Wer hat Ahnung von Einhandmesser/Klappmesser

  • Vielen Dank, Robert :blume:! Ich kann´s selbst immer noch kaum glauben :dance:;)...

    Gratuliere...es ist angekommen:jump:hatte noch leichte Zweifel.

    Ein Wahnsinnskomplettpaket mit geiler Ausstattung und DAS privat gewählte und geführte Messer vieler amerikanischer Soldaten, da unkaputtbar, super zuverlässig und auch in der Wüste leicht zu reinigen und reparieren im worst case.:blume::blume::blume:

  • ...DAS privat gewählte und geführte Messer vieler amerikanischer Soldaten, da unkaputtbar, super zuverlässig und auch in der Wüste leicht zu reinigen und reparieren im worst case.:blume::blume::blume:

    Das ändert sich gefühlt auch sehr oft. Es war mal das Gerber Auto 06, dann hatte Benchmade einige (Benchmade 5000, 9100, 2000S, 9050, 9053) ich glaube CRKT M16 war auch mal eins :grb:

  • Das ändert sich gefühlt auch sehr oft. Es war mal das Gerber Auto 06, dann hatte Benchmade einige (Benchmade 5000, 9100, 2000S, 9050, 9053) ich glaube CRKT M16 war auch mal eins :grb:

    Kenne viele der Jungs und es war immer das SMF, leider aber auch für viele zu teuer. Es gibt Organisationen in den USA die sammeln für aktive Soldaten im Ausseneinsatz und besorgen da manchmal welche.

    Military orders werden immer priorisiert bedient, ähnlich wie bei Hinderer und seinen Feuerwehrkollegen.

    Es gibt einige Seals die auf Emerson schwören, aber so ein CQC-6 ist dann doch nochmal ne andere Hausnummer und mit Einsatzhandschuhen auch nie so gut zu operieren wie ein SMF, mMn.:gut:


    Nächstes Jahr möchte ich wieder nach Vegas, Labour Day, da könnte ich Euch einige vorstellen, mit Freude. :blume:

  • Danke Euch, Mark & Patrick :dance:.


    Rhorix , das SMF fällt bei mir eher in die Kategorie Sammelobjekt; wie auch die limitierten Emersons, die Mark leichtsinnigerweise abgetreten hat :bgdev::G.


    Aber ich hätte in unserem kleinen Futzelstädtchen keine Bedenken alle diese Messer auch zu führen :gut:.

    Ich wohne auch nicht gerade in einer Großstadt und gehe nicht davon aus kontrolliert zu werden, geschweige denn meine Taschen leeren zu müssen. Mich ärgert es einfach nur ständig aufs Neue, dass sinnvolle Werkzeuge kriminalisiert werden anstatt das wahre Problem zu analysieren. Und wenn ich mir vorstelle, ich hätte deine Sammlung und die würden alle in der Vitrine schmoren :bash:

  • Mich ärgert es einfach nur ständig aufs Neue, dass sinnvolle Werkzeuge kriminalisiert werden anstatt das wahre Problem zu analysieren. Und wenn ich mir vorstelle, ich hätte deine Sammlung und die würden alle in der Vitrine schmoren :bash:

    Das ärgert mich auch, das kannste mal glauben :opa:;).


    Die schmoren nicht nur in der Vitrine. An gemütlichen Abenden kommt turnusmäßig jedes immer wieder an die frische Luft und wird bespielt. Manchmal dürfen die sogar arbeiten - an Chipstüten und dergleichen :G...

  • Ich kann euren Ärger wirklich verstehen weil Messer für uns ein Hobby sind. Aber ein Messer im Alltag mitzuführen ist für den Großteil der Bevölkerung recht unverständlich. Frauen können damit schon mal gar nichts anfangen und selbst unter den meisten Männern stößt das auf wenig Verständnis. Wir reden hier also nur von einem verschwindend geringen Teil der Bevölkerung der sich darüber mokiert.


    Ich selbst habe dienstlich einen Leatherman zugeteilt und den habe ich noch nie in Gebrauch gehabt. Wie ich überhaupt im Alltag unterwegs noch nie ein Messer gebraucht habe. Für einen Apfel brauche ich kein Messer und auch die Wurstsemmel bekomme ich im Supermarkt so dass ich kein weiteres Werkzeug benötige. Sogar beim Würstelstand wird mir die Wurst geschnitten wenn ich das wünsche.


