IWC Konzis, die jetzt abverkaufen

  • Dann bist Du die Ausnahme ... aber ich sehe das auch aus einer anderen Perspektive: Es spricht bei ausgedünnten Händlernetz noch mehr dafür, beim Grauhändler zu kaufen. Wenn es mir als Kunde eines sauteuren Luxusprodukten künstlich erschwert wird, die Ware bei einem konzessionierten Juwelier zu kaufen, dann ruf ich den Graudealer meines Vertrauens an und kaufe die Ware zu deutlich günstigeren Preis. Ein "Mehr", das ich normal vielleicht für die Service Add-ons meines Konzis bezahle, kann ich mir dann ja getrost sparen.


    IWCs Rechnung wird definitiv nicht aufgehen - auf diesem Weg kommen sie sicher nicht aus dem Verkaufstal - ganz im Gegenteil.

  • Hallo,


    Die Strategie an den Basisfamilien fest zu halten finde ich grundsätzlich ok.
    Die "gute alte IWC" produzierte mehr Ladenhüter als sich manch einer überhaupt vorstellen kann.
    Uhren die heute zu Ikonen stilisiert werden verstaubten damals tatsächlich in den Regalen.
    Uhren wie die Jumbo Inge , die Quarz DaVinci (mit beta21), die alten AT (1812/1816 ca 2000 Uhren in knapp 16 Jahren :bash: ) die Kompass Uhr, nicht zuletzt einige GST Modelle die heute immer noch als NOS auf den einschlägigen Plattformen zu finden sind.
    Also diese "Problematik" oder wie ich es sehe, die Tatsache ist wirklich nichts neues bei IWC.
    Die unter "Sammlern " so verrufene Spifire Uhren aus der Fliegerlinie wurde in den letzten Jahren mehr verkauft als Titanuhren im gleichen Zeitraum.


    Ich finde einen Modellwechsel nicht unbedingt so negativ wie er hier immer dargestellt wird.
    Andere Marken wie z.B. Glashütte Original(die ja fast jährlich wechseln) stehen da der IWC nicht nach.


    Die Kunden die Uhren bei Grauhändlern kaufen, weil wie geschrieben

    Zitat

    tatsächlich erst 100 km fahren muss um eine IWC zu besichtigen

    sind genau diese die hunderte Kilometer ins nächste Outlet Center fahren um ihre Schnäppchen Einkäufe zu tätigen.
    Die Grauhändler Kundschaft ist zumeist über die Produkte sehr gut informiert und legt auf das "Shopping Erlebnis" beim Edelkonzi gar keinen Wert.


    Zitat

    die IWC willm mit Gewalt ein "Global Player" werden und vernachlässigt den ursprünglichen
    Kernmarkt Europa zusehens (der die marke übrigens mal am Leben gehalten hat...).


    Ich denke "Eidabbeljusssie" ist schon in der Welt der Global Player angekommen, eine "Vernachlässigung" der alten Welt vermag ich nicht so richtig erkennen,tut mir leid.
    Vor zehn Jahren war ich noch ein Exot als IWC Träger. Wenn ich mich heute in den Restaurants abends in FFM umschaue sehe ich fast jeden Abend die gängigen Modelle der Schaffhausener am Arm der jungen ,Schönen und Erfolgreichen :G


    Herr Kern's Strategie wird eigentlich nur in den Foren von uns paar Bekloppten negativ besprochen ;)
    Sein Erfolg Konzernintern und die Spekulationen über seinen freien Fall nach oben sind ja nicht von der Hand zu weisen und begründen sich wahrscheinlich nicht auf Unfähigkeit ;)
    Auch wird die IWC nach dem nächsten CEO Wechsel kein "Sanierungsfall" sein, wie hier schon manch einer geunkt hat.


    Bei aller Kritik sollte man eine gewisse sachliche Objekivität in der Diskussion pflegen, was man ja bei so viel Insider Wissen und Know How über die Branche erwarten kann ;)

  • Zitat

    wie bein Deiner subjektiven Wahrnehmung des enormen Verkaufserfolges


    Eine Tatsache die ich jeden Tag sehe ist nicht subjektiv !


