Modellbestimmung und weiter?

  • Hallo zusammen,
    ich möchte mich und mein Anliegen kurz vorstellen ;-). Was mechanische Uhren angeht bin ich Anfänger und eher durch das Oldtimerhobby dazu gekommen. Bisher nenne ich noch keine besondere Uhr mein Eigen sondern hatte einfachere Quarzuhren. Meine Objekte der Begierde waren bisher die Sinn 956 Klassik oder eine Tag Heuer Carrera, doch bisher habe ich mich noch nicht "durchgerungen" das Geld zu investieren und mir eine Uhr zu gönnen. Vielleicht hat es auch so seien sollen denn letztes WE stießen wir im Nachlass des Vaters meiner Freundin auf folgende Uhr.






    Wenn meine Recherche Richtig ist handelt es sich hierbei um eine Heuer Autavia 2446M aus dem Jahr 1966 (1st execution case (screwback); 2nd execution dial (small regs, thin applied markers, dots mark hours); dauphine hands; larger pushers (4.3mm);) nach Onthedash.com, was meinen die Experten, liege ich da Richtig? Die Uhr war 42 Jahre die "daily" Uhr ihres Vaters, wir habe sie auf Bildern beim tauchen, fliegen und viele Reisefotos wiedergefunden, entsprechend ist auch die Patina an Gehäuse und Glas. Das Armband ist wohl ein Ausrutscher aus vergangenen Tagen ;-). Eine Box oder Papiere haben wir nicht mehr gefunden, auch ob/wann die Uhr mal eine Revision hatte lässt sich nicht nachvollziehen. Das Aufziehen ging jedoch noch Problemlos und auch die Chronographenfunktionen laufen einwandfrei.


    Der Fund und die Geschichte der Uhr hat meine letzten Zweifel beseitigt und "ich will jetzt auch eine". Aber statt einer neuen Uhr (vielleicht ein andern mal) würde ich gerne diese übernehmen, sie vorsichtig aufarbeiten lassen und gerne weiter 40 Jahre tragen (das mit dem Pilotenschein überlege ich ein andern mal). Zur Revision würde ich zu classicheuer.de gehen, die werden ja hier mehrfach empfohlen und sind nur 50km von mir entfernt. Aber vorher hab ich noch ein paar Fragen:


    1. Wie schätzt ihr den Wert der Uhr ein, ich möchte die Uhr nicht Geschenkt und meiner Freundin ein faires Angebot machen.
    2. Wie hoch schätzt ihr die Kosten für eine Revision? Ich denke an eine komplette Revision, ein
    neues Glas (evtl. Saphir?), neues Leuchtmittel in der Lünette und ein neues Armband. Die Patina im Gehäuse würde ich ehr lassen da die Uhr so ihre Geschichte erzählt, oder was sprich für eine Aufarbeitung des Gehäuse? Kommt man da mit 500€ hin?
    3. Bei den neuen Uhren wäre mir ein Saphirglas wichtig, da Uhren für mich immer noch Gebrauchsgegenstände sind und auch mal die ein oder andere Macke abbekommen könnten. Wie würdet ihr es bei Vintage, ehr original oder modern wenn es der Sicherheit dient? Oder ist das eine Glaubensfrage wie bei den Oldtimern auch?
    4. Auf den alten Bildern hat die Uhr ein Band mit großen Löchern. Da sie allerdings auch beim Tauchen getragen wurde kann ich mir nicht vorstellen das es Leder war. Gab es das Band damals als Kautschuk o.ä.? Was wäre ein Zeitgenössisches Band?


    Freue mich auf eure Kommentare.


    Viele Grüße
    Holger


  • Na, die ist ja mal fertich, die Uhr :eek:


    Da werden die Kosten der Sanierung wohl den Zeitwert locker übersteigen. 500€ ist da eher tiefgestapelt.
    Die Leuchtmittel würde ich nicht erneuern - da geht zuviel Patina flöten.


    Konzentriere Dich auf Werk, Glas und Gehäuse. Das neue Band ist Geschmackssache, aber Du bist ja augenscheinlich nicht so sehr der Typ, der nanometerdicht am Originalzustand agieren will... ;)


    Ach ja - Willkommen in der Lounge :blume:

  • Die Uhr ist Spitze :gut: mit den seltenen Dauphine-Zeigern.


