Beiträge von watchhans

    Nun trage ich diese Uhr ja schon eine ganze Weile und bin von der stabilen Ganggenauigkeit von immer noch ca. +2Sek./Tag begeistert. :verneig:
    Natürlich habe ich sie auch mal abgelegt und andere meiner Schätze getragen, aber selbst nach einigen Wochen in der Schublade schnurrt das ST1812 absolut gleichmäßig.
    Wenn das so bleibt, kann ich mich über "China Made" nicht beklagen. :gut:

    Während meines letzten Trips nach Tokio lief mir in einem winzigen Kellerlädchen im Ginza-Distrikt diese wunderschöne Seiko Skyliner über den Weg.
    Es muss ja nicht immer eine Grand Seiko sein, obwohl auch diese beim Händler in zahlreichen Varianten der 1960er - 70er Jahre verfügbar waren.
    Wie ich bemerkte, verkaufte der Inhaber nur Uhren in perfektem Zustand. Mein Sammlerherz schlug schon höher, beim Anblick der Preisschilder wurde ich doch wieder in die Realität zurückgeholt. Da kostete eine GS NOS aus den 60er Jahren schon mal soviel wie eine Neue!
    Auch bei meiner Skyliner musste ich mich weit aus dem Fenster lehnen, aber der extrem gute Zustand, keinerlei Gebrauchsspuren, rechtfertigt wohl einen Preis von rund 600 Euronen.
    Zudem sind die Preise für Vintage-Uhren in Tokio eh recht hoch. Aber gleichzeitig wird meist nur einwandfreie Ware angeboten.
    Doch genug der Worte, hier meine Fotos:

    Sie erstrahlt wie neu! Wirklich nicht die geringsten Spuren der letzten vergangenen 52 Jahre.
    Die Seiko Skyliner war als preiswerte Alternative zur King- und Grand Seiko gedacht und wurde im Jahr 1961 eingeführt.
    Dieses Exemplar stammt aus dem Jahr 1963 und wurde nur in Japan verkauft. Spätere Referenzen kamen auch in den USA auf den Markt.

    Die Originalkrone ebenfalls perfekt. Dahinter verbirgt sich eine blitzblanke Aufzugswelle.
    Entweder handelt es sich hier wirklich um eine NOS-Uhr oder der Vorbesitzer pflegte sie vorbildlich und trug sie nur Sonntags.

    Keinerlei Öffnungsspuren am Rückdeckel. Im Innern der Hinweis auf die 20 Micron Vergoldung.

    Das Kaliber 402, frisch revidiert von meinem Uhrmachermeister. Dieser war über den sehr guten technischen Zustand begeistert und meinte zu mir, daß er das Werk lediglich reinigen und neu ölen musste. Alles andere war noch in fast neuem Zustand, d.h. keine eingelaufenen Zapfen.
    Die Unruh schwingt mit 18000 H/Std. Typisch für viele Seiko-Kaliber der damaligen Zeit sind die zahlreichen Decksteine, die nicht nur eine erhöhte Stoßsicherheit, sondern auch eine gute Ölhaltung bei geringerer Verschmutzung bieten.
    Eine mal andere Seiko-Sammleruhr, welche Hierzulande nicht so oft zu finden sein dürfte. Vor allem nicht in so einem Zustand!
    Ich traue mich kaum sie zu tragen, oder ich werde sie auch nur Sonntags ums Handgelenk schnallen.

    Einer meiner neueren Errungenschaften möchte ich nicht vorenthalten. Allein schon aufgrund der Tatsache, daß sie in Deutschland nicht so ohne weiteres zu bekommen ist.
    Als langjähriger Orient-Fan kenne ich deren gute Verarbeitung und Kaliber mit guten Gangwerten.
    Zur Krönung meiner Sammlung nun also eine Royal Orient.

    Die Verpackung mit japanischem Seidenpapier deutet schon auf die Hochwertigkeit. Normalerweise gibt es nur eine einfache Pappschachtel.


