Problem beim Verkauf einer IWC Aquatimer


  • vielen dank für den ausführlichen rat, roger.
    ich hatte ihm folgendes gesendet - bevor ich deinen rat mit den besonderen bedingungen bzgl. der rückerstattung las:



    hallo ...,



    also ich habe eben gerade mit frau ... telefoniert und sie sagte mir, dass ich mit gutem gewissen behaupten darf, eine "neue und ungetragene" uhr verkauft zu haben.


    dieser "fehler", worauf du die ganze zeit rumreitest, sei mit dem bloßen auge gar nicht zu sehen!
    frau ... selbst musste eine lupe nehmen, um zu sehen, dass da was nicht in ordnung sei.
    und den verkaufspreis findet sie ebenfalls absolut fair und angemessen. sie selbst bezeichnet die uhr auch als absolut neuwertig. das waren ihr worte!


    ich schlage dir nun folgendes vor: schicke mir die uhr einfach wieder zurück und ich erstatte dir dein geld zurück!



    mit freundlichen grüßen


    ...





    mal sehen, was er jetzt darauf antwortet ...

  • Naja. Ungetragen und neu ist nicht neuwertig. Wenn Du sie als ungetragen und neu verkaufst sollte das nicht sein. Da spielt es keine Rolle ob der Preis gut war.
    Allerdings stellt sich die Frage wann und wo das passiert ist.
    Ein Rechtsstreit hat immer einen ungewissen Ausgang. Selbst wenn Du im Recht bist ist das zumindest vorübergehend mit Kosten verbunden.
    Dein Angebot die uhr zurückzunehmen finde ich sehr sehr entgegenkommend. Die Gefahr dass Du sie zurückbekommst ist allerdings hoch. Ich hätte ihm auch das Glied gekauft und ruhe ist. Und in Zukunft: Bitte in der Lounge einstellen.

  • .. also ich würd´durchziehen. Soll der A++++ doch mal nachweisen, dass er die mini mini Schramme nicht selbst in die Uhr "geschlagen" hat.

    Genau so is es, würde mich nicht wundern, wenn der Käufer das bei jedem Kauf so oder so ähnlich macht. Ist ja für ihn auch kein großes Ding die Zwiebel mal zum Konzi zu schleppen und dir dan mit einem Anwalt drohen. Kommst du diesem Typen nur einen Euro entgegen, bestärkst du ihn doch in seiner miesen Masche!

  • Habe ich auch schon so erlebt. :bash:
    Ich habe dann immer ohne weitergehende Ansprüche, die Rückabwicklung angeboten und siehe da, auf einmal war alles gut.
    Nach wüsten Drohungen im Vorfeld gab es dann Spitzenbewertungen. :grb:
    Es wird von diesen Typen alles versucht einen Euro zurück zu bekommen. :maul:

  • Ronin - warum agierst Du jetzt so schnell?


    Klar - kann ich verstehen, denn man will den Ärger los werden.


    Du hast doch schon eine positive Bewertung ! Ich gehedavon aus, dass jemand bewertet, was er begutachtet hat. Was soll Dir passieren.


    Wenn Du bei Deinem erzielten Preis noch einen geringfügigen Nachlass einräumen könntest, dann tu es, wenn Du möchtest und der Käufer damit zufrieden ist.


    Mit dem Schreiben bezüglich der Rückabwicklung warst Du zu schnell - aber evtl antwortet er Dir ja etwas und Du kannst darauf basierend neu ansetzen:


    Schreibe Iihm, dass Ihr die offizielle Rückabwicklung über ebay wählt (da musst Du Dich einlesen bei Ebay). Es gibt diesen offiziellen Weg und der Käufer muss dann
    als erstes mal zurückschicken und dann geht es Schritt für Schritt alles über das Ebay-System.


