Liebe Gemeinde!
Die, die mich schon länger kennen, wissen, dass ich mich zumeist in der Panerai Ecke rumtreibe.
Trotz meines Faibles für 47mm Klopper bin ich auch kleineren Uhren gegenüber offen und so suche ich bereits seit längerem einen Dresser - vergeblich...
...denn irgendwie will der Funke nicht endgültig überspringen.
Außerdem bekomme ich dann immer wieder das Feedback, dass eine kleine Uhr an meinem Handgelenk aussieht, als würde sie dort nicht hingehören.
So fielen die folgenden Uhren bereits durch, weil sie irgendwie dann doch nicht zu mir passten...
Die Moser Mayu finde ich wunderschön. Sie ist an schlichter Eleganz kaum zu überbieten. Das Zifferblatt hat eine unglaubliche Tiefe, aber sie hat nur 38,8mm Durchmesser.
Das Feedback eines Kumpels war: "...ich wollte das nicht posten, aber das Ding sieht an Deinem Handgelenk sch e aus..."
Meine Frau fragte nur, ob ich die auch schon zur Konfirmation getragen habe... Ich bin katholisch, Schatz...
Die Pequignet habe ich sogar gekauft. Sie gab es damals zur Markteinführung in Deutschland in einer Aktion hier in der WL mit ordentlichem Nachlass. Auch eine sehr schöne Uhr, größenmäßig auch vollkommen passend mit 44mm, aber die in die Mitte gerückte, hochkant gestellte Mondphase nervte mich fürchterlich...
...also... weg...
Auch die Hentschel Seven Seas schaffte es zum Probetragen an meinen Arm. Ich mag Herrn Hentschel sehr und finde, dass er tolle Uhren baut, aber auch hier kam es wieder... Zu klein... Das wird nix...
Stattdessen wurde es dann die:
NOMOS Ahoi... Okay??? Na ja, mit Dresswatch hat die außer der Größe von 40mm nicht viel zu tun...
Also weiter suchen...
Soll ich doch noch einmal über die Mayu nachdenken...?
Lecker Teilchen, oder...?
Nein...
Beim Surfen im Netz fiel mir auf der Seite eines bekannten Gebrauchtuhren-Händlers plötzlich eine sehr schöne Uhr ins Auge, die ich schon seit ihrer Veröffentlichung auf dem Schirm hatte. Die Marke ist meines Erachtens völlig unterschätzt, hatte in der Amtszeit eines gewissen Herrn Nataf eine wirklich schwere Phase und erholt sich nunmehr langsam davon und baut schon seit einiger Zeit wieder wirklich schöne Uhren.
Aber, ist das eine Dresswatch...?
Hmm.... Ich bin mir nicht sicher...
Sie verfügt über eine stattliche Größe von 45mm Durchmesser.
Sie hat ein paar Knöpfe zu viel am Gehäuse.
Sie hat ein verdammt vollgepacktes Zifferblatt.
Sie hat ein Krokolederband.
Sie ist aus edlem Material gefertigt.
Sie verfügt über interessante Komplikationen.
Sie ist...
...einfach GEIL!
So, reicht, genug überlegt...
...wen interessiert, ob's wirklich eine Dresswatch ist...
Als Technikfreak fasziniert es mich immer, wie die Uhrmacher es hinbekommen auf dem kleinen Raum eines Uhrwerkes so viele Komplikationen zu verbauen und so viele Teile in das Gehäuse zu pressen.
Im Fall dieser schönen Uhr sind im Werk exakt 439 Teile verbaut. Die technischen Daten (Quelle: Zenith Homepage):
UHRWERK
El Primero 4046, Automatikaufzug
KALIBER
13¼``` (Durchmesser: 30 mm)
HÖHE
9,05 mm
BAUTEILE
439
LAGERSTEINE
41
FREQUENZ
36.000 Halbschwingungen pro Stunde (5 Hz)
GANGRESERVE
über 50 Stunden
VERZIERUNGEN
Oszillierender Rotor mit „Côtes de Genève“-Guillochierung
Die Anzahl und Art der Komplikationen schaffte es dann, mich vollends zu begeistern:
Chronograph
Großdatum
Weltzeitanzeige
Wecker
Und das alles in einer Uhr...
...und limitiert ist sie auch noch. Exakt 250 Exemplare fertigt Zenith in Rosegold.
Kenner wissen's schon längst... Die Zenith Doublematic!
Da konnte ich doch nicht nein sagen...
Und so habe ich jetzt meine persönliche Dresswatch gefunden.
Nicht ganz so dressig, wie man sich das gemeinhin vorstellt, aber für mich absolut zum Anzug tragbar (ich bin da ja schmerzfrei!).
Die Bauhöhe beträgt 15,6mm. Das ist echt noch erträglich hoch.
Und auch am Arm macht sie einen "schlanken Fuß"...
Ich bin happy!
Aber wahrscheinlich nach wie vor auf der Suche nach der "richtigen" Dresswatch...
Danke für's Reinschauen!
Gruß,
Oliver