    Aber ich verstehe deine Argumente. ;)
    Ist halt wie beim Fussball.
    Keiner hat Ahnung davon und Deutschland hat Millionen von potenziellen Bundestrainern :G

    • Offizieller Beitrag

    ... man kann diese Vertriebsstrategie immer von verschiedenen Winkeln betrachten:


    - Kostenseitig: Es ist wohl günstiger, wenige große als viele kleine Konzis zu betreuen/beliefern. Wenn ich jetzt kleinere Konzis streiche, dürfte sich (zumindest kurzfristig) die Gewinn/Konzi-Quote verbessern. Das Problem dabei ist, den optimalen Punkt zu treffen: Wenn ich dem Vertrieb sage: "Meine Kennzahl ist Gewinn pro Konzi", dann liegt der (mathematisch) optimale Punkt meist nahe 1, d.h. man schrumpft immer weiter, bis nur noch der größte und profitabelste Konzi nachbleibt. Das ist offensichtlich unsinnig - aber kann natürlich hier in abgeschwächter Form gerade stattfinden.


    - Absatzseitig: Ich bin kein Experte, aber ich würde denken, dass sich die Händlerabgabepreise zwar unterscheiden, aber diese Unterschiede nicht dramatisch sind. Wenn die Uhren beim Konzi liegen, sind sie bezahlt. D.h. der eigentliche Absatzerfolg ist kurzfristig für IWC nicht so relevant. Und: Auch ein Dorf-Konzi, bei dem nur 20 Uhren im Schaufenster gammeln, hat ja für positiven DB gesorgt (nämlich diese 20 Uhren bezahlt). Fällt er weg, fällt erstmal automatisch Absatz weg.


    - Kundenseitig: Die Frage ist nun, was macht z.B. der (potenzielle) IWC-Kunde aus z.B. Braunschweig. Setzt der sich ins Auto und juckelt zu Wempe nach Hannover? Oder doch lieber nach Magdeburg, zum Uhren-Fan? Und was ist mit den Erstkunden in diesen Städten? Szenario A: Es gibt noch einen Konzi vor Ort, der z.B. Rolex, Omega, GO hat => nicht unwahrscheinlich, dass man dann Kunden an solche Marken verliert (und IWC schlicht nicht wahrgenommen wird). Szenario B: Es gibt gar keinen vernünftigen Konzi mehr vor Ort. Was bleibt dann? Reisen/Internet - oder gar keine Uhr... darf man auch nicht vergessen, dass dann der Nachwuchs in Braunschweig (oder wo auch immer) sich nicht die Nase an tollen Konzis platt drücken, sondern sich nur noch beim Saturn rumtreiben kann (dann geht die Kohle später eben in iPhone, Anlage oder den Flat-Screen).


    Meiner Meinung nach haben kleinere Konzis bisher entweder direkt (durch Rabatte) oder indirekt (durch den Graumarkt) den Markt für Luxusuhren wesentlich erweitert bzw. Käuferschichten erhalten, die sonst durch die enormen Preissteigerungen aus dem Markt gepreist worden wären (entweder komplett, oder zumindest teilweise). Ich habe mir mal eine Tabelle mit Listen- und Kaufpreisen meiner Uhren gemacht - das Delta ist enorm (zum Listenpreis wäre meine "Sammlung" wesentlich kleiner). Wenn nur noch Boutiqen und Wempe bleiben, dann fällt diese Kauferschicht weg, ganz oder zumindest reduziert sie die Frequenz. Wempe verkauft so keine Uhr mehr, aber IWC unterm Strich deutlich weniger - und: auch jede Uhr vom Graumarkt oder mit Rabatt vom Konzi wurde bei IWC voll bezahlt.


