Manu vs. Valley - Eure Meinung bitte!

  • Liebe Gemeinde!


    Immer wieder lese ich hier im Forum (auch bei anderen Marken) Threads, in denen es um Manufakturkaliber geht. Immer wieder lese ich, dass die Member etwas gegen das 7750 oder andere ETA Werke haben.


    Ich bin auch ein Freund von Manufakturkalibern, würde aber niemals eine Uhr, die mir gefällt, liegen lassen, nur weil sie KEIN Manufakturkaliber hat.


    Ich hätte gerne mal Eure Meinung zu diesem Thema.


    Auf der Pro-Seite habe ich für die "Golf-Motoren":


    Einfache Wartung an jeder Ecke
    Millionenfach erprobte Zuverlässigkeit
    Solider Werkaufbau


    Auf der Contra-Seite:
    Massenproduziertes Werk (ist das wirklich negativ?)
    Standardware


    Wenn ich darüber nachdenke, fallen mir wahrscheinlich noch deutlich mehr Argumente ein, aber das soll ja hier in der Diskussion entwickelt werden.


    Was denkt Ihr?



    Gruß,


    Oliver :wink:

  • Ich sehe es ähnlich.


    Warum ein Manufaktur-Werk oftmals per se besser als zugelieferte Standardware angesehen wird, verstehe ich auch nicht.



    Im Automobilbau kommen auch 80 Prozent der Teile vom Zulieferer (wo die Expertise und Innovationskraft steckt), da findet das auch keiner anstößig.

  • Das sehe ich genauso , Oliver. Ich bin bei Uhrentechnik nicht wirklich beschlagen, finde ein gutes Manufakturkaliber aber toll und es hebt das Ansehen der Marke auch erheblich. Ein ETA wäre für mich aber niemals ein Hinderungsgrund (darf dann aber natürlich preislich auch nicht in den Himmel schießen).
    Ich bin auch aus einem anderen Grund über die Verbreitung der ETA´s sehr dankbar. Wie viele KLein- und Kleinstmarken würden ersatzlos wegfallen, wennes ETA´s nicht gäbe oder wären mit unbekannten Chinawerken ausgestattet und dadurch uninteressant. Meine Armida Bronze hätte ich ohne ETA-Werk (zumindest zu dem Preis) nicht gekauft. Wenn da ein unbekanntes Werk drin ist, weiß man nie, ob es in 10 Jahren noch Ersatzteile gibt. So sehe ich das zumindest.



  • +1


    was sich millionenfach bewährt hat kann doch nicht schlecht sein


    ;)

    ¸,ø¤º¤ø,¸ø¤ºº°`°¤¸,ø¤º°`°º¤ø¤º°` sagt J [ʤeɪ] ¸,ø¤º¤ø,¸ø¤ºº°`°¤¸,ø¤º°`°º¤ø¤º°`

  • Du hast wohl heute Langeweile Olli? :G
    Ich persönlich habe nichts gegen den "Traktor"... Manufakturkaliber lassen sich i.d.R. aber wieder besser veräußern...
    Manufaktur heißt aber nicht, daß die Werke immer "besser" sind oder es nur wenige davon gibt. Wenn Rolex 900.000 Kaliber im Jahr herstellt, so ist das zwar eine Manufaktur aber es sind, wie beim 7750, keine "Kleinserien" mehr...
    Schönes WE! :wink:

  • Wer auf Technik steht, dem wird das schon interessieren, dass eine Uhr zum großem Teil Inhouse produziert wird. Möglicherweise haben Serviceteile bei Fremdwerken nicht immer zur Verfügung gestanden, Lieferung dauert zu lange oder auch präzisere Zeitmessung.
    Anfälligkeit eines Werkes mal ausgenommen. Wobei hier nicht das ETA Werk im Fokus steht sondern das El Primero Werk, das in die Daytona bis 2000 verbaut wurde.


    Ich sehe den größten Nutzen bei den Uhrenherstellern in puncto Service, Ersatzteile, Preise können autark gesteuert werden, Differenzierung, Unabhängigkeit, Image & Marketing, etc.


    Sind deshalb die ETA Werke schlecht? Ganz und gar nicht, hier sehe ich die Vorteile bei den Kunden und ETA, mehr Unabhängigkeit bei der Wahl des Services und Reparatur, viel mehr Ersatzteile verfügbar, niedrigere Kosten, etc.


