04.12.2010: Watch Snob: Stop Wearing Panerai

  • Ich bin inzwischen nicht mehr 100%tig auf der Panerai Seite, aber bevor ich mich wieder mit Gurken von Lange und Söhne befassen werde, verballere ich meine Kohle lieber im Casino ! :gut:



    Gruss :pistolero:



    Terminator

  • Auch wenn die Darstellung überspitzt formuliert seien mag, werden wir in 5 bis spätestens 10 Jahren sehen, dass die Zeit der überdimensionierten Uhren vorbei ist.

  • Auch wenn die Darstellung überspitzt formuliert seien mag, werden wir in 5 bis spätestens 10 Jahren sehen, dass die Zeit der überdimensionierten Uhren vorbei ist.


    DAS unterscheidet eben ein 'fashion victim' von einem 'character'. Panerais haben seit 60 Jahren diese Größe. Einige ehemalige Kampfschwimmer (deutsche sowie Italiener) haben die Uhr auch in 'zivilen' Zeiten mit Selbstverständnis getragen.
    In den 50er 60er Jahren mag das schon ein wenig skuril gewirkt haben, als die meisten Herrenuhren zwischen 34-37mm lagen.
    Gehypt durch Hollywood Schauspieler schaffte man es in den 90ern, die Marke wieder zu etablieren, und ich wage mal zu behaupten, dass man nach fast 15 Jahren nun nicht mehr von einem 'Modetrend' sprechen kann.
    Panerai steht für Uhren zwischen 44-47 mm . Punkt :gut: .. und ich hoffe, dass dies auch weiterhin so bleiben wird.
    Klar gibt es 40 und 42er Modelle, aber die werden nie eine größere Geige bei OP spielen.


    Von AP bis zu Zenith wird man sich IMMER dem Zeitgeist der Größe anpassen. Ich hoffe OP bleibt der ORIGINAL (Größe) weites gehend treu.

  • Auch wenn die Darstellung überspitzt formuliert seien mag, werden wir in 5 bis spätestens 10 Jahren sehen, dass die Zeit der überdimensionierten Uhren vorbei ist.



    Warum denn ?


    Bisher sind die Ticker nur grõsser geworden ...... Warum sollte sich das ändern ?


    Kannst Du das begrūnden ?

  • Kann ich, auch auf die Gefahr hin, dass das wieder in einem einzigen Aufschrei endet und in Kenntnis des Schwundes an altgedienten Loungern:



    Alle (deutschen) Juweliere, mit denen ich in den letzten Monaten gesprochen habe, waren der einhelligen Meinung, dass große Uhren weit überwiegend von asiatischen (bzw. eurasischen) Kunden gekauft werden, nicht mehr maßgebend von der einheimischen Klientel.


    Das passt sehr gut zu den Prognosen von Prof. Opaschowski, einem der renommiertesten Zukunftsforscher Deutschlands, und Prof. Meyer von der LMU, einem der führenden Maketingforscher dieses Landes, mit denen ich mich kürzlich unterhalten konnte. Insbesondere die Beobachtungen von Prof. Opaschowski haben sich in der Vergangenheit regelmäßig bewahrheitet.


    Letztlich sind beide der Ansicht, dass sich der Konsumenten-Markt in den "alten" Wirtschaftsnationen weg von Statusprodukten hin zu "Connaisseur"-Märkten wandeln wird. Erstaunlicherweise ist den hiesigen Beiträgen zu entnehmen, dass kein einziges Mitglied hier -auch nur ansatzweise- aus Statusgründen Uhrenfreund geworden ist. In Asien besteht dagegen noch ein entsprechender Nachholbedarf, was beispielsweise die Gier nach Marken in China erklärt. Das heißt vor allem, dass sich der (Premium-) Konsument Produkten zuwendet, die zwar teuer sind, aber für den unbedarften Außenstehenden nicht als solche erkennbar sind. Bei Uhren betrifft dies u.a. die Größe. Es geht mithin nicht (mehr) darum, andere zu beeindrucken, sondern sich selbst an derlei Dingen zu erfreuen und nur auf Nachfrage auch darüber ausführlich und fundiert referieren zu können.


    Prof. Meyer nutzt dazu folgendes Beispiel:


    Während der Gastgeber eines Abendessens bislang einen großen Rotwein ausschenkte, um seine Gäste zu beeindrucken, wird er nunmehr und in Zukunft den Wein sowieso öffnen und im Zweifelsfall alleine trinken, ohne dass es ihm besonders auf die Wertschätzung seiner Gäste ankäme. Entscheidend ist die eigene Wertschätzung der Qualität des Produktes.


    Das bedeutet in letzter Konsequenz, dass Understatement in Zukunft an Bedeutung gewinnen wird.