    Betriebswirtschaftlich Sinn würde das nur machen, wenn ich durch das Abschneiden des "Mittelstands" im Luxussegment meine Margen erhöhen kann, d.h. die Hälfte der Uhren zum doppelten Preis. Nur ob das funktioniert? Ob das Wachstum ermöglicht? Und: Hat man hier nicht wieder das gleiche Problem mit der Optimierung: Wenn ich nur noch "die besten" Kunden bedienen will, bleiben am Ende nicht viele nach. Und da muss man dann bei IWC auch realistisch bleiben: bei den chosen few ist in der Bling/ICE-Fraktion Rolex der Gegner und bei Komplikationen Patek und vielleicht ALS. Und das dürfte eng werden...


    Fazit: Ich würde es mir sehr gut überlegen, ob ich den Braunschweiger Ingenieur mit Technik-Affinität und -Verständnis und positiver Einstellung zu einer deutschsprachigen Marke einfach aufgebe, nur um irgendwelchen Neureichen Chinesen hinterher zu rennen, die ja auch nicht blöder werden und dann in absehbarer Zeit doch lieber zu Patek/Rolex gehen... kann kurzfrstig klappen (was ja auch für die Karriere wichtig ist), kann einem dann aber mittelfristig böse auf die Füße fallen: Deutschsprachige Kunden sind zwar nervig und geizig, dafür aber auch treu und mit eine hohen Wertschätzung für objektiv gute Produkte


    Gruß,
    Christian

  • @ Florentine:


    in Deinen Statements steckt, wie immer, viel Tiefgründiges. Und ich gebe Dir recht! G. Kern hat die IWC
    erfolgreich gemacht! Heute.
    Wie das in 5 bis 10 Jahren ausschaut steht auf einem ganz anderen Blatt!
    Und ich bin halt ein Freund der Nachhaltigkeit. Kurzfristiger Erfolg interessiert mich nicht und imponiert mir nicht die Bohne!
    Wenn die IWC in 10 Jahren noch genauso gut da steht, dann Chapeau!


    Momentan sehe ich eher viel viel Marketing-heiße-Luft. Substanz ist das was langfristig zählt! Auch wenn Herr Kern irgendwann
    nicht mehr bei der IWC sein sollte...!
    Warten wir es ab!


    Btw. glaube ich nicht, dass ein Kunde, der sich lediglich informieren möchte 100km zu einem Konzi fährt.
    Jemand der sich auskennt (wie viele hier) und der zum Kauf entschlossen ist, der fährt.
    Aber jemand, der mal schauen will und der sich beraten lassen will kauft dann in der Zukunft doch eher
    JLC etc.! Denn die kann er sich bei vielen Konzi´s noch anschauen! Und er hat den Konzi "um die Ecke" falls mal
    ein Lederband gewechselt werden muss oder mit der Uhr etwas ist.
    Denn das ist Service! Und der wird mitverkauft. btw. ist es der einzige Vorteil, den der Konzi den Kunden
    heute im vergleich zu vielen "Grauen" noch bieten kann.


    Und Florentine: der Vergleich mit dem Fußball und dem Auskennen hinkt in diesem Zusammenhang ganz gewaltig!


    Gruß!


    Sascha

  • Und das soll der Dr. wirklich gesagt haben?


    Ich bin ein wenig ungläubig!!!

    hi mein lieber!


    nicht wortwörtlich! aber: das war das, was der doc zusammengefasst gesagt hat. doch, ja! wahrscheinlich hast du zu wenig iwc zeitmesser dort gekauft, dann hät er sich das noch mal überlegt. :lol: du wirst mir aber sicherlich recht geben, dass er die marke da präsentiert hat, wie, ja wie denn. ja nicht wie eine "leader" marke. da steht chronoswiss, omega und sinn "dicker" da.


    gruss
    jürgen

    Klar macht Handaufzug Spass, ist wie jeden Tag an ner tollen Frau rumzufummeln ;) Automatik ist wie Verheiratet :bgdev: (C)Aeffsche
    Trink Licherbier, dann steht er dir; trag Doxa Sub, dann hängt er schlapp! :bgdev: (C)Hummel 1603


    Suche Tudor Chrono Tudor: Prince Date Chronograph 79280/79260


  • Schauen wir es doch mal von der Seite an:


    - IWC hat ein gutes Image - wobei ich das mal darauf beziehe, dass "man" die Marke kennt. Hier steht man auf einer Ebene mit Rolex oder Omega. Vorsicht, mir geht es hier nicht um qualitative Vergleiche, sondern um den Normalo auf der Strasse. Denn seht es ein: wir als Klientel gehen Brüdern wie Kern, Nataf oder wie sie alle heißen, hinten rechts vorbei.


