Gangwechsel bei AT2000 ref. 3538

  • Also meine AT2000 ist nun gut 5 Jahre alt. Sie war vor gut einem Jahr zur Revision bei Wempe. Seit dem war sie nun schon dreimal wieder dar, zum Glück immer als Garantiefall. Ich habe folgendes Problem.


    Als sie von der Revision zurück kam hatte die Uhr sehr komische Gangwerte, mal Vor-mal Nachgang. Ich ging mit ihr zu Wempe und sie stellten einen Lagenfehler vor und sie würde erneut einreguliert. Als sie zurückkam ging sie super. Sie war auf ca. 2-4 sek Vorgang einreguliert. Nach einiger Zeit stellte sich ein Nachgang von 4 sek ein. Die Uhr wurde dann hier bei Wempe in Berlin noch einmal nachreguliert. Wieder stellte sich nach einiger Zeit ein Nachgang ein. In den Hauptlagen, wie die Uhr getragen wird, Zeigte die Zeitwage aber einen deutlichen Vorgang an. Am Arm ging sie aber nach. Sie ging noch einmal zu Wrmoe zum einregulieren/Revision. Als wie wieder zurück war ging sie wie gewünscht 1-3 sek am Zag vor. Nun nach ca. 4 Wochen geht sie wieder ca. 4 sek am Tag nach.


    Hat einer eine Idee was mit ihr passiett, dass sich ständig ein Nachgang einstellt? E sind ja immer noch gute Gangwerte, aber ich hasse Nachgang.

    • Offizieller Beitrag

    ...tja, mit der Regulierung, ist das immer so eine Sache. Die Uhrmacher handeln richtig, indem sie Uhr nach Werten auf dem Beweger und der Zeitwaage einregulieren. Das (Dein) Trageverhalten ist aber ein Anderes und gibt ergibt andere Gangwerte.


    Ich bringe, soweit möglich, meine Uhren immer zu dem selben Uhrmacher, weil dieser mein Trageverhalten kennt und die Uhren nicht streng nach Zeitwaage u.s.w. einreguliert.


    Laß die AT mal mit einem Vorgang von + 8 bis + 10 Sek. einregulieren, denn dann könnte es mit Deinem Trageverhalten passen. Die Uhr verliert dann, wenn sie von Dir getragen wird, ca. 4 bis 6 Sekunden.
    Ist nur ein Vorschlag....


    Habe ich bei mein Post ein Denkfehler drin, dann kann ich gerne berichtigt werden.

    • Offizieller Beitrag

    ....das hört sich jetzt doof an, aber die (eine) Uhr stellt sich auf das Trageverhalten ein.
    Der Uhrenbeweger des Uhrmacher simuliert zwar alle möglichen Bewegungen, aber das Tragen einer Uhr ist eben anders.


    Ein Beispiel: Meine Tudor Date-Day. Läuft locker, wenn die Uhr auf dem Beweger ist, innerhalb einer Woche gute 5 Minuten vor. Am Arm läuft die Uhr dagegen sehr genau. Da erreicht die Uhr einen Vorlauf von einer Minute innerhalb einer Woche.


    Warum ? Auf dem Beweger ist das Glas, Lage der Uhr, unverändert. Am Arm macht die Uhr zig Bewegungen mit, die im Laufe des Tages sich ständig verändern.
    Hinzu kommen Einflüsse wie Wärme und Kälte, Lage der Uhr am Arm, Erschütterungen, u.s.w.
    Das Alles hat Einfluss auf die Ganggenauigkeit.

  • Sicherlich spielt trageverhalten eine entscheidende Rolle,bei dem von dir beschriebenen Phänomen würde ich jedoch eine andere Ursache vermuten,die sich mir zwar nicht erschliesst,aber reguliert wurde sie ja wahrlich genug in letzter Zeit.
    Deshalb würde ich vielleicht den Weg zu Omega direkt in Erwägung ziehen,damit die ihr mal auf den Zahn fühlen,denn trageverhalten sollte bei einer gut einregulierten Uhr nicht unbedingt zu solchen Differenzen führen.
    Mir fällt dazu sonst auch nichts schlüssiges ein,ausser das sie vielleicht irgendwo magnetisiert wurde,aber das wäre dir in den Jahren vorher dann wahrscheinlich auch passiert,und da lief sie ja ohne Probleme wie du sagst.
    Ab zu Omega...viel Glück


    LG Volkmar :wink:

  • Ab zu Omega...viel Glück


    Na da werden sie sich aber freuen bei Omega, wenn sie mal ne schöne IWC auf den Tisch bekommen! ;)


    Was immer das Problem ist, das ETA basierte Werk sollte kein großes Problem für einen Uhrmacher sein. Nachdem Wempe nun dreimal keinen dauerhaften Erfolg mit der Regulierung hatte, würde ich mit Wempe sprechen und die Uhr nach München zu IWC schicken lassen. Spätestens dort sollte es dann klappen. :gut:

    Bis bald wieder
    Jochen


    Wenn die Zeit kommt, in der man könnte, ist die vorüber, in der man kann.

