Ganggenauigkeit Superocean II 36

  • Hallo zusammen, bin neu hier und grüße alle herzlich :)


    Ich habe schon einige male das Forum besucht und bin sehr beeindruckt vom Know-how, das sich hier findet!


    Leider muss ich auch direkt mit einer Bitte um Rat kommen.


    Wir haben eine Superocean II 36 (noch in der Garantie), die sehr ungenau lief, angeblich magnetisiert war und dann entmagnetisiert wurde, aber dann immer schlechter lief. Dann hat der Konzi die Uhr zu Breitling geschickt, die dann noch einmal entmagnetisiert und feinjustiert haben.

    Jetzt läuft die Uhr etwas erratisch vor, wir haben ein Protokoll angefertigt:


    4.5. 20:15 Uhr exakt gestellt

    7.5. 20:15 Uhr +45 sek

    7.5. 21:00 Uhr exakt gestellt

    8.5. +1sek

    9.5. +4sek

    10.5. +6sek

    12.5. +8sek

    15.5. +12sek, exakt gestellt

    17.5. +3 sek, abgelegt

    18.5. +4sek, Gangreserve ca 40h

    20.5. 9:30 Uhr exakt gestellt

    22.5. 19:30 Uhr +7sek

    24.5. 19:30 Uhr +17sek

    25.5. 20:30 Uhr +18 sek exakt gestellt

    26.5. 20:00 Uhr +6 sek

    27.5. 20:00 Uhr +29 sek

    28.5. 20:00 Uhr +1 min 14 sek, exakt gestellt

    31.5. 21:00 Uhr exakt

    1.6. 21:00 Uhr exakt

    4.6. 15:00 Uhr +17 sek exakt gestellt, Uhrenbeweger

    6.6. 21:00 Uhr +3 sek

    8.6. 18:00 Uhr +6sek exakt gestellt

    10.6. 20:00 Uhr +27sek

    12.6. 11:00 Uhr +1min 12 sek

    13.6. 9:00 Uhr exakt gestellt

    Im Mittel geht sie also 9 Sek. pro Tag vor, aber es sind schon massive Ausreißer nach oben dabei. Der Konzi meint, dass das alles normal und in der Toleranz sei.


    Was denkt das Forum? Bin für jeden Hinweis sehr dankbar!


    LG Karl

  • Hi, würde mal behaupten die muss reguliert werden...

    Hatte ich damals auch bei net 44mm SO Steelfish (auch in der Garantiezeit)

    Warn glaub -8-9 sek. am Tag.


    Musste damals auch etwas diskutieren, da sie der Konzi die Uhr einsenden wollte.


    Kurze mail an Trautmann damals (breitling Deutschland) und sie konnten das dann doch ohne Probleme bei sich in der Werkstatt einregulieren... :rolleyes:

    Seitdem läuft die Top. Ich behaupte deine war nicht, oder nicht nur magnetisiert.

    Sonst würde sie ja laufen.

  • Bring die Uhr zum Uhrmacher, der reguliert Dir das.

    Die SO ist ein zertifizierter Chronometer und so kann man ihn auch einregulieren.

    Wenn ich die Datenreihe so ansehe, würde ich auf Magnetismus schliessen.

    Meine Frau hat drei Uhren mit dem B 17 drin und eine davon musste nachreguliert werden.

    Aber jetzt sind alle drei echte Chronometer und laufen auch so.

    Meine Frau ist Weltmeister im magnetisieren von Uhren: Die SOs sind die empfindlichsten

    Uhren in dieser HInsicht in ihrer Sammlung. Das kleine Gehäuse und das doch betagte und

    durch das Material empfindliche Werk - welches letztlich ein perfektioniertes ETA 2824-2 ist -

    verstärken das noch.

  • Hi Jörg, danke, das stimmt mich zuversichtlich, dass das besser geht und bestärkt mich darin, den Konzi so nicht davonkommen zu lassen ;) Ich fand das schon steil, dass der Konzi meinte, dass dieses Chronozertifikat nur unter Laborbedingungen Geltung haben soll und nichts mit der Realität zu tun hat. Sozusagen wie der Spritverbrauch beim Auto....Grüße, Karl

  • nein, eine ordentlich regulierte Breitling MUSS nach dem COSC-Standard laufen; im Alltag, nicht im Labor.

    Das ist nicht ganz richtig WatchFred. Die COSC-Prüfung erfolgt im noch nicht eingebauten Zustand.

    Ist das Werk einmal eingebaut, kann die Einhaltung der Norm nicht nachträglich nochmals geprüft werden.

    Kein Scherz ist, dass mein Navitimer B01 im engebauten Zustand die Prüfung nicht bestehen würde, weil

    er zu schnell läuft.