    Für beides gibt es Argumente,


    Behrad

  • Hi Oli, schön das das Thema mal hier in der Panerai Ecke aufkommt. Mal vorab, ich bin zu 100% deiner Meinung :gut:
    Bei den ja immer wieder auftauchenden Threads zum Thema was ist drinnen habe ich mich immer zurückgehalten gemäß dem Motto: jedem Tierchen sein Pläsierchen.


    Aussagen wie "Panerai ist ja nur ein Einschaler" stammen ja meist von denen die auch Aussagen treffen wie "Taucheruhren und Lederbänder gehen gar nicht" :lol:


    Die Typen kann ich immer so gar nicht ernst nehmen...


    Ich kann bei einem Manufakturwerk ohne besondere Komplikationen keinen echten Mehrwert erkennen. Wenn es um das Thema Ästethik geht, sieht ein schönes, verziertes Manu Werk besser aus als eines von der Stange, auch wenn dieses noch "veredelt" wurde. Aber selbst hier gibt es ja immense Unterschiede. Klar gibt es auch technische Feinheiten bei "standard" Manufakturwerken wie höhere Gangreserve oder schmiermittel- und verschleißungsfreie Rotorlagerung die einen Vorteil haben. Aber in der Praxis macht es doch kaum einen Unterschied wenn man ehrlich ist. Für mich kommt es wenn man das Thema Komplikation und Ästethik ausklammert hauptsächlich auf die Zuverlässigkeit, Robustheit und die Wartungsmöglichkeit/Wartungskosten an. Und da sind die guten Etas einfach, bewährt und die Verfügbarkeit der Ersatzteile auf Jahrzehnte gesichert. Jeder meiner Eta Pams geht supergenau, ohne Zicken und murren.


    Ich such meine Uhren nach dem Äußeren bzw. dem Gesamtpaket aus und kann dem ganzen Eta gebashe in manchen Threads nichts abgewinnen. Wer glaubt eine schöne Uhr besteht nur aus dem Werk kann sich ja selbiges ohne das Drumherum an einem Lederbändchen um den Hals binden :bgdev:

  • Kommt drauf an, würde ich sagen.


    Als ich vor nunmehr fast 20 Jahren, mir meine JLC Reverso gekauft hatte, war das für mich bei DER Uhr sehr wichtig. Eben weil dieses Formwerk
    genau für die Uhr gemacht wurde. Es ist übrigens eine Duoface Grand Taille. Mit einem 08/15-Standard-Werk (womöglich noch rund) hätte ich die
    Uhr niemals gekauft.


    Bei PAM sehe ich das anders. Die hatten ja schon früher ihre Werke von Zulieferern bekommen. Also geht das für mich auch heute in Ordnung.
    Ausserdem sieht das Unitas wirklich gut aus und passt zum Vintage-Look meiner 176er.
    Mir persönlich gefallen die Inhouse-Kaliber von PAM mit den riesigen Brücken auch nicht so. Da gibt´s eigentlich gar nichts zum sehen.


    Ansonsten lehne ich das ETA-bashing auch ab.


    Ciao!

  • Bei mir zählt immer die Optik an Erster stelle, was da für ein Uhrwerk eingebaut ist interessiert mich dann erst mal überhaupt nicht.
    Ticken tun sie alle und die Uhrzeit wird vorne und nicht hinten angezeigt. :lol:

  • Ich denke, in der Liga, in der Panerai mitspielen möchte, ist es nur logisch auf Manufaktur Werke zu setzen. Als die Swatch Group seinerzeit verkündet hat, das sie die Auslieferung der Eta Werke reduzieren wird, sind m.E. nahezu alle großen Marken auf den Manufaktur Zug aufgesprungen. Hier denke ich nur mal an Breitling, IWC etc. Vielleicht hatten diese Firmen die Pläne aber auch schon vorher in den Schubladen :grb:


    Ich persönlich hätte mich sehr gefreut, wenn Panerai bei den Überlegungen auf Manufaktur umzustellen, etwas mehr bei den historischen Werken gekramt hätte. Z.B. gehört doch Minerva zum Richemont Konzern :grb:


    Ich persönlich hätte mich über mehr Uhren mit Minerva Werken sehr gefreut (auch wenn, so glaube ich Minerva und Panerai in der Historie nicht viel gemeinsam haben).