    Das schwarze Zifferblatt mit gestochen scharf geschnittenen Indexen. Auch die Zeiger für das Datum, Gangreserve und den Wochentag sind perfekt gefertigt und absolut exakt gesetzt.
    Die Zeiger sind sowohl poliert als auch mattiert und heben sich deutlich ab.
    Das Gehäuse fühlt sich sehr wertig an und ist in Zaratzu-Technik kantenscharf poliert und mattiert.

    Das Band ist verschraubt und klappert nicht im geringsten. Im Gegensatz zu einigen meiner Orient Star-Uhren mit gestifteten Bändern, welche schon mal einen kleinen Laut von sich geben.


    Das Werk ist für Orient-Kenner ein alter Bekannter. Das Kaliber 40B50, vom Basiskaliber 40, welches es in einigen Varianten gibt. Für diese Referenz allerdings nach feinster Uhrmachertradition handmontiert und sehr gut reguliert, sodaß ich eine Feinreglage bei ca. +1 Sek./Tag nicht vermisse. Das Werk und die Uhr werden komplett in Ugo in der Präfektur Akita gefertigt. Im Gegensatz zu den anderen Uhren, für die viele Teile aus China kommen.

    Das Zifferblatt und die gestochen scharf geschnittenen Indexe reflektieren einfallendes Sonnenlicht genauso faszinierend wie bei meinen Grand Seikos.
    Der Durchmesser beträgt 39mm und die Höhe 13,2mm. Man fühlt angenehm das man was am Handgelenk trägt. Für einige mag das Zifferblatt etwas überladen wirken, das ist Geschmacksache. Und der Preis von rd. 1800 Euro ist nicht wenig, aber man muss bedenken das nicht viele Royal Orient gefertigt werden und dies komplett in Japan geschieht.Im Ganzen fühlt sich die Uhr sehr wertig an.

    Ich kann diese Orient durchaus als königlich bezeichnen, hebt sie sich doch schon allein von ihrer Fertigung deutlich von meinen anderen Orient-Star Uhren ab.
    Als einzigen Wehmutstropfen könnte man die fehlende Feinreglage benennen und das es sich beim Basiskaliber um ein altbewährtes Werk handelt.
    Ich habe mit dieser Uhr einen würdigen Abschluss meiner Orient-Uhrensammlung gefunden.

    Interessante Uhr, Glückwunsch. Ehrlich, die würde mir auch gut stehen.... :gut:



    Der Preis ist für den normalen Chinesen aber astronomisch, da darf man sich nichts vormachen.


    Dankeschön!
    Es stimmt das sich so eine Uhr der Durchschnittschinese nicht mal so nebenbei kaufen kann.
    Nicht umsonst ist z.B. der Flagshipstore von Sea-Gull in Peking in unmittelbarer Nähe der IWC-Boutique und fast genauso nobel eingerichtet.

    Hallo Hans,
    hab dank für Deine Einsichten in den Uhrenbereich aus dem Reich der Mitte.
    Wahrlich, die Uhren & Werke haben sich verbessert, aber darf ich ehrlich sein ?, für das Geld hätte ich eher zur einer anderen Marke gegriffen.
    Dennoch wünsche ich Dir viel Freunde an und mit dieser Uhr. :blume:


    Vielen Dank! :wink:
    Tja, mein Faible für Exoten, mein Uhrmacher kann da einiges erzählen. :rolleyes:
    Diese hat er auch schon in Augenschein genommen und meint, daß er da im Fall des Falles wohl auch was von der ETA einbauen könne.

