Rolex Politur

Zitat von papagonzo

Große Worte gelassen ausgesprochen.
Ohne jetzt jemanden speziell zu meinen oder gar persönlich anzugreifen......
man kann es mit dem Perfektionismus gelegentlich auch übertreiben. Es sind und bleiben Gegenstände des täglichen Lebens und sie unterliegen nun mal einem gewissen Verschleiß. Sicher sollte man sie mit Sorgsamkeit behandeln. Aber sie dürfen auch in Würde altern und die Spuren ihres Lebens sind doch keine Schande, die man immer verbergen muss.

Den Begriff Perfektionismus in Zusammenhang mit Uhren habe ich schon lange ad acta gelegt - ansonsten bleibt die Freude beim Tragen auf der Strecke.

Meine Uhren dürfen durchaus Gebrauchspuren haben, kriegen und zeigen - dafür ziehe ich sie auch bei jeder Gelegenheit und habe Spaß dabei.

Fakt ist jedoch, dass Sprüche, wie "Gib´eine Rolex zur Revision nach Köln und Du bekommst eine neue bzw. im Neuzustand zurück" nicht zutreffend sind.

Die Ansprüche sind halt hoch, wenn man derlei Behauptungen liest und erstmals eine Uhr in Köln zur Revision abgegeben hat.

Sicher bekommt man auch eine Uhr zurück, die technisch bestens aufbereitet ist, aber sie ist keinesfalls mehr mit einer ungetragenen, neuen Uhr vergleichbar und daran hängen sich halt u.U. Sammler auf.

Ob nun ein mehr oder weniger sichtbarer Materialabtrag - also dünnere Hörner, dünnerer Kronenschutz und allgemein dünneres Gehäuse - und dies bereits nach der ersten Revision. Ein anderer Schliff z.B. die Fase betreffend und wenn man Pech hat - auch unsaubere Schliffe.
Ein Tauschglas mit entsprechender Markierung in der Laserkrone sowie sonstige "Arbeitsspuren", wie winzige Macken auf dem Zifferblatt.

Ich hänge mich jetzt nicht an der Fase auf - muss gar zugeben, dass mir bei der GMT die etwas breitere Variante recht gut gefällt - aber nach der ersten Bearbeitung z.B. einen derart sichtbar dünneren Kronenschutz zu sehen, finde ich etwas enttäuschend. Sowohl an den Flanken, als auch Oberkante Hörner und entsprechenden Kanten waren bei dieser keinerlei tiefen Kratzer oder Dellen vorhanden.
Über Macken im Zifferblatt - auch wenn sie winzig sind und nur je nach Lichteinfall ins Auge fallen und einen unsauberen Schliff am Boden würden sich wohl auch viele andere ärgern - da muss man eigentlich kein Perfektionist sein.

Von daher, auch wenn die Uhr in Köln war - ich würde nach meiner Erfahrung empfehlen bei der Abholung wirklich genau hinzuschauen.

Schöne Grüße.
Thomas

Hallo Kollegen,

hier mal einmal zwei Exemplare, wo die Revi in Genf gemacht wurde,
also ich fürchte da keine Revision, kommt auch darauf wo es gemacht wird!

Kommt natürlich auch immer auf die Basis an, wenn die Möhre verranzt ist wird es schwieriger!

Gruß

Kurt

Sehr interessante Diskussionen Ihr Lieben...

Irgendwie hat jeder ein wenig Recht. Klar ist, dass eine Nachpolitur das Gehäuse auch versaubeuteln kann, wenn "gepfuscht" wird. Klar ist auch, dass manchmal eine Politur sein muss, da zu viele Gebrauchsspuren an der Uhr sind. Klar ist aber auch, dass wenn ich eine Uhr trage, es zu Gebrauchspuren kommen kann... Also muss ich entweder mit den Gebrauchspuren oder den "Abwertungen" durch Polituren leben. Wenn ich mit beidem nicht leben kann/will, dann sollte ich die Uhr nicht tragen...

Also, die Lösung - immer zwei Uhren kaufen. Eine zum Tragen, eine zum Angucken im Safe....

Zitat von papagonzo

So sehr ich Deine Verärgerung verstehen kann......
Ich unterstelle Dir jetzt mal, dass Du Dich schon länger mit Uhren beschäftigst und Dir vermutlich vorher auch klar war, dass man bei einer Uhr die zur Revi geht und auch gewisse Gehäusespuren aufweist, mit einer Aufarbeitung des selbigen zu rechnen hat.
Das man danach keine Uhr in einem 1:1 Zustand zur Neuuhr bekommt sollte doch auch klar sein. Die einzige Alternative für den Sammler kann doch dann nur NOS und verklebt heissen.
Ich hätte in Deinem Fall aber auf jeden Fall auch im Nachgang das Gespräch mit Köln gesucht. Und wenn es Ende auch nur zum Frustabbau gedient hätte.

Natürlich war mir klar, dass eine Aufarbeitung erfolgt - ich habe mich ja darauf gar gefreut.