    Genial wäre es gewesen, die Rechte von Angelus zu erwerben und die alten Werke wieder neu aufzulegen. Rein technisch sollte das doch nicht das Problem sein. Natürlich weiß ich nicht, ob dies rechtlich überhaupt möglich ist und ob Angelus überhaupt zum Verkauf steht. Zu Panerai hätte es aber perfekt gepasst ;)


    LG

    Hannes



  • Bei mir zählt immer die Optik an Erster stelle, was da für ein Uhrwerk eingebaut ist interessiert mich dann erst mal überhaupt nicht.
    Ticken tun sie alle und die Uhrzeit wird vorne und nicht hinten angezeigt. :lol:


    so sehe ich das auch :gut:


    allein die tatsache meine alten pam's nicht einschicken lassen zu müßen und ewig darauf warten zu müßen, ist ein großes argument gegen manufactur, das rattern der rotoren das mir pers. sehr gut gefällt
    ( da steckt noch leben drin ) und die zuverläßigkeit sprechen für die alten werke, wenn du aber mal eine alte möhre mit handaufzug im gegensatz zu einer neuen aufziehst, ist da ein großer unterschied. ist mir das den mehrpreis wert :grb: ganz bestimmt nicht ;)


    hagwe

  • Sind die Panerai Manufaktur Kaliber auch wirklich Manufaktur Kaliber????


    Feine Frage. :grb:


    Für MICH (in/aus meinem eigenen, kleinen Universum heraus) bedeutet die Verwendung/Entwicklung von Manu-Werken eine eindeutige
    Wertsteigerung bei mechanischen Uhren (völlig Marken unabhängig!) :rolleyes:
    und dabei isses mir auch völlig egal, ob die rasseln, wie ne alte Raucherlunge... :bgdev:


    Das hat aber auch gar nichts mit der Zuverlässigkeit und Ganggenauigkeit von ETA und Co. zu tun. :gut:


    Manu Werke bedeuten halt nicht "nur" "Veredlung" von (natürlich aus der Erfahrung und Masse heraus "stabilen,ganggenauen") Basiswerken.


    Für deren Entwicklung bedarf es (aus meinen bescheidenen Sicht) schon etwas mehr, als lediglich ruhige Finger/Maschinen und künstlerische Kreativität zum "bissle veredeln", graviertem Markenzug, paar blaue Schräubchen usw. usf. :pistolero:


    Wie diese "inhouse" dann schlussendlich zustande kommen - Zulieferer sind ja sicher auch bei den meisten dran beteiligt - oder "vollständig" in der eigenen Manufaktur, das sei dann mal dahingestellt.


    Ich habe absolut keine Probleme mit den üblichen "Basiswerken" a la ETA /Valjoux - aber Preise jenseits von 3 oder 4 Kilo bei Einsatz dieser Basiskaliber (auch wieder marken unabhängig) würde ich nicht zahlen. ;)


    Weiterhin finde ich persönlich schon fein, wenn "Mein" Manu mehr als 3 Tage GR hat - im Gegenteil der meist/oft üblichen 40-50,55 Stunden.
    Krönungen sind für mich weiterhin GR von 8 oder 10 Tagen.
    DA fängt für mich (u.A.) Uhrmacherkunst mal an - gefolgt von den (mehr oder weniger nützlichen) Komplikationen. :gut:


    Und ich habe nun wirklich wenig Ahnung von Uhren. :(



    Nur meine bescheidenen Meinung.
    Aber, ich bin nicht RapaNui.


    ein schönes WE noch.


    :wink:


    ......und dann das trostlose Elend und der erbärmliche Mensch. Alles zugedeckt vom Mantel der Verlegenheit, auf der Welt zu sein.
    Bla bla bla bla...



    auf wiadaluage
    das Heiko

  • Hi Olli,


    mit Manufakturkalibern kann ich dir leider nicht dienen, aber mit ETA.


    Ich habe ein ETA 2824-2 in der Standardausführung und das läuft, seid Steffen es einreguliert hat, so 1-2 sec. vor am Tag und das schon ziemlich lange :gut:


    Vor kurzem habe ich mir eine Kemmner geschossen mit ETA 2824-2 in der Chronometer-Ausführung und das läuft konstant seid 2 Wochen mit 2 sec im Plus :gut:


    Hatte mal kurz eine Uhr mit Seiko NH 36, da ist der Sekundenzeiger völlig holprig gelaufen, also nicht so geschmeidig wie bei den ETAs