Hi Leute,
ich bin ja ein recht großer JLC-Fan. Allerdings beschränkt sich dies auf die Master-Kollektion und allgemein die Klasse, die bei Jaeger einfach in jeder Uhr mitschwingt.
Nicht so recht verstehe ich das Produktportfolio. Die Master fährt ja ganz klar eine ähnliche Strategie wie Audemars Piguet, aber auch Blancpain, Hublot und wahrscheinlich noch mehr. Man hat eine Dresswatch mit einer guten DNA (bei JLC die Master) und macht daraus eine Bad-Boy-Edition mit Wasserdichtigkeit, ordentlich Durchmesser, Design-Features, guter Ablesbarkeit und und und. Das wäre bei JLC die Master Extreme. Nur während AP die ROO-Serie konsequent ausbaut, fährt JLC die Master Extreme eher zurück und hat eigentlich insbesondere die Uhren mit normalen Komplikationen und Materialien aus dem Programm genommen. Übrig sind nur sehr spezielle Uhren geblieben, für die man erst einmal Kunden finden muss. Stattdessen wird eine Alternativ-Sport-Serie (Polaris-Serie) herausgebracht, die auch quasi 1:1 wie der Oldtimer wieder eingeführt wird. Diesen Trend finde ich herstellerübergreifend fragwürdig, um nicht zu sagen, nicht zukunftsfähig. Rolex; Breitling & Co. bauen heute auch nur dieselben Uhren wie eh und je, weil sie sich optisch nicht den jeweiligen Zeitgeistern angepasst haben. Der 70er-Jahre-Stil der Polaris kommt vielleicht die nächsten Jahre mal gut an, ist aber 1. nur das Aufspringen auf einen aktuellen Trend, was man hätte früher tun müssen. 2. wird dieser Trend auch sein Ende haben. Damit hat die Polaris keine Chance auf eine dauerhafte Renaissance.
Vor allem finde ich es schade, dass die Master Extreme so in die Sonderling-Ecke gestellt wird. Ich fand die Uhren echt genial mit ihren Schraubkronen und den typischen Fonts, Zeigern und ZB-Style; z.B. die Memovox, aber auch der Chrono und Diver. Die waren super gelungen und wurden einfach eingestellt. Dumme Entscheidung meiner Meinung nach; scheinen aber wohl doch nur Ladenhüter gewesen zu sein, kann man daraus folgern.
Das ganze riecht nach schlechten Management-Entscheidungen. Die rennen Trends hinterher, wissen aber nicht, wie man strategisch Impulse setzt.
Ich hoffe ja, dass die Master Extreme noch einmal neue Modelle mit dem Screw-Down-Hebel bringen.
Wobei eine Polaris mit einer schönen großen Mondphase in dem freien Z.B. wäre schon was für meine Augen. So wie bei der Blancpain Bathyscaphe neuerlich.
Weiß da jemand mehr über die Strategie von JLC?