Was soll man viele Worte machen...

    • Offizieller Beitrag

    ... wenn es Bilder doch viel besser sagen:









    IWC Ingenieur SL 1832 "Jumbo". Um mal Colin Firth (bei der Oscar-Verleihung) zu zitieren: "I have a feeeling that my career has just peaked."


    Eine elaborierte Abhandlung zu Kaufumständen und Motivation wird nachgereicht (kann aber einen Moment dauern) :D


    Gruß,
    Christian

  • mehr Sport-IWC geht nicht!


    :respekt: und Glückwunsch



    ist das die 1832 der Tante eines (ich meine griechischen / griechischstämmigen) Members hier?

    • Offizieller Beitrag

    ... danke, danke :verneig:


    @ Oulrij: Nein, dieses gute Stück fand über Umwege aus dem Südwesten des Landes zu mir, die griechischen Tanten scheinen anderweitig untergebracht worden zu sein ;)


    Vielleicht doch noch ein paar Worte zur Uhr: Betrachtet man die ersten Jahrzehnte der Nachkriegszeit, dann ist die Ingenieur-Reihe sicherlich "das" Gesicht der IWC gewesen. Angefangen mit den 666, die ab Mitte der 50er Jahre wesentlich am Durchbruch der Automatik-Uhren beteiligt waren, über die 866, die noch zur guten alten Zeit das Licht der Welt erblickte, bis hin zur 1832, die an einem Wendepunkt der mechanischen Uhrengeschichte auf den Markt kam. In kurzer Folge erschienen damals die Royal Oak, die Nautilus, die 222 und eben die 1832 - alles sportlichen Herrenuhren, in Stahl und zum stattlichen Preis. Die Geschichte dieser vier Modelle ist weitgehend bekannt - zu wohl keiner IWC gibt es so viele ganz hervorragende Seiten, wie zu den Ingenieur Jumbos, z.B.


    http://www.frizzellweb.com/lar…eur/Ingenieur4.html#Jumbo


    http://www.moeb.ch/Ingenieur/03e_Jumbo.html


    oder natürlich auch hier in der WL von Karl


    IWC Referenz 1832 - Ingenieur Jumbo von Karl (Münchner)


    Dieses Quartett aus den 70er Jahren - alle gestaltet oder zumindest beeinflusst vom legendären Gerald Genta - hat eine sehr unterschiedliche Entwicklung genommen. Die Royal Oak ist sicherlich der Star unter den vieren, vermutlich die erfolgreichste Stahluhr dieser Preisklasse aller Zeiten und die Uhr, die AP in einer andere Liga, was Stückzahlen und Umsatz angeht, gebracht hat. Das erscheint auch durchaus gerechtfertigt, da die Royal Oak nicht nur der Pionier war, sondern das Designkonzept sicherlich am konsequentesten umgesetzt wurde. Auch die Nautilus hat ihren Weg gemacht, größer und kleiner und später auch mit eigenem Werk.


    Interessanterweise war dieses heute teilweise schon hysterisch betriebene "Manufaktur" Blabla damals offenbar irrelevant, denn: RO, Nautilus und 222 nutzen mit dem 2121 das gleiche Werk - und das kam von JLC. Bei VC hätte man es vielleicht durch die damalige Verbindung noch als "Inhouse" gelten lassen können, PP und AP waren aber "Einschaler", wie der heutige Halbexperte sagen würde. Was natürlich inhaltlich und von der Wertung her grober Unfug wäre, denn solche Ebauches einzukaufen und dann hochwertig veredelt zu verbauen hatte (und hat) lange Tradition in der Uhrenbranche. Und man erkennt die Modewellen der Zeit: Während heute die Ebauche-Verwendung zu Buhrufen und Verdamnis führt, waren damals RO und Nautilus (auch und gerade wegen des Werkes) ein durchschlagender Erfolg. Die 222 kam dagegen zu spät und ist - zumindest aus meiner Sicht - auch so halbherzig gestaltet, dass sie eigentlich bis heute im Schatten der damaligen Konkurrenten steht.


