-Uhr von 95. Da mein Vater zu der Zeit keine Muße hatte, sich damit weiter auseinanderzusetzen, hat er dem Ersatz zugestimmt.


    Ordnet ihr den Ersatz als "gleichwertig" an oder ist das Quarz-Modell eine sehr deutliche Abstufung? Ich finde bei Chrono24 leider kaum vergleichbare Modelle. Mit Handaufzug finde ich ein vergleichbares Modell für 17k. Bei Quarz-Modellen lässt sich kein vergleichbares Angebot finden. Daher freue ich mich über eine Einschätzung.


    Zudem würde mein Vater gerne wieder eine Rolex erwerben, die ihm gut gefällt, jedoch mit einer längeren Lieferzeit verbunden ist. Meint ihr, es wäre dreist aufgrund des Vorkommnisses, zu verlangen, bei der Warteliste bevorzugt behandelt zu werden oder würdet ihr das auch zur Sprache bringen?


    Eventuell ist es jemand anderem auch mal passiert, dass seine Uhr beim Juwelier abhanden gekommen ist und kann berichten, wie es dort gehandhabt wurde- auch wenn das sicherlich sehr unwahrscheinlich sein dürfte, dass so ein Fauxpas regelmäßig vorkommt...


    Ich freue mich auf konstruktives Feedback. :verneig:


    Liebe Grüße

  • Sehr, sehr ärgerlich und sollte nicht passieren. Da dein Vater dem Ersatz zugestimmt hat, ist es nachträglich vermutlich schwierig nochmals umzuschwenken. Zumal es ja auch nach deiner Recherche schwierig ist, einen gleichwertigen Ersatz zu finden.

    Den Wunsch nach einem „beschleunigten“ Erwerb einer Rolex würde ich aber trotzdem höflich und angemessen formulieren. Da könnte der GF sicherlich wohlwollenden Einfluss walten lassen.

  • Wie kann eine Uhr verloren gehen? Die Kontaktdaten müssen ja beidseits vorhanden gewesen sein.


    Für mich käme nur ein gleichwertiger Ersatz, oder Ersatz meiner Wahl in mindestens dem Zeitwert der Uhr, von ideellen wert mal abgesehen. Es gibt gute Quarzuhren. Aber eine mechanische Uhr ist nie als gleichwertig anzusehen. Da hätte ich mich nicht drauf eingelassen.


    Bzgl der Rolex würde ich denen sagen, sie mögen ob der Peinlichkeit doch mal ihren Tresor checken, ob das WunschModell nicht doch schon drin liegt. Dieser Wartelisten Quatsch ist sowieso Hanebüchener Mist. Die gibt’s wohl, aber letztendlich kommt’s trotzdem immer auf „die Nase“ an.

  • Ich hoffe, dass es Deinem Dad wieder besser geht!


    Da er dem Ersatz zugestimmt hat, würde ich keine Millisekunde an wertvoller Lebenszeit mehr dafür verschwenden, es sei denn er war zu dem Zeitpunkt nicht Zurechnungsfähig.


    Das eine große Kette dies 2 Jahre lang nicht bemerkt (fehlende Abholung) und den Kunden nicht kontaktiert wäre ein Skandal. Auf der anderen war aber ja auch physisch wohl keine Uhr 'im Safe', die weitere Fragen aufgerufen hat. Alles sehr merkwürdig, aber so what.


    Ich kann zwar beim besten Willen nicht verstehen (ohne das genaue Alter zu kennen) wie der Papa in so einer Lebensphase nun eine Rolex braucht, aber jeder Jeck ist anders und ich würde den GF der Kette/Filiale ansprechen.

    Ich würde mich wohl enstpannt mit meiner Patek zurücklehnen....


    Im reiferen Alter wird er sich aber auch vielleicht für ein Modell interessieren, welches ohne jahrelange Wartezeit zu bekommen ist. Dann geht doch über den Graumarkt mit kleinem Aufschlag.

