ich würde gerne noch einmal meinen Standpunkt hier erläutern, damit das Vintage Thema nicht zu sehr zerrissen wird.
Fakt ist, dass die Produktionszahlen früher geringer waren. Auch verkauften sich die Uhren nicht, wie geschnitten Brot. Ein Beispiel: Eine Redsub MK3 wurde seinerzeit im mittleren Osten für 750 US$ verkauft. Die Jungs, die Offshore Jobs dort hatten, haben da gerne zu geschlagen.
Nun muss man auch für sich selbst entscheiden, was man ist. Sammler, dem die authentische Uhr wichtig ist, oder Fundamentalist, der nur unberührte Uhren kauft. Letzteres, ist so gut, wie unmöglich.
Für mich ist es ausreichend zu wissen, ist die Uhr, die ich kaufe, so einmal ausgeliefert worden. Ob nun das Blatt mal getauscht wurde, weil es defekt war, ist mir egal. Wichtig jedoch ist, dass genau ein selbiges Blatt wieder in der Uhr ist.
Dazu muss man wissen, wie und bis zu welchen Ranges Uhren wie geliefert wurden (sieh den 666 Thread - hardcore Sammler kaufen keine matte 666 die eine höhere Serial als 8,5 Mil hat - das macht den Preis aus)
Ein anderes Beispiel sind die 1675 allred. Für mich geht da nur um 5 Mil serial und ein radial Dial, vermehrt in Fernost (deswegen auch Asia Dial = Radial Dial)
Früher gab es die roten Zeiger häufig auf Börsen so zu kaufen. Ein besonderes Detail, was man sich gerne in seine 1675 geschraubt hat.
Die Begierde auf allred zog an. Somit auch die Preise. Allerdings waren 5 Mil serial Uhren nicht häufig. Plötzlich gab es MK 1 etc mit allred. Geil war auch plötzlich, dass die Verkäufer (alles Vinatgehändler plötzlich anfingen und sagten, jaaaaaaaaa > die Uhren wurden auch in den MK 1 verbaut. Warum wohl?! Es wurden plötzlich Preise von um die 7 K und höhere verlangt und auch gezahlt
Am coolsten waren dann noch vorher die Hype Threads >>>> und also, YEAH! (Speichelfluss)
Wenn man Beispielsweise eine seltene Uhr kauft (Zwischen Referenz, Radial, oder Daytona Floater usw.) und alles stimmig ist. Blatt, Zeiger, Gehäuse, Papiere, Serial-Range und vor allem der Zustand, ist doch alles schick.
Es ist doch klasse, wenn man zum Beispiel eine alte 5508 findet, wo der Zustand (Zeiger, Blatt usw) erbärmlich ist und ich über einen langen Zeitraum, passende Zeiger finde und ein perfektes altes Blatt. Warum darf ich die Uhr nicht wieder ihren alten tollen Glanz geben??
Natürlich sind NOS Uhren von Erstbesitzern toll, aber auch alte Uhren im guten Zustand, wo alles passt, sind für mich genau so schön und begehrenswert.
Ich habe zum Beispiel in meine MK3 tropical Redsub wieder eine Twinlock Krone eingesetzt (mit Tubus), so, wie es mal war. Rolex hat den Anspruch, Uhren in den derzeit besten technischen Zustand zu versetzen. Also werden Twinlock Kronen gegen Triplock Kronen getauscht. Anders wird Rolex keine Garantie auf Dichtigkeit geben (beim Service)
Fair wäre es natürlich, wenn es beim Kauf offengelegt wird und nicht als NOS weggeht. Zumal eine Wiederherstellung in den perfekten Zustand auch Respekt abzollen sollte. Ich finde das nicht verwerflich
Also, was sind wir ? authentische Sammler, oder Fundamentalisten
Bei den Tiffany´s, wo der Aufschlag extrem ist, sollte man diesen aber nur bezahlen, wenn der Stempel und Kaufbeleg dabei ist. Andernfalls würde ich Preisabschläge vornehmen
Geht mal in das Vintagerolexforum und dort auf die Marktseite. Ihr werdet viele Fragen von Vintagehändlern finden, die Teile suchen. Wie bereits geschrieben, bis zu einem gewissen Maß ist alles OK für mich