Chef im Ring - Oris Aquis Depth Gauge Chronograph (01 774 7708 4154-Set RS)

  • Hallo Uhrenfreunde,


    heute beglücke ich euch mit einem kleinen Review über die Mitte Juli angeschaffte Oris mit Tiefenmesser.


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    Natürlich gibt es auch hier wieder das bei mir mittlerweile obligatorische Datenblatt inkl. aller Maße:

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    Die Entscheidungsfindung

    Vor einiger Zeit begann ich mich für die Marke Oris zu interessieren. Denn wie ihr wisst, stehe ich auf sportliche Uhren, insbesondere auch auf Diver. So führt gerade bei den Oris Aquis Modellen eigentlich kein Weg an diesem Hersteller vorbei, der mir nicht zuletzt aufgrund des großen Zuspruchs hier im Forum immer mal wieder aufgefallen ist.


    Irgendwann entdeckte ich auf der Oris Homepage den Depth Gauge Chrono und sofort war ich von seinem einzigartigen Design begeistert! Zudem gehören diese Modelle zu den wenigen Uhren von Oris, die eine beidseitige Entspiegelung aufweisen. Doch der für Oris Verhältnisse sehr hohe Preis hielt mich ebenso von einer Bestellung ab wie die schier gigantischen Maße. Doch ein vorheriges Besichtigen und Anlegen war nicht möglich, da ich keinen Händler ausfindig machen konnte, welcher eine solche Uhr vorrätig hatte.


    Aber wozu ist man denn Mitglied in einer uhrenbegeisterten Community? Ein netter Forenkollege bot mir an, seine Depht Gauge in Augenschein zu nehmen, was ich natürlich gerne annahm.


    Meine Befürchtung, die Uhr könnte mir zu groß sein, bestätigte sich nicht, ganz im Gegenteil, ich fand, dass sie mir ganz ausgezeichnet steht! :klatsch:Und in live gefiel sie mir sogar noch besser als auf den Produktfotos des Herstellers. Auch die Qualität der Entspiegelung konnte mich hier voll und ganz überzeugen. Also stand die Entscheidung fest, diese Uhr musste ich einfach haben!


    Schwierige Beschaffung

    Doch die Freude währte nur kurz. Mein Konzi teilte mir nämlich mit, er habe nach Rückfrage von Oris erfahren, dass dieses Modell vergriffen und frühestens in 6 Monaten wieder lieferbar sei. :( Doch so lange wollte ich nicht warten, also rief ich selbst bei Oris an um zu erfahren, dass die Uhr überhaupt nicht mehr lieferbar ist. :wand: Dann entdeckte ich auf der Oris Homepage die Möglichkeit, eine Online Anfrage für dieses Modell zu starten. „Benachrichtigen Sie mich, sobald die Uhr wieder online erhältlich ist.“ konnte ich da lesen. Einige Stunden später erhielt ich die Antwort, dass die Uhr in drei Wochen lieferbar sei und ich mir ein Exemplar sichern könne. Nun war die Verwirrung komplett!


    Ich konfrontierte meinen Konzessionär mit diesen widersprüchlichen Aussagen, worauf dieser Kontakt zum Oris Außendienst aufnahm und mir innerhalb weniger Tage noch eine Uhr besorgen konnte. Nach Aussage meines Händlers das allerletzte bei Oris vorrätige Exemplar.


    Als ich den Laden verließ, schleppte ich mich mit dem größten und schwersten Uhrenkarton herum, der mir je untergekommen ist. Eine passende Cap gab es gratis dazu...


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    Im Karton befindet sich ein Pelikoffer:

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    Das liebevoll gestaltete Booklet umfasst neben dem Manual die Garantiebedingungen, ein Händlerverzeichnis und die Garantiekarte. Die zweijährige Garantie wird vom Konzessionär elektronisch aktiviert. Wenn man die Uhr im Anschluss unter My Oris registriert erhält man ein weiteres Jahr Garantie:

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    Der Lieferumfang umfasst u.a. ein Kautschuk- und ein Metallarmband. Zusätzlich ist Bandwechselwerkzeug und ein Reinigungsset für den Luft/Wasserkanal enthalten:

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    Die Uhr selbst ist einfach nur brachial, insbesondere am Metallarmband, dessen Glieder wohl die massivsten sind, die ich je an einer Uhr gesehen habe. Nicht zuletzt auch daraus resultiert ein Gewicht von sage und schreibe 273 g (ohne die zur Anpassung entnommenen Bandglieder). Der Lünettendurchmesser beträgt stolze 48 mm, das Maß Horn zu Horn liegt bei 56 mm.


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    Die Lünette mit 120 Raststufen ist perfekt ausgerichtet und der Widerstand beim Verdrehen ist einfach nur perfekt! Die Oberfläche des Keramik-Inlays ist weder hochglänzend, wie man das üblicherweise von Keramiklünetten kennt, noch matt, wie es bei meiner Omega Planet Ocean der Fall ist. Es hat eine Struktur, die wie geschliffenes Metall ausschaut, was den tooligen Charakter der Uhr bestens unterstreicht.