    - ok, jetzt sucht also der Normalo eine (für ihn) teure Uhr, immer mit den drei Marken im Hinterkopf. Rolex ist ihm vielleicht zu teuer oder passt ihm nicht auf Grund des Images, das leider bei "Normalos" immer mitschwimmt - außer, er steht auf eine SubD o.ä., dann ist es relativ egal. Rolex findet er zwar nicht an jeder Ecke, das weiß er aber selbst. Wenn er sich dann weiter umkuckt, findet er in seiner Nähe noch recht problemlos einen Omega-Konzi, das passt dann.


    Aber was passiert mit IWC, wenn er nicht auch auf einen passenden Händler stößt? Rrrrrrriiiiiiischtiiiiiisch - er kauft sie nicht. Denn ganz klar: der Normalo arbeitet immer noch nach dem Prinzip "Begreifen kommt von Greifen", und will seinen Konzi um die Ecke haben. Insofern wird dieser Kunde der Marke IWC durch die Lappen flutschen - darüber werden sie sich bewusst sein. Für alle anderen gilt:


    - der Großsstadtkunde findet weiterhin seinen Tandler um die Ecke
    - der Informierte wird weiter grau kaufen
    - der Spezialfreak fährt weiter 200 km zu seinem Sonderhändler, um den Karl-Kraus-Krono zu kaufen (oder wie auch immer der nette Herr heisst, seht es mir nach)


    Resüme: IWC verliert die Kunden, die eine niedrigpreisige IWC gesucht haben - und die wird eh über kurz oder lang aussterben. Insofern läuft für Schaffhausen doch alles nach Plan. Ob ich das gut finde, steht aber auf einem anderen Blatt. Aber vergesst niemals eines:


    Wir sind für IWC hier eine verschwindend kleine Klientel, die in deren Augen noch nicht mal als Markenbotschafter taugt...

  • Ich stehe voll dazu, dass die meisten Manager /Visionäre, nicht mal das erste Jahr in der Selbsständigkeit, überleben würden !! ;)


    ...diese Trottel sind first class darin, die Kohle anderer Leute zu verbrennen bzw. damit zu jonglieren!!

    Wie wahr... :rolleyes:

    Liebe Grüße
    Hartmut


    ______________________________________________________________________________________________________


    DIE LEBER WÄCHST MIT IHREN AUFGABEN.... :bgdev:

  • Schauen wir es doch mal von der Seite an:


    - IWC hat ein gutes Image - wobei ich das mal darauf beziehe, dass "man" die Marke kennt. Hier steht man auf einer Ebene mit Rolex oder Omega. Vorsicht, mir geht es hier nicht um qualitative Vergleiche, sondern um den Normalo auf der Strasse. Denn seht es ein: wir als Klientel gehen Brüdern wie Kern, Nataf oder wie sie alle heißen, hinten rechts vorbei.

    Zwei Dinge zu Deiner Einschätzung:


    -"Uhrenneulinge" kennen wohl Rolex und vielleicht noch Omega oder Breitling. IWC haben die meisten Leute, die erst am
    Beginn ihres Uhreninteresses stehen, noch gar nicht auf der Pfanne.
    Und das ist, nicht zuletzt durch die Statements vieler neuer User hier in der Lounge, gut belegbar.