    Das „Mitführen“ ist also selbst für jemanden wie mich, der Messer mag, schlecht zu argumentieren. Messer werden von vielen schlicht als das gesehen was sie sind: Waffen und nicht Werkzeuge oder Hobby.

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

  • Die Tage war ein Bericht in der ARD - Messerland Deutschland -

    Dieser einseitige Scheiß war nur schwer zu ertragen.

    Viele böse Messer wurden gezeigt, teilweise seit Jahren einem Verbot unterliegen.

    Wir leben in einem Land der Gutmenschen. Also Unsere Werkzeuge so führen das Sie nicht auf den ersten oder zweiten Blick zu sehen sind.


    Marc

  • So unterschiedlich ist die Welt, René. Ich bin dienstlich einmal pro Woche dazu angehalten ein Messer zu verwenden, um zwischen 10 und 15 Äpfeln zu zerkleinern und das, obwohl ich in einem friedlichen Beruf arbeite (wenn man von Obst absieht). Und bevor du fragst: ein Küchenmesser ist in diesem Fall tatsächlich unpraktischer als ein Taschenmesser.
    Du hast natürlich recht, dass man kein Messer in unserer Welt „braucht“. Allerdings kann man auch für die lose Schraube am Bürostuhl einen Handwerker rufen statt den Schraubenzieher selbst in die Hand zu nehmen. So wie jedoch in so einem Fall du zu deinem Leatherman greifst, sollte doch bitte jeder Mensch der es möchte seinen Apfel zerteilen wann, wo und wie er es als notwendig erachtet.


    Dein Standpunkt, dass Messer Waffen und nicht Werkzeuge sind ist schlichtweg falsch. Auch wenn der deutsche Gesetzgeber meint, mit Waffe alles deklarieren zu können, was dazu geeignet ist, die Angriffs- und Abwehrfähigkeit eines Menschen herabzusetzen, wird dir jeder Historiker belegen, dass die primäre Aufgabe von Messern schon immer war, als Werkzeug zu fungieren. Für das Einsatzgebiet Waffe hatten nämlich schon die Steinzeitmenschen andere Gegenstände.

    Was die Frauen angeht: ich kenne ebensoviele Frauen, wie Männer, die täglich ein Taschenmesser bei sich haben (z.B. ein kleines Victorinox in der Tasche). Kann natürlich sein, dass mein Bekanntenkreis eine Ausnahme darstellt :kaffee:.


    Wo ich dir recht gebe: Nur ein sehr kleiner Teil der Bevölkerung mokiert sich über die Bestrebungen der Politiker, Messer aus dem Alltag zu verbannen. Unsere Medien leisten auch einen formidablen Job, die Angst vor Messern zu schüren, indem sie unter die Schlagzeile einer Messerattacke Messer abdrucken, die eh schon verboten sind und nicht für die Tat eingesetzt wurden. Daher Der Personenkreis wird aber schnell größer werden, wenn ein anderes WERKZEUG den Platz des Messers einnimmt, sollte es aus den Hosentaschen verschwinden. Denn ich denke es besteht keinen Zweifel darüber, dass in einer (aus Politikersicht) paradiesisch messerfreien Welt andere Gegenstände verwendet werden um Straftaten zu begehen.

    Was ich immer wieder spannend finde: in Großbritannien ging nach der Verschärfung des Waffenrechts die Zahl der Gewaltverbrechen mit Messern nach oben, Dänemark hat das Waffenrecht gelockert und versinkt weiterhin nicht ein einem Blutbad hervorgerufen durch Stichverletzungen und als ich mich das letzte Mal umgehört habe, ging es unseren Nachbarn aus Österreich nicht schlechter als uns Deutschen was die „Messerkriminalität“ angeht.


    Jetzt kommt dann normalerweise das Argument: „Wir sind aber nicht Österreich/Dänemark/Großbritannien!“ oder

    „Wenn es keine Messer mehr gibt, kann auch keiner durch ein Messer verletzt werden!“ Vor allem letzteres ist kein „stichhaltiges“ Argument, denn zum einen wird man Messer weiterhin kaufen können, sodass der Kriminelle bei seiner Straftat dann zwischen der illegalen Schusswaffe und der illegalen Stichwaffe wählen darf und zum anderen kann jeder Vollhorst mit einem Schleifgerät und einem Stück Metall einen messerartigen Gegenstand herstellen, der eine Lunge punktiert oder eine Halsschlagader öffnet. Ich bin ehrlich...ich lasse mich dann doch lieber mit S30V aufschlitzen. Das ist sauberer :rolleyes:.