  • ja, ich weiss wie die COSC-Prüfung läuft, war schon dabei ;)


    aber meine Aussage trifft zu - eine ordentlich regulierte Breitling läuft typischerweise innerhalb des Chronometer-Standards; einige von meinen B01/B09 in Langzeitbeobachtungen bei +/-1


    Ein Freund, der für SJX viele der technischen Artikel schreibt, hat vor kurzem zwei B15 gegen die Daytona in Langzeitbeobachtung getestet; die Daten sind recht beeindruckend, im Dauerbetrieb mit "overnight rest" kommt das Werk ganz nah an die "magic zero"


    Quote: "Timing: a strong performance from two samples of Breitling B15 v Rolex. Performance of max difference to average rate [P] across positions is a really difficult criteria where the COSC limit is 10 s/d. (That's a 10s/d rate difference allowed to the average rate for the watch in it's worst performing position.)"

    Both B15s achieve 'P' < 3.0 s/d. Rolex around 4 s/d. Allied with a low daily rate you can manage these to the magic '0' s/d via overnight rest position giving great real world chronometry."


    auch der kaum merkbare Amplitudenabfall über die gesamte Laufzeit bei abnehmender Federspannung ist bemerkenswert und weit geringer als bei üblichen Werken.



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  • im Dauerbetrieb mit "overnight rest" kommt das Werk ganz nah an die "magic zero"

    Dass Du da Bescheid weisst, ist und war für mich nie eine Frage.

    Für solche Übungen hole ich die hier vor. Die schafft das auf den Monat:



    Ich denke, man sollte realistisch bleiben und akzeptieren, dass das mechanische Uhren sind und deren Gang unterliegt

    halt Schwankungen. Das B 01 wollte ich übrigens nicht kritisieren, denn von der Gang-Stabilität her ist es mit recht deutlichem

    Abstand das beste Werk überhaupt. Die +6.5 s/d lasse ich deshalb nicht korrigieren.

  • Hi zusammen, Uhr ist jetzt vom Breitling Service wieder zurück und man staunt, sie ist dort zum 3. mal entmagnetisiert worden, mal was ganz Neues :(


    Ergebnis:

    11.8., 20:15 Uhr exakt gestellt, aufgezogen, getragen

    12.8., 20:00 Uhr exakt

    13.8.,20:15 Uhr - 7 sek

    14.8., 20:15 Uhr - 14 sek

    16.8., 21:00 Uhr - 5 sek

    17.8., 20:30 Uhr + 5 sek

    18.8., 21:00 Uhr + 1 sek

    21.8. 20:30 Uhr +50 sek

    22.8. 21:30 Uhr +2min 15 sek, exakt gestellt, getragen

    23.8. 22:00 Uhr +1 min 40 sek

    24.8. 21:00 Uhr +2min 50 sek

    25.8. 12:00 Uhr +3min 27 sek

    26.8. 12:00 Uhr +4min 20 sek


    Ich glaube zwar schon, dass Magnetismus eine irgendwie geartete Rolle hier spielt, aber ich habe schon längst den Glauben daran verloren, dass das die einzige Ursache ist....


    Wir haben alles getan, um zu vermeiden, dass die Uhr erhöhtem Magnetismus ausgesetzt wird. Im Besonderen wurde die Uhr abgelegt bei der Arbeit am Laptop, das Handy wurde in der Handtasche der anderen Hand getragen und nicht am Körper, die Uhr wurde nicht in den Uhrenbeweger gelegt, Magnetische Verschlüsse, etwa an Handtaschen, wurden gleichfalls vermieden. Mit anderen Worten, wir können ausschließen, dass hier externe übermäßige Magnetismuseffekte aufgetreten sind.


    Interessant: Meine Frau hat parallel meine 200 Euro Citizen Promaster am anderen Arm getragen. Das sehr einfache Werk Miyota 8205 mit einer Genauigkeit von -20 bis + 40 Sek./d läuft bei mir konstant mit + 10 Sek./d, dieser Wert hat sich auch in der Zeit nicht verändert, als meine Frau sie in ihrer (Büro)umgebung getragen hat, nur die Breitling hat da ein großes Problem.


    Hat jemand noch eine Idee? Das wäre klasse. Vielen Dank!

  • Hi zusammen,

    aus vielen Gründen habe ich nicht geschafft, hier noch einmal den Ausgang des Spiels mit der Breitling aufzuschreiben, aber ich möchte das nicht vorenthalten.

    Breitling sah sich nach allem nicht in der Lage, eine hinreichende Ganggenauigkeit herzustellen. An einen Tausch des Werks hat man allerdings auch wohl nicht gedacht. Es hat mich alles unzählige Stunden gekostet, den Sachverhalt wieder und wieder für Breitling aufzubereiten, dann einschicken und warten, immer nur entmagnetisieren, bis die Uhr nach 2 Tagen wieder nicht mehr vernünftig lief. Im Ergebnis hat Breitling mir die Uhr abgekauft zum Preis, den ich damals beim Konzi bezahlt habe. Es war eine Erleichterung, das Drama damit beenden zu können. Dennoch hatte ich mir bei Breitling einfach mehr Lösungskompetenz gewünscht. Es wird wohl der einzige Ausflug in die Breitling-Welt gewesen sein, sowas möchte ich nicht noch einmal erleben.

    Und ja, vielleicht war es ja auch für etwas gut. Meine Frau trägt jetzt eine Panerai Luminor Due PAM1273, deren Ganggenauigkeit ein Traum ist. Schade, Breitling.