Das man bei Mikrokratzern in der Flanke dann aber satt Material abschleift dürfte niemanden so richtig erfreuen. Wenn man die "Spitzen" vom Kronenschutz nun vergleicht dürfte da ein Millimeter fehlen. Recht viel, wenn man nur feine Kratzer beseitigen muss.

Mir ist schon klar, dass immer ein gewisser Materialverlust vorhanden ist - bei dieser erscheint es mir aber zuviel.

Hier auch mal ein Bild vom Boden nach der Revision - also quasi Neuzustand.
Einmal geht der Schliff in den polierten Teil des Bodens und ansonsten umlaufend unsauber und ausgefranst.

Entweder war da ein Azubi am Werk oder der Meister hatte an dem Tag keinen Bock.

Gespräch in Köln schön und gut. Sollte ich nochmal eine hingeben, hatte ich ja bereits geschrieben, dass ich diese dann mal mitnehme.
Was hätte man wohl gemacht, wenn ich alles direkt reklamiert hätte ?

Am Materialabtrag -> ist nichts zu ändern.
Die Macken am Zifferblatt -> Tauschblatt ( von Stick Dial auf "Standard" ).
Der vermurkste Boden -> neu polieren und schleifen -> wieder Materialverlust.

Das hätte auch alles eher weniger zum Frustabbau beigetragen.

Der Drops ist gelutscht - und gelernt, dass auch Rolex Köln nicht immer perfekte Arbeit leistet.

Schöne Grüße.
Thomas

Ich trage meine Exemplare bis sie auseinander fallen ........

PuuhhH, wenn man diese Arbeit ansieht und dann nachrechnet, was diese "Revision" gekostet hat

Der Schliff am Boden geht gar nicht. Das und der Umstand mit den Markierungen auf dem Zifferblatt würden mich dazu zubringen, den Kollegen in Köln am grünen Tresen nach seiner Meinung hierzu zu Fragen.

Wie gesagt, die Schleifarbeiten am Gehäuse empfinde ich nicht als schlimm. Aber die anderen beiden Dinge sind inakzeptabel.

Die Herrschaften lassen aber mit sich reden, wenn man die Dinge offen und freundlich anspricht. Versuch's bitte einfach mal mit den alten Belegen - mehr ärgern als jetzt wirst Du Dich nach einem Gespräch bestimmt nicht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass man dort versucht dem Kunden mit solchen Anliegen Lösungen anzubieten.

Hi Bo,

Genau diese Dinge würde ich ansprechen.

Nebenbei - ein neuer Gehäuseboden kostet für eine aktuelle Submariner brutto etwa 135 Euro inclusive Montage, Dichtungen und MwSt. Eine 16710 wäre günstiger, weil kleinere Dichtung und weniger Material. Wenn ich so gefrustet wäre, hätte ich kein Problem damit die Kohle auf den Tisch zu legen. Das würde ich denen sagen.

Wegen dem Zifferblatt weißt Du ja nicht mal was deren Antwort wäre oder ob es nicht Möglichkeiten gibt.

... und Bo - mir ist gerade eingefallen, dass ich vor ein paar Jahren mal ähnliche Probleme mit meiner Omega hatte. Nachzulesen hier klick

Wenn man freundlich sein Anliegen vorträgt und etwas Zeit mitbringt findet man eigentlich eine Lösung. Ich erwarte mehr von Rolex als von dem Swatch Service in Pforzheim und die Niederlassung am Dom hat mich noch nie enttäuscht.

Zitat von tom

Nebenbei - ein neuer Gehäuseboden kostet für eine aktuelle Submariner brutto etwa 135 Euro inclusive Montage, Dichtungen und MwSt.

Die Kosten für den Boden erscheinen mir günstig im Vergleich zum kompletten Gehäuse,
was € 1.950,-- kostet.

... tjo... steht aber so auf dem Kostenvoranschlag, der vor mir liegt.

Zitat von tom

... tjo... steht aber so auf dem Kostenvoranschlag, der vor mir liegt.

Ich habe ja auch nicht geschrieben, dass Du nicht Recht hast

So hatte ich das auch nicht gemeint. Sorry wenn das falsch rübergekommen ist.

Sind denn in den 1950 Euro Aufwände für eine Revision drin oder kostet das Teil alleine 1950 Euro im Rahmen einer Revi ?

Zitat von tom

Sind denn in den 1950 Euro Aufwände für eine Revision drin oder kostet das Teil alleine 1950 Euro im Rahmen einer Revi ?

Im Nachbarforum gab es vor nicht langer Zeit einen Thread, wo Preise NUR für das Gehäuse
von € 1.950,-- bis € 2.050,-- genannt und mit eingescannten Rechnungen belegt wurden.

Es handelte sich dabei um 5-stellige Sportys.

Bei den genannten Preisen ist KEINE Revision und auch KEIN Boden dabei,
das kommt noch obendauf