Die Sache mit dem Saphirglas...

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    Liebe Gemeinde,


    was mich ungemein interessieren würde ist die Sache mit dem Saphirglas meiner stolzen Neuerwerbung.


    Dass es kein Glas, sondern ein Kristall ist habe ich ja verstanden. Was ich gerne aus euren Erfahrungen wissen würde, ist was diese Abdeckung wirklich kann und was die Grenzen sind.


    Man hört natürlich dass es das beste und tollste ist was einem Zeiteisen oben auf liegen kann. Auf der anderen Seite habe ich irgendwo gelesen dass es leicht splitter kann.


    Vielleicht kann mir jemand aus eigener Erfahrung erklären wo die Grenzen was Kratzfestigkeit, Splitterfestigkeit etc liegen und worauf auf jeden Fall aufgepasst werden sollte.


    Bei einem Porsche ist es schön zu wissen dass man theoretisch in der Zeit X auf 280 beschleunigen kann, man muß es aber nicht unbedingt weil man nicht um die nächsten Alee gewickelt werden möchte.


    Habe schon festgestellt dass ich in Treppenhäusern immer automatisch das Handgelenk zur Seite drehe damit auch gar nichts passieren kann.


    Viele Dank für eure Erfahrungen mit dem Saphirglas...

    Das Saphirglas vertägt mehrfaches tägliches trockenes polieren mit
    einem Mikrofasertuch oder Hemdsärmel ohne Probleme. Es ist und
    bleibt makellos.


    Ich habe meine 3573.50 noch nicht einmal unterm Wasserhahn gehabt.
    Alles immer trocken wegbekommen und das seit dem 1.12.07.


    :gut:


    Bin gespannt was andere so feststellen ... guter Thread ... wird sicher
    interessant.

    :grb: Habe verschiedene Uhren mit Saphirglas (gehabt)!


    Kann bis jetzt nur Gutes berichten:


    Habe noch keine Kratzer, Macken oder Absplitterungen am Glas gefunden, obwohl ich meine Uhren beim Arbeiten nicht abnehme. Okay - beruflich besteht kaum die Gefahr, aber selbst beim Schrauben am Moped (Überprüfung des Ventilspiels usw.) gab´s keine Spuren am Glas! Am Gehäuse hingegen schon. :G


    Der Theorie nach dürfte nichts passieren, da das Glas aus einem künstlich hergestellten Saphir (Chemische Gruppe der Korunde) besteht und die Mohs-Härte "9" hat. Lediglich ein Diamant mit der Mohs-Härte "10" ist härter.


    Zur Info: :lupe: Man kann die Härtegrade z. B. auch in Vickershärte angeben. Dabei entspricht Mohs-Härte "9" ~ 2000 HV (=Vickershärte). Eine Messerklinge aus japanischem Ao-Gami-Stahl (Blaupapier-Stahl) hat eine Härte bis zu 61 HRC (=Härte nach Rockwell) was einer HV von ~720 HV entspricht.


    Alles klar? ;)


    :wink:


    Rainer


    P. S. Sogenanntes Hartmetall (Einsätze für Dreh- und Fräsmaschinen) haben "nur" maximal 1700 HV was ca. 8,5 Mohs-Härte entspricht. Also nur keine Angst :G

    :kaffee: Gruß, Rainer


    Ich habe alle meine fünf Sinne beisammen: Unsinn, Blödsinn, Schwachsinn, Wahnsinn und Irrsinn :opa:



    bachus.gif

    3 Mal editiert, zuletzt von Bachus ()

    Also Saphire-Glas verträgt schon so einiges.
    Die Frage generell ist natürlich nach der Glasstärke, d.h. je dicker der Durchmesser des Glases umso höher die Bruchsicherheit.
    Was Kratzer angeht stellt sich die Frage ob aussen Entspiegelt o. nicht?
    Leider kann man bei einer äußeren Entspiegelung etwas leichter feine
    Mikorkratzer irgenwann ausmachen als bei einer nicht entspiegelten Uhr.