    Gruß


    Stephan

  • andereseits - wenn man sich die Beitäge nochmal durchliest - sollten wir hier auch dem Käufer nicht unbekannterweise alles mögliche unterstellen.


    Fakt ist auch, dass es dort an der Uhr eine - wenn auch geringfügige - Beschädigung gibt.


    Evtl. hat der Käufer ja aus seiner Position auch erst mal "schweres Geschütz" aufgefahren, um auch
    seiner Meinung Gehöhr zu verschaffen (auch wenn er über´s Ziel hinaus schießt).


    Insofern würde ich die Variante eines geringfügigen Nachlasses auch nicht ausschließen.


    Ohne die jetzt genau beurteilen zu können, wären das für mich in Abhängigkeit vom erzielten Preis bzw. Wert der Uhr
    100 Euro (maximal). Anbieten würde ich erst mal 50 Euro.


    Es ist ja auch so, dass der Käufer sich das sicher wirklich so vorgestellt hat, dass diese "Gehäusemacke" nicht an der Uhr ist bzw. sein sollte.


    Gruß


    Stephan

  • Als öffentlich bestellter und vereidgter Sachverständiger für das Uhrmacherhandwerk habe ich fast täglich mit genau dieser Art gelagerten Vorgängen und der genannten Internetplattform zu tun.
    Ich kann nur jedem Raten sich in solcher Art Fälle umgehend zu einigen (Rückabwicklung, Entschädigung.......)
    Ein Gerichtsverfahren kann Jahre dauern, man bekommt ein Magengeschwür und Gewinner gibt es nur auf Seiten der Anwälte, weil die davon leben.


    Grüße aus der Uhrmacherwerkstatt


    Uli

  • Ich habe diese Auktion (IWC Aquatimer GST Stahl Ref. 3536 NEU NEW , beendet am 06.10.11)
    auch verfolgt, habe aber wegen der nicht polierten Mittelglieder vom Band nicht mitgeboten.


    :eek:
    Das wirft ja ein ganz neues Licht auf die Sache.
    Also die Uhr war noch nicht einmal im 'Original Zustand' und weder Käufer oder Verkäufer haben dies gemerkt :grb:


  • :eek:
    Das wirft ja ein ganz neues Licht auf die Sache.
    Also die Uhr war noch nicht einmal im 'Original Zustand' und weder Käufer oder Verkäufer haben dies gemerkt :grb:


    natürlich war mir klar, dass die innenglieder nicht poliert waren. weiß aber auch nicht, warum mir rattrapante.ch dies so verkauft hat. ist mir selbst auch erst jahre später aufgefallen. aber das steht hier ja auch nicht zur diskussion, finde ich. es war trotzdem alles nach meinem beurteilen makellos - im sinne von materialfehlerfrei -, bis eben der käufer wegen der kante monierte. und nachdem ich nun auch mit der dame von iwc gesprochen habe, darf ich nun auch mit gutem gewissen behaupten, dass ich nichts falsch gemacht habe. daher finde ich nicht, dass dies jetzt ein neues licht auf die sache werfen würde ...


    na ja, mal schauen, wie er sich nun dazu äußern wird. bis jetzt kam nichts ...

    • Offizieller Beitrag

    ... meine Tipps:


    - Wie schon gesagt, nicht hektisch agieren, sondern erst in Ruhe die Optionen abwägen, dann handeln
    - Das wichtigste ist erst mal:
    Finde raus, was die Motivation des Käufers ist? Ist er wirklich erbost? Fühlt er sich geneppt? Hat er Nachkauf-Dissonanzen, d.h. ist er sich plötzlich doch nicht mehr sicher, ob das ein guter Kauf war? Will er feilschen? Oder ist ihm aufgegangen, preislich völlig überrissen zu haben?


    => Je nachdem, was man da raushört, sollte man reagieren. Denkt der sich "Verdammt, was hat mich da geritten - wie kann ich das bloß wieder rückgängig machen?", dann brauchst Du ihm kein Bandglied anbieten. Wenn er die Uhr unbedingt wollte, dann wird er bei einem Rücknahmeangebot nicht froh etc.


