Hallo zusammen in der Seiko-Ecke.
Allerhand japanische Uhrmacherkunst hat sich Anfang des Jahres bei mir angesammelt - Zeit für ein kurzes Résumé.
Fangen wir an mit der Sumo SBDC001 - war als erste da und machte direkt keine Freude.
Völlig unbestritten hat sie eine sehr gelungene, geschwungene Linienführung im Gehäuse. Der Wechsel zwischen polierten und mattierten Partien an Flanken und Hörnern - einfach zeitlos schön.
Ein wenig gestört haben mich die sehr groß gestalteten Ziffern auf dem Lünetteninlay und etwas mehr gestört, die bei den Sumos oftmals typische Nachlässigkeit im Detail. Was bedeutet, dass Stundenindex nicht exakt mit der Rehaut übereinstimmte und das Datum leicht schräg im Fenster stand.
Bislang verwöhnt von GMT-Master und Konsorten mit 40 mm Durchmesser und geringem Gewicht, war die Sumo mit 45mm in Sachen Tragekomfort dann völlig aus dem Rennen und nur um das schöne Gehäuse ab und zu mal anzuschauen, wollte ich sie mir nicht in den Schrank legen.
Es kam aber noch zum Versuch auf ein Band mit massiven und verschraubten Gliedern zu wechseln - macht die Uhr zwar weder kleiner, noch leichter, aber .... Uhren halt.
Ich entschied mich für ein Strapcode Endmill 20 mm - kam auch zügig aus UK und passte auf Anhieb nicht an die Uhr.
Man konnte die Anstöße gar nicht erst zwischen die Hörner platzieren, sie waren zu breit.
Auf Anfrage teilte mir Strapcode nach vielen Mails mit Bildern und Problembeschreibung mit, dass Fertigungstoleranzen bei den Seikogehäusen, der Grund sei, dass die Anstösse nicht passen. Ok - Band ging zurück nach UK auf Hin- und Rückporte bin ich sitzengeblieben.
Fazit bis dahin - die Sumo und die Strapcode Zubehör-Spezialisten - wir werden keine Freunde mehr.
Deswegen habe ich auch nicht viele Bilder hierzu ....
An anderer Stelle habe ich dann einiges über die Seiko SBDC 007 - auch Shogun genannt - gelesen.
Den Daten nach, zwar auch ein arg großer Trümmer für ein schmales Handgelenk - aber aus Titan und damit angenehm leicht.
Musste ich probieren und konnte sie beim Düsseldorfer Seiko Konzi Morawitz mal unter die Lupe nehmen.
Als ich sie dann in die Hand nahm , machte ich zunächst mal ein verdutztes Gesicht. Das riesige Teil ist leicht, wie ein Spielzeug.
An dem Tag hatte ich die 116710 an, die ich hinsichtlich Gewicht auch recht gerne und häufig trage.
Diese abzunehmen und dann direkt im Anschluss die Shogun in Händen zu halten - wirklich ein Federgewicht.
Es kam mir vor, als hätte ich mit der GMT-Master eine afrikanische Manille vom Arm geschnallt.
Nur noch kurz die typischen Seiko Mankos ( Lünette / Rehaut / Datum ) gecheckt und ab ging es in die Einkaufstüte.
Den Spezifikationen nach, ist die Shogun eine mächtig große Taucheruhr - am Handgelenk wirkt sie jedoch kleiner, nicht zierlich kleiner, aber eben so, dass sie auch mit ihren knapp 44 mm Gehäusedurchmesser an einem schmalen Handgelenk noch eine gute Figur macht. Das liegt unter anderem daran, dass die Lünette lediglich 42 mm Durchmesser hat und Inlay sowie Ziffern etwas zurückhaltender sind.
Nach kurzer Tragezeit spürt man sie dank des geringen Gewichtes gar überhaupt nicht mehr - manche mögen es nicht - ich liebe es.
Je geringer das Gewicht, desto höher und besser ist für mich der Tragekomfort.
Sie kommt mit einem zusätzlichen Kautschukband, was ich allerdings noch nicht montiert / probiert habe.
Titangehäuse und Titanband sind mit der Seiko Dia-Shield Beschichtung ausgestattet. Man findet auf der Seiko Seite nicht sehr viele Informationen diesbezüglich, was das denn für eine Beschichtung ist - aber kratzfest soll sie damit sein.
Und sie ist es auch und zwar unglaublich kratzbeständig.
Ich habe sie jetzt seit Anfang Januar und in dieser Zeit fast 10 Wochen ununterbrochen getragen. Solch eine Zeit ohne Wechsel, war in den letzten Jahren sehr selten - ob nun Büro, Baustelle oder bei der Gartenarbeit - an der Uhr und vor allem an der Schliesse ist nicht der kleinste Kratzer zu erkennen - nicht einmal Swirls o.ä.
Ich habe Uhren, die kosten das 6 bis 10-fache - die sahen nach einer Woche schon aus, als würde ich Hemden aus Schleifpapier tragen.
Fazit zur Shogun - hat mich völlig überzeugt. Preis- / Leistungsverhältnis = Top. Tragekomfort dank Titan = Top. Kratzempfindlichkeit dank Dia-Shield = Null, Gangwerte = Top - läuft mit -2 Sekunden am Tag, über Nacht mit Glas nach oben abgelegt +/- 0.
Einziges und klitzekleines Manko - das Band mit Pin / Hülse System. Ich favorisiere immer noch geschraubte Bänder, auch wenn die Pins zuverlässig sind. Das Bandkürzen macht wenig Freude - hab´s deshalb direkt beim Kauf machen lassen .... und die hatten auch keine Freude.
Hier ein paar Bilder .....
Hier mal ein Vergleich am Handgelenk - Sumo 001, Shogun 007 und mal eine 40mm 16610.
Dann kam noch die SBDC 027 - die Limited Edition der Sumo zum 50. Jahrestag.
Kleiner geworden, als die 001 ist sie ja nun nicht - aber ich mag nunmal die Gehäuseform der Sumo.
Dazu bekam die LE ein Zifferblatt mit den rechteckigen Indexen - Retro eben und da ich eigentlich ausnahmslos Uhren mit runden Stundenindexen habe, eine willkommene Abwechslung.
Ok, die Indexe sind bei der 027 sogar so Vintage, dass sie auch ausschauen, als hätte man bei Seiko mit den technischen Mitteln von vor 50 Jahren die Leuchtmasse aufgetragen alles etwas gröber und ungleichmäßig. Aber auch nur wenn man genau hinschaut.
Auch das Lünetten-Inlay hat bei der LE kleinere, etwas filigranere Zahlen und kommt glänzend daher.
Dazu ist auch bei ihr Gehäuse und Stahlband mit der Dia-Shield Beschichtung ausgestattet.
Insgesamt gefällt sie mir in diesem Vintage-Stil sehr gut und bleibt ziemlich wahrscheinlich auch ein Keeper.
Auch zur LE Sumo ein paar Bilder ....
Da ich von einem früheren Sumo Kauf noch ein Yobokies Beads of Rice Band da hatte, wurde es auch prompt an die 027 montiert.
Diese BoR Bänder finde ich jedenfalls bestens passend, wenn es in Richtung Retro-Look geht.
Hier dazu auch noch einige Bilder sowie mit Vergleich zur etwas kantigeren Shogun.
Schöne Grüße und gutes Nächtle zusammen.
Thomas