Liebe Lounger
Ich möchte euch meine Neuanschaffung, eine Ingenieur AMG Black Series Ref. 3225.04, vorstellen.
Das Gehäuse besteht aus Ceramic (Zirkonoxyd) matt, die Lunette ist auch aus Ceramic jedoch poliert. Dies ergibt ein schönes Spiel zwischen matt/poliert. Vereinzelt wurde dies als billig, Rado-mässig abgetan, jedoch völlig zu unrecht, denn diese Wechselspiel sieht in Natura sehr wertig aus. Das Glas ist beidseitig entspiegelt und flach.
Lünette, Gehäuse und Bodendeckel sind mittels 5 Schrauben miteinander verbunden. Zudem verweisen diese auf das unverkennbare Genta-Design. Das Boden-Saphirglas ermöglicht den Blick auf das Manufakturwerk 80110 mit Pellaton-Aufzug.
Die Krone (Probus Scafusia) ist verschraubt und sehr griffig.
Alternativ dazu gibt es die Ref. 3225.03, diese weist ein schwarzes Zifferblatt/weisse Index mit Kautschukband und schwarzem Stoffinlay.
Eine weitere Variante (Baugleich) ist die Referenz 3224.01 gelb/02 rot/03 grün. Das Gehäusematerial ist jedoch das wesentlich teurere Carbon. Bei der Referenz 3224.03 ist die Lünette in Ceramic gehalten (Listenpreis dadurch tiefer), als bei den 3224.01/02 wo auch die Lünette aus Carbon besteht.
MATERIAL
Eine schwarze Uhr strahlt eine gewisse fastination aus - zumindest auf mich!
Kautschukbeschichtete Uhren (z.B. Aquatimer Galapagos), finde ich in dieser Preisklasse zuwenig Nachaltig. Eine Aufbereitung eines solchen Gehäuses ist sehr aufwendig resp. teuer. Da finde ich Ceramic (Zirkonoxyd) schon die bessere Alternative, obwohl dieses in der Anschaffung nicht sehr kostengünstig ist.
Das Material weist eine sehr hohe Kratzfestigkeit auf, das Gewicht ist vergleichsweise tief. Auf der Negativseite steht eine eher niedrige Bruchfestigkeit. Wobei man(n) aber auch berücksichtigen muss, wenn eine Stahluhr aus einer gewissen Höhe fällt, auch diese gewisse Schäden an Gehäuse/Werk aufweist!
Sogennante Kratzer sind meistens Abriebspuren vom gegnerischem Material und lassen sich mit Ceramicreiniger wieder beseitigen.
Zudem hat mich das Material Ceramic generell interessiert! Mit Edelstahl habe ich eher schlechte erfahrungen gemacht, da dieses sehr anfällig für Kratzer aller Arten ist. Zudem erfolgt bei einer Auffrischung IMMER ein Materialabrieb.
Sehr gute Erfahrungen habe mit Titan gemacht, allfällige Kratzer oxidieren sehr schnell, sodass sich diese farblich nicht abheben. Beim Auffrischen wird dieses Sandgestrahlt, der Materialabrieb ist bescheiden. Edelstahl sieht in der Regel wertiger aus als Titan. Titan ist offensichtlich optisch zur Zeit nicht sehr gefragt und ist understatment pur.
Als kleine Hilfe für alle, hat es unter http://www.iwc.com/case-material eine schöne Tabelle mit allen Werkstoffen welche IWC zur Zeit verbaut, eine Wertung zu Kratzfestigkeit/Bruchfestigkeit/Gewicht.
BAND
Bei den neuen Ingenieuren, Ausgabe 2013, ist der Druckstift vom Mittelsteg (Uhrgehäuse) auf das linke Bandteil (Uhrgehäuse unten) gewandert. Dies schränkt natürlich das Angebot von Drittanbietern massiv einund ist vermutlich von IWC auch so gewollt!
