Agenturmodell der Hersteller - wie steht Ihr dem gegenüber?

  • In Kürze, Mai 2023, startet Mercedes mit seinem Agenturmodell; so berichtete es mir ein Verkäufer. BMW zieht mit dem Mini 2024 nach, die Marke selbst 2026. Wenn ich das richtig verstehe, dann bekommen Händler eine Provision und es gibt bundesweite Rabattaktionen seitens der Hersteller. Der Händler liefert für seine Provision Beratung und beschafft das Fahrzeug zur Probe.


    Im Streitfall (Gewährleistung, Garantie) ist der Hersteller der Vertragspartner, nicht mehr der Händler. Der wird zum reinen Dienstleister degradiert und verdient nur noch an Provisionen, späteren Service- und Reparaturarbeiten und dem Gebrauchtwagenhandel.


    Nicht gerade Aussichten, die einen positiv auf den nächsten Autokauf blicken lassen. Ich denke, da wird es den ein oder anderen Händler treffen, der vom Markt verschwinden wird.

    Eine geringere Zuzahlung auf den Neuwagen ist ja nur über höhere Inzahlungnahme des Gebrauchten möglich. Das werden gerade kleinere Händler nicht mehr stemmen können.


    Wie seht ihr das?

    Beste Grüße
    Kai


    Wenn ich die Folgen geahnt hätte, wäre ich Uhrmacher geworden. Albert Einstein

  • Die Hersteller kontrollieren die Preise besser, das wird zu geringeren Wertverlusten führen was allgemein das Preisniveau des Gebrauchthandels anheben wird. Parallel dazu wird aber immer mehr geleast bzw. in Mietmodelle gegangen die Autos bleiben also im Besitz der Hersteller.


    Die Anzahl der Autohäuser wird zurückgehen. Parallel dazu, durch die Elektroautos, wird aber auch die Anzahl der Werkstätten zurückgehen da einfach weniger gewartet werden muss sei es der Motor oder die Bremsen. Klar es geht nach wie vor was kaputt aber das Hauptgeschäft sind die Inspektionen.


    Insgesamt wird das Preisniveau der Autos weiter stark ansteigen, da könnte man jetzt auch wieder etwas von politisch gewollt in den Raum werfen.

  • Die Hersteller kontrollieren die Preise besser, das wird zu geringeren Wertverlusten führen was allgemein das Preisniveau des Gebrauchthandels anheben wird. Parallel dazu wird aber immer mehr geleast bzw. in Mietmodelle gegangen die Autos bleiben also im Besitz der Hersteller.

    Die Hersteller kontrollieren von jeher die Preise, da sie die Preise festlegen und die Preislisten drucken lassen. Was sie mit dem Agenturmodell kontrollieren, ist das Nachlassverhalten. Das Nachlassverhalten könnte sich auf die Restwerte der Fahrzeuge positiv auswirken.

    VW hat das Agenturmodell mit den ID Produktlinien eingeführt, worauf alle Händler rebelliert haben, da sie ihren über lange Jahre aufgebauten Kundenstamm an den OEM übergeben. Gerade im Großkundengeschäft dramatisch.


    Spannend wird das Thema, wenn zunehmend mehr Asiatische Hersteller auf den deutschen Markt kommen. Ob dann nicht auch der deutsche OEM die Rabatte wieder lockerer ausschütten muss, bleibt abzuwarten.


    Was fakt ist, die Autohandels- und Reparaturbetrieb von heute werden sich neue Ertragsfelder suchen müssen, wie z.B. den Vertrieb von Mobilitätsservices, die Betreuung von Kleinflotten, .....