Aktuelle IWC für den Alltag: Teil 3 - IWC Flieger Chronograph 41 IW388102

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Uhrenfreunde,


    hier nun der dritte und letzte Teil aus der Reihe "aktuelle IWC für den Alltag". Diesmal geht es um einen absoluten Bestseller in der Kollektion, einen IWC Fliegerchrono. Die Flieger-Uhren haben ja bei IWC eine lange Tradition, die bis in die 1930er Jahre zurückreicht. Die Geschichte des IWC Fliegerchronos begann aber erst rund 50 Jahre später, mit der Ref. 3740 im Modelljahr 1988/89. Da der noch ein Meca-Quarz-Kaliber von JLC verbaut hatte, werden heute aber meist die 3706 (ab 1994) oder der erste Doppelchrono 3711 (ab 1991) als Uhrahnen gesehen.


    Mit der Zeit blieben einige Dinge gleich (vor allem das VJ 7750-Kaliber als Werk), die Größe änderte sich aber merklich - die 3706 mit 39mm wurde 2006 abgelöst durch die 3717 mit 42mm, die wiederum 2012 durch die 3777 mit 43mm ersetzt wurde. Die ersten beiden waren für mich an einem normalen Handgelenk gut tragbar, die 3777 war aber mit einer Gesamtlänge über die Hörner von rund 53mm für mich einen Tick zu groß und musste deshalb relativ schnell wieder gehen.


    So vergingen dann doch einige Jahre ohne einen Fliegerchrono, weil bei den zahlreichen Varianten immer irgendetwas nicht passte und auch die Umstellung auf die Inhouse-Werke auf sich warten ließ. Diese begann dann endlich 2019 mit der Spitfire 3879 - zwar passte hier die Gehäusegröße, es fehlte aber das Stahlband und mit dem gelblichen Vintage-Lume konnte ich mich nicht anfreunden.


    Mitten in der Corona-Pandemie kam 2021 endlich die neue Referenz 3881 - bei der dann für mich alles passte:


    - die Größe lag mit 41mm Durchmesser und ca. 50mm lug-to-lug im erträglichen Rahmen,

    - das Blatt ist vom Layout und der Farbe her sehr gelungen, durch den Sonnenschliff wirkt die Uhr auch deutlich interessanter,

    - das Band ist gewohnt super, zumal

    - die Schnellwechsel-Funktion nach zwei Anläufen endlich perfekt ist durch die Kompatibilität mit normalen Bändern und

    - die Schließe und Feinverstellung auf Spitzenniveau liegen,

    - und schließlich das Inhouse-Werk Kal. 69 technisch und vom Tragegefühl einen deutlich Sprung zum VJ 7750 bietet (durch Säulenrad und vor allem durch den beidseitigen Aufzug, der das pulsierende Freidrehen des VJ 7750 unterbindet).


    Und das Beste in Hype-Zeiten: Man kann diese Uhr einfach kaufen. In den Laden gehen, anlegen, mitnehmen, fertig. Man muss keinen Lebenslauf hinterlegen, man muss nicht die Gattin in Gold aufwiegen lassen oder dem Konzi die Hecke schneiden. Ein völlig neues Konzept des Uhrenkaufs... :bgdev: :gut:


    Den letzten Schubs gaben dann die Überlegungen und Bilder von Wilhelm Vorstellug: Vorstellung: IWC Pilot’s Watch Chronograph 41 - Ref. IW388102 und ein gutes Angebot eines lokalen Uhrenfreundes.


    Auch wenn seitdem die Listenpreise doch etwas angehoben wurden (am Stahlband kostet diese Uhr aktuell 9.300 Euro), wäre genau diese Referenz IW388102 auch heute noch meine persönliche Empfehlung für alle, die eine gute Uhr für alle Lebenslagen brauchen. So viele Allrounder-Uhren gibt es nicht und meistens landet man bei Dreizeigern (z.B. Rolex Datejust, Omega Aqua Terra, IWC Mark). Ein solcher Chrono ist dann aber doch etwas spannender anzuschauen und die Kombination von Stoppuhr und Tag-Datum bietet im Alltag tatsächlich einen Mehrwert.


