Die großen Drei: Wenn Armbanduhren und Taschenuhren zusammenfinden

  • Liebe IWC-Freunde,


    meine alljährliche Uhren-Inventur brachte vergangene Woche die seltene Gelegenheit, drei besondere Referenzen zur gleichen Zeit greifbar zu haben. In der Geschichte der IWC haben oft solche Modelle eine entscheidende Rolle gespielt, die die Welten der Armband- und Taschenuhren zusammengebracht haben. Das fing 1939 an, als in den ersten "Ur-Portugiesern" TU-Werke verbaut wurden - erst das Kal. 74, später das modernere Kal. 98. Und das wiederholte sich bei der zweiten prägenden IWC-Armbanduhr, der Großen Fliegeruhr von 1940, für die ein Kal. 52T mit zentraler Sekunde verwendet wurde. Die beiden erfolgreichsten IWC-Kollektionen stammen also von solchen "Hybrid-Uhren" ab.


    Und auch in der jüngeren IWC-Geschichte hat man diesen Trick wieder hervorgeholt - genau drei Mal: Zunächst verwandelte man 1981 die Taschenuhr mit Mondphase Ref. 5250 in eine Armbanduhr - heute bekannt als "Ur-Portofino" bzw. "Spiegelei" oder mit der offiziellen Referenz 5251. Zum 125. Jubiläum der Marke 1993 besann man sich zurück auf den ersten Anlauf und legte mit der Jubiläums-Portugieser 5441 das wohl erfolgreichste IWC-Design neu auf. Und zwei Jahre später suchte man nach Wegen, die für teures Geld zusammen mit Renaud & Papi entwickelte Repetitions-Komplikation auch außerhalb der Großen Komplikationen zu verwenden - und lancierte 1995 die Portugieser Minutenrepetition Ref, 5240.


    Die 5251 und die 5240 brauchten ein möglichst flaches Basiswerk, um noch Platz für die Module mit der Komplikation zu lassen - deshalb wurde hier das ultra-flache Lepine-Kaliber 952 verwendet (in der Version Kal. 9521 bzw. Kal. 95290). Entsprechend ist die kleine Sekunde bei beiden Uhren auf der 9, da die Kronenposition um 90 Grad gedreht werden musste. Die 5441 dagegen greift wie ihr Vorbild wieder auf das Savonnette-Kaliber 98 zurück, diesmal aber in der modernen Version mit Stoßsicherung und Gravur (deshalb die eigene Bezeichnung als Kal 9828).


    Riesige Stückzahlen haben alle drei Modelle nicht erreicht - wobei die 5251 wohl die seltenste Uhr aus diesem Trio ist, obwohl sie die einzige ohne Limitierung war. Ikonen sind sie trotzdem alle drei. Und auch wenn das Licht herbstlich bescheiden war, musste ich diese seltene Gelegenheit doch mal für ein Gruppenbild nutzen:


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    Wer sich für weitere Hintergründe zu diesen Uhren interessiert, findet hier die jeweiligen ausführlichen Vorstellungen:


    IWC 5251 "Ur-Portofino"


    IWC 5441 "Jubi-Portugieser"


    IWC 5240 Portugieser Minutenrepetition


    Gruß,

    Christian

  • Wunderbare Uhren und schöner Bericht Christian. Danke fürs Zeigen!


    Hast Du ein Video mit Sound vom Klang des Schlagwerks der Repetition? So eine Uhr sollte man mit allen Sinnen geniessen.


    Lustig, mache auch gerade Inventur und habe Sachen gefunden, die mir etwas aus dem Fokus geraten sind.


    Beste Grüße!


    Sascha