    Interessant ist aber das Argument, dass in Deutschland eine andere gesellschaftliche/soziale/politische Situation vorliegt, als in Österreich/Dänemark/GB, denn genau hier treffen wir zum ersten Mal den Kern des Problems: diese Situation aus Unzufriedenheit, fehlender/falschverstandener kulturellen Identität und angestauter Wut begünstigt kriminelle Handlungen. Je zufriedener die Menschen, desto geringer ist die Kriminalitätsrate. Natürlich kann sich das nur asymptotisch der Null annähern, weil immer irgendwer nicht zufrieden ist und immer irgendwer den anderen um die Ecke bringt/beraubt/erpresst whatever. Schließlich bleiben Menschen, Menschen. Aber es ist ziemlich wahrscheinlich, dass die Folgen politischer Handlungen, die aus der eingesparten Zeit erwachsen in der sich Politiker mit der Lösung echter Probleme befassen (statt die bösen Messer) mehr Leben retten, als es selbst das schärfste Waffengesetz der Welt jemals könnte.


    Ich habe mich vor ein paar Jahren mit einem guten Freund ganz schlimm gezofft, weil ich damals schon behauptet habe, dass sich die (gefährlichen) rechten Gedanken in unserer Gesellschaft immer weiter ausdehnen und das sich erheblich auf die kommenden Wahlen auswirken wird. Er hat damals wetten wollen, dass eine bestimmte rechtsorientierte Partei eine Eintagsfliege wird, weil die ja keiner auf Dauer wählen würde. Das wäre so leicht verdientes Geld gewesen. Und genau so behaupte ich heute, ein schärferes Waffengesetz wird statistisch kein Leben mehr retten. Ich warte ja auch immer noch auf die Veröffentlichung der Statistik zu Gewaltdelikten mit Messern, die in Auftrag gegeben wurde. Bin mal gespannt wie viele Straftaten außerhalb der einen vier Wände mit Messern verübt werden, die aktuell noch erlaubt sind. Noch gespannter bin ich jedoch darauf, falls es erhoben wurde, zu erfahren, welche Personengruppen (z.B. Vorbestrafte Gewaltverbrecher) die Taten verüben und wie viele unbescholtene Bürger dabei sind. Ich glaube nur, diese Statistik wird so schnell nicht veröffentlicht werden, denn mein Bauchgefühl sagt mir, dass die meisten Messerattacken mit Gegenständen durchgeführt werden, die schon jetzt dem Führungs- und/oder Besitzverbot unterliegen.


    Und jetzt hab ich genug mokiert ;)

  • Fakt ist, wer jemanden verletzen oder gar tröten möchte, dem ist so ein Verbot egal. Zur Not wird dann einfach ein Ziegelstein, Ast, Flasche, Fahrradschloss oder andere Gegenstände des Alltags verwendet. Wir können aber nicht alles verbieten und in Zwangsjacken rumlaufen. Wer einen Angriff mit einem Messer begeht, dem gehört der Prozess wegen versuchten Mordes gemacht. Dann die Strafe auf min. 15 Jahre ohne Bewährung setzen.


    Ich habe heute bei einem Umzug geholfen und hatte mein Benchmade mini Griptilian dabei, es kam heute sehr oft zum Einsatz und keinen hat es gestört, da es ein Werkzeug ist und es auch so von den Anderen angesehen wurde.


    Ein Glück lebe ich in einer ländlichen Region, wo die meisten Bauern und Winzer Messer bei sich tragen und sich daran keiner stört ;)

  • Bei nem Umzug war ich am Freitag auch. Hab Stühle aufgebaut und mir ein Loch in den Bauch gefreut, dass ich nicht andauernd den Cutter unter den Pappschachteln suchen musste, wie der andere Kumpel. Tja...friedlich ging das für die Schachteln allerdings nicht aus, so viel ist sicher :lol:


    Was die Strafen angeht: wir können gerne jede Attacke mit einem Messer mit einem höheren Strafmaß belegen. Wir können von mir aus auch dazu festhalten, dass vorbestrafte Gewaltverbrecher kein Messer jeglicher Art außerhalb der Berufsausübung führen dürfen. Hab ich keine Probleme mit. Schließlich habe ich nicht vor mein Werkzeug als Waffe einzusetzen. Ich bin auch so konsequent mit mir selbst zu sagen, dass ich das Recht verwirkt habe, ein Messer als Werkzeug in der Öffentlichkeit verwenden zu dürfen, wenn ich es einmal gegen andere eingesetzt habe.