    Ich kann mich noch gut erinnern als ich das erste Mal vor 25 Jahren ins Reich der Mitte kam und mich meine damaligen Kollegen in ein Geschäft lotsten, in dem man eine Fake-Uhr nach der anderen erwerben konnten.
    In meinem jugendlichen Leichtsinn ließ ich mich dazu verleiten, eine im Nachhinein entsetzlich gemachte Rolex-Fake Uhr zu kaufen.
    Im Laufe der Jahre entwickelte sich mein Uhrenhobby doch in eine seriöse Richtung und irgendwann fand ich, viele Jahre später, beim Ausmisten in einer Schublade die mittlerweile völlig oxidierte Fake-Uhr und entschied mich, diese doch mal näher zu betrachten.
    Es kam ein sehr grobes Werk zum Vorschein, keinerlei Entgratung und geradezu schlackernde Zapfen in den teils schräg eingepressten Steinlagern. Ein Beispiel des Vorurteils „Made in China“.


    Nun kam ich zum letzten Mal nach China, zumindest beruflich. Meine Vorliebe für exotische Uhren jedoch ist geblieben. Schon seit einiger Zeit liebäugelte ich mit der Referenz 819.415 von Sea-Gull. Eine Automatikuhr zum 60. Jubiläum der Marke.
    In Peking war diese Uhr leider vergriffen und meine Hoffnung sie an meinem nächsten Ziel, der Stadt Shenyang im Norden zu finden, war doch sehr gering.
    Denn in dieser, für chinesische Verhältnisse Kleinstadt mit 3 Mio. Einwohnern, dominiert aufgrund vieler Neureicher eindeutig schweizer Luxus.
    Denn einheimische Marken haben in China immer noch einen schlechten Ruf.


    Als ich durch die Uhrenabteilung eines Kaufhauses schlenderte, erblickte ich einen winzigen Sea-Gull Verkaufsstand. Meine Hoffnung schwand gegen Null. Doch siehe da, inmitten immerhin einiger ihrer Tourbillons, sauber verpackt in Schutzfolie, erblickte ich den Gegenstand meiner Begierde!
    Mit freundlicher Gestik deutete ich auf meine Kaufabsicht und verließ mit einer Sea-Gull Einkaufstasche das Geschäft.

    Die Holzbox zeigt das es sich um eine höherwertige Uhr der Marke handelt.

    Das Zifferblatt mit Datum bei der 6, einem Sekundenzeiger mit dem Markenemblem und dem speziellen Aufdruck für das 60. Jubiläum.
    Das Gehäuse misst 40mm x 9mm und wird von 2 Saphirgläsern geschützt, das obere ist leicht gewölbt.

    Das Werk ist ein alter Bekannter. Das rhodinierte Sea-Gull ST1812, ein Nachbau des ETA2829.
    Die Ganggenauigkeit beträgt ca. +2 Sek./Tag und ist in allen Lagen sehr stabil.
    Nicht schlecht für „China Made“.

    Die signierte Butterfly-Schliesse an einem schwarzen Lederband funktioniert perfekt.

    Die signierte Krone lässt sich perfekt bedienen. Die Zeigerstellung, die Datumsfunktion und der manuelle Aufzug funktionieren reibungslos und sanft.


    Kurzum eine sehr gut gemachte, nicht alltägliche Uhr auf hohem Qualitätsniveau.
    Die Zeiten der billigen, schlecht gemachten „Schätzeisen made in China“ sind vorbei.
    Natürlich sind auch die Billigpreise vorbei: gute Qualität hat ihren Preis, ob bei uns oder in China. Mit ca. 520 Euro war sie nicht gerade günstig.

    Ich habe mit eigenen Augen die Veränderungen des letzten Vierteljahrhunderts in China verfolgen können. Irgendwie schade, denn die ursprünglichen, typischen Stadtviertel in den Metropolen wie Shanghai oder Peking sind für immer verschwunden. Gerade für das Reich der Mitte gilt ganz pragmatisch, daß sich Fortschritt nicht aufhalten läßt. Das schliesst die Uhrenindustrie mit ein.
    Ob das Mao gefallen würde? Ich weiß es nicht.