    Sprich mal mit Jasper, Gehäuse kann man ganz behutsam aufpolieren, Jasper's Uhrmacher sollte das können ohne, dass sie ausgelutscht ausschaut. Zeiger umbedingt lassen, Glas umbedingt Plexi! An der Lunette vielleicht das Dreieck ausfüllen lassen, aber nur wenn sie es auch wieder beige einfärben. 500 Euro könnte schon hinkommen.


    Jasper hat mir diese Siffert wieder auf Vordermann gebracht, ok soweit musst Du ja nicht gehen ;) :



    Ein altes passendes Band sähe zum Bsp so aus:



    oder so:




    LG Andreas

  • Danke für die schnellen Antworten, das deckt sich ja mit meiner Einschätzung zum Aufwand um sie wieder "tragfähig" zu machen. Sorry wenn ich mich falsch ausgedrückt habe, die Zeiger sollen bleiben wie sie sind, nur das Dreieck in der Lünette sollte neu gefüllt werden.


    Das Armband an der GMT auf dem Foto von Andreas kommt dem auf den Tauchbildern schon recht nahe, sieht aber irgendwie unbequem und hart aus, dann doch ehr Leder oder ein Metallband wie an der Siffert. Auf dem Katalogbild von 66 sieht einfach nur schlicht schwarz aus, kann aber auch am Druck/scann liegen. Am besten mal verschiedene Bänder anhalten wenn ich sie zur Revision gebe.


    Wie sieht denn eure Preiseinschätzung für die Uhr aus (evtl. vor und nach Revision)? Da mit der Uhr Emotionen verbunden sind und ich sie nicht von jemandem Fremden kaufe möchte ich ein faires Angebot machen.


    Viele Grüße
    Holger

  • Bei Chr*no24 versucht jemand eine voll Revisionierte für ~3k zu verkaufen. Ich würde, angesichts der zu erwartenden Kosten, nicht mehr als 500€ ausgeben.


    greetz,
    Mike.

  • hi,
    wenn ich die sache richtig sehe, bleibt die uhr in der familie.


    kann mich 'tiga' anschließen. Von jasper machen lassen und
    du hast ein tolles stück geschichte am handgelenk. Dann wird der preis zweitrangig.
    wenn man sich überlegt was die autavia alles erlebt hat...


    Dergleichen macht doch den eigentlichen reiz von alten uhren, autos, etc. aus.
    Mach unbedingt fotos wenn du sie fertig hast.


    Gratulation, so wird deine geduld belohnt!


    nabend zusammen, uwe

  • Also ltd. OTD ist das, naklar wenn sie Tip-Top ist, die erste und "Wertvollste" Autavia und wurde 2008 mit 3-4000$ gelistet. Da steckt auch n Valjoux72 drinne, da knistert die Geschichte. Ích revidiere mal meinen ersten Preis und würde sagen, wenn Du 750€ zahlst, können beide Seiten glücklich sein und wie Alle hier empfehle ich Dir sie in gute Hände zu geben, also auf jeden Fall die üblichen Verdächtigen und keinesfalls dem Uhrmacher von um der Ecke, weil der immer so nett beim Batterie tauschen war und selbst wenn Du dann 1000€ Revikosten hast; so what?!
    Du hast da n richtiges "Goldstückchen" an der Hand; tu das Richtige!


    greetz,
    Mike.

  • Hallo und Glückwunsch zur Uhr.


    Ich denke auch, dass man mit 500€ weit kommen sollte bei der Uhr. Gehäuse und Inlay würde ich so lassen. Wenn dann nur leicht polieren und die Patina erhalten. Neues Inlay würde ich nicht machen lassen, wenn überhaupt eins zu bekommen ist.
    Aber neues schwarzes Inlay auf alter gebrauchten Uhr sieht immer wie ein Zombie aus. Lieber das Faded Inlay mit den Kratzern lassen.


    500-800€ sind in anbetracht des Zustandes, der zu erwartenden Revisionskosten und des nachherigen Wertes bestimmt keine schlechter Preis.


    Gruß
    Alex