The Beauty and the Beast - Kleiner Vergleich Master Diving Compressor GMT vs. Master Ultra Thin

    • Offizieller Beitrag

    Liebe JLC-Freunde,


    ein Merkmal der Kollektionen von JLC ist seit jeher die enorme Bandbreite - vor allem in Bezug auf die Werke, aber natürlich auch bei der Gestaltung der Uhren.


    Beim heutigen Kramen in der Uhrenkiste, kam mir die Idee für einen kleinen Vergleich zwei meiner JLC-Modelle, der kleinsten und der größten aktuellen Uhr in meiner Sammlung.


    Auf der einen Seite tritt an die JLC Master Ultra Thin in der klassischen Größe:


    Durchmesser: 33,9mm
    Höhe: 4,2mm
    Werk: Cal. 849 mit einer Bauhöhe von 1,8mm
    Wasserdicht bis 5 ATM.


    Kleiner (und feiner) geht es kaum, zumindest nicht an meinem Handgelenk.


    Das andere Ende markiert die JLC Master Compressor Diving GMT (aus der limitierten Serie):


    Durchmesser: 44,0mm
    Höhe: 16,3mm
    Werk: Cal 975 D mit einer Bauhöhe von 5,7mm
    Wasserdicht bis 100 ATM.


    Die Uhr ist, was Durchmesser und Volumen angeht, so ziemlich die obere Grenze, was bei mir noch sinnvoll ans Handgelenk passt.


    Zwei völlig verschiedene Uhren, die eigentlich nur zwei Sachen gemein haben: Den Hersteller - und dass sie mir beide gefallen ;)


    Hier ein paar (leider etwas lichtschwache) Bilder:







    Gruß,
    Christian

    • Offizieller Beitrag

    ... tja, wie oben schon geschrieben, ob die MCD GMT "typisch" für JLC ist, kann man sicher diskutieren. Aber qualitativ sind die Uhren ziemlich kompromisslos - und eben bei den zwei Aspekten "Manufaktur" und "Innovation" konsequent. Eine klassische Schönheit wie die Ultra Thin ist die GMT natürlich nicht, aber dafür hat sie in manchem Detail mehr Tiefe (was man bei 16,3mm auch erwarten kann).


    Ich habe mich nochmal an ein paar Detailbildern der "Dschungel-Uhr" ;) versucht.


    Der Gesamtauftritt ist sehr robust, Gehäuse und Band sind hier gleichermaßen massiv:





    Typisch der Compressor-Schlüssel - die Kappe in schwarzem Kautschuk (hätte man vielleicht auch aus Titan machen können):



    Echte GMT-Anzeige auf dem 24h Hilfszifferblatt:



    Charakteristisch die Funktionskontrolle über die blau-weiße Scheibe mit SL-Trennlinie. Nicht wirklich funtional (gerade bei Nacht), aber optisch ein Hingucker:




    Die Lünette ist massiv gearbeitet, hat ein leichtes Spiel, aber in den Details sehr wertig:




    Das massive Band mit Feinverstellung (kleine Schraube an der Schließe) und verdeckt verschraubten Stegen (sieht man zwischen den Bandgliedern):




    Und zum Schluß nochmal am Arm:



    Gruß,
    Christian

    • Offizieller Beitrag

    ...


    Doofe Frage: Welche Funktion hat die kleine blau-weiße Balkenanzeige über der 6? Verändert der sich je nach Lage? :grb:

    ... ist eine reine Funktionskontrolle: Die blau-weiße Scheibe dreht sich, dadurch merkt man, dass die Uhr noch läuft (ersetzt hier den Sekundenzeiger). Hat eine gewisse hypnotische Wirkung, da man immer einen Moment lang drauf gucken muss, um die Veränderung der Farbflächen wahrzunehmen.