    Ich habe sie vor Ort als Abschiedsgeschenk meiner letzten beruflichen Reise nach Hong Kong gekauft.

    Wäre toll wenn mir jemand über seine Erfahrungen mit der Olympus Stylus 1 mitteilen könnte.
    Habe von einem Bekannten aus Japan eine Stylus 1s geschenkt bekommen, da ich schon seit einiger Zeit nach einer Reisekamera mit größtmöglichen Zoombereich bei guter Lichtstärke gesucht hatte.
    Das einzig störende was mir aufgefallen ist, daß ab ISO 800 die Aufnahmen anfangen stark zu rauschen.
    Also nix für Nachtaufnahmen.
    Ansonsten sind meine ersten Erfahrungen gut, vor allem die Möglichkeit auch alles manuell einstellen zu können.
    Auch die manuelle Fokusiermöglichkeit im Zusammenhang mit dem Sucher finde ich sehr gut.
    Ich freue :wink: mich über jeden Erfahrungs :lupe: bericht!

    Wie einige andere ehemalige bekannte Schweizer Namen, so sind die heutigen Namensrechte oftmals bei Hong Konger Firmen beheimatet.
    So auch Solvil et Titus, von niemand geringerem gegründet als Paul Ditisheim im Jahre 1887 in La Chaux de Fonds. An Paul-Bernard Vogel übergeben, verkaufte dieser die Marke in den späten 1970er Jahren nach Hong Kong, wo sie heute zur Stelux Holding gehört.
    Hier wird sie als Hausmarke der Ladenkette City Chain, zur gleichen Holding gehörend, verkauft. Diese Geschäfte findet man dort an fast jeder Strassenecke. Sie verkaufen so ziemlich alles, von sehr preiswert über Grand Seiko bis hin zum eigenen Solvil et Titus Tourbillon für ca. 3000 Euro.
    In den mechanischen Uhren werden überwiegend Kaliber von Sea-Gull verbaut. Diese sind mechanisch dekoriert und optisch recht ansprechend. Die Gangwerte liegen in der Genauigkeit etwas unter dem Standard, den man sonst in Sea-Gull - eigenen Uhren findet.
    So wird auch dieser Chronograph vom Sea-Gull ST19 angetrieben.

    Die Holzbox zeigt das es sich bei dieser Uhr der Serie La Collection de 1887 um eine höherwertige Reihe handelt. Denn sonst gibt es nur Pappe oder Plastik.

    Das klassische Zifferblatt mit Gangreserveanzeige. Der Durchmesser des Gehäuses beträgt 42mm und die Höhe 13mm. Kein Leichtgewicht.

    Das ST19 mit Gangreserveanzeige, ohne Sekundenstop, mit standardmäßiger Sea-Gull-Dekoration.

    Die aufgesetzten Indexe, Zeiger, die signierte Krone und die Drücker sind rose´goldfarben. Nicht jedermanns Geschmack aber für den asiatischen Markt geschaffen. Denn dort bevorzugt man kühlere Farben.

    Die signierte Dornschliesse am echten Lederarmband mit Krokoprägung.

    Eine klassische Armbanduhr guter Qualität mit einem bekannten Kaliber. Und hier mal nicht im üblichen chinesischen Luftwaffenchronographen verbaut.
    Was kostet der Spaß?
    Umgerechnet ca. 450 Euro, bedingt durch den katastrophalen Wechselkurs. Beim ehemaligen Langzeitkurs wären es nur ca. 390 Euro.