    -Das führt mich zum zweiten Punkt, in dem ich dem Marcus 100% ig recht gebe!
    Da "Uhrenneulinge" vermehrt auf das Internet im Allgemeinen und auf Foren wie die Watchlounge im Speziellen
    als Informationsquelle zurückgreifen sollte es keinem Hersteller egal sein, was hier abläuft!
    Denn hier in der Lounge treffen viele Leute ihre Kaufentscheidung mehrheitlich für neue und aktuelle Uhren, sie sind also genau
    die Kunden, um die sich die Marken kümmern.
    "Alte Hasen" mit Erfahrung, srich einigen Uhren der Marke in der Sammlung, sind marketingtechnisch weniger interessant.
    Die Hersteller haben u.a. hier in der Lounge die Möglichkeit, sich zu präsentieren.
    Das Beispiel JLC zeigt es in nahezu perfekter Art und Weise, wie so eine Zusammenarbeit aussehen kann.
    Andere Marken zeigen deutliche Zeichen von Arroganz und stellen dieses Thema (noch) unter "ferner liefen..." an.
    Foren wie diese sind für die hersteller eine riesige Chance, auf breiter Front Sympathien zu binden.
    Foren sind interaktiv. hier wird beraten, gefachsimpelt, kontrovers diskutiert und hier werden dadurch Kaufentscheidungen
    getroffen.
    Mehr noch als durch Werbung in Zeitschriften, die nicht interaktiv ist und sehr viel kostet.
    Und die IWC liest auch hier eifrig mit! Dass kann ich Dir garantieren! Und sie würden es nicht machen, wenn wir völlig
    uninteressant wären.


    Von daher mögen die paar wirklich Bekloppten hier (und ich zähle mich dazu) die CEO´s nicht allzusehr interessieren.
    Aber die "normalen" User, die größtenteils nur mitlesen und Informationen sammeln um dann zu kaufen, die hat es hier
    in nicht unerheblicher Menge!
    Und das ist für jede marke interessant.
    Nicht ohne Grund führt die Uni Luzern (s.o. im IWC-Forum) hier auch eine Befragung durch! ;)
    Nehmt rege teil und sagt Eure Meinung, denn die Ergebnisse werden auch die IWC interessieren! :gut:


    Gruß!


    Sascha

  • IWC fusioniert demnächst mit DAMASKO, greift aus Qualitätsgründen dann aber auf Basiswerke von Sellita zurück, die von der Qualität her ja viel bisher als die bisherigen ETA Werke sind, rechtfertig damit die nächste Preiserhöhung und kann am Ende nicht liefern ...

  • Zitat

    Da "Uhrenneulinge" vermehrt auf das Internet im Allgemeinen und auf Foren wie die Watchlounge im Speziellen


    sowie

    Zitat

    Denn hier in der Lounge treffen viele Leute ihre Kaufentscheidung mehrheitlich für neue und aktuelle Uhren, sie sind also genau
    die Kunden, um die sich die Marken kümmern


    Also wenn die Lounge für Uhrenkäufe "verantwortlich" ist dann für Steinhart,Costro, Rheinmeister und Konsorten
    Und DAS ist genau das gleiche virale Marketing was den Kunden über einen gewissen Hype zum Kauf verführt , dem den des großen Marketing Gurus aus SH ja nicht unähnlich ist ;)


    Ich glaube kaum dass sich ein "Neuling" zu IWC hingerissen fühlt wenn er hier aufschlägt und sich mal unverbindlich in der IWC Sektion "informieren" möchte.
    anderer Punkt:

    Zitat

    Nicht ohne Grund führt die Uni Luzern (s.o. im IWC-Forum) hier auch eine Befragung durch!


    Kann es auch sein, dass die Hochschulen das "Phänomen IWC und Marketing" genauer beleuchten, eben aus gewissen Erfolgsgründen??

  • Zitat

    IWC fusioniert demnächst mit DAMASKO, greift aus Qualitätsgründen dann aber auf Basiswerke von Sellita zurück, die von der Qualität her ja viel bisher als die bisherigen ETA Werke sind, rechtfertig damit die nächste Preiserhöhung und kann am Ende nicht liefern ...