    Und ich würde das nicht zu sehr in ein Forum tragen. Zum einen weil niemand hier diese Informationen über die Motivation des Käufers kennt, deine auch nicht, deshalb konkrete Handlungsratschläge in diesem Fall sehr schwer sind. Zum anderen weil vielleicht auch der Käufer solche Diskussionen mitbekommen kann - und dann wird es schnell unschön (wenn der sich zum Beispiel bloß gestellt oder falsch verdächtigt sieht).


    Deshalb: Einfach mal von Mann zu Mann ein Telefonat führen, keine Emails, keine Briefe, keine Anwälte. Da lässt sich viel mehr regeln, als durch Schriftverkehr. Und wenn nicht, dann weiß man so viel schneller, woran man ist.


    Gruß,
    Christian




  • vielen dank für deine tipps, christian!
    hast recht, im ersten moment war ich wirklich schon ziemlich aufgeregt und wollte sofort handeln, tun und machen.
    und das mit dem ins forum tragen, gebe ich dir auch recht. ich wusste nicht, woher ich so schnell einen rat bekommen könnte, was ich denn tun soll ...


    inzwischen habe ich auch eine antwort bekommen, dass er alles dabei belassen möchte, nachdem die gute dame bei iwc ihm in dieser sache zugeredet habe, dass die uhr weder in ihrer funktion noch in ihrem wert beeinträchtigt sei. ich habe mich bedankt und wünschte ihm alles gute ...



    nochmals vielen dank an euch alle, liebe uhrenfreunde!




    -

  • natürlich war mir klar, dass die innenglieder nicht poliert waren


    Warum hast du es denn nicht erwähnt?
    Die Stahlversion der GST AT hatte 'Original' immer polierte Mittelglieder


    weiß aber auch nicht, warum mir rattrapante.ch dies so verkauft hat.


    Ja vielleicht wurde die Uhr ja schon mal in SH revisioniert :grb: vielleicht wurde aber auch vom Erstbesitzer dies auf Wunsch so gemacht
    Was sagt denn der Kollege aus St Margarethen zu der Geschichte?


    aber das steht hier ja auch nicht zur diskussion, finde ich.


    Doch weil du ja von einer "ungetragenen & neuen " Uhr gesprochen hast. Dieser Teil ist wohl definitiv falsch.
    Und....Wumpe hat schon viel bestätigt wenn der Tag lang ist ;)

  • die uhr war nach wie vor neu und ungetragen.
    ob nun die innenglieder von wem und wann auch immer satiniert worden sind, ändert ja nichts an der tatsache.
    sie ist dann vielleicht nicht in originalzustand, aber definitv neu und ungetragen!


    "den kollegen" aus st. margarethen habe ich nicht gefragt, weil mir dies zunächst gar nicht auffiel. ich selbst hatte die uhr 2006 bei ihm gekauft. erst jahre späte erfuhr ich durch zufall - sah das auf bildern im internet -, dass sie polierte innenglieder haben müsste. und jahre später den kollegen danach noch zu fragen, fand ich dann nicht mehr angebracht - war halt dann mein pech, dass ich es nicht sofort erkannte und darauf reagierte.
    ABER selbst iwc-wien hat heute kein einziges wort darüber gesprochen, dass das zu beanstanden wäre. von daher ...

  • ok- viele Aspekte sher.


    Mein unmaßgeblicher Rat:
    Biete Rückabwicklung an.
    Will der Käufer blos bluffen - dann hat er dann ein Entscheidungsproblem
    War der Preis fair - dann zahlt Dir den auch ein anderer.


    Und überleg Dir gut: ein Rechtstreit kostet Geld un Nerven - willst Du Dir das zumuten und ggfs auch bezahlen?