    Schon lange liebäugelte ich mit der Referenz 819.415 von Sea-Gull.
    Es handelt sich dabei um eine Edition zum 60. Jubiläum dieser Marke mit entsprechendem Zifferblattaufdruck.
    Zuerst wollte ich sie mir bei einem australischen Onlinehändler bestellen. Doch wie es der Zufall und meine Firma wollte, diese schickte mich nun zum allerletzten Mal nach China, stand eine Reise in den Norden des Landes nach Shenyang an.
    Für chinesische Verhältnisse eine Kleinstadt mit 3 Mio. Einwohnern und sehr vielen Neureichen überwiegt hier dominierend schweizer Luxus. Dieses stellte ich bereits bei früheren Reisen dorthin fest.
    Also schlenderte ich ohne grosse Hoffnung durch die Uhrenabteilung eines Kaufhauses und beim Erblicken eines winzigen Verkaufsstandes von Sea-Gull dämpfte sich meine Erwartung noch einmal nach unten.
    Doch siehe da, inmitten von immerhin einigen Tourbillons, sauber verpackt in Schutzfolie, erblickte ich ein Exemplar meiner Begierde.
    Da Englisch hier in der "Provinz" eigentlich überhaupt nicht gesprochen wird, deutete ich der Verkäuferin meine Kaufabsicht mit lächelnder Gestik.
    Schliesslich konnte ich mit einer gut verpackten Uhr das Geschäft zufrieden verlassen.

    Allein die Holzschatulle deutet auf die Wertigkeit dieser Sea-Gull Uhr.
    Sonst gibt es nämlich nur eine Pappschachtel.

    Ein schönes Zifferblatt mit Jubiläumsaufdruck, Datum bei der 6, Lancelle-Zeigern und Firmenlogo am Sekundenzeiger.


    Das teilgeriffelte Gehäuse mit signierter Krone, Durchmesser 40mm, Höhe 9mm.

    Das Werk ist ein alter Bekannter. Ein Nachbau des ETA 2892, hier als Sea-Gull ST1812, verziert mit einer Perlage und graviertem Rotor.
    Geschützt wird das Ganze von 2 Saphirgläsern und ist bis 5 ATM wasserdicht.

    Das Kalbslederband wird von einer gravierten Butterfly-Faltschliesse gehalten.
    Die Uhr trägt sich sehr angenehm. Das relativ hohe Gewicht deutet auf die Wertigkeit dieser Uhr. Ein massiver Metall-Werkhaltering trägt dazu bei.
    Die Funktionen der Krone lassen sich einwandfrei und ohne Ruckeln bedienen und mit einer Ganggenauigkeit von ca. +4 Sek./Tag durchaus sehr gut.
    Qualitativ vergleiche ich diese Uhr mit Longines oder Tissot.
    Eine nicht alltägliche Alltagsuhr.
    Der Ausflug in die Provinz hat sich also gelohnt.

    aber nachdem ich nun meine neue Sea-Gull Dongfeng ein paar Tage trage und sie auf einer kurzen beruflichen Reise nach Peking mitgenommen habe, läuft sie ohne nennenswerte Gangabweichung. Sie bleibt so gut wie bei +/- 0 Sek./Tag.
    Langsam wird mir meine Chinesin ungeheuerlich....

