Die Geschichte zu meinem neuen Zeitmesser aus dem Hause TAG Heuer ist schnell erzählt. Als ich das erste Mal den Prototypen der THCCH01 sah, dachte ich mir, dass Jean-Claude Biver das Team von TAG Heuer mit dem Hublot-Virus infiziert hatte. Wie sonst ließe sich das hubloteske Design dieses Chronographen erklären?
Zugegeben, seit der Lancierung der Big Bang anno 2005 bin ich, im Allgemeinen, ein ganz großer Fan von Hublot und von Herrn Biver, im Speziellen. So kam es, dass ich mir Anfang 2007 eine Big Bang gönnte, von der ich mich irgendwann wieder trennen musste. Im Guten. Trotz dieser Trennung verfolgte ich mit großem Interesse Hublots Weiterentwicklung samt dessen ganze Palette an Sondereditionen ( ) und nahm mir fest vor, eines Tages wieder zuzuschlagen. Dazu kam es nicht mehr, obwohl ich des Öfteren sehr kurz davor stand, meine Gelüste befriedigen zu wollen.
Manche Kritiker werden nun behaupten, dass die THCCH01 ein Substitut für all jene ist, die sich eine Hublot nicht leisten können. Oder wollen. Ich persönlich betrachte das Ganze etwas differenzierter, denn mit dieser Neuentwicklung zeigt TAG Heuer, welche neuen Wege eingeschlagen wurden, um die Positionierung am hart umkämpften Markt nachhaltig zu sichern bzw. ihn weiter auszubauen. Ganz simpel ausgedrückt: Viel Uhr für wenig Geld.
Die modulare Bauweise des Gehäuses sieht nicht nur avantgardistisch aus, sondern hilft gleichzeitig, Herstellungskosten zu senken, diese wiederum ermöglichen den durchaus moderaten Preis. Sowohl das Gehäuse als auch das das "neue" Kaliber "Calibre Heuer 01", welches auf dem Kaliber 1887 basiert und aus insgesamt 320 Teilen besteht, werden bei TAG Heuer in-house produziert. Genauso wie die restlichen "Kleinteile". Manufaktur pur. Herr Biver machte kein Geheimnis daraus, dass TAG Heuer die lang bewährte Technologie von Hublot sich zu eigen machen wird. So ist es nicht nur die Optik der THCCH01, die vom größeren Bruder influenziert wurde, sondern auch die Art und Weise, wie sie produziert wird.
Manche Puristen werden nun behaupten, dass die THCCH01 wenig mit einer "echten" Carrera am Hut hat, verzichtet diese - die "echte" Carrera - doch auf überflüssige Details. Nun, Herr Biver meinte in einem Interview, dass die überflüssigen Details peu à peu verschwinden werden und dass die THCCH01 erst der erste Schritt in eine neue Ära sei, obgleich sie die DNA der Vergangenheit in sich trägt. Es bleibt auf jeden Fall spannend zu erfahren, was Herr Biver damit zum Ausdruck bringen wollte.
Für mich ist das ganze Konzept der THCCH01 stimmig. Der im März dieses Jahres auf der Baselworld vorgestellte Prototyp wurde leicht überarbeitet, die endgültige Version gefällt mir viel besser. Die Details scheinen zwar auf dem ersten Blick "überflüssig" zu sein, wer sie näher unter die Lupe nimmt, wird sie lieben. Das skelettierte, sehr gut ablesbare Zifferblatt ist per se eine Augenweide. Ebenso das Uhrwerk. Das Band lässt sich millimetergenau einstellen, somit ist der Tragekomfort exzellent. Mit einem Durchmesser von 45 mm ist sie sicherlich nicht klein. Auch ich hatte anfänglich ernsthafte Bedenken wegen der Größe, diese waren, zum Glück, völlig unbegründet.
So, und nun der Modem-Burner:
Im Feuer des Gefechts habe ich eine falsche Box bekommen. Die richtige sieht etwas edler aus und ist aus "Holz".
Frisch in der (falschen) Box...
Das anschmiegsame Kautschukband samt Faltschließe aus Titan...
Details...
Und nochmal Details...
Das Gehäuse besteht aus 12 Teilen...
Das Saphirglas ist leicht bombiert...
Teile des Gehäuses sowie die ganze Lünette sind mit Titancarbid beschichtet...
Das skelettierte Zifferblatt - sehr speziell und ziemlich hublotesk...
Schön, nicht wahr?
Das Calibre Heuer 01, bestehend aus sage und schreibe 320 Teilen...
Nicht zu übersehen - das rot lackierte Säulenrad...
Größenvergleich - THCCH01 vs. Explorer II
Am Handgelenk...
Danke für die Aufmerksamkeit, bis zur nächsten Uhr!