    Außerdem gibt es bei Panerai noch den Ed Hardy / La Martina Effekt - das würde aber zu weit führen, wird aber von dem Autor des Ursprungsartikels ganz gut erklärt. Etymologisch bedeutet "exklusiv" ausschließen, was derartige Effekte erklärt. Es ist eben ein Unterschied, ob ich eine PAM als Marinetaucher der italienischen Armee als Auszeichnung mit Stolz trage oder in die Fußstapfen von einem ehemaligen Pornodarsteller wie Stallone trete und in die Riege stolzer Sansibar Besucher einreihe. Ähnlich verhält es sich mit braunen Schuhen: das ist in Mailand vielleicht besonders chic - auf dem Empfang der IHK in Castrop-Rauxel sieht es schon anders aus.


    Natürlich kann alles auch anders kommen.


    Um nicht völlig falsch verstanden zu werden, sei bemerkt, dass ich meine 232 mit Freude getragen habe, nun aber froh bin, sie mit ordentlichem Aufschlag verkauft zu haben und einer Lange entgegensehe.


    Ich freue mich auf Eure Antworten. :G:wech:

  • Die ersten zwei Antworten ohne die zu erwartende Reaktion :respekt::G


    Ich schwanke zwischen großer und kleiner Lange 1 sowie der Daymatic dazwischen - momentan tendiere ich zur kleinen Einser. :grb:
    Schließlich soll die Uhr nicht wieder gehen müssen.


    Die Richard Lange ist ein wenig ins Hintertreffen geraten.

  • Ganz falsch liegst Du mit Deinen Äußerungen sicher nicht, wenngleich eine Marke wie Panerai kaum in eine Formel zu pressen ist. Ginge es danach, wäre sie nie zu einem großen Erfolg geworden.


    Aus der Diskussion, welche Größe sich durchsetzen wird, halt ich mich raus, da meine Glaskugel beim Service ist ;) Könnte mir nur vorstellen, dass eben auch weiterhin ein breit gefächertes Angebot vorhanden sein wird. Die Modelabels richten sich nach den Strömungen - die Protagonisten und Klassiker definieren die Wegrichtung. Panerai wird immer große Uhren bauen, und wenn man dort ein wenig aufpasst und aus Fehlern (aktuelle und denen aus der Vergangenheit) lernt, wird das auch mit großem Erfolg zu schaffen sein.


    Das Thema Status wird bei bestimmten Marken immer eine Rolle spielen, während die selbstbewußte Wahl nach dem eigenen Gusto vielleicht Stück für Stück mehr Raum erhält. Der Uhrenmarkt wie wohl nie ein wahrere "Connaisseur"-Markt werden :grb:

  • hallo dan,


    interessante ausfuehrung. aber, ich denke auch, dass der kern der paneristi-szene nicht ueber den "la martina-effekt" festzumachen ist. die "sansibar- und adabei-klientel" kommt und geht. und das ist auch gut so. das laesst sich ja auch hier schoen beobachten. op wird sicher neben den hardcore-sammlern und den brot- und butterzwiebeln den (vermeintlich) auf statussymbolen hin orientierten ost- und asienmarkt in den kommenden jahren verstaerkt bedienen. aber das machen alle anderen gehaeusequetschen auch. egal, ob aus la chaux-de-fonds od. sachsen. op verwaltet seine historie und die in den letzten jahren i.d.r. sehr behutsam ausgefuehrte technische entwicklung sehr gut. man wird kaum einen sansibarbesucher mit einer pam 317 od. 276 antreffen. dazu gibt die zwiebel einfach zuwenig her. ausreisser gibt's allerdings immer.


    der sturm der entruestung bleibt wohl aus. ;)


    viele gruesse


    bianchista1885

  • der sturm der entruestung bleibt wohl aus. ;)


    Den hat Marcus wohl mit seinem Post nachhaltig verhindert.


    Du hast Recht, dass es Freunde der Marke OP geben wird, die von solchen externen, marktbedingten Einflüssen unbeeindruckt bleiben werden (bei Dir weiß ich das).


    Auf der anderen Seite ist es eine ökonomische Notwendigkeit einer jeden Unternehmung, den Absatz zu steigern, was dazu führt, dass (fast) jede Marke den Basistrends folgen wird. Das wird die orthodoxen Anhänger der jeweiligen Marke größtenteils verprellen, da diese nun zur Massenmarke "verkommen" ist.


    Die Schwierigkeit besteht in der Aufrechterhaltung der Wahrnehmung des Kunden der Marke als exklusiv, ohne die Größeneffekte zu verlieren. Hermes schafft das z.B. sehr gut, obwohl dort inzwischen mehr Umsatz generiert wird als bei der (ehemaligen) Mutter Gucci.


    Dennoch denke ich, dass der Trend zu kleineren Uhren auch zu einer (Gesund-) Schrumpfung von OP führen wird - hin zu einem Nischenhersteller für echte Anhänger



    --- oder aber zu einem Mode-Massenproduzenten.