    Wer genau hinschaut, wird direkt über der 12 Uhr Position eine halbkreisförmige Öffnung im Uhrglas entdecken:


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    Der analoge Tiefenmesser

    Diese Öffnung bei 12 Uhr führt zu einem Kanal im Glas. Die Luft im Kanal wird komprimiert und ermöglicht den Eintritt von Wasser. Die Markierung in hell- und dunkelgrau zwischen komprimierter Luft und bereits eingetretenem Wasser zeigt die Tauchtiefe an, die auf einer gelben Skala abgelesen werden kann.


    Der Kanal (blau gekennzeichnet) wird in Handarbeit umlaufend in den Rand des um 50% dicker als üblich gefertigten Saphirglases gefräst:

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    Ein ebenso geniales, wie simples System. Dennoch garantiert Oris für eine Wasserdichtigkeit von 50 bar, bzw. 500 m.


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    Im Inneren werkelt ein Sellita SW 500. Solide Hausmannskost, leicht zu warten oder zu reparieren, bewährt und zuverlässig und in meinem Falle mit guten Gangwerten, die bei einem Vorgang von ca. 3 Sekunden täglich liegen.


    Die verschraubte Krone ist schön groß und griffig. Diese in Verbindung mit den ebenfalls großen Drückern und dem verschraubten Kronenschutz gibt der Uhr auch im Profil eine gehörige Spur an martialischem Aussehen. Ich mag das total! :super:


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    Eine Taucheruhr mit einer Wasserdichtigkeit von 500 m baut immer entsprechend hoch, im Falle dieser Depht Gauge sind es 18,3 mm, gemessen an der höchsten Stelle des gewölbten Uhrglases. Das ist zumindest etwas weniger als bei meiner Omega Planet Ocean. Da einige Millimeter für den Boden draufgehen, welcher sich ziemlich in das Handgelenk drückt, schaut die Uhr gar nicht sooo übertrieben fett am Arm aus.


    Die Drückerfaltschließe ist sehr angenehm zu bedienen und erinnert optisch auch stark an die Schließen der Omega Seamaster Modelle:


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    So sehen die 48 mm (Lünettendurchmesser) an meinem 18er Handgelenk aus. Nicht arg übertrieben, aber natürlich dennoch entsprechend präsent. Ich habe das Glück, relativ breite Handgelenke zu haben, weswegen ich im allgemeinen kaum Probleme mit sehr großen Uhren habe:


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    Natürlich baut sie hoch, aber dennoch kaschiert sie die 18,3 mm ganz gut:

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    In der Druckfaltschließe ist eine massiv ausgeführte Tauchverlängerung integriert:

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    Zur nächtlichen Illumination wird BGW9 Leuchtmasse genutzt:

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    Fazit:

    Der Oris Depht Gauge Chrono ist eine sehr eigenständige Uhr, die ihrem Träger jedoch eine gewisse physische Kompatibilität abverlangt. Die Uhr ist extrem robust und gebaut für die Ewigkeit. Gleichzeitig hat sie aber trotz ihrer Tooligkeit das gewisse Etwas und durchaus auch eine edle Anmutung.


    Natürlich disqualifiziert sie sich schon aufgrund ihrer schieren Maße als anzugskompatible Uhr fürs Business. Es ist vielmehr eine maskuline Freizeituhr und am besten zum Poloshirt am nackten Arm zu tragen. Der Tragekomfort ist überraschend gut und ganz und gar nicht kopflastig, was wohl dem massiven Metallband geschuldet ist. Der analoge Tiefenmesser ist eine interessante Innovation von Oris, auch wenn ich nach wie vor davon überzeugt bin, dass die meisten mechanischen Taucheruhren dieser Preisklasse so gut wie niemals zum Tauchen genutzt werden, dafür sind diese Uhren viel zu teurer und ein Tauchcomputer dürfte praktischer sein.


    Ich selbst habe mich speziell für diese Uhr entschieden, weil sie mal etwas ganz anderes ist. Ich brauche keine dritte Breitling oder eine zweite Omega. Mir ist durchaus bewusst, dass ich für das Geld etwas prestigeträchtigeres und wertstabileres hätte kaufen können. Doch so ticke ich nicht. Uhren sind mein Hobby und das muss primär Spaß machen!


    Auch hier bin ich wieder gespannt, was ihr zu der Uhr zu sagen habt und freue mich auf euer Feedback und Diskussionen! Euch allen ein schönes Restwochenende!


    Viele Grüße

    T-Freak

    • Offizieller Beitrag

    Tolle Vorstellung einer Klasse-Uhr :gut::wink:


    Die Depth Gauge hatte ich auch schon mehrfach im Visier, die Komplikation ist ja durchaus selten (vor allem in der Preisklasse). Technisch gut gemacht und das Design ist gelungen. Leider ist das Ding doch ein ziemlicher Klopper, so dass ich bisher nach Anproben immer zurückgeschreckt bin.


    Wenn man sie aber tragen kann, ist das mit Sicherheit eine spannendere Uhr als die vielen "normalen" Referenzen im Diver-Bereich.


    Viel Freude mit der dicken Oris!

    Christian

  • herzlichen Glückwunsch zum Neuzugang und Danke für die tolle Vorstellung, :verneig::respekt:


    Habe den „Verwandten“ seit 2015 und bin superzufrieden damit.



    Grüße


    Wolfgang

    nach den Gesetzen der Physik kann die Hummel nicht fliegen - aber sie kümmert sich nicht drum und fliegt einfach :wink::wink::wink:


    Breaking News: I don’t care