SIHH 2012 - die Neuheiten der IWC - bitte alles zu dem Thema hier rein! Ab dem 16.01. um 10 Uhr auch mit allen Neuheiten in Bildern!

  • Ich hatte es ja schon mal an anderer Stelle geschrieben.
    Mir ist es unverständlich warum IWC sich nicht bemüht zwei Beine aufzubauen.
    Uhren für zwei Sammler/Trägertypen
    1. die Uhr, welche eher dem Schickimicki zuzuordnen ist. Also so wie jetzt, ein bisschen Technik, dicker grösser schneller, alles beim Alten (so wie jetzt halt ist).
    2. Bewahrung der Tradition; Uhrendie sich an die technischen Uhrenfreunde richtet, welche Understatement damit haben möchten. Das was IWC mal war, nur halt als eine eigene Traditionslinie aus den "alten" Zeiten (eine wirkliche Ingenieur mit Magnetfeldschutz in tragbarer Grösse, Diver ala Ocean 2000 die nicht grosse Blöcke am Arm sind, und die alten Marks).


    Man würde (meiner Meinung) sich damit einen Gefallen tun, und seine alte Tradition damit wieder aufnehmen. :gut:

    Viele Grüße
    Andi


    Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance.
    Sir Winston Churchill

  • @ Andi

    Zitat

    Bewahrung der Tradition; Uhrendie sich an die technischen Uhrenfreunde
    richtet, welche Understatement damit haben möchten. Das was IWC mal war,
    nur halt als eine eigene Traditionslinie aus den "alten" Zeiten

    Weshalb denn nur sollten sie in S'hausen so was denn tun :grb: ... (Denn - Selbst beim Volkswagenkonzern kam die Produktion des alten Käfers - welche in Mexico noch bis 2003 weiterlief - irgendwann zum Halten) ;) ...


    So gesehen hatte - wie schon im alttestamentlichen Buch "Kohlet" beschrieben - auch bei IWC alles seine Zeit ;) ...


    Roger

    If everything seems OK - You're just not going fast enough!!! And - Don't drive & fly like hell - unless you want to get there...
    R.I.P. to Stiwi & Volker... Your legacy will not be forgotten - and your spirit will remain with us!!! Patrouille Swiss - FOREVER!!!

  • Zu den in den obigen Beiträgen kritisierten Preissteigerungen bei IWC und anderen Luxusmarken muss leider immer wieder darauf hingewiesen werden, dass es ein Franken-Euro-Kurs-Problem gibt. Wer sich die Mühe macht und den Franken-Euro Kurs vor 5 Jahren und heute in Relation zu der Preiserhöhung zB. einer Portugieser Automatik vergleicht, wird feststellen, dass IWC faktisch keinen Euro mehr für die Uhr bekommt. Zumindest im Euro Raum. Diese Kritik scheint mir also sehr unreflektiert zu sein.

  • Ich glaube man sollte zwei Dinge trennen: zum einen die jährlichen oder zumindest periodischen Preisanpassungen
    nach oben. Mit Blick auf diese stimmt Deine Kritik sicherlich vollkommen!
    Aber wenn nun neue Modelle oder Sondermodelle herauskommen, die sich nur in wenigen Punkten
    (meist Design und Gehäusedurchmesser) von den Vorgängern unterscheiden und man preislich kräftig drauf
    schlägt , dann ist das zumindest bemerkenswert und nicht immer in Relation zu den Wechselkursschwankungen.


    Das machen aber auch andere so (siehe z.B. die neue Rolex Explorer II und den entsprechenden Text samt
    Preiskritik im Vergleich zum Vorgänger und den vorgenommenen Änderungen in der aktuellen Chronos) und so
    scheint es gängige Praxis sein.


    Im Prinzip ist aus Sicht der Marken nichts dagegen einzuwenden. Man nimmt das, was man bekommt, also was der Markt
    hergibt. Keiner hat was zu verschenken. Und gerade deswegen darf und kann man als Konsument ja auch seinen Unmut
    über diese Entwicklung kund tun.