    :grb:

    Zitat

    Und Florentine: der Vergleich mit dem Fußball und dem Auskennen hinkt in diesem Zusammenhang ganz gewaltig!


    :lol::G

  • @ Florentine:


    ich korrigiere Dich ungern, aber den Kontakt und die Beratung mit sehr vielen Leuten hier, die auf Grund dessen
    eine Uhr gekauft haben, tätige ich. Und daher weiß ich was läuft.
    Auch bestätigen das viele, sagen wir "Händler", ausserhalb der Lounge, die durch die Lounge Kunden bekommen haben.
    Jetzt wieß ich aber, was Du mit dem "Reden über Fußball..." gemeint hast! ;)
    Deine Vermutung, die Uni Luzern interessiere sich für das Marketing der IWC aus Erfolgsgründen mag teilweise
    stimmen, aber es werden auch andere Marken abgefragt, und da sind ganz andere Kaliber (z.B. Rolex) dabei.


    Die Lounge wird jeden Tag von zig tausenden registrierten Benutzern und noch mehr unregistrierten Besuchern
    frequentiert. Weit mehr übrigens, als z.B. die bekannten Uhrenfachzeitschriften pro Monat aquirieren können.
    Und das ist ganz sicher interessant für Uhrenfirmen! denn hier kann man mit viel weniger Aufwand viel mehr erreichen.
    Oder warum, glaubst Du, engangiert sich JLC hier so intensiv? Aus Spaß an der Freud´sicher nicht!


    Es ist sehr ehrenhaft, dass Du jede Form der Kritik an der Politik der IWC mit Statements pro IWC mit nicht gerade
    wenig Selbstbewusstsein beantwortest.
    Aber man kann bekanntlich jeden Sachverhalt aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Und offenbar schauen wir ab und zu
    eben aus diesen verschiedenen Blickwinkeln auf die IWC.


    Und es ist schon erstaunlich, dass soviel über den (tatsächlich vorhandenen) Marketingerfolg von der IWC geredet wird!
    Aber ohne durchweg adäquate Produkte und eine nachhaltige Firmenpolitik nutzt das beste Marketing langfristig nichts.
    Das Produkt und die Mitarbeiter sind die Substanz einer Firma! Nicht die Illusionen, die ein Marketing erschafft.
    Marketingblasen platzen all zu oft. Und dann bleibt meist wenig mehr über als heiße, abgestandene Luft.


    Gruß!


    Sascha

  • @ Sascha


    Ich denke hier geht einiges unter in der Diskussion.
    Wenn Du ab und zu noch in das IWC Forum schaust wirst du erkennen, dass ich mich Kritik in Bezug auf vielerlei Dinge im Bezug auf die IWC nicht zurückhalte.
    Ich habe mich "emotional" im Gegensatz zu früheren Zeiten über die letzten Jahre entfernt was sich auch auf mein Kaufverhalten auswirkt ;)
    Das hat mehrere Gründe , unter anderem auch die"Innenpolitik" eines G.Kern.


    Es kann aber doch nicht angehen, dass einer der erfolgreichsten Manager in der Branche hier teilweise wie der letzte Depp beurteilt und despektierlich beschrieben wird.
    Wenn Herr G.K. aus SH was kann dann Marketing und erfolgreich strukturieren. Das hat er in den letzten 10 Jahren bewiesen.
    Wie man die veröffentlichen Zahlen von IWC und den Gewinnen im Richemont Konglomerat als "Blase" bezeichnen kann , bleibt mir weiterhin schleierhaft.


    Das das angestammten "Sammlern" und Freaks missfällt liegt in der Tatsache dass ein Nischenprodukt nun "Massentauglich" wird.
    Ein Phänomen welches i.Moment auch bei Panerai zu beobachten ist.