    • Offizieller Beitrag

    Damit man weiß worüber gesprochen wird....


    Das Werk sollte für einen Uhrmacher kein Problem darstellen.
    Nun weiß man aber auch, dass das Werk zuweilen Aufzugsschwierigkeiten hat/hatte.
    Vielleicht liegt es daran....? :lupe:


    Zu wenig Bewegung und damit mangelde Gangreserve. :idee:


    Sollte nichts fruchten, dann ab zu IWC. Die bekommen das geregelt.

    • Offizieller Beitrag

    ... ich würde auch denken, dass es mit dem "alltäglichen" Trageverhalten zusammenhängt - der Uhrmacher reguliert ja nach Norm (es sei denn, man gibt, wie von Bernd vorgeschlagen, abweichende Vorgaben). Wenn es da auf der Zeitwaage passt und auch in der ersten Zeit danach, könnte es tatsächlich an der Gangreserve liegen - vermutlich schraubt man am Anfang ordentlich an der Uhr rum, zieht nochmal per Hand auf etc. Später im Alltag macht man das dann nicht mehr und wenn man nicht allzu viel Bewegung hat, wird vermutlich nicht allzu viel an Gangreserve aufgebaut bzw. die Aufzugsfeder ist weniger (vielleicht einen Tick zu wenig?) gespannt. Man kennt das ja von Uhren mit langer Gangreserve, die lassen auch im Verlauf merklich nach, deshalb stoppt ja IWC die 5000er Kaliber nach 7 Tagen (obwohl die 8,5 Tage laufen könnten).


    Ich würde deshalb mal folgenden Test machen: Inzwischen läuft die Uhr ja nach Deiner Wahrnehmung wieder im Minus. Beobachte nochmal 1-2 normale Tage und merk Dir die Lage beim Ablegen nachts. Am dritten Tag ziehst Du die Uhr nochmal von Hand bis zum Anschlag auf (Du hörst ja, wenn der Gleitzaum klickt). Dann wieder beobachten (und in der gleichen Lage wie vorher ablegen), am nächsten Tag wieder voll aufziehen und nochmal gucken. Bleiben die Werte dann bei -4s/Tag, liegt es vermutlich nicht an Gangreserve/Aufzug/Federspannung etc. - gehen die Werte aber auf die Ausgangswerte nach der Regulierung zurück, dann hätte man eine Spur.


    Gruß,
    Christian

    • Offizieller Beitrag

    Auf den Trick mit dem aufziehen bin ich auch schon gekommen. Wenn die Federspannung nachlässt am WE zum Beispiel ist der Nachgang noch größer.

    ....dann liegt mMn der Fehler zwischen Aufzug und Aufzugsfeder/Federhaus, sowie aus dem Fehler sich ergebenen zu schwachen Gangreserve.


    Fehlerquellen:
    1. Zu wenig Bewegung der Uhr am Arm.
    2. Der Rotor dreht nicht so wie er sollte, und wird, warum auch immer, mit der Zeit fest.
    3. Räderwerk. Hier könnte ein Lager oder ein Zapfen nicht i.o. sein. Dadurch wird die Kraft nicht richtig übertragen und die Aufzugsfeder wird nicht vollständig aufgezogen. Das hätte aber bei einer Revi auffallen müssen.
    4. Aufzugsfeder. Evtl wurde eine Falsche verbaut ?


    Mein Tipp: Sende die Uhr zu IWC nach München. Schildere Deinen Fall genau, und die Uhrmacher von IWC werden Dir helfen, da bin ich mir sicher.

  • Bis einsteinsrache seine Uhr eingesandt hat, erlaube ich mir hier mal noch einen kleinen Exkurs zu einem ähnlichen Thema und der fast gleichen Uhr, möchte keinen eigenen Thread eröffnen. Meine erste IWC (und für mich immer noch die schönste Uhr der Welt, wenn auch nicht mehr die einzige ;) ) war die Aquatimer Chrono, 3719. Diese Uhr begleitet mich nun seit 5 Jahren. Seit einem halben Jahr trage ich sie täglich (da meine anderen leider von einem freundlichen Einbrecher entwendet wurden - Versicherung hat aber bezahlt, neue sind in Aussicht). Die letzten Monate habe ich mal beobachtet wie es mit dem Vor/Nachgang aussieht. Ich habe gemessen und komme auf einen regelmässigen Nachgang von 5 Sekunden - pro MONAT. Das empfinde ich für so einen mechanischen Daily Rocker (mit vielen Schrammen und Kerben) schon als extrem genau... auch wenn es ein Nachgang ist. Da ich alle 2 Monate sowieso das Datum verstellen muss, kann ich auch gleich die 10 Sekunden wieder korrigieren.


    Nach 5 Jahren sollte sie ja mal langsam zum Service. Ist ja quasi um die Ecke, das ist nicht das Problem. Aber wenn sie so genau läuft, denke ich, warte ich noch ein wenig... was meint ihr?

    Gruss
    Marco


    "Wir schenken Ihnen ein Auto, aber wir verkaufen Ihnen einen Mythos!" - Enzo Ferrari.