    Gruß!


    Sascha

  • Ich hab den Thread nicht hochgeholt, um neues Öl in die Flammen zu schütten.


    Nun sind ja Uhrenzeitschriften im gewissen Sinne "zurückhaltend".
    Im aktuellen Chronos wird unter dem Titel "IWC hebt ab" über die neuen Fliegeruhren berichtet.
    Der Satz am Ende:
    "Auf die gesamte Kollektion bezogen, wurde unter Journalisten diskutiert, ob IWC auch bei den Preisen langsam abhebt."
    Quelle: Chronos 02.2012, S. 28



    Wer sich die Mühe macht


    und tiefer bohrt, stellt fest, dass die Uhren - obwohl die Zahlen was anderes zeigen -


    Bundesbank


    zwischen 2003 und 2007 auch nicht billiger wurden.


    Gruss


    Karl



  • Lieber Karl, Du gießt nicht Öl ins Feuer und ob man nun an der Oberfläche bleibt oder tiefer bohrt: Warum sollten Uhren billiger werden, wenn Du und ich auch immer mehr Geld verdienen wollen? Ob nun irgendwelche unbedeutende Journalisten meinen, dass IWC langsam mit den Preisen abhebt, ist etwa so wichtig, wie wenn in China eine Uhr stehen bleibt. Wer sich von sowas beeinflussen lässt ist selber schuld. Wenngleich ich 2011 etwa 30.000 Euro für IWC Uhren ausgegeben habe, finde ich die Preise von mechanischen Uhren dieser Klasse grundsätzlich extrem abgehoben, ja, die gesamte Luxusbranche ist abgehoben und mehr als nur obszön. Wer bitte benötigt denn eine IWC um 10.000 Euro? Wer bitte benötigt eine Patek um 100.000 Euro? Wer benötigt Uhrenzeitschriften und deren Journalisten?


    Mich stört einzig und allein, dass einige immer wieder die Preissteigerungen der letzten beiden Jahre bekritteln, ohne an das Verhältnis Schweizer Franken/Euro zu denken.


    Menschen, die schöne Uhren mögen, einen besonderen Stil pflegen wollen, sich von anderen glauben unterscheiden zu müssen oder aus sonstigen unnötigen Beweggründen handeln, kaufen diese Uhren oder sollen es eben lassen. Es ist meiner Ansicht nach müßig darüber zu diskutieren. Es ist auch mehr als abgehoben, eine Uhr um beispielsweise 5.000 bis 10.000 Euro zu kaufen.

  • Zitat

    ich stört einzig und allein, dass einige immer wieder die Preissteigerungen der letzten beiden Jahre bekritteln, ohne an das Verhältnis Schweizer Franken/Euro zu denken.


    Wenn sich das so einfach abtun liesse - dann würde die restliche CH Industrie nicht so sehgr unter der hohen CH Parität leiden ;) ...


    Zitat

    Menschen, die schöne Uhren mögen, einen besonderen Stil pflegen wollen, sich von anderen glauben unterscheiden zu müssen oder aus sonstigen unnötigen Beweggründen handeln, kaufen diese Uhren oder sollen es eben lassen. Es ist meiner Ansicht nach müßig darüber zu diskutieren. Es ist auch mehr als abgehoben, eine Uhr um beispielsweise 5.000 bis 10.000 Euro zu kaufen.


    Dann hat es hier aber (mich ausdrücklich eingeschlossen) aber sehr viele abgehobene Leute hier ;):( ...