  • Nun mein Halbbruder ist das genaue Gegenteil von mir. Bei einem meiner Umzüge half er. Er fragte nach Schrauben, ich zeigte auf eine Blechdose, das erste was Er sah war ein Klappmesser. Seine Worte, das ist nicht dein Ernst! Für mich normal. Dieses Gebetsmühlen Artige verteufeln von Alltags Gegenständen nervt gewaltig. Besonders von Politikern und Vertretern der Sicherheitsorgane.

    Marc

  • Ich schrieb doch dass ich den Ärger von euch verstehe weil Messer für euch ein lieb gewonnenes Hobby sind. Ihr kauft euch ja nicht irgendetwas was scharf ist und mit dem man viel Blut verspritzen kann sondern handwerklich hochwertige, schöne Messer. Die liegen dann gut gepflegt in der Vitrine und wollen natürlich auch einmal mitgenommen werden. Ich habe dafür ja viel über.


    Mein Bestand ist bei weitem nicht so groß wie eurer, aber heute gehören dazu mein ER Police Evo ebenso wie zwei Pohl Force und sogar eine Machete von ER mit der ich im Garten Holz bearbeite wenn es notwendig ist. Macht kein Mensch mit einer Machete, macht mir aber einfach Spaß - und das soll ja ein Teil des Lebens sein der auch wichtig ist.


    Bürostühle habe ich allerdings noch nie repariert, schon gar nicht mit einem Messer, was es nicht alles gibt. Und wenn ich einen Apfel zerkleinern will dann habe ich dafür zu Hause ein Küchenmesser, da habe ich auch noch nie eines meiner Taschenmesser oder die Machete rausgeholt. ;)

    ....zum anderen kann jeder Vollhorst mit einem Schleifgerät und einem Stück Metall einen messerartigen Gegenstand herstellen, der eine Lunge punktiert oder eine Halsschlagader öffnet. Ich bin ehrlich...ich lasse mich dann doch lieber mit S30V aufschlitzen. Das ist sauberer :rolleyes:.

    Bei einem gesetzlichen Verbot fällt natürlich auch das angeschliffene Stück Metall unter den verbotenen Gegenstand, das Beispiel hinkt also etwas.



    Ich habe mich auch ganz bewusst nicht über den Sinn oder Unsinn eines die Zivilbevölkerung sehr einschränkenden Waffengesetzes geäußert, erstens weil man das zu Tode diskutieren kann und zweitens weil ich der Meinung bin dass wir in Österreich einen vernünftigen Mittelweg gehen.


    Mein Statement war dass selbst ich, der viel für Messer übrig hat, kein Argument findet tatsächlich ein Messer im Alltag unterwegs mitführen zu müssen. Wollen ja, aber die Notwendigkeit dafür wirst du niemandem erklären können. Bürostühle und Äpfel werden da vermutlich nicht als besonders stichhaltige Argumente durchgehen.


    Messer sind, wie vieles im Leben, ein Hobby und jemandem dem man sein Hobby schlecht redet obwohl er damit nie etwas böses tun würde, regt sich verständlicher Weise und sicher aus seiner Sicht auch zu recht darüber auf.

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

  • René, mein Schleifbeispiel bezog sich auf die Menschen, die sowieso Böses im Schilde führen. Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, dass das Entfernen dieses Gegenstands nicht möglich ist, schon gar nicht durch ein Verbot, weil der Nachbau so einfach ist.


    Um nochmal auf den Alltag zurück zu kommen: schon lange bevor Messer zu einem Hobby wurden, habe ich ein Schweizer Messer mit mir herumgetragen. Das hat mir mein Opa schon mitgegeben, wenn er sagte: „Ein Mann hat immer ein Messer im Säckl“. Aber ich geb dir einfach mal ein paar Beispiele wo ich das Messer nutze und warum manchmal ein Küchenmesser keine Alternative ist:

    Ich arbeite in einer Schule. Dort gibt es einmal die Woche Schulobst. Das wird in großen Kisten geliefert. Je nachdem was es gibt, kann jedes Kind 1 Stück Obst bekommen. Manchmal gibt es aber auch „großes“ Obst. Das muss dann zerkleinert werden. Messer liegen verständlicherweise in keinen Klassenzimmer in einem Schulgebäude. Ich müsste also durch das halbe Schulhaus in die Küche dackeln , um an ein Küchenmesser zu kommen, oder es morgens schon mitnehmen und dann irgendwo im Klassenzimmer deponieren. Da laufe ich also vollbepackt mit einem Messer ohne Scheide durchs Schulhaus. Also nehme ich einfach das Taschenmesser in meiner Hosentasche.
    Anderes Beispiel: Wir haben vor kurzem einen Unterrichsgang zum Thema Wald gemacht. Dabei kam die Frage auf, wie eine Kastanie von Innen aussieht. Ja es ist schockierend, das heutzutage Kinder das scheinbar nicht wissen, aber das ist ein anderes Thema. Also hab ich eine Kastanie mal in der Mitte durchgeschnitten.
    Am gleichen Tag hatte schon morgens ein Kind sein Frühstück vergessen. Mutter anrufen zwecklos, da wissen wir, dass sie pennt und das Kind sich (Zweiklässler) morgens komplett alleine fertig machen muss. Die Mutter steht nichtmal auf. Da das Kind nicht körperlich misshandelt wird und halbwegs klar kommt sieht das Jugendamt keinen Handlungsbedarf. Nun dieses Kind ist ganz zufällig auch nicht sonderlich beliebt, sodass sich unterwegs kein Kind dazu beknien konnte sein Frühstück zu teilen. Auch da ist es traurig, dass die Empathie unter Kindern so gering ist, aber das ein anderes Thema. Ich hab jedenfalls mein Brot geteilt und jetzt rate mal womit. Klar kann man jetzt sagen: „Hey Patrick, du machst den Job lange genug, du hättest wissen können, dass ein Kind sein Frühstück vergisst und dein Brot schon zu Hause prophylaktisch schneiden können. Und die Kastanie hättest du auch mit ins Klassenzimmer nehmen und dort mit dem Küchenmesser aufschneiden können. Auf dem Weg ins Klassenzimmer wärst du ja eh in der Nähe der Küche gewesen!“ Ich kann aber auch den einfachen Weg gehen und einfach ein Werkzeug in der Tasche haben.


    Das sind natürlich alles nur Beispiele und es gibt genug Tage, an denen ich kein Messer brauche. Aber es gibt eben neben diesen Beispielen noch zahlreiche weitere, wo dieses Werkzeug praktisch und in der Situation nicht ohne weiteres zu substituieren ist. Menschen, die nie ein Taschenmesser mit sich herumtragen können das nicht verstehen. Die meisten Situationen, in denen ein Messer nützlich ist, vergisst man in dem Moment in dem man feststellt, dass man grad keines hat. Wenn man sich jedoch mal über mehrere Wochen jede Einsatzmöglichkeit notieren würde, ich glaube da wären einige überrascht. Noch einmal: wer kein Taschenmesser herumtragen möchte, den will ich dazu nicht überreden. Eine Vielzahl von Menschen zeigen, dass es möglich ist, seinen Alltag ohne zu bestreiten. Eine nicht zu vernachlässigende Zahl trägt hingegen irgendeine Form von Messer als Werkzeug mit sich herum aber nur ein sehr kleiner Personenkreis trägt aktuell Taschenmesser mit sich herum, die noch erlaubt sind, und führt Böses im Schilde.
    Mir ist klar, dass wir keine Gesetze mehr lockern werden. Aber verschärfen und das zeigen zahllose Beispiele, wird kein Kriminalitätsproblem lösen.

  • René, mein Schleifbeispiel bezog sich auf die Menschen, die sowieso Böses im Schilde führen. Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, dass das Entfernen dieses Gegenstands nicht möglich ist, schon gar nicht durch ein Verbot, weil der Nachbau so einfach ist.

    Der Unterschied ist dass es heute erlaubt ist ein geschliffenes Stück Metall mit sich zu führen und bei einem Messerverbot ist auch das geschliffene Metallstück verboten Patrick.


    Dein Apfelbeispiel bezieht sich auf die Schule und damit nicht auf öffentliche Orte, die Reparatur eines Bürostuhls auch, bleibt die Kastanie die im Zuge eines Ausflugs geöffnet werden musste. Ich denke du merkst selbst dass das als Argument sehr dünn ist.