    Die Kultur eines "nachhaltigen Managements(=Firmenpolitik)" erkenne ich im übrigen bei kaum einer Banche der letzten Jahre.
    Ein Herr Wiedeking wird wohl kaum an dem letzten Jahr seines Schaffens bei Porsche gemessen und beurteilt werden ;)

  • Hey Florentine:


    ich denke ich habe schon ganz gut verstanden wie Du das Ganze meinst.
    Und Deine Kritik, sowohl hier als auch dort, schätz ich sehr.


    Auch finde ich die leistungen von G. Kern respektabel. Ohne jeden Zweifel.
    Nur entstehen bei mir mein lesen und hören offizieller Statements der IWC
    einige Fragen, die waohl nur schwer zu beantworten oder nachhaltig zu begründen sind.
    Das kann an meiner Unwissenheit in vielen Bereichen liegen. Einige dieser Sachverhalte sind
    aber deutlich hinterfragenswert.


    Z.B. dass sich die IWC ständig und wiederkehrend auf ihre Tradition beruft, man aber in der
    aktuellen Kollektion, ausser vielen Designanleihen von früher, wenig Tradition findet.
    Ebenso wenn Du Dir die Politik der Marke anschaust.
    Klar ist die IWC erfolgreicher denn je! Aber zu welchem Preis? Verliert sie nicht vielleicht doch gerade
    jetzt ihre wahre Identität? Das, was mal eine IWC ausgemacht und einzigartig gemacht hat?


    Was ich mit "Blase" meine ist, dass heute nur noch auf Umsatz- und Gewinnzuwächse geachtet und neue Märkte
    erobert werden.
    Rendite ist das Zauberwort in Kapitalgeselschaften.
    Und dafür wird alles getan.
    Lieber sehr viel von sicher guter Qualität und durchschnittlichem Design á la Mainstream produzieren und die
    Rendite heben als auf andere Werte setzen...! Ist das der Richtige Weg?
    Was macht denn den Unterschied zwischen einer Uhrenmarke und der Anderen?
    Früher waren es die Produkte und der Service. Heute sind es das Marketing und die Illusion, die man der Marke
    und deren Produkten verpasst.


    Dass die IWC jährlich 500.000 US $ an die Darwin Foundation spendet ist sehr nett. Aber warum soll ich mich als Kunde
    der IWC gut dafür fühlen (wie G. Kern in seinem Interview sagt)? Und was hat das mit den Produkten zu tun?
    Werden diese dadurch besser?
    Klar haben Unternehmen auch eine Verantwortung und wenn sie diese z.B. in der Unterstützung von Umweltprojekten
    zeigen umso besser. Aber wenn es hauptsächlich um das Gefühl des Kunden, also um das Marketing, dabei geht dann
    schmeckt das Ganze sehr fade!
    Überhaupt habe ich das gefühl, dass vieles was die IWC derzeit tut nur dazu dient, ein Image aufzubauen und dem Kunden
    etwas zu suggerieren.
    Ich hoffe, dass die Produkte dieser Illusion auch entsprechen , denn sonst werden die Kunden enttäuscht sein und sich abwenden.
    Die IWC war früher eine "leise" Marke, die durch die Produkte und die Menschen dahinter beeindruckt hat. Sicher auch manch
    "alten Hasen" hier ausser mir. "Klasse statt Masse" war das Prinzip!
    Heute ist es eher ein "lautes" Image, welches die Marke transportiert. Ein nicht fassbares, ggf. "cooles" Image. keine weiß so genau
    was für eines.
    Aber ich bezweifele, dass diese Politik lange Erfolg verspricht. Denn es wird ja mittlwerweile überall die gleiche Politik gemacht
    in der Uhrenindustrie wie in der Automobilindustrie etc..
    Und macht die Produkte wie auch die Marken irgendwie gleich und für mich uninteressanter.


    Aber vielleicht liege ich ja auch völlig daneben...!


    Gruß!