    Roger

    If everything seems OK - You're just not going fast enough!!! And - Don't drive & fly like hell - unless you want to get there...
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  • Fakt ist, dass die IWC mit den ständigen Preiserhöhungen nicht allein da steht und das es für die gesamte Branche zu einer Blasenentwicklung kommt deren Ende und Ausgang nicht absehbar sein wird.
    Ich denke mal die Folgen werden schwerwiegender für die Branche sein, als die Quarzkrise der 70er.
    Wenn man sich die Entwicklung der Uhrenpreise in den letzten 10 Jahren anschaut so haben sich einige Modelle nahezu im Preis verdoppelt.
    Die trifft weder im Bereich der Luxuskarossen noch im Bereich der Feintäschnerei aus Paris zu.(Um mal bei Dingen zu bleiben die die Welt nicht braucht)


    Wo man heute hinhört (in den Stammländern) ist unisono zu hören, dass sich die Glitzertempel der Luxusindustrie nicht ohne den Kunden aus dem asiatischen und osteuropäischen Raum halten würden.


    Was passiert denn in 10 Jahren wenn die Rolex sub 10000 € kostet und eine IWC Fliegeruhr (ohne Keramikgehäuse) gleich auf liegt und gleichzeitig der DAX sich um die 4000er Marke eingependelt hat... :lupe: Diese Entwicklung ist absurd.


    Da möchte ich mal sehen in wie weit das Thema 'Werbeständigkeit' bei dem Kaufentscheid noch eine Rolle spielt. ;)

  • Die Firmen sollten evtl. ab und zu mal bei den Grauen nachsehen zu welchen Preisen ihre Schätzchen dann real verkäuflich sind.
    Meist jenseits der vorherigen utopischen Preisvorschlägen der Hersteller, und zwar deutlich im Minus.

    Viele Grüße
    Andi


    Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance.
    Sir Winston Churchill

  • Fakt ist, dass die IWC mit den ständigen Preiserhöhungen nicht allein da steht und das es für die gesamte Branche zu einer Blasenentwicklung kommt deren Ende und Ausgang nicht absehbar sein wird.


    Zum wiederholten Male für alle, die immer wieder von den "ständigen Preiserhöhungen" sprechen: IWC hat beispielsweise für eine Portugieser Automatik aufgrund des ungünstigen Verlaufes des Franken/Eurokurses in den letzten Jahren in Europa keinen Euro mehr eingenommen. Wer das nicht glaubt, soll den Preis dieser Uhr vor beispielsweise 4 Jahren und den damaligen Frankenkurs mit den heutigen Preisen und dem Frankenkurs vergleichen. Ich denke, bei den anderen Marken wird sich das ähnlich verhalten.


    IWC und die anderen Luxusuhrenhersteller wissen schon, was sie tun. Asien ermöglicht auch in den nächsten Jahren (Jahrzehnten) ein weiteres stetes Wachstum, dort gibt es in Summe um ein Vielfaches mehr reiche und superreiche Menschen als in Europa und es werden jährlich mehr. Es ist sinnvoller, die Preise und damit den Ertrag als die Produktionsmenge zu erhöhen. Die Rolex Sub (ich kenne sie persönlich nicht) wird also einmal 10.000 Euro oder mehr kosten und - da kann sich jeder sicher sein - ebenfalls noch gekauft werden. Da müssen wir uns keine Sorgen um Rolex uoder IWC machen. Dass man sich über die höher werdenden Preise von Artikeln des täglich notwendigen Bedarfes erregt, verstehe ich sehr, aber bei Luxusartikel, die kein Mensch braucht, verstehe ich es nicht.

  • OK!
    Man sollte aber fairerweise auch sagen das die Hersteller schon "kostenoptimierter" Uhren hergestellt und ausgeliefert haben.
    Sei es das man die Tagesscheiben nur noch einheitlich raus bringt, einfachere Metallbänder oder Faltschliessen mitgibt, kein Eta sondern auf andere Kaliber (nicht hauseigen) umstellt, usw. ;)
    Also man rechnet sich da seinen Schnitt schon zurecht :gut:

    Viele Grüße
    Andi


    Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance.
    Sir Winston Churchill

  • @ Bienenkönig: Bevor du jetzt noch hundertmal auf den Euro-Frankenkurs hinweist: die Wechselkurse werden gerne hergenommen als oberflächliche Begründung. Wenn Wirtschaft so funktionieren würde, hätte das die deutsche Auto- und Maschinenbauindustrie in der Vergangenheit längst auch getan, beim Export in die USA und nach Asien. Fakt ist aber, dass z.B. der Automarkt in den USA damals Preiserhöhungen nicht hergab. Also hat man sich darauf konzentriert, die Kosten zu senken.