Das original Band besteht aus Kautschuk mit aufgenähtem Alligatorinlay, welches nicht Wasserbeständig ist. Die Dornschliesse ist aus Titan und lässt sich ohne Mühe zwischen beiden Bändern wechseln. Das Band (Alligator braun IWA69010, Stoff schwarz IWE00166) kostet Listenpreis 370 €, die Dornschliesse (IWA63808) schlägt mit 116 € zu buche.
Aus diesem Grund habe ich mich direkt per E-Mail an IWC gewandt, innerhalb einer Woche bekam ich Bescheid, dass das Kautschukband (Ref. IWA66276) der Ingenieur Doppelchrono Ref. 3865 oder DualTime Ref. 3264 (beide haben einen Durchmesser von 45mm) auch an die 3225.03/04 passt, Listenpreis 280 € ohne Dornschliesse.
Dies ist ohne Zweifel ein stolzer Preis, jedoch ist die Qualität und Verarbeitung sein Preis wert. Auch die Langlebigkeit (jedoch bezogen auf die älteren Aquatimer-Kautschukbänder) dieser Bänder ist durchaus gegeben.
Vermutlich könnten auch noch andere Bänder aus der aktuellen Kollektion passen, dies habe ich jedoch nicht abgeklärt.
WERK
Verbaut ist das Manufakturwerk 80110, mit Pellaton-Aufzug. Dieses wurde erstmals im 2005 in der Ref. 3227 verbaut. Es sind 28 Steine verbaut, es weist eine Gangreserve von 44 Stunden und ein integriertes Schockabsorbersystem.
Der Saphir-Sichtboden gibt die Sicht auf das Werk mit geschwärzter Schwungmasse frei.
Quelle: iwc.com
MASSE
Die Inge hat einen Durchmesser von 46 mm, die Gehäusehöhe beträgt 14.5 mm. Sie ist bis 12 Bar wasserdicht. Das Gewicht beträgt mit dem reinem Kautschukband 145 Gramm.
PREIS
Der Listenpreis beträgt 11'900 CHF (10'900 €).
Ich möchte mich hier nicht über Sinn oder Unsinn des Preises auslassen, auch nicht ob dieser für diese Referenz gerechtfertigt ist oder nicht.
Generell kann man im Uhrenmetier sagen, entweder gefällt einem die Uhr dann kauft man sie oder man lässt es eben bleiben.
Die 3225 ist ca. ein Jahr am Markt, ein Gebrauchtmarkt gibt es zur Zeit eigentlich nicht. Es ist davon Auszugehen, dass die Uhr vermutlich nicht der Renner sein wird, aber im Unterschied zum Titan DualTimer 3264 ist die 3225 noch im aktuellem IWC-Katalog 2014/15 gelistet.
FAZIT
Als ich diese Uhr das erste mal Live gesehen hatte war es um mich geschehen. Es folgten jedoch noch umfassende Abklärungen bezüglich Material (Ceramic), Band (Wasserbeständigkeit) und Verfügbarkeit (Gebraucht Markt). So schlug vor zwei Tagen das Schicksal für mich zu und kann Sie seit da mein eigen nennen !
Eine solch tief schwarze Uhr mit matter und polierten Oberflächen ist in der Sonne unglaublich faszinierend. Das hellbraune Zifferblatt mit den apricot farbigen Indicies passen hervorragend dazu .
Vermutlich ist diese Uhr nicht der IWC-Renner, aber wie sooft bei IWC werden solch Aussenseiter erst wenn diese nicht mehr in der Kollektion sind, zum begehrten Stück (Bsp. Ref. 3536 GST Aquatimer/3723 SplitMinute/3527 DeepOne). In der Regel gibt es solche Uhren weit weniger am Markt als soviele unsehlig Limitierten Auflagen von IWC welche selbst Jahre später noch in den Geschäften zu haben sind!
Schöne Grüsse
Volvo