    Die 1832 war aus dem Quartett die einzige Uhr mit eigenem Werk - man glaubt es kaum. Allein geholfen hat es nichts, die Absatzzahlen waren verheerend und liegen zwischen 500 und 600 insgesamt. Heute (und eigentlich schon seit vielen Jahren) hat es die Jumbo auch aus diesem Grund in den Uhrenolymp geschafft: Als Symbol einer vergangenen Zeit, als man sich in Schaffhausen noch mal mit aller Kraft und technischen Finesse gegen das Quartz-Zeitalter stemmte - und verlor, nur um am Ende dann doch zu gewinnen.


    Trotzdem blieb die 1832 lange im Programm und wurde doch immer wieder Zeuge des Wandels: Als Automatik konzipiert wurden viele unverkäufliche 1832 von IWC zurückgeholt und auf Quarz umgerüstet, auch auf Kundenwunsch wurde das gemacht (man mag es sich aus heutiger Sicht nicht mehr vorstellen). Doch irgendwann nach dem offiziellen Ende der 1832 und auch des Kalibers 8541 ES, drehte sich die Nachfrage - die Welt wollte zurück zur Mechanik. Und IWC ging auch hier mit - bis heute kann man solche Uhren wieder auf den ursprünglichen mechanischen Zustand zurückbauen lassen.


    Und gerade wenn man sich mit der 1832 beschäftigt, wird einem deutlich, welche Stärken IWC bis heute im Vintage-Bereich hat. Wo andere achtlos mit der Schulter zucken, ist hier auch heute noch unheimlich viel möglich oder wird durch die Mitarbeiter möglich gemacht. Das mag nicht der profitabelste Teil des Unternehmens sein, für Leute wie mich ist es aber der Hauptgrund der Treue zur Marke - dass es in Schaffhausen Leute im Archiv und im Service gibt, die sich wirklich um Vintages kümmern - auch im persönlichen Kontakt und ohne das immer gleich eine Rechnung geschrieben wird. Das kenne ich persönlich von keiner anderen Marke (wobei Omega auch nicht schlecht ist), und da habe ich ja schon einige durch. Vieles ist da persönlicher Einsatz, für den man - wo sonst immer gerne gemeckert wird - auch mal ein herzliches Dankeschön an die Damen und Herren loswerden kann :blume:


    Fazit: Manchmal brauchen Uhren länger, bis sie am Markt den gebührenden Beifall ernten. Und wer immer auf der Suche nach einer Uhr ist, die wie kaum eine andere den Kampf zwischen Mechanik und Quartz symbolisiert, der wird an der Ingenieur SL 1832 kaum vorbei kommen. Auch nach 35 Jahren eine fantastische Uhr - ich kann z.B. bei meiner keinen Spannungsverlust im Armband feststellen und das Werk zeigt bisher noch keinerlei Abweichung. Eben eine Uhr für die Ewigkeit... :G


    Gruß,
    Christian


    p.s.: Ein Dank geht an dieser Stelle nochmal an die weisen Männer von der IWC-Vintage-Fraktion für gute Ratschläge und gutes Zureden - und natürlich an den Kollegen aus dem tiefen Süden für die perfekte Abwicklung :gut:

    • Offizieller Beitrag

    Wenige Worte zurück: Feine Uhr :gut:, Wristshot fehlt :)

    ... stimmt - kann man aber ändern :G




    ... die ist echt genau für mich gemacht worden, sitzt sowas von satt am Handgelenk:



    ... und - wie man so im Profil gut sieht - die Uhr trägt sich am Arm deutlich flacher als man denkt.


    Gruß,
    Christian

  • :blume::blume:


    Glückwunsch eine Traumuhr




    LG


    Stefan

    "Wenn du vor einer Schildkröte stehst,und es sagt dir einer,die ist 260 Jahre alt,dann hast du schon einen Respekt.
    Du kannst allerdings auch sagen: 260 Jahre bloß Salat fressen,
    das ist die andere Seite der Medaille." ;) ;)


    (Gerhard Polt)