    Ohne das wieder aufwärmen zu wollen: Die Uhren werden schlicht teurer, weil der Markt (gerade Asien, Middle East und Russland) derzeit mehr nachfragt, als produziert werden kann. Und die Uhrenmarken machen schlicht Kasse ohne Rücksicht auf die Zukunft. Ob sich das langfristig auszahlt, wird man sehen. Derzeit funktioniert es.


    Und das ewige Jammern hier hilft gar nix: entweder ist man bereit, die Preise zu zahlen oder eben nicht. Und wenn man nicht mehr bereit ist, die Preise zu zahlen, sollte man sich aus allen Uhrenforen abmelden und sich ein neues Hobby suchen.

  • @ Bienenkönig: Bevor du jetzt noch hundertmal auf den Euro-Frankenkurs hinweist: die Wechselkurse werden gerne hergenommen als oberflächliche Begründung. Wenn Wirtschaft so funktionieren würde, hätte das die deutsche Auto- und Maschinenbauindustrie in der Vergangenheit längst auch getan, beim Export in die USA und nach Asien. Fakt ist aber, dass z.B. der Automarkt in den USA damals Preiserhöhungen nicht hergab. Also hat man sich darauf konzentriert, die Kosten zu senken.


    Ohne das wieder aufwärmen zu wollen: Die Uhren werden schlicht teurer, weil der Markt (gerade Asien, Middle East und Russland) derzeit mehr nachfragt, als produziert werden kann. Und die Uhrenmarken machen schlicht Kasse ohne Rücksicht auf die Zukunft. Ob sich das langfristig auszahlt, wird man sehen. Derzeit funktioniert es.


    Und das ewige Jammern hier hilft gar nix: entweder ist man bereit, die Preise zu zahlen oder eben nicht. Und wenn man nicht mehr bereit ist, die Preise zu zahlen, sollte man sich aus allen Uhrenforen abmelden und sich ein neues Hobby suchen.


    Wenn ich noch hundert mal lese, die Uhren werden dauernd teurer, werde ich sicherlich noch hundert mal darauf hinweisen, dass diese Aussage völlig unreflektiert ist, zumindest was Europa betrifft. Und Asien interessiert mich nicht. Oder willst Du tatsächlich fordern, dass IWC hier bei uns die Preise gleich lässt, da sie in Asien ohnehin gut verdienen?


    Ja Ralf, Wirtschaft funktioniert normalerweise so: Der Verkaufspreis wird im Falle einer erheblichen Wechselkursänderung nach oben hin angepasst. Im Falle steigernder Materialkosten ist das ebenso, zB. bei Gold. Das ist also keine oberflächliche Begründung. Warum sollte IWC, noch dazu wenn dieser Markt boomt, auf Erträge freiwillig verzichten? Den Automarkt mit dem Luxusgütermarkt sollte man da nicht vergleichen, es ist kein guter Vergleich. Wir sollten die Kaufleute aus der Uhrenindustrie nicht unterschätzen, wenn wir behaupten, sie macht nur Kasse ohne Rücksicht auf die Zukunft. Die wissen mehr als wir, dessen kannst Du Dir sicher sein. Die kennen das Verhalten der Käufer in Krisen und sorgen für solche Szenarien weitgehend vor, soweit das möglich ist. Also Preise rauf und nicht Stückzahlen rauf, das ist die Devise. Denn Stückzahlen bedeutet mehr Technik und Personal, das muss dann auch in schlechten Zeiten ausgelastet werden. Die Uhren sind nicht nur "derzeit" mehr nachgefragt, sondern diese Nachfrage aus Asien wird nachhaltig sein und wird noch erheblich steigen. Allein in Indien gibt es viel mehr begüterte und superreiche Menschen als in Deutschland. Die größte Herausforderung ist sicherlich immer, Wirtschaftskrisen erfolgreich zu meistern, dies insbesondere in der Luxusgüterindustrie. Und jetzt muss diese Industrie wirklich saftig verdienen, damit sie auch die Kraft hat, die schlechten Zeiten zu durchtauchen.