    Gruß aus dem Bergischen.


    Ingo


    Die, die sich auskennen, sehen den Wert. Die, die sich nicht auskennen - wen interessieren die?

    Zitat

    Original von parameter
    Also Saphire-Glas verträgt schon so einiges.
    Die Frage generell ist natürlich nach der Glasstärke, d.h. je dicker der Durchmesser des Glases umso höher die Bruchsicherheit.
    Was Kratzer angeht stellt sich die Frage ob aussen Entspiegelt o. nicht?
    Leider kann man bei einer äußeren Entspiegelung etwas leichter feine
    Mikorkratzer irgenwann ausmachen als bei einer nicht entspiegelten Uhr.


    Stimmt! :gut:


    Die Glasstärke ist natürlich ein nicht zu unterschätzender Einflussfaktor. Die Entspiegelung ist lediglich eine aufgedampfte Schicht, die mit dem eingentlichen Glas nichts zu tun hat.

    :kaffee: Gruß, Rainer


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    bachus.gif

    Kratzer selbst sind nicht ganz meine Sorge. Kann ich denn das Glas zerbrechen / zersplittern lassen wenn die Uhr auf den Boden fällt (also massive stumpfe Einwirkung auf die gesamte Fläche des Glases) oder wenn (Hilfe, rein theoretisch) eine massive spitze Einwirkung auf einen einzigen Punkt (etwa ein spitzer Gegenstand oder eine Ecke eines Stahltisches) stattfindet?


    Habe nicht vor in solche Situationen zu kommen aber beruhigen wäre es schon...


    Vielleicht ein Beispiel aus dem Leben: Wenn ich etwa mit dem Motorrad auf einer Schotterpiste lande...


    Schon mal vielen Dank für die interessanten Informationen!

    Durch normales Herunterfallen dürfte nichts passieren - zumindest am Glas :bgdev:


    Bin mit meinen Uhren bzw. den Gläsern mehrfach an Tischkanten, Türklinken usw. hängen geblieben. Passiert ist dem Glas nie etwas. Auch beim "Rumgrabbeln" im Motorblock (kratz, quietsch :flag:) gab´s nie Spuren. Solange du außen keine Entspiegelung hast ist das alles harmlos.

    :kaffee: Gruß, Rainer


    Ich habe alle meine fünf Sinne beisammen: Unsinn, Blödsinn, Schwachsinn, Wahnsinn und Irrsinn :opa:



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    Wenn deine Uhr auf den Boden donnert, dann würde ich mir viel mehr Sorgen um das Werk machen... Überhaupt, wenn du deine Uhr solchen gefahren real aussetzen willst bzw. wirst - dann würde ich eher zu einer preiswerten Quarzuhr raten. Um die ist es dann wenigstens nicht schade.

    Zitat

    Original von Cave
    Wenn deine Uhr auf den Boden donnert, dann würde ich mir viel mehr Sorgen um das Werk machen... Überhaupt, wenn du deine Uhr solchen gefahren real aussetzen willst bzw. wirst - dann würde ich eher zu einer preiswerten Quarzuhr raten. Um die ist es dann wenigstens nicht schade.


    Dass wir uns nicht falsch verstehen, ich habe in meine Uhr eine Menge Geld investiert und habe nicht vor diese Investition irgendwie aufs Spiel zu setzen.


    Bei gefahrträchtigen Anlässen wie Cross-Country Rennen oder einem Spaziergang durch die nächtliche Bronx bleibt die Uhr selbstverständlich zu Hause.



    Es geht mir nur um theoretische Grenzen und nicht eine reale Castortestreihe mit ihr anzustellen...


    Oh... da fährt wo jemand leidenschaftliche gerne mit dem Rad über Stock und Stein... :G


    Wenn ich mit dem MTB unterwegs bin, hat so eine Uhr am Handgelenk nichts verloren... Dazu habe ich meine Polar Pulsuhr...