    Sascha

    • Offizieller Beitrag

    Florentine / Sascha:


    Ich würde auch die Bedeutung von Webseiten wie der WL, WTF etc. auf das Kaufverhalten und die Marken-Perzeption nicht unterschätzen. Es gibt da inzwischen schon diverse Studien zu, die einen Zusammenhang von Online-Beurteilungen und Kaufverhalten/Einstellungen belegen können. Das war vielleicht bisher eher bei den "jungen" Produkten ein Thema (iPod, Games, Mode etc.), aber das wandert ganz massiv durch die Alterstufen. Luxusprodukte kann man sich halt erst ab einem gewissen Alter leisten, meistens mit dem ersten richtigen Job. Die Kohorte der heute 25-30jährigen bildet hier wahrscheinlich gerade so eine Übergangsgeneration, wer 35 und älter ist, hat als Jugendlicher keine Online-Erfahrung gesammelt. Die heute 15-20jährigen "leben" aber schon massiv online und sind mit all den Möglichkeiten des Web aufgewachsen - hier ist das Internet als Informationsquelle, aber auch als soziale Instanz ganz entscheidend - hier erfahre ich, was die "Peer Group" gut findet. Die suchen heute nach den coolsten Apps und morgen - vielleicht - nach den coolsten Männer-Spielzeugen. Und das werden die nicht bei einem Hochglanz-Konzi machen, wo grimmige Leute vor der Tür stehen, die verkäufer arrogant sind und man sich schämen soll, wenn man nichts gekauft hat. Wer die Transparenz und Meinungsmacht des Internet gerade bei solchen Gütern, die einen großen Teil ihres Wertes aus einer sozialen Komponente ziehen (Neid, Bewunderung etc.), der wird zukünftig keine Chance haben...


    Und das bringt mich zum zweiten Punkt: Langfristiger Erfolg. Ich kenne die Zahlen der IWC nicht (außer die neulich genannten), aber zumindest in der Darstellung scheinen sie erfolgreich zu sein. Insofern ist G. Kern natürlich weder ein Volldepp noch ahnungslos, sondern ein durchaus erfolgreicher Manager. Ohne ihn persönlich zu kennen, würde ich denken, dass er sich bei IWC nicht am Ende sieht, sondern durchaus auf einen Top-Posten bei Richemont, Swatch etc. spekuliert. Und dafür muss man Ergebnisse liefern - und zwar heute und nicht in 10 Jahren. Das birgt immer die Gefahr der Kurzfristigkeit: IWC hatte eine starke Historie und Substanz, das hat er sehr schön gehoben. Aber die Frage muss erlaubt sein, wo er zur Historie und Substanz beigetragen hat? Das ist ja der Kern-Kritikpunkt hier ;) . IWC lebt vom technisch-innovativen Image, mit der Historie von "Ingenieuren" und "Maschinenbau". In diesen Feldern ist in den letzten Jahren wenig passiert - vielleicht zu wenig. Wie der neue Zenith-Chef sagte: "Mein Vorbild ist beim Marketing IWC und bei Produktion/Entwicklung JLC."


    Ich erinnere an die Disukssion eines heute extrem erfolgreichen Automobil-Herstellers mit dem Slogan "Vorspung durch Technik" - wo unter der Oberfläche immer unklarer wir, ob dieser Slogan irgendwie durch Substanz gerechtfertigt ist oder nur auf Skischanzen-Fahrten vor 25 Jahren beruht.


    Und dieser Kritik muss sich auch ein Kern stellen, denn die Auswirkungen spürt man vielleicht erst in 5 oder 10 Jahren. Dann habe ich meine Uhren immer noch, aber GK dürfte schon weitergezogen sein.


    Fazit: Ich halte GK für einen fähigen und erfolgreichen Manager - aber ich bin mir nicht sicher, ob seine Entscheidungen auch für IWC mittel-/langfristig ebenso erfolgreich sind.


    Gruß,
    Christian

  • Exklusivität durch Verknappung. Das hat Montblanc vor geraumer Zeit auch gemacht.
    Die Frage ist doch, ob diese Politik nur Deutschland betrifft, oder alle Märkte.
    Schon allein die Tatsache, dass einige Konzis weniger traurig waren IWC als Marke zu verlieren, gibt dieser Art und Weise aus meiner Sicht Recht.