    Wie Du richtig schreibst: Jammern hilft da nichts. Und es gibt schöne Uhren in jeder Preisklasse. Da muss man sich nicht gleich aus allen Foren abmelden.

    • Offizieller Beitrag

    Zum wiederholten Male für alle, die immer wieder von den "ständigen Preiserhöhungen" sprechen: IWC hat beispielsweise für eine Portugieser Automatik aufgrund des ungünstigen Verlaufes des Franken/Eurokurses in den letzten Jahren in Europa keinen Euro mehr eingenommen. Wer das nicht glaubt, soll den Preis dieser Uhr vor beispielsweise 4 Jahren und den damaligen Frankenkurs mit den heutigen Preisen und dem Frankenkurs vergleichen. Ich denke, bei den anderen Marken wird sich das ähnlich verhalten.


    IWC und die anderen Luxusuhrenhersteller wissen schon, was sie tun. Asien ermöglicht auch in den nächsten Jahren (Jahrzehnten) ein weiteres stetes Wachstum, dort gibt es in Summe um ein Vielfaches mehr reiche und superreiche Menschen als in Europa und es werden jährlich mehr. Es ist sinnvoller, die Preise und damit den Ertrag als die Produktionsmenge zu erhöhen. Die Rolex Sub (ich kenne sie persönlich nicht) wird also einmal 10.000 Euro oder mehr kosten und - da kann sich jeder sicher sein - ebenfalls noch gekauft werden. Da müssen wir uns keine Sorgen um Rolex uoder IWC machen. Dass man sich über die höher werdenden Preise von Artikeln des täglich notwendigen Bedarfes erregt, verstehe ich sehr, aber bei Luxusartikel, die kein Mensch braucht, verstehe ich es nicht.

    ... also, man muss da verschiedene Sachen trennen: Die besonders bei IWC kritisierten Preiserhöhungen sind jene, die bei Modellwechseln statt finden - ohne dass es eine spürbare Verbnesserung des Produktes gab. Beispiel wäre der Preissprung von Mark XVI auf Mark XVII (irgendwas um 650 Euro oder 15%) 2012, bei den Portofinos (z.T. über 1000,- Euro) 2011 oder bei den Aquatimern (beim Chrono auch gut 1000,- Euro) 2009. Diese Erhöhungen haben NICHTS mit irgendwelchen Währungsschwankungen zu tun, sondern sind einzig getrieben durch eine Abschöpfungsstrategie. IWC hat die Strategie, zu Anfang brutal hoch zu gehen mit den Preisen und diese dann über den Lebenszyklus eher gering zu erhöhen (anders als Rolex, die immer schon jedes Jahr was drauf gepackt haben). Die Kombination diese Strategie mit zusätzlichen jährlichen Erhöhungen kann das System zum Kippen bringen.


    Zweitens sind Währungsschwankungen kein Argument für Preisschwankungen, denn die Zahlungsbereitschaft der Kunden verändert sich nicht, sondern nur die Kostenstruktur des Herstellers. Letztere ist nur relevant, wenn ich an oder unter Grenzkosten produziere (was bei Luxusgütern eher nicht der Fall ist). Folglich sind solche Preiserhöhungen wieder einzig einer Abschöpfungstrategie geschuldet, die bewusst in Kauf nimmt, deutlich an Absatz zu verlieren - was vor dem Hintergrund, dass man die "überzähligen" Uhren auch in China los wird, kurzfristig sinnvoll erscheint. Langfristig kann es einen killen, wenn nämlich in Asien die Blase platzt, gleichzeitig aber der europäische Markt tot gepreist wurde. Um es nochmal ganz deutlich zu sagen: Ein Konzern wie Richemont muss seine Preise NICHT an Währungsschwankungen anpassen - wenn er es macht, ist das eine freie strategische Entscheidung. Guck doch im Vergleich mal die Preise von Porsche, BMW etc. in den USA an und vergleiche die mit Währungsschwankungen. Du wirst überrascht sein, wie wenig sich das niederschlägt. Grund: Nordamerika wird als strategisch wichtiger Markt gesehen.