    Eigentlich wollte ich ja nur mal schauen. Aber wie das unter Uhrenliebhabern so ist, bleibt es meistens nicht dabei. Vor allem wenn man eine Gelegenheit vor Ort wahrnehmen kann. Erst vor kurzem habe ich über die Beijing Watch Factory gelesen und war sehr erstaunt das auch dieses Unternehmen im Uhrenbau so einiges auf dem Kasten hat. Fertigen sie nicht nur Tourbillons, nein, auch ein sog. 3D-Tourbillon. Da kann man sagen was man will, so etwas hochkompliziertes lässt sich nicht einfach mal so kopieren.
    Selbstverständlich gehören auch Automatik- und ein Handaufzugskaliber dazu. Und wenn man noch die Möglichkeit hat das alles original vor Ort anzusehen, wäre man ein Kulturbanause dies nicht wahrzunehmen. Also nutzte ich meinen freien Tag in Beijing und besuchte ihren Flagshipstore in einer der größeren Einkaufsmalls. Sinnigerweise sind dort Sea-Gull und IWC Ladennachbarn. Beim Betreten und einem freundlichen 'Ni-hao' meinerseits erstreckte sich die weitere Konversation mit der freundlichen Verkäuferin auf Gestik und Zeichensprache. Englisch wird hier in den seltensten Fällen verstanden. Im Geschäft reihen sich alle aktuellen Modelle aneinander. Nicht nur besagte Tourbillons mit kunstvollen chinesischen Emaillezifferblättern zu entsprechenden Preisen bis zu umgerechnet über 20000 Euro, auch erschwinglichere Referenzen laden zum Anschauen ein. Besonders fiel mir das neueste Handaufzugsmodell, die Beihai 5.0, auf. So geschäftstüchtig die Chinesen nun mal sind, rechnete mir die Verkäuferin sofort mithilfe eines Taschenrechners den aktuellen Preis aus und drehte freundlich lächelnd das Display in meine Richtung. 2800 Yuan sollte das gute Stück kosten. 20% weniger als der ausgezeichnete Betrag. Sofort fing ich an, den für mich zu zahlenden Endpreis zu berechnen - ca. 417 Euro + 80 Cent Zoll + 19% Einfuhrumsatzsteuer. Als ehrlicher Bürger also rund 497 Euronen. Und das alles nur weil unser Euro auch in China nix mehr wert ist. Die doch sehr gute Verarbeitung der Uhr und das sehr schön dekorierte Werk entrückte meiner Geldbörse dann doch das entsprechende Bündel von 100 Yuan- Scheinen. Nun endlich zum Gegenstand der Begierde: eine klassische Dreizeigeruhr mit kleiner Sekunde bei der 6, dazu gebläute Zeiger. Das massive Edelstahlgehäuse wird von 2 Saphirgläsern bedeckt. Das eigene Handaufzugskaliber 18 tickt mit 21600 Halbschwingungen, besitzt eine Schwanenhalsfeinreglage und verschraubte Chatons. Diese sollen angeblich echt sein, ebenso wie die thermisch gebläuten Schrauben und Zeiger. Die Grundplatine ist im sichtbaren Bereich perliert, die Dreiviertelplatine (Ähnlichkeiten ausgeschlossen) mit Streifenmuster verziert. Für das alles ist der Preis fair. Ich kenne schnödere Werke für mehr Geld. Der einzige Wermutstropfen sind die für meinen Geschmack etwas zu kurz geratenen Zeiger. Ansonsten finde ich die Uhr mit ihrem echten Eidechsenlederband schlicht klassisch. Wie die Gangwerte und damit die Fertigungsgenauigkeit aussieht wird sich noch zeigen. Auch in China gibt es gute Qualität nicht mehr geschenkt. Und für meinen allerletzten Aufenthalt in der Hauptstadt des Reiches der Mitte nach über 30 Jahren regelmäßiger Besuche habe ich mit dieser Uhr ein sehr schönes Abschiedsgeschenk.

    klein aber fein

    alle Asiaten lieben repräsentative Verpackungen

    Klassik pur

    schön anzuschauen

    und nochmal schön

    klassische Zwiebelkrone

    ...aber heute morgen, nach ca. 48 Std., läuft sie noch mit +/- 0 Sek :grb: . Ich muss morgen beruflich kurz nach Peking (reiner Zufall!) und werde sie auch auf dieser Reise tragen. Bin mal gespannt wie sich das Gangverhalten, außer bis jetzt bei ruhiger Bürotätigkeit, dann verändert. Vor allem durch die nach meiner Erfahrung nicht zu unterschätzenden Flughafensicherheitskontrollen (Elektromagnetismus), stärkeren Bewegungen und weiteren Einflüssen wird sich der Gang wohl doch verändern. Falls nicht, muss ich sie doch wohl mal öffnen :lupe: , ob mir die Chinesen da nicht doch ein tickendes Quarzwerk eingebaut haben..?? :lol:


