Ich würde bei der stringenteren Auslegung bleiben, denn das würde bedeuten dass wenn sich ein Uhrenhersteller bei ETA oder einem anderen Werkhersteller einkauft/beteiligt und von dort seine Werke bezieht, diese dann plötzlich auch als Manufaktur iSv In-House gelten würden. Von „In-House“ kann dann aber mMn jedenfalls nicht mehr die Rede sein.
Das hat doch eher damit zu tun, wann und von wem die Entwicklung vorgenommen wurde und wer die Produktion
stemmt. Das hat sehr viel mit Wertschöpfung zu tun. Bei Tudor ist das Werk unter eigenem Namen und mit eigener Kompetenz
entwickelt und produziert worden.
Wenn der hypothetische Fall eintreten würde, dass sich jeman an ETA beteiligt, könnte er mit Sicherheit nicht von Manufakturwerken
sprechen. Das machen nicht mal die Konzernschwestern von Tissot bis Union Glashütte oder Longines.
Dass Breitling und Tudor zu einer Zusammenarbeit gekommen sind, macht ökonomisch sehr viel Sinn und hilt beiden, sich aus
der Umklammerung der Swatch Gruppe zu befreien. M.E. haben langfristig im Luxussegment nur Hersteller eine Chance,
die ihren Uhren mit ihren eigenen Werken ausstatten können.
Wenn ich da sehe, was die Autoindustrie, bsonders die deutsche, da macht, da muss man nun nicht nicht päpstlicher als der Papst sein.
Die Entwicklungkosten und die Werkzeuge für ein neues Werk liegen deutlich nördlich von Fr. 100 Mio. Bei einem Werk wie dem B01
noch weit höher.