    Drittens ist das vollständige Durchrechnen von CHF-Steigerungen in Preissteigerungen unsinnig, da es eine vollständige Korrelation von Kosten zur Kursentwicklung unterstellt. Das ist aus einer Vielzahl von Gründen nicht der Fall. Beispiel: Von einem Endpreis von 10k Euro landen vielleicht 5k beim deutschen Konzi - dieser Teil ist offenbar nicht von CHF tangiert. Von den 5k auf Herstellerseite dürfte mindestens ein Drittel (wenn nicht mehr) im Bereich Marketing (Werbung, Distribution etc.) liegen. All diese Kosten fallen NICHT (oder nur einem sehr geringen Teil) in CHF an, sondern in Dollar oder Euro, ebenso wie z.B. der Einkauf von Rohmaterialien (Stahl, Edelmetalle) und vielen Maschinen - und: diese Kosten sind z.B. in den letzten Jahren tendenziell eher gesunken, z.B. durch die letzte Krise, die das Preisniveau in vielen Medien nachhaltig zerschossen hat. Es ist mir nicht bekannt, dass Preissenkungen angekündigt wurden, weil jetzt die Anzeigen im manager magazin billiger geworden sind. Und schließlich: Richemont bilanziert in Euro und hat zudem mit Sicherheit ausreichend Finanzinstrumente, um Währungseffekte weitgehend aufzufangen.


    Fazit: Diese "der CHF-Kurs steigt, deshalb müssen doch die Uhrenhersteller die Preise erhöhen" Geschichte klingt zwar schlüssig, ist aus ökonomischer Sicht aber - Bullshit. Das ist nichts anderes als eine schöne PR-Story, die jedem leicht über die Lippen geht und auf den ersten Blick logisch erscheint. Ist übrigens auch kein Zufall: es gibt da passende Theorien zur Wahrnehmung von Preiserhöhung, z.B. die Attribution Theory: Wenn Händler A die Preise erhöht, um seinen Gewinn zu steigern, ist Kunde B stinkig - das erscheint ihm "unfair". Wenn Händler A die Preis erhöht, weil ihm Zulieferer C die Preise erhöht hat, ist Kunde B bereit, das zu akzeptieren - das erscheint ihm "fair". In diesem Fall (bei allen Herstellern, ich will das nicht spezifisch auf IWC beschränken) idealtypisch umgesetzt - lies mal die PM von Nomos zum Thema, wird genauso gespielt (obwohl die nun eher nicht in der Schweiz sitzen...).


    Gruß,
    Christian

  • Schönen guten Tag!
    Schon häufiger als passiver Mitleser anwesend - will ich nun als meinen ersten Post(mit meinem Senf versehen) in diesem Thread auf die Allgemeinheit loslassen. Vorstellung von mir und meinen Vorlieben (im Uhrensektor versteht sich) folgt garantiert baldigst (Bilder auch)


    Angeregt habe ich die Diskussion hier verfolgt und stolpere immer wieder - wie auch in allen anderen Foren - über die gleichen Schlagwörter:
    Preis-/Leistungsverhältnis
    Graumarkt
    Wiederverkauf
    Manufakturkaliber


    Stehen zumindest die ersten 3. Begriffe nicht ein bisschen im Widerspruch zu dem Begriff Luxus-(uhr)?