    Wartezeit ist Lebenszeit, und die ist unbezahlbar......:opa:

  • Also mein Schwiegervater hat sein Erbstück zur Revision zu Beaum et Mercier gegeben. Damals gabs dort einen Einbruch und alle Kundenuhren wurden gestohlen. Man hat ihm sofort freie Wahl gelassen. Er hat sich für ein aktuelles Modell entschieden das dem Ursprung am nächsten kommt. Vom Wert her hat er sich deutlich verbessert, aber der Idele Wert und die Erinnerungen lassen sich aber nicht in Geld aufwiegen.


    Nun ist 1990 nicht 1909, aber ich finde es eine Frechheit eine Quartz statt einer Handaufzug zu bekommen gerade von Pattek. (Tolle Mechanik, wir reden nicht über Super-Quartz Breitling gegen zugekauftes 08/15 Kaliber). Vielleicht hätte er auch einen Tausch gegen eine Aquanaut drängen sollen. Ist auch im Alter cool. Aber nicht so flach am Handgelenk.


    wie die Vorredner schon gesagt haben, im Nachinein ist nichts mehr änderbar, mit Ärger machen bekommst du da eh nix mehr. Im Gegenteil.

    Ich würde die „Schlechtes Gewissen“-Karte spielen und darauf verweisen, dass dein Vater nicht so lange Warten kann.

    ich denke wenn es keine totalen A.l*!* sind, sollte das mit der Rolex klappen. Außer dein Vater will eine Platin-Daytona.

  • Zunächst mal: ich hoffe, deinem Vater geht es wieder besser und er ist wohl auf?


    Zum Verlust der Uhr:


    Sorry, aber das ist doch totaler Murks!


    Wie kann denn ein Juwelier einfach eine Uhr verlieren?


    Zu dem Vorgang muss es ja irgendwo Aufzeichnungen geben:

    - Hat die Uhr das Haus jemals in Richtung Patek verlassen oder wurde vor Ort revidiert?

    - Welche Arbeiten wurden ausgeführt?

    - Wann kam die Uhr wieder zurück?


    Sowas muss ja dokumentiert sein.

    Und was ist dann mit der Uhr passiert?

    Hat der Juwelier sich zwischendurch gemeldet? (Selbst der Schuhmacher meines Vertrauens ruft mich an und fragt ob alles ok ist, wenn ich mal drei Wochen meine Schuhe da nicht abhole).


    Nun hat dein Vater dem Tausch gegen eine Quarzuhr zugestimmt, aber der Juwelier hätte hier eine Bringschuld gehabt, die verlorene Uhr adäquat zu ersetzen.
    Patek ist Patek, aber Quatz ist nicht Mechanik.
    Für mich also kein adäquater Ersatz, sondern eine für den Juwelier kostengünstigere Lösung um deinen Vater „abzuspeisen“.


    Ich würde so einem Laden kein weiteres Geld hinterherwerfen wollen, aber wenn er die Rolex unbedingt da kaufen will, ist eine bevorzugte Behandlung ja wohl das mindeste!


    Der Juwelier hat eine Uhr verloren! Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.

  • Naja das eine Uhr verloren geht passiert wohl öfters als man denkt.


    Ich habe im Januar 2021 eine IWC bei Watchfinder bestellt und erhalten. Die Uhr kam mit einigen offensichtlichen Mängel und ich habe sie an Watchfinder zurückgeschickt mit der bitte die Uhr zu kontrollieren und an ihr ein kompletter Service auszuführen.

    Das wollte Watchfinder auch machen und hat die Uhr ins Servicezentrum geschickt.


    Nach ca. 1 Monat bekam ich den Anruf des Watchfindermitarbeiters, dass meine Uhr fertig sei. Danach passierte erst mal gar nichts und nach mehrmaligem Nachfragen bei Watchfinder sagte man mir, man könne meine Uhr nicht mehr finden und man wüsste auch nicht wo sie unterwegs war.

    Man hat mir dann Angeboten den Kaufbetrag inkl. die Portokosten zurück zu geben.

    Seit da habe ich die leer IWC-Box inkl. Garantiekarte etc. ohne Uhr zu Hause :bash:


    Watchfinder meide ich seit diesem Tag :pistolero:


    Also ich würde in deinem Fall bei dem Juwelier definitiv nichts mehr kaufen und wenn nur wenn ihr die gewünschte Rolex auch gleich mitnehmen könnt.