    Aus lauter Neugierde musste ich sie doch mal auf meine Zeitwaage legen. :lupe: Nein, definitiv kein Quarzwerk :) . Aber bei einer Amplitude von bis zu 315 Grad in den liegenden Positionen und bei min. 276 Grad in den Hängenden, dabei durchschnittlich +5 bis -5 Sek./Tag gleicht sich der Gang am Handgelenk also aus. Der Abfallfehler beträgt max 0,2 ms. Also doch ein für den Export extra einreguliertes Exemplar? :idee: Diese rein statisch gemessenen Werte können sich aber durchaus mit dem original ETA 2824-2 vergleichen.

    ...aber heute morgen, nach ca. 48 Std., läuft sie noch mit +/- 0 Sek :grb: . Ich muss morgen beruflich kurz nach Peking (reiner Zufall!) und werde sie auch auf dieser Reise tragen. Bin mal gespannt wie sich das Gangverhalten, außer bis jetzt bei ruhiger Bürotätigkeit, dann verändert. Vor allem durch die nach meiner Erfahrung nicht zu unterschätzenden Flughafensicherheitskontrollen (Elektromagnetismus), stärkeren Bewegungen und weiteren Einflüssen wird sich der Gang wohl doch verändern. Falls nicht, muss ich sie doch wohl mal öffnen :lupe: , ob mir die Chinesen da nicht doch ein tickendes Quarzwerk eingebaut haben..?? :lol:

    jetzt trage ich sie seit 20 Stunden und sie läuft bis jetzt mit sage und schreibe +/- 0 Sekunden. Mal sehen was passiert, wenn sich die Öle an den Zapfen komplett verteilt haben. Sonst bin ich doch positiv überrascht. Eine so genaue "Chinesin" hatte ich bis jetzt noch nicht. Ich glaube das die Exportmodelle doch etwas genauer reguliert werden. Oder ich habe mal kein Montagsmodell erwischt.

    Ich möchte meine neueste Erwerbung nicht vorenthalten.

    Eine Sea-Gull Dongfeng, eine ungefähre Kopie einer Armbanduhr aus den Jahren 1966 – 1972, als Sea-Gull Uhren noch den Namen „Ostwind“ trugen.
    Erst danach benannte man die Uhren als Sea-Gull, um sie besser exportieren zu können.
    Dieser moderne Nachbau wird vom Automatikwerk Sea-Gull ST2130, einem Nachbau des ETA 2824-2, angetrieben und obwohl ich die Uhr jetzt erst seit 12 Stunden trage, bemerke ich gerade mal eine Gangabweichung von nur + einer hallben Sekunde(!).
    Bin mal gespannt, wie sich das Gangverhalten nach ein paar Tagen verändert. Falls das so bleiben sollte, muss man die Chinesen wirklich loben. Vorbei sind die Zeiten in denen chinesische Uhrwerke reine Zeitschätzeisen waren. Da hat man in Tianjin viel gelernt.

    Das massive Edelstahlgehäuse mit verschraubtem Boden hat einen Durchmesser von 38mm und samt leicht gewölbtem Saphirglas eine Höhe von 11mm. Der Bandanstoß misst 20mm. Das Zifferblatt hat ein sehr dezentes Strahlenmuster, die Indexe sowie Zeiger sind nicht mit nachleuchtender Masse belegt.
    Die Krone und das Zifferblatt tragen den chinesischen Schriftzug für „Dongfeng (Ostwind)“, welcher angeblich eine Kopie des originalen Schreibstils von Mao persönlich sein soll.



    Da ich hier keine Werbung machen darf, kann ich nur soviel verraten, daß ich die Uhr aus den Niederlanden bezogen habe, incl. Versand und MWSt. 265,34 €.
    Dafür hat man eine nicht alltägliche Gebrauchsuhr, deren Ganggenauigkeit sich wirklich sehen lassen kann. Zumindest bis jetzt.

    Werbung für den chinesischen Markt