    Wie schon Pellaton weiter oben am schönen Beispiel von Prada-Schuhen sowie anderen Luxusmodeartikeln treffend ausfürte - geht es beim Luxus doch mehr darum sich lässig etwas leisten zu können - wofür Otto Normalbürger die grössten Klimmzüge hinlegen müsste.


    Das spiegelt sich meines Erachtens auch bei den Uhren wieder - so zumindest meine Beobachtung.
    So habe ich zum Beispiel bei einem Besuch in Nizza-/Cannes-/Monaco weder eine Rolex noch Breitling noch Omega noch IWC entdeckt.
    Die Leute dort scheinen geradezu versessen darauf eine Uhr zu tragen die sich entweder durch ein "schlechtes" Preis/Leistungsverhältnis auszeichnet oder schlicht zu teuer ist - namentlich fast ausschliesslich AP, Blancpain, Roger Dubuis, VC


    Diese Kundschaft interessiert der Graumarkt auch nicht im geringsten - wer parkt schon seinen 612 Scaglietti vor dem Internet Cafe um stundenlang bei chrono24 nach einem Schnapper zu suchen.
    Nein, diese Kundschaft geht zum Konzi, legt Bargeld auf den Tisch und nimmt mit. Wenn eine neue Uhr gefällt - wird die alte nicht verkauft - sondern verbleibt im begehbaren Tresor.


    Kein Wunder das die Uhrenhersteller lieber an solche Orte liefern als an uns in unserem "Geiz ist geil"-Ländle


    Nun gut, bleibt das Manufakturkaliber: Tolle Sache, allerdings denke ich bei dem Begriff immer an den konzentrierten Uhrmacher, der bei JLC oder Patek in wochenlanger Arbeit die Minutenrepetition abstimmt und sie danach dem CEO vorführen muss.


    Ein "Manufakturkaliber", welches in annähernd millionenfacher Auflage ohne Finissierung in einen Stahlklops hinengewürgt wird - ist für mich nichts anderes als ein zugekauftes Eta


    Preiserhöhung:
    Mitte/Ende der 90er Jahre ging eine IWC 3713 für 9990DM über die Ladentheke - zu diesem Zeitpunkt hatte meine Sub einen Listenpreis von 4520DM - also weniger als die Hälfte des IWC Preises.


    Keute kostet eine Sub 6,5k - selbst wenn der neue Doppelchrono über 10k liegt bleibt die Frage wer hier frech ist.


    Ich persönlich hatte meinen Südfrankreich Schock übrigens auch schnell überwunden - ein paar Stützen haben mir gedanklich sehr geholfen.
    Waren doch die an den Handgelenken erspähten AP`s aus grässlichem Karbon,
    die Blancpain FF Chronos nur ne bessere Swatch,
    die Roger Dubuis auf dem Graumarkt mit 50% Rabatt zu haben - lächerlich
    die VC was für Opa`s
    Die Trauben oben im Baum haben mir übrigens auch nicht geschmeckt ;)

  • Bienenkönig:


    Dein Argument mit dem Wechselkurs hinkt aber bei der von mir angedeuteten progressiven Entwicklung in der Zukunft.
    Wenn in absehbarer Zeit der Fliegerchrono bei 15000 Stutz liegt wird der durchschnittliche Lohn (CH) nicht um 300% gestiegen sein.
    Auch nicht im gelobten Land der Eidgenossen ;)
    Klar wird es immer einige geben die frei nach dem Motto '.. eure Armut kotzt mich an..' durchs Leben marschieren und einzelne Märkte hochhalten.
    Bislang galt aber immer in der Wirtschaft: je größer das Rad ist welches ich drehe, desto größer ist die Chance auf Wachstum bzw Gewinn.
    Wenn das 'Luxusproletariat' in absehbarer Zeit nicht mehr den Geldwert für die schönen unnötigen Dinge im Leben übrig hat, so werden die Räder die sich drehen halt kleiner. Und was das bedeutet kann sich ja jeder ausmalen
    Christian :gut: