lange & söhne beantragt kurzarbeit

  • ... es kursiert auch das Gerücht (wohl gemerkt: Gerücht), Richemont wäre auf der Suche nach einem Käufer für Lange ...



    Den Text des MDR-Artikel stelle ich hier mal zum Lesen rein:
    [align=justify][b]Lange Uhren beantragt Kurzarbeit[/b]

    Die Lange Uhren GmbH in Glashütte hat laut Sächsischer Zeitung für ein halbes Jahr Kurzarbeit beantragt.

    Wie Unternehmenssprecher Arnd Einhorn dem Blatt sagte, sind die einzelnen Abteilungen mit insgesamt rund 500 Mitarbeitern unterschiedlich von der Maßnahme betroffen. In einigen Bereichen wie der Konstruktion und der Entwicklung, laufe der Betrieb ohne wesentliche Einschränkungen weiter. In anderen Bereichen arbeiten die Beschäftigten bis zu 50 Prozent verkürzt. Ausfallzeiten sollen zum Teil durch Weiterbildungsmaßnahmen überbrückt werden.

    Laut Einhorn habe das Unternehmen aufgrund der "schwierigen Situation am Uhrenmarkt" Kapazitäten und Produktionsabläufe anpassen müssen. Die Kunden hielten sich derzeit extrem zurück. Pläne für den Neubau eines Manufakturgebäudes waren schon im vergangenen Jahr auf Eis gelegt geworden. Ungebrochen sei hingegen die Nachfrage nach Neuheiten, deshalb wolle man künftig den Fokus mehr auf die Entwicklung solcher Neuheiten richten, sagte Einhorn.Lange & Söhne Stammhaus; Rechte: Lange Uhren GmbH

    In der Uhren-Manufaktur in Glashütte arbeiten derzeit etwa 500 Beschäftigte.

    Das Uhrenunternehmen wurde 1845 durch den Dresdner Ferdinand Adolph Lange gegründet. Damals produzierte er dort Taschenuhren. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Familie enteignet. Erst nach der deutschen Wiedervereinigung konnte Walter Lange das Unternehmen als Lange Uhren GmbH neu gründen. Seitdem gehört das Glashütter Uhrenunternehmen wie andere namhafte Hersteller der Schweizer Richemont AG an.

    [/align]

  • ................und das ist noch längst nicht das ende der fahnenstange.
    die volle breitseite werden wir erst in 6 - 9 monaten zu spüren bekommen , nehm ich mal an .
    und wer in dieser zeit ohne kurzarbeit , lohnkürzung etc. über die runden gekommen ist, kann sich getrost ,, FELIX ,, nennen und sich an den purzelnden preisen erfreuen.


    Gruß

  • Artikel heute in der Sächsischen Zeitung, quasi die Heimatzeitung von Glashütte:


    [i][i]Kurzarbeit bei Lange-Uhren


    Glashütte
    Der Kampf um den Erhalt von Produktionskapazitäten und Arbeitsplätzen hat nun auch Glashüttes Uhrenbranche erreicht. Die traditionsreiche Lange Uhren GmbH, mit rund 500 Beschäftigten größter Vertreter der Branche im Müglitztal, hat zum 1. März sechs Monate Kurzarbeit für ihre Mitarbeiter beantragt.


    Das Unternehmen habe aufgrund der momentan „schwierigen Situation am Uhrenmarkt“ Kapazitäten und Produktionsabläufe anpassen müssen, sagte Firmensprecher Arnd Einhorn gestern auf SZ-Nachfrage. Näher ging Einhorn auf die derzeitige Markt- und Umsatzsituation der Manufaktur nicht ein.


    Einschnitte auf allen Märkten


    Die dürfte sich indessen kaum anders darstellen als beim Schweizer Mutterkonzern – dem Luxushersteller Richemont. Die Gruppe musste laut eigenen Angaben schon im letzten Quartal 2008 Umsatzeinbußen von fünf Prozent im Uhrensegment verkraften – und äußerte sich zu ihren Erwartungen 2009 ungewohnt pessimistisch.


    Tochter Lange produziert Uhren in den Preislagen zwischen 12500 und 400000 Euro und räumt ein, dass die Kaufzurückhaltung durch alle Kundenzielgruppen und Märkte zu spüren sei. Pläne für den Neubau eines Manufakturgebäudes an der Uhrenmeile hatte Lange darum bereits im Vorjahr für unbestimmte Zeit auf Eis gelegt.


    Ungebrochen selbst in der momentanen Situation sei hingegen die Nachfrage nach Neuheiten. Bereits ausverkauft etwa ist eines der beiden neuen Modelle, mit dem Lange unlängst die Gemeinde der Luxusliebhaber auf der Genfer Messe überraschte: die Richard Lange „Pour le Mérite“, eine Uhr mit einem komplizierten Antrieb über Kette und Schnecke. Künftig wolle man den strategischen Fokus noch mehr auf die Entwicklung solcher Neuheiten richten, sagt Einhorn. Für die derzeitigen Schwierigkeiten sieht sich der Uhrenhersteller mittels Kurzarbeit gerüstet, will aber keine Zukunfts-Prognosen abgeben und sich lieber noch besser aufstellen: So soll ein Qualifizierungsprogramm jetzt ausgeweitet werden, um Ausfallzeiten sinnvoll zu überbrücken. Laut Einhorn sollen die Lange-Uhrmacher auf „neue Uhrwerke und mechanische Komplikationen“ vorbereitet werden.