    Gruß,
    Christian

  • ... ist eine reine Funktionskontrolle: Die blau-weiße Scheibe dreht sich, dadurch merkt man, dass die Uhr noch läuft (ersetzt hier den Sekundenzeiger). Hat eine gewisse hypnotische Wirkung, da man immer einen Moment lang drauf gucken muss, um die Veränderung der Farbflächen wahrzunehmen.


    Gruß,
    Christian


    Danke, das ist ja genial!
    Muss ich mir unbedingt beim Konzi mal live anschauen! :jump:

    • Offizieller Beitrag

    ... und einen habe ich noch: Wie oben schon erwähnt, ist eine Besonderheit der MCD die Bandkonstruktion. Die Glieder sind verschraubt, aber von außen sind keine Schrauben zu erkennen, das Band ist komplett "clean".



    Nur wenn man genau hinschaut, erkennt man zwischen den äußeren Bandteilen eine kleine Schraube auf dem Mittelglied:



    Wie funktioniert nun diese Konstruktion genau? Als ich damals beim Konzi das Band habe kürzen lassen, hatte der Uhrmacher-(Azubi, muss man zur Ehrenrettung sagen...) da locker eine halbe Stunde herumgedoktert (leider außer Sichtweite). Da das Band im Winter etwas weit ist und beide Seiten der Feinverstellung eingeklappt waren, musste jetzt noch ein Bandglied raus.


    Und da packte Vati der Ehrgeiz: Wer es bezahlt hat, darf es schließlich auch kaputt machen :bgdev: ... - ist aber alles gut gegangen ;)


    Operationsbesteck: Der IWC GST Aquatimer Schraubenzieher, eine Lampe - und zwei filigrane Greifer (hmm...). Eigentlich ist zumindest die Demontage auch nicht so schwer. Im ersten Schritt faltet man das Band und dreht die kleine Schraube im Mittelglied raus. Dann lässt sich die äußere Flanke des Bandglieds herausziehen und offenbart den Mechanismus (wie die Bilder aus dem dunklen Hobbykeller zeigen):



    Die kleine Schraube fixiert eine Metallklammer, durch deren andere Öffnung ein kleiner Stahlbolzen des äußeren Bandglieds fixiert wird:



    Das Prinzip funktioniert wie bei einem LEGO-Männchen: Die Hand der Klammer greift in die Aussparung des unteren Bolzen und fixiert das Bandglied. Der hintere Bolzen wird dann nur gesteckt.



    Das Zusammenbauen ist dann ziemlich nervig, dann man muss die beiden Bolzen und die kleine Schraube gleichzeitig einführen. Braucht ein bisschen Geduld und eine ruhige Hand, dann passt das.


    Hier kann man übrigens auch nochmal die ausgeklappte Feinverstellung sehen (unten an der Schließe):



    Uhr und Uhrenfreund unverletzt - ich habe fertig ;)


    Gruß,
    Christian

    • Offizieller Beitrag

    ... und jetzt kommt auch die JLC Master Ultra Thin noch zu ihrem Recht:


    Hier ist der Name wirklich Programm, viel flacher geht es nicht mehr (4,2mm) - das Handaufzugskaliber misst in der Höhe filigrane 1,8mm, eine Sekunde fehlt und die verbliebenen Zeiger bewegen sich mit gemächlichen 21.600 Halbschwingungen maximal 35 Stunden bei Vollaufzug.


    Auch wenn die Uhr dadurch minimal an Höhe gewinnt, ist hier der Saphirglasboden überaus angebracht, kann man doch bedingt durch die Bauhöhe viele Details des Werkes im Detail begutachten. Und das Cal. 849 ist über jeden Zweifel erhaben - elegant und mit schöner Finissierung. Ein Detail-Vergleich mit dem Kaliber 215 PS aus PP Calatrava-Serie (5196) wäre hier mal interessant - ob die Unterschiede da ins Auge fallen :grb:















    Ich habe fertig ;) ...


    Gruß,
    Christian