    Nichts anderes als dass es keinen wirklich nachvollziehbaren Grund gibt an öffentlichen Orten mit Messern herumlaufen zu müssen habe ich mit meinem Statement ausgesagt. Dass jemand der das anders sieht tausend Argumente findet warum das trotzdem notwendig ist, ist auch klar.


    Ich schrieb ja schon, die Diskussion bringt nichts weil man sie ohne Ende weiterführen kann.


    Habt einfach Spaß an eurem Messer-Hobby, habe ich ja auch. Und ich trage sie nicht mit mir herum, nicht einmal den Letherman den ich im Dienst tragen müsste. ;)

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

  • Viel Text, Reibungspunkte eh, und trotzdem geht Mann sich nicht verbal an den Kragen - Lasky gefällt das :gut:;).


    Objektiv betrachtet sind beide Sichtweisen nachzuvollziehen, auch wenn man sie jeweils nicht oder nur bis zu einem gewissen Grad teilt.


    Was mich angeht, so ist ein Messer für mich wie eine meiner Uhren. Ich habe es halt gerne dabei, weil mir Optik/Haptik/Technik gefallen und gar nicht unbedingt um es zu benutzen. Genau wie ich häufig auf die Uhr gucke, ohne die Zeit ablesen zu wollen.

    Bei mir ist das Messer mehr Accessoire als etwas, was ganz sicher/vielleicht zu einem bestimmten Zweck verwendet werden soll, wenn ich unterwegs bin. Genau wie es eine lange Zeit Zippos waren, die ich, obwohl ich noch nie "ernsthaft" geraucht habe und selbst nachdem ich das Genussrauchen drangegeben hatte immer noch gerne dabei hatte - auch aus den o. g. Gründen. Dabei kann man auch mit Feuerzeugen ganz prima Unfug machen. Komisch, dass die noch geführt werden dürfen :rolleyes:;)...


    Ergibt sich dann doch mal eine Nutzungsmöglichkeit - schön. Wenn nicht, und das ist meistens der Fall, auch gut.


    Vor den genannten Hintergründen stört mich dann eben das, was viele stört: dass man pauschal in eine Schublade gesteckt, diskriminiert und mit Subjekten gleichgestellt wird, denen Gesetze sowieso egal sind.

  • Das ist genau der Punkt auf den ich hinaus will Lasky.


    Man trifft damit auch diejenigen die sich einfach nur an schönen Messern erfreuen und diese als Accessoire sehen. Aber weil das so eine Minderheit ist juckt das nicht.

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

  • René, ich will das gar nicht bis zum Ende diskutieren. Nur zielen einige Bestrebungen in Deutschland darauf ab, das Messer so weit aus den Taschen zu bekommen, dass ich es nicht ohne weiteres legal an den Zielort transportieren darf. Wenn der Rucksack mit Reißverschluss einigen Gerichten nicht reicht und ich zuerst ein Schloss dranmachen muss...ich bin auch ansonsten argumentativ bei Lasky: die Freiheit einzelner (auch wenn es vlt. keine große Gruppe ist) wird für ein „höheres Gemeinwohl“ beschnitten, wobei die Maßnahme unter Garantie ihr Ziel verfehlt. So sollte eine Gesellschaft nicht funktionieren. Ich sehe ja scharfe Gesetze bei Schusswaffen ein...die haben nur eine Funktion, nämlich Menschen oder Tiere zu verletzen bzw. zu töten. Das muss niemand ohne Berechtigung mit sich führen. Aber ein Messer kann eben mehr. Und alle Verletzungen, die ein Taschenmesser zufügen kann, lassen sich mit einer Schere auch erreichen. Stichverletzungen problemlos mit einem Schraubenzieher.


    Ihr habt in Österreich eine sehr angenehme Rechtslage, ihr dürft all das, wovon wir deutschen Hobby-Messernerds träumen und ihr lebt noch. Ihr seid das beste Beispiel, dass auch mit liberaler Gesetzeslage kein Chaos ausbricht. Aber Messer als Schuldige sind einfach...die können sich nicht wehren, haben keine relevante Lobby und sind unter Zuhilfenahme der Medien prima dazu geeignet um von der politischen Ideenlosigkeit abzulenken, unsere komplexen gesellschaftlichen Probleme nachhaltig zu lösen.