    Die einzelnen Abteilungen der Manufaktur seien uneinheitlich von Kurzarbeit betroffen, sagt der Firmensprecher. In einigen Bereichen – wie eben Konstruktion und Entwicklung – laufe der Betrieb ohne wesentliche Einschränkungen, in anderen arbeiten die Beschäftigten jetzt um bis zu 50 Prozent verkürzt. Alle Abteilungen seien aber weiter in Betrieb – wenngleich teils mit reduzierter Belegschaft. Ruhetage seien nicht geplant.

  • ...für die betroffenen Arbeitnehmer tut es mir wirklich leid. Mein Mitleid mit den Luxusuhrenherstellern und den dahinterstehenden Luxusgüterkonzernen hält sich als Konsument aber in sehr engen Grenzen. Die von vielen Herstellern praktizierten regelmäßigen und häufig überzogenen Preiserhöhungen mussten irgendwann zur Kaufverweigerung bei den Kunden führen - durch die Finanzkrise mag das nun etwas früher geschehen sein.


    Ich freue mich auf sinkende Endkundenpreise für hochwertige Uhren. Punkt :G

  • Was ja auch mal wieder der Knaller ist, Glashütte Original hat die Preise für Golduhren erhöht, aber ganz still und leise.


    Die Senator "Auf und Ab" in Roségold kostet statt 15.000 EUR nun 15.600 EUR .
    Die Senator nur mit Panoramadatum - ebenfalls in Roségold - statt 14.250 EUR nun 14.650 EUR.


    Quelle: GO-Konzi Beilharz in Heilbronn


    Wahnsinn.

  • Musste meiner Meinung nach so kommen!!
    Die Preise für Uhren sind exorbitant, für Otto-Normalverbraucher nicht mehr nachvollziehbar und erreichbar, gestiegen (dieses auch bei vorher moderaten Marken, z.B. Omega = Anpassung ans Luxussegment).


    Bei R. in Do liegen seit einigen Wochen im Schnäppchenfenster die Fliegeruhren von GO, deutlich reduziert.


    Man sieht den irrsinnigen Trend ja auch schon seit Jahren bei Zenith, das noch verbunden mit einer blödsinnigen Modellpolitik, wie bei Z., wird Firmen killen!


    Wobei natürlich die Firma L + S noch ein anderes Kaliber darstellt. Ob da Preissenkungen (außer vielleicht inoffiziell über die Konzis) stattfinden werden, wage ich zu bezweifeln. Eher machen sie den Betrieb kleiner, noch exklusiver.


    Unter dem Strich wird es das eine o. andere Schnäppchen geben, ich glaube aber nicht an eine grundsätzliche Kurskorrekur!


    Eigentlich schade!



    :rolleyes:

  • Hallo


    Die Wirtschaftskrise wird mit Sicherheit alle Uhrenfirmen treffen.
    Die einen halt mehr, die anderen weniger.


    Wie gestern in einem Interview mit dem CEO von Bucherer, dem grössten Schweizer Uhrenverkäufer, zu lesen
    war, sind besonders die Marken im mittleren Preissegment (zwischen 2000 und 5000 Franken) betroffen.
    Einigermaßen gut laufen die Geschäfte noch im unteren und oberen Preissegment.
    Der Umsatzrückgang im Januar und Februar liegt bei rund 10 Prozent.


    Beyer dagegen rechnet mit einem Rückgang für das Jahr 2009 von 20 Prozent.


    Gruß
    Andreas

  • Hallo Zusammen,


    ich war letzte Woche Freitag in Glashütte bei Lange & Söhne und durfte mit 2 Freunden mal alles betrachten.


    Da war von Kurzarbeit keine Rede, sondern vielmehr, dass Lange & Söhne jetzt Märkte besetzt, wo sie noch nicht so präsent seien.


    Die Führung war echt Superklasse, sehr informativ und unterhaltsam. Die machen dort einen irren Job. Vielen lieben Dank auch an dieser Stelle :blume:

  • Die Manufaktur dort ist super und die Uhren eine Klasse für sich. Das Thema Kurzarbeit ist natürlich nicht der Stoff, um eine Unternehmensführung stimmungsvoll zu untermalen. Kommen soll sie trotzdem ... Es wird keine einfaches Jahr für Lange und Söhne :grb:


    Aber auch andere Hersteller sind nervös - einige haben mir in den letzten Tagen gesagt, sie wären wirklich besorgt darüber, wie es wohl auf der Baselworld laufen wird.... :grb:

  • Muss mich einem Teil meiner Vorredner anschließen:


    Manche Preispolitik - oder sollte man es Preistreiberei nennen - war und ist für mich nicht nachvollziehbar :grb:


    Dass es jetzt neben anderen Branchen auch das Segment der Luxusuhren mit stagnierendem Absatz trifft, ist für den einzelnen Arbeiter schlimm, aber war doch eher eine Frage der Zeit.


    Ich gehöre ja selbst zu den Verrückten ;) , die mehr als nötig für eine Uhr ausgeben. Aber auch ich muss meine Brötchen verdienen und habe Grenzen.


    Rainer

    :kaffee: Gruß, Rainer


    Ich habe alle meine fünf Sinne beisammen: Unsinn, Blödsinn, Schwachsinn, Wahnsinn und Irrsinn :opa:



    bachus.gif

  • Bei Lange beantragen sie Kurzarbeit , woanders haben sie schon zwei entlassen (kenne ich),
    Lehrlinge von der staatlichen Uhrmacherschule will kein Mensch dort haben ! ;)


    Die Stimmung in Glashütte ist Scheiße , ich sehe es ja jeden Tag , leider ! :rolleyes:


    In anderen Betrieben werden auch leute hin und her geschoben usw................................. :eek:



    Den meisten geht es aber nicht so schlecht , mal schauen was kommt. :lupe: