Seiko und Zoll - und die Uhr ist weg !

  • :mad: :eek: Unglaubliche Story von simplex, die gleich zwei meiner Reizwortfavoriten enthält: "Seiko" und "Zoll" :bash:
    Wenn man Konzis mit dieser dummdreisten Gängelung konfrontiert, kommen Aussagen wie "...noch nie gehört davon, aber darf ich Ihnen trotzdem dieses herrliche
    Seiko-Quarzwunder zeigen..." etc. Rückmeldung an Seiko-Deutschland bezügl. massiver Kundenunzufriedenheit offenbar Fehlanzeige. In der heutigen Zeit globalen Handels
    möchte ich schon gerne auch auf die weltweite Produktpalette zugreifen können, wenn mir was gefällt und dann zahl ich halt auch Einfuhrzoll, Mehrwertsteuer und
    Versandkosten, manchmal macht man ja trotzdem noch ein gutes Geschäft. Aber daß beim Händler bestellte Ware einfach in den Tiefen des Raumes verschwindet, ist kaum
    noch zu fassen, da muß man sich ja wie ein Schwerkrimineller fühlen. Dagegen sind ja die deutschen Autohersteller mit ihrer Preis- und Importpolitik fast handzahm.
    Ich bleib jedenfalls weg von Seiko, spätestens seitdem seiko5.nl nicht mehr am Netz ist.

  • Mit inzwischen zerstörten Illusionen rief ich noch mal beim Zoll an, um zu Fragen wie es sich mit einem möglichen
    Einfuhrverbot verhält.


    Antwort vom freundlichen Zollbeamten:
    Wenn
    a) Seiko ein Plagiat, dann Schreiben vom RA mit Aufforderung zur Zustimmung einer Vernichtung (->Uhr und Geld weg)

    b) Seiko ein Original, dann


    c) Beschlagnahme und ggf. Rückführung bei Vorliegen eines erwirkten Einfuhrverbotes, oder
    d) Aufforderung zur Begleichung Zollgebühren + MwSt und Zusendung der Ware.



    Bei c) hat er noch etwas vom möglichen Widerspruch gegen die Beschlagnahme ins Telefon gemurmelt, mir gleichzeitig
    noch viel Spass diesbezüglich gewünscht.


    Auf die Frage wie lange so ein Procedere denn dauern könnte, fiel das Wort "unterschiedlich".
    Wenn ich mich an eine Reparatur bei Seiko zurückerinnere, die damals knapp 4 Monate gedauert hat, beschreibt somit das
    "unterschiedlich" einen weitestgehend unlustigen Zeitrahmen.


    So kann ich mit der Aussage des Uhrmachers meines Vertrauens: "Die Japaner kommen mir nicht mehr ins Haus - Nur Ärger"
    inzwischen etwas mehr anfangen.


    Ich habe somit zukünftig die Möglichkeit mir einen Ticken nach Japan zu kaufen um nach 12 Stunden Holzklasse noch schnell
    einen ausreichend bestückten Seiko-Dealer zu finden, oder einen scharfen Blick auf die Töchter anderer Mütter zu werfen
    (z.B. Oris Diver Small Second oder Mido Diver Autom. etc.)


    Werde berichten, wie der Spass ausgegangen ist - die Hoffnung stirbt zuletzt (aber sie stirbt auch)


    Gruss Simplex

    • Offizieller Beitrag

    Das Thema, bzw. "Problem" ist ja nicht gerade neu. :lupe:


    Toll muss man das trotzdem nicht finden, ich hab ja selbst mal einen Erfahrungsbericht hier eingestellt... und da gings um ein popliges Stahlband aus HK für ne Seiko und selbst das Ding ging zur Prüfung :bash:


    Der Zoll kann da überhaupt nix für, auch wenn ich damals auch nen irren Hals auf die Kollegen hatte (im ersten Moment). Aber das ist eben deren Job und den sollten wir hier bitte nicht grundsätzlich in Frage stellen.


    Allerdings sei auch bemerkt, dass Du mit größter Wahrscheinlichkeit Deinen Wecker in einigen Tagen abholen darfst. So war das bislang immer in den Fällen, wo eben kein Fake gegeben war. :gut: Also ruhig Blut erstmal, auch wenn es etwas nervt.


    Und eins noch: ein ordentlicher Seiko-Händler kann Dir meistens alle Uhren besorgen, die es hier nicht auf dem Markt gibt. Und Dank dem horrenden Yen-Kurs seit einigen Jahren ist das noch nicht mal richtig teurer. Und ne Garantie vor Ort haste auch. ;)
    So bestätigt z.B. für die Marinemaster 300....

  • Der normale Konsument hat doch keine Ahnung, was da für Probleme auftauchen können bei einer 100 Euro Uhr. Ich wusste von alle dem nichts.

    • Offizieller Beitrag

    Jeden triffts das erste Mal. Ich bin auch kein anderer Konsument als Du oder der TS. Ne, mindestens sogar "normaler" als der TS, denn im Preisbereich einer Ananta hab ich noch nie Übersee bestellt. :lol:


    Ärgerlich finde ich es besonders bei den "kleinen Fischen". Wer rechnet denn damit, dass eine SKX007 für ein paar schlappe Euro nach München wandert :eek:


    Trotzdem, nicht den Spaß verderben lassen. Sollte tatsächlich mal ne Uhr eingesackt werden UND sie war zweifelsfrei echt, dann wäre ein Diskussion hier aber echt mal interessant. Ist aber IMHO noch nie passiert.

  • Wenn ich sowas lese werden meine Halsvenen langsam dicker....... :bash:
    Globalsierung ist scheinbar für manche ein Fremdwort. :grb:
    Ab sofort sollte man den Export deutscher Autos nach Japan unterbinden. :lol:
    Wie gut, dass es noch europäische Uhrenmarken ohne solchen Hickhack zu kaufen gibt.

  • Wenn ich sowas lese werden meine Halsvenen langsam dicker....... :bash:
    Globalsierung ist scheinbar für manche ein Fremdwort. :grb:
    Ab sofort sollte man den Export deutscher Autos nach Japan unterbinden. :lol:
    Wie gut, dass es noch europäische Uhrenmarken ohne solchen Hickhack zu kaufen gibt.


    Angeblich ist es ja Seiko selber, die das Chaos verursachen? Aber die richtige Antwort wäre: Ab sofort sollte man den Export deutscher Autos nach Japan unterbinden. :lol:


    Was meint ihr wie schnell wir jede Seiko ausgeliefert bekommen? :bgdev:

  • Vor ca. 4 Jahren habe ich mir meine MM300 SBDX001 in Japan bestellt. Damals waren das ca. 1,5 k€ inkl. Steuern.
    Vor ca. 2 Jahren habe ich mir meine MM600 SBDB001 in Japan bestellt. Damals waren das ca. 3,0 k€ inkl. Steuern.


    Ich würde die Uhren heute nicht mehr in Japan bestellen.
    Beide Modelle gefallen mir immer noch ausgesprochen gut, wenn aber solche Hürden aufgebaut werden, bei denen man am Ende noch nicht einmal weiß wie die Sache ausgeht, wird mir flau im Magen.
    Dazu kommt noch, dass beide o.g. Modelle heute empfindlich teurer sind. In der Preisklasse ist die Konkurrenz sehr groß. Da überlegt man 2x, ob es wirklich ein Grauimport aus Japan sein muss.


    Drücke Dir die Daumen, dass die Sache gut ausgeht.


  • [size=12][font='Times New Roman']Auf die Frage wie lange so ein Procedere denn dauern könnte, fiel das Wort "unterschiedlich".