    Die Erfahrung mit den Treppenhäusern habe ich bereits gemacht, als ich mal jemanden beim Umzug geholfen habe. Glücklicherweise war das aber nicht mit meiner OMEGA.


    Der Rauputz oder Rustikalputz enthält wohl Quarze (oder sowas), die fähig sind, das Saphirglas zu zerkratzen. Ebenso kann es dir passieren, dass das Glas zerspringt, wenn Du mit Wucht an einen spitzen,harten Gegenstand stößt und auf kleiner Fläche die Aufprallenergie komprimiert wird (Prinzip: Nothammer im Reisebus)


    Deshalb hatte die Monduhr ja Plexiglas. Das zerkrazt zwar, aber man kann draufrumhämmern ohne das es zerspringt.

    Nach 14 Jahren täglichem Tragens meiner Speedmaster Automatic
    mit bombiertem Saphirglas ist dieses noch so makellos wie am ersten
    Tag, auch gegen das Sonnenlicht betrachtet. Ich würde sagen,
    selbst Mikrokratzer kann man sich nur durch Kontakt mit Beton, Stein
    oder rohem Wandputz einhandeln.


    Es steht allerdings auch nicht vor wie bei der Prof., sondern geht
    bündig mit der Lünette in eins über. Somit besteht nicht die Gefahr,
    daß man sich ein Stück aus der Kante herausbrechen kann.


    Gruß


    Omegamann

    Zitat

    Original von Omegamann
    Nach 14 Jahren täglichem Tragens meiner Speedmaster Automatic
    mit bombiertem Saphirglas i


    Verzeih meine Unwissenheit, aber was bedeutet "bombiert"


    Zitat


    Es steht allerdings auch nicht vor wie bei der Prof., sondern geht
    bündig mit der Lünette in eins über. Somit besteht nicht die Gefahr,
    daß man sich ein Stück aus der Kante herausbrechen kann.


    Du meine Güte, ist sowas schon mal jemandem passiert?


    Grüße

    Zitat

    Original von Cave
    - dann würde ich eher zu einer preiswerten Quarzuhr raten. Um die ist es dann wenigstens nicht schade.


    ein Quartzwerk verträgt ein vielfaches eines MechWerkes an Erschütterung und Schlägen;
    also wird eine Quartzuhr dich immer "überleben". :holly:


    Bombiert ist leicht nach außen gewölbt, also nicht flach.


    Ich habe mir mal den Wetzstahl beim Messer schärfen gegen die
    Lünette gehauen, wäre der mir gegen das vorstehende Glas
    der Prof. geknallt, hätte ich wohl ein Problem gehabt.

    Zitat

    Original von Winter
    Vielleicht kann mir jemand aus eigener Erfahrung erklären wo die Grenzen was Kratzfestigkeit, Splitterfestigkeit etc liegen und worauf auf jeden Fall aufgepasst werden sollte.


    Das kann Dir schon deshalb keiner sagen, weil Bruchfestigkeit auch was mit Glasdicke zu tun hat.
    Problem, wenn man es so nennen will, ist beim Saphir, daß wenn es bricht, dann auch splittert und das ganze Gebröckel im dümmsten Fall im Werk landen kann ---> Grundüberholung....
    Die Grenze der Kratzfestigkeit liegt halt im Kontakt mit Diamant und solcher ist als Staub auch in :lupe: Zement vorhanden --> also sind Beton, Putz und Griff in den Zementsack tabu ;).


    Zitat

    Habe schon festgestellt dass ich in Treppenhäusern immer automatisch das Handgelenk zur Seite drehe damit auch gar nichts passieren kann.


    Brav, brav... ;)
    Gruß


    Hiob

    ich habe mehrere uhren mit saphiglas. meine erfahrung nach mehrjährigem tragen ist, dass i.d.r. nicht das glas zerkratzt aber die lunette oder das gehäuse, wenn man an einer wand langschrammt. meistens gibt auch die wand nach. also gut auf die uhr aufpassen. die kratzer in meiner SD nerven mich tierisch. das glas ist aber noch wie neu.


    lg max