Über Geschmack soll man ja nicht streiten können - aber nur des Datums wegen diesen Chrono als "grausam häßlich" zu bewerten, ist dann doch wohl übertrieben.
Abgesehen davon finden sich durchaus Vorbilder unter den Chronographen, die das Datum an dieser Stelle haben und die zum Klassiker geworden sind - siehe Zenith. Natürlich sehe ich auch zumindest zwei Vorbilder, die kein Datum haben und ebenfalls begehrt sind. Aber eine Speedmaster oder eine Daytona sind einfach andere Uhren mit einer anderen Geschichte. Da sehen viele über das fehlende Datum hinweg. Bei aller Sympathie für JLC aber der hier präsentierte Chrono wird ja wohl kaum auf Augenhöhe mit den beide gerade genannten Chronos laufen. Also wird es imo das Markenting gewesen sein, dem wir das Datum zu "verdanken" haben. Wer wird sich diese Uhr zu dem Preis ohne ein Datum kaufen... - eben.
Ob nun anstelle des Datum-Fensters z.B. eine dezente 31 Tage-Skala mit einem Datumszeiger die geschicktere Lösung gewesen wäre, sei dahin gestellt.
Nur mal so zum Nachdenken...
Beim Compressor Chrono, in dem das automatische Chronowerk bei JLC vor ein paar Jahren sein Debut gefeiert hat, wurde das Datum m. E. harmonischer integriert. Ich bin mir sicher, dass man das beim jetzt vorgestellten Master Chrono auch so hinbekommen hätte. Auch von der oben angesprochenen Speedy gibt es mittlerweile eine Automatikversion mit Datum - bei der sechs!
Also müssen wir uns die Frage stellen, warum die Anzeige ausgerechnet an der markanten Stelle zwischen 4 und 5 steht.
Ich denke, JLC hat sich ganz bewusst für diese Position entschieden, damit die Uhr nicht zu symmetrisch wirkt. Klingt im ersten Moment zwar komisch, dafür könnten aber tatsächlich einige Gründe sprechen. Nicht alle Menschen streben nach der perfekten Symmetrie, es gibt durchaus auch Zeitgenossen, die das sogar langweilig bis altbacken finden. Und ganz ohne Datum wäre die Uhr vielleicht einen Touch zu altbacken geworden (Zeigerdatum geht bei einem Chrono eh nicht, wie ich finde). Schließlich möchte man nicht nur uns verrückte Sammler ansprechen.
Wobei wir in der Tat wieder beim Marketing wären...