    Um das Ganze auch visuell zu untermauern, hier jetzt ein paar Bilder:


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    41mm passen eigentlich an fast jeden Arm:


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    Mit einer Höhe von 14,5mm ist die Uhr nicht wirklich flach, aber liegt zwischen Zenith und Omega in einem tragbaren Mittelfeld:


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    Entscheidend für den Tragekomfort sind auch Band und Schließe, durch die die Uhr sehr satt am Arm sitzt:


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    Die Feinverstellung ist technisch perfekt umgesetzt:


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    Das Gleiche gilt auch für das Schnellwechselsystem - anders als bei den Aquatimern kann man die Stege herausnehmen und auch ganz normale Bänder anderer Hersteller montieren:


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    Das Band sitzt sehr sicher am Gehäuse, obwohl es sich über den kleinen Kipphebel leicht lösen lässt.


    Das Werk ist jetzt durch den Glasboden sichtbar, Design und Finissage sind nüchtern-sachlich.


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    Gut erkennbar ist das Säulenrad links mittig:


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    Fazit: In meinen Augen eine rundum gelungene Uhr, die nicht umsonst zu den Bestsellern in der aktuellen Kollektion gehört :gut:


    Gruß,

    Christian

    • Offizieller Beitrag

    ... tja, sowas nervt.


    Das hat wohl aktuell verschiedene Ursachen. Zum einen gibt es gerade bei chemischen Grundstoffen durch die Situation in China immer noch ziemliche Probleme, das allein kann die Produktion schon zum Erliegen bringen.


    Zudem ist nach meiner Erfahrung das zentrale Handling der Kleinteile bei der Richemont-Gruppe ziemlich schlecht organisiert. Das wurde in Amsterdam zusammengefasst und hat mich bisher nicht überzeugt. Als Highlight wurde mir mal für zwei JLC-Bandglieder einer Lieferzeit von 3 Monaten avisiert - da hatte ich dann direkt angerufen und herausgefunden, dass die Teile lagernd waren. Da gibt es dann absolut keine Ausreden für solche Response-Zeiten. Das haben sie dann auch im persönlichen Gespräch eingesehen und ich konnte die Teile am Ende nach 10 Tagen beim Konzi abholen.


    Manchmal sind diese hoch glänzenden Luxus-Konzerne bei der Logistik noch ziemliche Amateur-Buden...


    Gruß,

    Christian

  • Aktuell sind mir keine größeren Probleme bekannt. Nur der übliche Wahnsinn in der Beschaffungslogistik. :zwitscher:
    Probleme in der Supply Chain bei bestimmten Polyamiden & Rubber gab es vor ca. 18 Monaten. Nach 12 Monaten wurden diese fast vollständig gelöst.

    Beruflich hatte ich damit zu tun. Alle Big Player am Markt hatten damals Force Majeure Letter versendet. Hauptsächlich haben bestimmte Additive und Glasfasern gefehlt. On top kamen damals Produktionsunterbrechungen in Texas, verursacht durch einen Wintersturm, der für Stromausfälle gesorgt hatte.

    Bei den homöopathischen Mengen die ein Konzern oder Zulieferer für die Fertigung von Armbändern benötigt - verglichen mit z.B. der Automobilindustrie - gehe ich von mangelhafter Logistik im Richemont Konzern aus. ;)


    Gruß, Stephan

    We are all a little weird and life’s a little weird. And when we find someone whose weirdness is compatible with ours, we join up with them and fall in mutual weirdness and call it love.


    Dr. Seuss

  • Ja, leider für den Kunden ziemlich unbefriedigend.
    Trotzdem muss es in der Gruppe nicht passen, da ich auch auf die Armbandstifte meiner PAM über 6 Monate gewartet habe.
    Bei einer IWC im nahen fünfstelligen Bereich und mit dem Marketing für ein Armbandsystem, sollte dieses auch mal lieferbar sein.


    Hat vielleicht von euch jemand eine Idee wo und wie ich den Lieferprozess beschleunigen könnte?