    Ruhe bewahren ist bei sowas die 1. Bürgerpflicht.
    Die wollen doch nur spielen :G


    Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen, daß die 1. sog. "Aussetzung" 10 Werktage plus Versandzeit dauern darf.
    Das sind also rd. 2-3 Wochen
    Danach dürfte die 1x verlängert werden (wieder 10 Tage), dann MUSS Dir dein Eigentum übergeben werden.
    Bei meiner Seiko und dem Zollamt Köln waren es etwa 3 Wochen, wobei ein Teil der Verspätung beim Paketdienst lag,
    der erst auf massive Beschwerde meinerseits die kleine Uhr in dem grooooossen Lager wiedergefunden hatte, sie dann aber per Kurier einzeln auslieferte.
    Nachzulesen hier:
    http://forum.watchlounge.com/w…-die-snzh55k1/index2.html
    Also ruhig bleiben und vor allem nicht mit den Zöllnern hadern,
    die können nämlich gar nix dafür und haben nur die bösen Kunden am Telefon :gut:
    Walter

  • Da bin ich ja froh, daß der Zoll (bzw. eigentlich Seiko) es nicht beanstandet hat, daß ich vor einiger Zeit ältere GS aus Übersee kaufte. Wer weiß, vielleicht werden ja auch die "gefaked" (ha-ha-ha :lol: ) Ich komme beruflich viel nach China, fragt dort mal nach einer gefälschten Seiko GS. Da gucken dich die Händler nur dumm an. Was? :grb: Seiko? :grb: GS? :grb: Ist vielleicht Wunschdenken von Seiko, daß ihre Spitzenmodelle so bekannt sind, daß diese auch als Fakes erhältlich sind. Meiner Meinung dient dies nur der Preispolitik von Seiko. Hier sind die Ananta und GS wesentlich teurer als in Japan.Selbst trotz starkem Yen. Den offiziellen Listenpreis zahlt dort kaum jemand. Schaut mal auf die Website von Yodobashi.com, jagt sie durchs Übersetzungsprogramm und Ihr werdet staunen. Mein Rat: Schreib einfach direkt einen Brief an Seiko Tokio und frag sie mal, ob sie mit ihren Landsleuten genauso umgehen würden. Nach japanischer Lebensphilosophie haben die mit diesem Verhalten für beiderseitigen Gesichtsverlust :( gesorgt. Und DAS ist in Japan ein absolutes Geht-Gar-Nicht :maul: !!! Konfrontier sie mal mit diesem Argument! :motz: Da dürfte der anerzogene gesellschaftliche Kodex doch etwas stärker sein als blanke Umsatzzahlen. Viel Glück das Du deine Uhr bekommst!

  • Was lange währt...


    nach dem ich vor einigen Tagen der Aufforderung zur Begleichung von
    Einfuhrssteuer seitens des Zolls mit Lichtgeschwindigkeit nachgekommen bin,
    ist meine Ananta mir heute in die Arme gefallen.


    Rekonstruktion zeitlicher Abwicklung:
    Versand (USA - USPS Express) 22/2 -> Ankunft 24/2 ->Zoll Frankuft 25/2 ->Zoll Voort 26/2->Versand zur Seiko Vertretung 29/2
    ->Nachverzollung nach Abwicklung 14/3 -> Ankuft beim Empfänger 18/3


    Somit knapp einen Monat im Umlauf.
    Leider keine Dokumentantion zum Prüfverfahren oder zur Prüfstelle.
    So gesehen noch knapp erträgliche Zeiträume - lustigerweise erreichte mich am gleichen Tag ein Paket aus China, welches ich
    am 11.10.2010 dorthin gesand habe - darauf ein Vermerk "unzustellbar". Da war die Reise der Seiko doch fast eine Expresszustellung :G
    Die Bilder des Neuzugangs stelle ich in einen neuen Thread.

  • Meine Seiko ist wieder nach Singapur gesendet worden. Ein erneuter Versand zu mir sollte 30 Dollar extra kosten, ich lasse mir per Paypal das Geld zurückerstatten, und hake damit das Thema Seiko ab. Ich habe eine Seiko, eine zweite wird es niemals nach all dem Scheix geben, Kapitel geschlossen....